Andi Meisfeld Nr. 5 - ...und das Geheimnis der Röhre 13 (Dreamland Productions)

  • Ein kleines Malheur bei einer Theateraufführung führt dazu, dass Andi und Armin (Tom Steinbrecher und Fabian Soop) einen kleinen Auftrag für die Königin (Nathalie Wernsing) ausführen sollen. Es geht dabei um die 13 Röhren in Abschnitt 4, die kontrolliert werden sollen, ob sich dort nicht noch jemand befindet. Es stehen nämlich Umbauarbeiten an und Andi und Armin schauen sich die Röhren an, doch dann wird noch ein waschechtes Abenteuer aus der eigentlich recht einfachen Aufgabe. Was hat es mit Röhre 13 auf sich? Spukt es dort wirklich?


    - Meinung -


    Es hat für meinen Geschmack mal wieder viel zu lange gedauert, bis wir endlich in den Genuss eines neuen Abenteuers mit unser aller Ameise kommen durften. Jetzt ist es aber endlich wieder soweit und es wird einmal mehr dufte Jugendhörspielunterhaltung geboten, wie es sie heutzutage kaum noch gibt, selbst die Pioniere des Genres können da im Prinzip nicht mehr mithalten, richten sie sich doch auch einfach an eine andere Zielgruppe, nämlich nicht mehr an die Kassettenkinder der 80er. Warum eigentlich nicht? Sind es doch genau die, die weiterhin fleißig die Serien kaufen und nicht die Kids von heute. Wie dem auch sei, Andi schert das einen Haufen Läusedreck, hier machen wir alle eine schöne Zeitreise in unsere Kindheit und fiebern mit der Ameise mit, wie sie und ihre Freunde aufregende Abenteuer erleben. Gut, die Geschichte an sich ist nicht sonderlich komplex, eher das Gegenteil ist der Fall und natürlich fragt man sich, wieso der Coup in Röhre 13 ausgerechnet jetzt über die Bühne gehen soll, kurz bevor die Umbauarbeiten stattfinden sollen, aber nun gut, da drückt man dann gerne mal ein Auge zu, Jugendhörspiellogik halt und wenn das alles nicht so wäre, dann gäbe es auch kein unterhaltsames und extrem kurzweiliges Abeteneuer. Und sind wir doch mal ehrlich, unsere Lieblingshörspiele strotzten auch nicht immer vor Logik oder waren hochkomplex, sondern einfach rundum gute Unterhaltung. Lange Fühler, kurzer Sinn, die Story erfüllt absolut ihren Zweck, die Bearbeitung könnte kurzweiliger nicht ausfallen und im Gegensatz zur vorherigen Folge wird in diesem Bereich ein deutlicher Sprung nach vorne gemacht.


    Die Mischung aus absoluten Vollprofis, Routiniers und Laien wird weiter fortgeführt und die Umsetzung geht vollauf in Ordnung, denn hier fällt niemand aus dem Rahmen, alles wirkt sehr harmonisch und wie aus meinem Guss. Die Truppe um Regisseur, Sprecher, Musiker und Allrounder Tom Steinbrecher ist sowieso wieder voll in ihrem Elemente, da ist man mit viel Spaß und Elan bei der Sache und diese gute Stimmung überträgt sich auch auf die Hörerschaft. Besonders erwähnenswert sind einmal mehr die prominente und teilweise auch illustren Gäste, denn hier mischen Michael Weikath von der legendären Metalband "Helloween" und Christian Pfaff, der Karl aus der damaligen TKKG-TV-Serie, mit. Doch damit nicht genug, Oliver Rohrbeck, Konrad Halver, Hennes Bender, Andreas von der Meden, Karin Lieneweg und Gernot Endemann sind ebenfalls mit von der Partie und somit ist für zahlreiche prominente Stimmen gesorgt und gleichzeitig kommt auch das Flair der 80er auf, denn die meisten dieser Sprecher kennt man aus unzähligen Produktionen dieser Zeit. Bis in die kleinste überzeugende Darbietungen, da gibt es nichts zu meckern, eine feine Sache.


    Die Musik ist Tom Steinbrechers Steckenpferd und von daher verwundert es wohl kaum, dass die Untermalung wieder mal den Nagel auf den Kopf trifft und das Herz eines jeden Kassettenkindes höher schlagen lässt. Meister Carsten Bohn schwingt hier mehrmals gut durch, aber auch die Zeit eines Phil Moss dürfte man heraushören. Alles in allem wird jede Szene bestens untermalt, sowohl durch die Musiken, als auch durch die Geräusche und gleichzeitig besitzen die Klänge einen ganz eigenen Charakter, der der Serie in dieser Hinsicht genug Eigenständigkeit verleiht.


    Eine Steigerung gegenüber der vorherigen Folge und meiner Meinung nach eine durch und durch gelungene noch dazu. In allen Bereichen stimmt es, so dass Fans der Serie sowieso wieder voll und ganz auf ihre Kosten kommen dürften und diejenigen, die sich noch nicht dazu zählen, sollten dies mal schleunigst nachholen. Andi Meisfeld ist einfach dufte!


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  • Zitat

    Ungewollt stören Andi Meisfeld und sein Freund Armin ein Theaterstück. Die Königin von Meisenstedt hat aber ein Einsehen und gibt den beiden nur eine kleine Strafarbeit. Sie sollen sich im Abschnitt 4 bei den so genannten '13 Röhren' umschauen, ob dort alles in bester Ordnung ist, da am darauf folgenden Montag dort gebaut werden soll. Aber niemand ahnt, was Andi und Armin dort erleben.
    Was ist bloß in Röhre 13 los? Was sind das für eigenartige Geräusche? Wo kommen die her? Ist es Spuk? Oder steckt etwas ganz anderes dahinter?


    Auf gehts nach Meisenstedt! Über ein Jahr ist es her, dass man sich mit Andi und seiner Bande in ein neues Abenteuer stürzen durfte; natürlich abgesehen von den fast schon zur Weihnachtstradition gewordenen Kurzhörspielen der Meisencrew zu den Festtagen. Wie ists geworden? Schnell - auf einen kurzen witzigen Einstieg, der Andis und Armins Abstecher in Röhre 13 begründet und direkt die Hanldung einleitet, folgen dutzende Abläufe von Aktion und Reaktion. Brauchte man in der vorherigen Folge noch recht lange um so richtig mit der Story loszulegen (es sei verziehen, eine Stadt am Meer lädt schließlich zum relaxen ein) ist man hier gleich mittendrin und wird von Szene zu Szene getragen. Für mich beinhaltet dies leider auch ein kleines Manko, denn richtige Spannung wollte sich beim Hören nicht aufbauen. Das Mysterium um Röhre 13 wird recht schnell und unspektakulär gelöst und so verhält es sich im Prinzip auch mit später aufkeimenden Gefahrensituationen. Vergleicht man "das Geheimnis um Röhre 13" zB mit den drei ??? Klassikern "...und der Teufelsberg" oder ähnlich angelegten Abenteuern, wird hier über die komplette Laufzeit häufig ein Myterium oder ein unerklärliches Phänomen bis zum Ende aufrecht gehalten um am Schluss rationell erklärt zu werden. Sowas schafft Spannung, fordert aber auch die Aufmerksamkeit besonders der Kleinen. Ich gehe davon aus, dass zu Gunsten der Kinderfreundlichkeit eine etwas leichter verständliche und zuträglichere Erzählweise umgesetzt wurde. Insgesamt wirkten die einzelnen Szenen auf mich etwas zu sehr aneinandergereit, hier würde ich mir mehr Zusammenhang wie bei Andis großen Vorbildern gezeigt wünschen. Obwohl... war das in vorherigen Folgen der Fall? Nö! Haben sie mir trotzdem gut gefallen und mich sehr gut unterhalten? Eben... also besser doch nix ändern, das Serienkonzept geht auf.
    Andi hat jetzt eine Band und prompt werden wieder real-life Musiker als Gastsprecher herangezogen. Der Cast liest sich einfach unvorstellbar aber er funktioniert blendend. Die Mischung aus Alt-Profies und Leuten, die wahrscheinlich vorher noch nie einen Text eingelesen haben passt einfach herrlich zur Serie und gehört einfach zum Meisfeld-Klang dazu, denn nicht die Story macht hier das Hörspiel aus, sondern die liebevolle Mischung aus Verehrung der Klassiker und dem Wunsch etwas eigenes neues zu schaffen ohne sich dabei zu ernst zu nehmen.
    Um es nicht unter den Teppich zu kehren: Tom Steinbrecher ist Musiker, er hat das Hörspiel geschrieben und die passende Musik dazu komponiert. Kein Wunder, dass das Gehörte passt.


    Eine etwas höhere Schlagzahl, weiterhin grundsolide Stories und solche Sprechercasts wie bisher geboten und alles bleibt gut. Andi muss man einfach lieb haben!