Gruselkabinett Nr. 42 - Der Sandmann (Titania Medien)

  • Nathanael (Marius Clarén) wurde in jungen Jahren der Vater (Norbert Langer) genommen, durch eine Person, die für ihn immer der "Sandmann" (Roland Hemmo) war. Doch wer ist der Mann? Jahre später, Nathanael ist ein junger Mann, begegnet er ihm wieder, doch nun nennt er sich Coppelius. Was hat es mit ihm auf sich? In welcher Verbindung steht er zu Professor Spalanzani (Wilfried Herbst) und dessen Tochter Olimpia (Polonca Olszak), in die sich Nathanael unsterblich verliebt hat?


    - Meinung -


    Der Schauerklassiker aus E.T.A. Hoffmanns Feder als Teil des Gruselkabinetts und da macht sich dieses Werk ziemlich gut. Zwar kommt diese Folge erst langsam in die Gänge und wirkt anfänglich sogar eher wie eine inszenierte Lesung, doch im weiteren Verlauf legt sich dieser Eindruck und es ist ein waschechtes Hörspiel, das mit bizarren, surrealen und dezent gruseligen Momenten zu überzeugen weiß. Die Spielzeit von ca. 69 Minuten geht auch in Ordnung, Längen entstehen jedenfalls keine, auch wenn der Anfang relativ ruhig inszeniert ist und der Aufbau sich seine Zeit nimmt, doch dafür entschädigt der weitere Verlauf absolut und man bekommt ein spannende Handlung geboten, die ein eingewilliges Finale zu bieten hat.


    Die Riege ist wie immer richtig stark, die Leistungen sind es ebenfalls, so kennt man das auch von den Produktionen von Titania Medien. Allen voran Marius Clarén trumpft hier ganz groß auf und das liegt nicht nur daran, dass er auch den meisten Text hat und er somit mehr Chancen zum Glänzen hat, sondern dass seine Performance auch wirklich intensiv und mitreißend ist und er unglaublich facettenreich zu Werke geht, eine tolle Vorstellung. Doch auch seine Kolleginnen und Kollegen überzeugen auf ganzer Linie, Cornelia Meinhardt, Christel Merian, Tanya Kahana, Wilfried Herbst, Roland Hemmo, Norbert Langer und einige mehr, hier wird auf höchstem Niveau gearbeitet.
    Immer wieder kommen düstere Atmos zum Zuge, die für dezente Gruselstimmung sorgen und die ganze Angelegenheit wirkt wie ein surrealer und bizarrer Traum und die Szenen, in denen Nathanael durch seine Gläster schaut, werden besonders gut inszeniert und unterlegt. Auch in der Hinsicht überzeugt die Produktion voll und ganz.


    Grusel der eher dezenten Natur, aber diese Geschichte gehört einfach in diese Reihe und kann von meiner Seite aus absolut empfohlen werden. Eine in jeder Hinsicht gelungene Vertonung von E.T.A. Hoffmanns Klassiker!


    [amazon]378574269X[/amazon]