Terra Mortis Nr. 1 - Stadien des Verfalls (Pandoras Play)


  • Nach der Katastrophe von vor 19 Jahren leben die Menschen im Harz in einem abgelegenen Dorf, ständig in Angst vor Angriffen der sogenannten Kadaver, bei denen es sich um lebende Tote handelt. Könnten die Dörfler sogar die letzten Menschen auf Erden sein? Einer von ihnen, Jan Hendris (René Dawn-Claude), will nicht so recht daran glauben und eines Tages flüchtet ein Fremder in ihr Dorf und mit ihm kommt das Grauen. Der Kampf ums Überleben hat begonnen!


    - Meinung -


    Eine Miniserie von Dane Rahlmeyer, die sich das zur Zeit angesagte Zombie-Thema vornimmt und dies nach Deutschland verlagert, was der ganzen Sache ein wenig Frische verleiht. Für mich persönlich ist die Grundidee nämlich nicht sehr innovativ, da mir viele Versatzstücke der Geschichte aus diversen Comics und anderen Medien bekannt vorkommen, was aber nichts über die Qualität von "Terra Mortis" aussagen soll. Außerdem gibt es nicht so viele Zombiegeschichten als Hörspiel, von daher geht in dieser Hinsicht sicherlich immer noch was und der Auftakt kann auch schon mal gut, kurzweilig und spannend unterhalten. Das abgelegene Dorf wiegt sich zunächst in Sicherheit, bis dann kurze Zeit später doch die Hölle losbricht und das Setting für einen gruseligen Sechsteiler aufgebaut wird. Die Charaktere werden vorgestellt, Szenario und Ausgangslage ebenfalls und all das ohne Geplänkel, Längen oder langatmige Erklärungen. Eher das Gegenteil ist der Fall, die ganze Angelegenheit ist ziemlich dynamisch, temporeich und spannend und die 68 Minuten Spielzeit vergehen wie im Flug. Inhaltlich gibt es hier somit herzlich wenig zu beanstanden, der Auftakt ist schon mal gelungen.


    Mit den Sprecherleistungen kann man soweit auch ziemlich zufrieden sein, der Gesamteindruck ist gut, Ausfälle gibt es auch keine. Hier sind halt auch ein paar weniger und sogar unbekannte Sprecherinnen und Sprecher mit am Werk, von daher kann man sich da nicht immer so sicher sein, aber die Regie scheint die Truppe gut geführt zu haben und da diese auch von Autor Dane Rahlmeyer übernommen wird, weiß er natürlich gleichzeitig auch, wie seine Charaktere zu klingen haben und diese Performance kitzelt er auch aus den Sprechern raus. Die eine oder andere bekannte Stimme ist auch zu hören, René Dawn-Claude, Karen Schulz-Vobach, Dirk Hardegen, Annette Gunkel, Sabrina Heuer, Bodo Henkel und als Erzählerin Elga Schütz, also eine ordentliche Riege. Mit letztgenannter bin ich aber nicht so ganz einverstanden, denn sie klingt wie die TSB-Erzählerin und das kann ich nicht so ganz nachvollziehen, denn dadurch klingt sie stocksteif und bleibt hinter ihren Möglichkeiten zurück. Da hätte ich mir deutlich mehr Elan gewünscht, denn so bremst sie das Tempo des Hörspiels schon ein wenig aus und ich bin auch der Meinung, dass man den Stil der TSB-Erzählerin nicht kopieren sollte, da dieser unglaublich lethargisch und nahezu einschläfernd ist. Das ist aber nur ein kleines Problem, das mich gestört hat, denn ansonsten kann man mit den Darbietungen gut leben.


    Soundtechnisch kann man auch absolut zufrieden sein, stimmungsvolle und düstere Atmos, die Marcel Schweder gezaubert hat und den einen oder anderen Schockeffekt gibt es auch noch zu hören, die haben es jedenfalls in sich. Eine Sache fand ich aber nicht so prickelnd und das sind die Küsse in diesem Hörspiel, die meiner Meinung nach dann doch etwas zu ekelig-schmatzig klingen, wobei ich nicht weiß, ob diese von den Sprechern kamen oder ausgewählte Soundeffekte waren, aber da gibt es noch Verbesserungsbedarf.


    Über die Aufmachung kann man nur lobend reden, die macht wirklich etwas her, da wird auch etwas was für das Auge geboten. Ein passender Schriftzug, dazu das Covermotiv im Silberdruck, das man auch auf der CD nochmal wiederfindet, das sieht schon klasse aus.


    Ein gelungener Auftakt, an dem es nur wenig auszusetzen gibt und wer sich für Zombies und Endzeitszenarien interessiert, der ist hier an der absolut richtigen Adresse und sollte sich die erste Folge der Miniserie gönnen. Spannende und gruselige Unterhalung mit ein paar gelungenen Schockern!