Owls Creek - Es sollten für Patrick Gomez ein paar entspannte Tage auf dem Land werden. Doch das, was sich hinter der idyllischen Fassade des kleinen Dörfchens Owls Creek verbirgt, wirft Patrick schnell wieder in seinen Alltag als Hüter des Gesetzes zurück.
Als gibt es nicht schon genug Horror- und Gruselserien auf dem Hörspielmarkt, tritt ein neues Label mit dem Namen "Fear4Ears" aus dem Schatten. Sie haben den Hintergedanken, eine Horrorhörspielserie zu produzieren. Doch diesmal handelt es sich nicht um eine normale Horrorserie, in der ein "Möchtegern Sinclair" Geistern, Monstern und Vampiren hinterherjagd, weder noch um eine Serie, in der jede Folge ein schönes Ende bietet. Diesmal ist es anders! Die Verpackung verspricht kein Happy End: "Happy End...war gestern!" Wird das wirklich eingehalten? Und bietet diese Produktion neues? Kann sie sich auf dem überfüllten Hörspielmarkt behaupten?
Eine gruselige und mysteriöse Geschichte, die einem Gänsehaut bereitet. Zwar dachte ich, als ich den Klappentext las, es handle sich um einen Abklatsch oder eine Nachmache von dem Horrorfilm "The Village", aber weit gefehlt. Bietet diese Geschichte alles, was man für einen guten Schocker braucht: Alltagspersonen, ein ruhiges kleines Dorf im Wald und ein Geheimnis, über das sich ausgeschwiegen wird. Die Sprecherliste bietet keinen Hingucker, lauter fremde Namen. Doch das soll ja nichts heißen. Es geht ja schließlich nicht um die Namen, sondern um die Sprechleistung. Und hier wird wirklich gutes geboten: Sönke Strohkark in der Rolle von Luke Brigthon wirkt die ganze Zeit über realistisch und klingt, als hätte er nie etwas anderes in seinem Leben gemacht, als gesprochen. Nicht ein Wort klingt abgelesen oder unwirklich. Ismail Cümer, der die zweite Hauptrolle besetzt, spricht zwar mit viel spanischen Dialekt, was anfangs etwas komisch wirkt, mit der Zeit allerdings behauptet sich dies als weiteren Aspekt der Realität. Alle anderen Sprecher können durchaus mithalten und machen die Gruselstory lebendig. Die Umsetzung ist dem Newcomerlabel wirklich überaus gut gelungen. Die Musik klingt sehr bedrohlich und mysteriös. Mit ihren schaurigen Klängen bietet sie einen breiten und gruseligen Teppich für das Hörspiel. Durch die eigens für dieses Hörspiel aufgenommenen Geräusche fühlt man sich als Hörer noch mehr in die Geschichte hineinversetzt, da die Geräusche doch sehr wirklichkeitsnah klingen.
Wunderbarer Schocker mit viel Potenzial. Die Serie kann sich wirklich von anderen "normalen" Horror- und Gruselserien absetzen, da sie auf ein eigenes Konzept mit viel Spielraum und schockierenden Momenten setzt. Dem Hörer wird hier nicht nur eine gruselige Story geboten, sondern eine dichte und realistische Geräuschkulisse, die ein beklemmendes Gefühl von Angst übermittelt. Folge 2 kann kommen!
Für diese Folge gibts
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© Friedel, 2009