Traumwandler Nr. 2 - Gefährtin (Delicious Media Productions)

  • Jonathan Drake (Jens Wesemann) ist weiterhin auf der Suche nach Antworten, er will unbedingt wissen, was es mit den seltsamen Träumen auf sich hat, die ihn ständig heimsuchen. Geschehen die Erlebnisse, die darin gezeigt werden, wirklich oder hat er nur Visionen und bildet sich diese ein? Eine Reise nach Mailand soll ihm helfen, doch wird ihn dies ablenken? Er lernt dort Betty Cross (Julia Casper) kennen und Italien scheint ihm gut zu tun, doch von den Träumen ist er nicht befreit. Was wird Jonathan noch alles erleben?


    - Meinung -


    Die Träume halten an, Jonathan Drake rätselt weiter und wir sind mittendrin, aber wirklich voran kommt die Geschichte nur bedingt, was mich doch schon etwas wundert, denn die Serie wird nur sechs Folgen umfassen und bis dahin sollte der Kuche gegessen sein. Sicher, die Hälfte ist noch nicht rum, Spielraum dürfte für Autor Marksu Winter durchaus noch genug vorhanden sein, aber ein deutlicheres Zusammensetzen mancher Puzzleteile hätte ich mir hier durchaus bereits jetzt schon gewünscht. Auf der anderen Seite muss man aber wohl auch verstehen, dass die Storyline noch ein wenig aufgebaut wird, bevor man der Hörerschaft die ersten Antworthappen präsentiert und ich denke, dass dies um die Halbzeit herum, also mit den nächsten beiden Folgen geschehen wird und es zunächst erstmal bei Andeutungen und Fragen bleiben wird. Insgesamt aber eine spannende Sache und man interessiert sich definitiv für die Charaktere und man möchte halt wissen, wie sich die Geschichte noch entwickeln wird.


    Die Besetzungsliste liest sich diesmal noch etwas namhafter als es bei der ersten Folge der Fall war und das Wiederhören mit einigen bekannten Stimmen kommt gut und macht Spaß. Thomas Karallus, Edgar Bessen, Eberhard und Tetje Mierendorf mischen hier mit und sie stellen ihr Können einmal mehr unter Beweise. Man muss bei Bessens Auftritt als Inspektor zwar ein wenig an Kommissar Glockner bei TKKG denken, denn diese Rolle spricht er ja dort, aber der Inhalt an sich lässt hier alles andere als Jugendserienfeeling aufkommen. Das zeigt auch, dass sowohl Bessen als Sprecher, als auch Mario Cuneo als Regisseur Profis sind, die sich auf die jeweilige Arbeit gut einstellen können. Joachim Kerzel spricht erneut das kurze Intro und auch sonst bleibt alles wie gehabt, was sowohl die Besetzung betrifft, als auch die Leistungen. Jens Wesemann zeigt sich leicht verbessert, an seine Stimme hat man sich mittlerweile auch gewöhnt, dennoch hatte ich die gesamte Spielzeit über das Gefühl, dass hier auch weiterhin noch Luft nach oben vorhanden ist, auch wenn sich die Leistung unterm Strich hören lassen kann. Das gilt im Prinzip für die gesamte Riege in den Hauptrollen, also auch für Jens Wendland, Julia Casper, und Judith Reinartz, die zwar alle recht talentiert sind, aber mit Sicherheit noch mehr leisten können, was sie vielleicht dann auch schon in den nächsten Folgen unter Beweis stellen werden. Hier kann dies noch nicht der Fall sein, da die beiden Folgen vermutlich in einem Rutsch aufgenommen worden sind.


    Bei der Untermalung bleibt alles wie gehabt, schöne Klänge, recht düster gehalten, also der perfekte Sound für diese Serie. Die Musiken von Mario Cuneo und Josko Kasten werden zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt, das gilt auch für die Geräuschkulisse, wobei die ruhig noch etwas opulenter hätte ausfallen dürfen, aber alles in allem kann man recht zufrieden sein. Vor allem das Titellied hat es in sich, aber gerade weil es so gut ist hätte es definitiv länger sein dürfen, vielleicht mal als Bonustrack am Ende einer Folge?


    Ein kurzes Wort zur Aufmachung, die Cover sind klasse, das Design sieht richtig edel aus. Da verdient sich Illustrator Marko Heisig ein Sonderlob und alles ist in diesem Stil gehalten. Cover, Inlay, Booklet, CD-Label, das weiß zu gefallen, rundum eine gelungene Sache.


    Der zweite Teil steht dem ersten in nichts nach und auch insgesamt kann auch dieses Hörspiel wieder absolut überzeugen. Mystery-Freunde sollten hier definitiv zugreifen, denn das ist kurzweilige Unterhaltung, gut produziert noch dazu und die Hörerschaft wird die ganze Zeit über in den Bann des Traumwandlers gezogen. So darf es gerne weitergehen!


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  • Jonathans Albträume nehmen an Intensität zu.
    Immer wieder blickt er in die rot glühenden Augen der dämonischen Frau und hört ihre eisige Stimme: >>Für mich wurdest du geboren, Jonathan Drake! Für mich wirst du sterben.<< Um den schrecklichen Visionen auf den Grund zu gehen, reist Jonathan von London nach Mailand und lernt dort die Studentin Betty kennen.
    Doch kann er ihr trauen, oder ist sie mehr als nur eine harmlose Gefährtin?


    >>Schau in den Spiegel und lerne!<< heißt es im Inlay der zweiten Folge. Dieser Satz hat nicht nur für die zweite Folge der sechsteiligen Hörspielreihe eine große Bedeutung, nein auch für den Hauptsprecher Jens Wesemann, der in die Rolle von Jonathan Drake schlüpft. Anscheinend hat er ein bisschen geübt, denn in Folge 2 kommen Gefühle und Emotionen schon nicht mehr so starr und trocken rüber wie in Folge 1. Dennoch kann er sicher noch mehr draus machen.
    Die Story schließt natürlich am Ende von Teil 1 an und folgt weiter dem Weg des Jonathan Drake, der mit seinen Albträumen kämpfen muss. Zunächst ist es eine normale Reise nach Mailand, weil er diesen schicksalhaften Geschehnissen, die um ihn kreisen, ausweichen will. Dann wird ihm sein Portemonaie gestohlen und schon fängt das Grauen erneut an. Nur diesmal in einem anderen Land. Markus Winter, der schon in Folge 1 gezeigt hatte, dass er ein Händchen für Mystery hat, legt hier noch einen drauf und serviert eine noch besser in sich gestimmte Geschichte. Auch wenn weitere Rätsel offen liegen und die alten auch nicht aufgelöst wurden, nimmt die Folge etwas an Spannung zu. Weitere Fragen stellen sich in den Raum: Was bedeutet die Zahl "36"? Was weiß Dr. Seward? Wieviel hat er mit dieser ganzen Sache zutun? Um was geht es eigentlich? Der Autor sorgt hier für noch mehr Verwirrung. Joachim Kerzel spricht wieder das Intro. Egal ob Marketing-Gag oder einfach so. Er ist halt einfach Profi und sehr beliebt. Wie schon oben erwähnt, hat sich Jens Wesemann ein bisschen verbessert, was den Ausdruck von Emotionen angeht, kann aber noch Training gebrauchen. Diesmal ist auch Edgar Bessen dabei, dessen Stimme angenehm ist und zugleich streng klingt. Thomas Karallus glänzt wieder mit seiner Anwesenheit als unheimlicher Dr. Seward. Und Tetje Mierendorf verkörpert Malone. Zwar eine eher kleinere Rolle, aber wieder professionell durchgezogen. Die Titelmusik ist schon nach der zweiten Folge ein richtiger Ohrwurm und ummanteld die Reihe entsprechend. Ebenso wie die passende Musik erbebt der Audiostrom in alltäglichen sowie auch etwas unappetitlichen Effekten, wobei ich darauf nicht näher eingehen will... Das Cover ist diesmal nicht so überfüllt, aber eben etwas blutlastig. Dafür wirkt es ansprechender.


    Zwar ein winziges Stückchen besser als Folge 1. Aber wir sollten auf die weiteren Teile warten. Wobei das Warten auf die Fortführung dieser mysteriösen Geschichte durchaus unangenehm ist.


    **** / *****