Dorian Hunter Nr. 10 - Der Folterknecht (Folgenreich)

  • Was hat es mit den Albträumen auf sich, die Dorian Hunter (Thomas Schmuckert) seit geraumer Zeit plagen? In denen geht es um einen Baron namens Nicolas de Conde (David Nathan), der im 15. Jahrhundert gelebt zu haben scheint oder sind dies wirklich nur Träume? Dorian stellt Nachforschungen an und findet dabei heraus, dass Baron de Conde tatsächlich zu besagter Zeit gelebt hat. Doch bei seinen Ermittlungen stößt er auf ein paar Erkenntnisse, mit denen er niemals gerechnet hätte und alte Bekannte treten dabei auch in Erscheinung!


    - Meinung -


    Die zweistellige Folgenzahl wird hier direkt mit einer Doppelfolge gefeiert und ich nehme es gleich vorweg, das ist hier auch das einzige Problem, denn die Geschichte in der Vergangenheit wird schon etwas gestreckt erzählt, die Erlebnisse des Baron de Conde werden sehr ausführlich präsentiert. Ob man das jetzt tatsächlich als Manko betrachten sollte, sei dahingestellt, ich würde das nicht unbedingt so sehen, aber es lässt diese Folge im Vergleich zur vorherigen nicht sehr temporeich erscheinen. Als Vorgeschichte als solche bzw. mehr Hintergrund in Sachen Baron de Conde, der bereits mehrfach kurz in Erscheinung getreten ist, ist diese Folge aber wirklich klasse. Wer sich mal auf ein etwas anderes Abenteuer von Dorian Hunter einlässt, der bekommt ein interessanten und ungewöhnlichen Einsatz des Dämonenkillers geboten, auch wenn dieser sich hier ziemlich zurückhält und nicht sehr oft auftritt. Inhaltlich aber alles andere als eine verkehrte Sache, nur mit weniger Tempo als sonst versehen.


    In Bezug auf die Sprecherliste und die phänomenale Riege wiederhole ich mich, aber ehrlich gesagt auch ganz gerne, denn das ist mit das Prunkstück der Serie und jede Folge hat stets tolle und namhafte Sprecherinnen und Sprecher zu bieten. Thomas Schmuckert lässt diesmal eher anderen den Vortritt, allen voran David Nathan, der nun einen längeren Auftritt als Baron de Conde hat und das hat schon teilweise den Anschein einer inszenierten Lesung, was aber keineswegs schlecht ist, im Gegenteil, es sollte mittlerweile jeder wissen, wie gut ein David Nathan vortragen kann. Von längeren Erzählparts geht es dann wieder in sehr intensiv gesprochen und gespielte Hörspielszenen, das wird nicht nur von den Sprechern richtig stark gelöst, sondern natürlich auch von Regisseur Marco Göllner. Die ohnehin schon sehr bekannte Riege ist beibehalten worden, Regina Lemnitz, Stefan Krause, Klaus Dieter Klebsch, Frank Gustavus, Frank Felicetti, Tim Kreuer und weitere sind wieder dabei und dazu gesellen sich noch eine ganze Menge bekannter und beliebeter Stimmen wie die von Celine Fontanges, Eva Michaelis, Mia Diekow, Kerstin Draeger, Martin Semmelrogge, Philipp Moog, Wolf Frass, Jan-Gregor Kremp und die Sprecherlegenden Utz Richter und Michael von Rospatt, genial als Inquisitorenduo. In der Hinsicht wird also einmal mehr geklotzt und absolut nicht gekleckert, wie es auch sein muss.


    In musikalischer Hinsicht wird sowieso wieder alles richtig gemacht, hier und da bekannte Stücke, dazu die eine oder andere neuere Musik, MoorlandMusic und Gene Hunt hüllen auch dieses Abenteuer des Dämonenkillers einmal mehr in den richtigen akustischen Mantel. Das gilt nicht nur für Dorians Erlebnisse in der heutigen Zeit, auch die Vergangenheit wird bestens inszeniert, alles sehr gut gelöst.


    Es gibt Bonusmaterial, denn nach den 65 Minuten Hörspiel erwartet die Hörerschaft noch ein Interview mit den Machern der Serie, geführt von der Hörspiel-Jury. 15 Minuten Hintergrundinfos werden geboten und dabei handelt es sich um den ersten Teil, der einen interessanten Blick hinter die Kulissen bietet.


    Da geht noch mehr, keine Frage, der Inhalt verträgt durchaus etwas mehr Tempo. Doch auf der anderen Seite muss man halt auch mal sehen, dass die Serie wieder einen anderen Ansatz zu bieten hat, Abwechslung wird also geboten und das gleicht die etwas gestrecktere Erzählweise locker aus. Für Fans einmal mehr ein Muss!


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  • Der Baron de Conde (David Nathan) versucht den Teufel zu überlisten, doch wird es ihm auch gelingen, Asmodis (Klaus Dieter Klebsch) hinter das Licht zu führen. Dorian Hunter (Thomas Schmuckert) liest in alten Aufzeichnungen von den Erlebnissen des Barons und bei seinen Nachforschungen entdeckt Hunter einige Parallelen zur heutigen Zeit und er stößt sogar auf einige Bekannte, mit denen er sich auch noch heutzutage rumschlagen muss. Sind dies nur Zufälle oder steckt mehr dahinter?


    - Meinung -


    Der zweite Teil der "Jubiläumsfolge" hat schon etwas mehr zu bieten, als es beim ersten Teil der Fall war, hier geht es flotter zur Sache, mehr Tempo und Action sind drin und Dorian Hunter selber kommt auch öfter zum Zuge. Wer beim Vorgänger schon eine Ahnung hatte, was es mit dem Baron de Conde auf sich hat und in welchem Bezug dessen Erlebnisse zu Dorian Hunter stehen, der sieht sich nun in dieser Folge bestätigt. Die Ereignisse der Vergangenheit haben jedenfalls Auswirkungen bis in die Gegenwart, mehr möchte ich verraten, ohne zu spoilern. Handwerklich wurde das hier jedenfalls sehr gut gelöst, man konnte der Vorlage nahezu vollständig die Angestaubtheit nehmen und das kann nicht jede Hörspielschmiede von sich behaupten, die sich mit Groschengrusel auseinandersetzt, deshalb an dieser Stelle einmal mehr ein großes Kompliment an Marco Göllner, der aus der Story das Optimum rausgeholt.


    Das gilt einmal mehr auch für die Darbietungen der erstklassigen Sprecherriege. Hier gibt es bis in die kleinsten Nebenrolle sehr namhafte Besetzungen, damit verbunten auch tolle Leistungen und auch in dieser Hinsicht sorgt Marco Göllner dafür, dass beste Arbeit abgeliefert wird. Zu Thomas Schmuckert an sich muss man wohl nicht mehr viele Worte verlieren, er bringt Dorian Hunter perfekt rüber, er ist kein Vorzeigeheld, kein Vorbild, aber er macht seinen Job und zwar ohne Kompromisse. Als Baron de Conde überzeugt David Nathan einmal mehr auf ganzer Linie und gemeinsam mit Thomas Schmuckert versteht er es die Hörerschaft zu beeindrucken. Durch einen tollen Kniff der Macher kommt es zu Szenen, in denen beide Stimmen miteinander "vermischt" werden, absolut hörenswert und alleine schon das Geld für das Hörspiel wert. Zu den beiden gesellen sich noch weitere Könner wie Kerstin Draeger, Michael von Rospatt, Utz Richter, Klaus Dieter Klebsch, Martin Semmelrogge, Stefan Krause, Frank Felicetti, Konrad Halver, Frank Gustavu, Philipp Moog und einige mehr, ein Fest für Stimmfreunde.


    Der Sound ist einfach klasse und es ist absolut positiv zu verstehen, dass die Serie auch weiterhin schön dreckig, düster und rotzig klingt, denn das ist genau der richtige Ton, den die Abenteuer Dorian Hunters brauchen. Wabernde Klänge, ab und zu mal wummernde Beats, die aus der Untermalung aber keinen Technosoundtrack der unpassenden Sorte machen, im Gegenteil, hier passt soweit alles. Ob die Vergangenheit zum Leben erweckt wird oder es in der Neuzeit rund geht, jede Epoche kommt so rüber, wie es auch der Fall sein muss.


    Als Bonusmaterial gibt es diesmal den Rest des Interviews der Hörspiel-Jury mit den Hunter-Machern und ich hätte mir durchaus eine noch längere Gesprächsrunde gewünscht, denn wenn man den "Klamauk" abzieht, denn die beiden Parteien miteinander machen, dann bleibt nicht mehr viel Spielzeit übrig. Weitere Fragen und noch mehr Antworten wären somit durchaus wünschenswert gewesen, vielleicht wird es diese ja mal zu einem späteren Zeitpunkt geben.


    Etwas besser als Folge 10.1 und für Fans des Dämonenkillers ein absolutes Muss, denn hier bewegt man sich wieder auf sehr hohem Niveau und es gibt kaum Möglichkeiten sich noch zu steigern. Durch die beiden Folgen wird der Serie mehr Background verliehen und der eine oder andere Charaktere bekommt neue Facetten. Mystery und Grusel der gehobeneren Sorte, absolut empfehlenswert!


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