Team Undercover Nr. 2 - Das Rätsel der Halskette (Contendo Media)

  • Ein spannender Fall für das Team Undercover, der mit einem Einbruch im Stadtarchiv seinen Anfang nimmt. Es geht dazu noch um eine über 100 Jahre alte Halskette, italienische Briefe aus der Zeit des Ersten Weltkriegs und einen uralten Gerichtsprozess. Wie hängt das alles zusammen? Anne, Freddy und Nick (Tatjana Auster, Christoph Piasecki und Tobias Diakow) stehen vor einer ganzen Reihe von Rätsel, die gelöst werden wollen, doch das erweist sich als alles andere als einfach. Wird es ihnen dennoch gelingen, das Geheimnis der Halskette zu lüften?


    - Meinung -


    Das zweite Abenteuer des Team Undercovers und auch diesmal wird ein interessanter Fall geboten, der auf der einen Seite das beitet, was derartige Jugendkrimis einfach ausmacht, nämlich geheimnisvolle Gegenstände und dazu eine ganze Menge Rätsel und außerdem noch eine gewisse nostalgische Note. Auch wenn die Spielzeit mit 67 Minuten nicht gerade das ist, was man für das Genre als typisch kurz bezeichnen würde, so präsentiert sich das Hörspiel dank einer ordentlichen Bearbeitung als recht kurzweilig. Die Zutaten stimmen soweit also alle schon mal, typische Jugendkrimielemente, kurzweilig und spannend erzählt, mit Rätseln gespickt, so muss das sein. Inhaltlich wird also schon mal alles richtig gemacht, man kriegt auch hier und da stückweise ein paar mehr Backgroundinfos zu den Kids vom Team Undercover, man wird nicht mit Fakten erschlagen, der Fall an sich liegt im Fokus.


    Bei der Sprecherriege bleibt es wie gehabt, unverbrauchte Stimmen in den Hauptrollen, ein paar bekannte Namen mit Gastauftritten und in den Nebenrollen und ansonsten eher unbekannte Leute, die ihre Sache aber auch ziemlich gut machen. Mit dieser Mischung kann ich leben, da sie einfach stimmt und die Leistungen in Ordnung gehen. Lediglich bei Tatjana Auster und Christoph Piasecki hört man noch, dass sie sich weiter in die Rollen hineinfinden müssen und sie sich bemühen, um wie Teenager zu klingen. Ich gehe aber davon aus, dass sich das mit weitere Einsätzen noch legen wird. Tobias Diakow kommt da noch am überzeugendsten rüber, weniger verkrampft und glaubwürdiger. Mit Martin Sabel hat man einen souveränen Erzähler mit im Team, dazu bekannte Gäste wie Patrick Bach, Ulrike Stürzbecher, Michael Deffert und Annette Gunkel, die Truppe kann sich hören lassen.


    An der Soundkulisse darf immer noch geschraubt werden, ganz klare Sache, denn auch wenn die eingesetzten Musiken schon ziemlich gut und stimmungsvoll sind so fällt die Untermalung in Form der Geräusche noch etwas schwachbrüstig aus. Teilweise wirkt die Untermalung nämlich zu baukastenartig, hier ein Geräusch, dann das nächste Geräusch. Allgemein könnte das Sounddesign etwas ausgereifter wirken, die Vermischung von Sprache und Untermalung muss weniger holprig rüberkommen und der Sound an sich satter werden.


    Besser als der Auftakt, aber immer noch gibt es in dem einen oder anderen Bereich Möglichkeiten, sich in Zukunft zu steigern. Für alle Freunde und Fans von Jugendkrimis, die nach einer Alternative zu den altbekannten Genrevertretern suchen und die Serie "Die 3 Freunde ermitteln" mögen, eine empfehlenswerte Sache!


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  • Inhalt:
    Eine 100 Jahre alte Halskette und ein Einbruch im Stadtarchiv. Als die drei Freunde italienische Briefe aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg erhalten, beginnt für das Team Undercover ein spannendes Abenteuer. Nicht nur, dass der Inhalt der Schriftstücke ihnen Rätsel aufgibt. Ihre Recherche über einen uralten Gerichtsprozess bringt sie in große Gefahr, denn sie sind nicht die Einzigen, die das Geheimnis der Halskette lüften wollen. Können sie den mysteriösen Code der Briefe entschlüsseln?


    Story:
    Das zweite Abenteuer von „Team Undercover“ dreht sich um eine alte und verlorene Halskette. Gegenüber dem Setting der ersten Folge, wirkt das schon fast harmlos. Allerdings muss man auch klar sagen, dass die Idee der Geschichte für den Rahmen einer Jugend-Krimi-Serie doch überaus in Ordnung geht. Leider gestaltet sich die Umsetzung aber wieder nicht als so gelungen, wie es hätte werden können. Gerade zu Beginn nimmt man sich für meinen Geschmack viel zu lange Zeit, um das ganze Geschehen erst einmal richtig ins Rollen zu bringen. Zwar schafft man es hierbei auch noch auf relativ angenehme Weise verschiedene Informationen über die Hauptfiguren zu vermitteln, aber dennoch hätte man für meinen Geschmack schneller zu spannenden Teil der Geschichte kommen sollen. Die zweite Hälfte der Handlung spielt sich nämlich auf einem Friedhof bei Nacht ab und dort vermag man es durchaus spannende Akzente zu setzen. Insgesamt betrachtet gefällt mir die Geschichte schon einen Ticken besser als jene der ersten Folge. Allerdings muss ich auch gestehen, dass ich es verdammt schwierig fand diversen Ausführungen zu lauschen, weil man doch lieber möchte, dass die Handlung endlich auf den Punkt kommt. Kurz gesagt: Steigerung vorhanden, aber es bleibt immer noh einiges an Luft nach oben, bis man wirklich spannende und packende Geschichte abliefert, die von Beginn bis Ende zu fesseln vermögen.


    Sprecher:
    Bei der ersten Folge, waren mir die Sprecher der drei Hauptfiguren der größte Dorn im Auge. Auf der einen Seite stand das Problem, dass allesamt viel zu alt für die Rollen klingen, die sie ausfüllen sollten. In Anbetracht der Tatsache, dass man hier eine neue Serie an den Start gebracht ist es ziemlich unverständlich, dass man nicht nach talentierten Kinderstimmen gesucht hat. Neben der fehlenden Glaubwürdigkeit störte auch eine gewisse Steifheit das Hörerlebnis. Natürlich haben sich diese Schönheitsfehler nicht von Folge 1 auf 2 beheben lassen und gerade zu Beginn der Handlung fällt es manchmal schwer, den recht gestelzt klingenden Dialogen zu folgen. Mit steigender Spielzeit wurde es aber angenehmer. Ich muss allerdings ganz ehrlich gestehen, dass ich nicht weiss, ob die Leistungen nun wirklich hörbar besser geoworden sind, oder ob ich mich schlicht an die recht eigensinnige Art gewöhnt hatte. Wie dem auch sei … wenden wir uns dem „Rest“ der Sprecher zu. Dort präsentiert man uns abermals eine bunte Mixtur aus einigen Profis (Michael Deffert, Ulrike Stürzbecher oder Patrick Bach) und eher unbekanteren Sprechern. Das Bild fällt diesmal für meinen Geschmack nicht derart inhomogen aus, wie beim Debüt. Lediglich Daniel Faust will mir in seiner Rolle als Carsten Brunner so gar nicht gefallen, da wie der leibhaftige TKKG-Klischee-Ganove klingt. Somit kann ich abschließend feststellen, dass man sich auf der einen Seiten bessern konnte, aber auch hier noch einiges an Feintuning zu leisten ist.


    Musik und Effekte:
    Eine kleine Überraschung durfte ich bei diesem Punkte doch wirklich erleben. Klangen in der ersten Folge diverse Szenen flach und regelrecht leer, so gibt man sich doch gerade bei den Friedhofsszenen hörbare Mühe, um eine unheimliche Atmosphäre zu erzeugen. Das Zusammenspiel von Musik und Geräuschen gelingt hier so gar richtig gut, so dass es Spaß macht dem Geschehen zu lauschen. Es wäre wirklich toll, wenn sich diese Momente auch in den „normalen“ Szenen wiederfinden würden, denn hier und da (etwa zu Beginn auf dem Schulhof) klingt der Hintergund doch eher dünn. Überzeugen kann demgegenüber aber erneut die Musik. Man präsentiert eine eingängige Titelmelodie und auch überzeugende Zwischenmusiken. Was allerdings immernoch einiger Verbesserung bedarf, ist der Schnitt. An verschiedenen Stellen kann man leider immernoch deutlich ausmachen, dass die Takes der verschiedenen Sprecher zusammengeschnitten wurden, weil es in manchem Dialog schlicht an Dynamik und Natürlichkeit fehlt. Dennoch: Auch in diesem Bereich ist eine Steigerung zu erkennen.


    Fazit:
    Ich muss ehrlich gestehen, dass ich nach „Der Fluch des Anubis“ nur sehr wenig Interesse an weiteren Folgen dieser Serie hatte. Allerdings zeigt man sich bei „Das Rätsel der Halskette“ doch in nahezu allen Punkten verbessert. Dennoch reicht es dann letzten Endes nicht aus, um das Hörspiel aus dem eher drchschnittlichen Bereich heraus zu hieven. Der größte Stolperstein bleiben für mich nachwievor die Sprecher der drei Hauptfiguren. Sie klingen schlicht zu alt und hier und da meint man, dass deutliche Aussprache in den Augen der Regie wichtiger war, als wirkliches Spielen der Szenen. Auch am Drehbuch darf man noch etwas schrauben, um in Zukunft direkter auf den Punkt zu kommen. Wenn man dies umsetzen kann und die hier schon klar erkennbaren atmosphärischen Szenenumsetzung weiter etablieren kann, so kann aus der Serie durchaus noch eine interessante Alternative zu TKKG und Co werden. Für diese Folge bleibt es dann aber nur bei einen Befriedigend und 3 Sternen.


    *** / *****
    Befriedigend


    © 10.06.10 by lord gösel / Hörspiel-Maniac