Hörgespinste 3 - Auf dem Campus mit Cthulhu


  • Als Simon Zann sein Auslandssemester an der Miskatonic University in Arkham, Massachusetts antritt, freut er sich in erster Linie auf Parties und den American Way of Life. Sehr schnell jedoch stellt er fest, dass hinter der düsteren Fassade der Universität ein noch düstereres Geheimnis lauert. Und noch bevor das Semester richtig begonnen hat, steckt Simon mittendrin in einer Geschichte um verbotene Bücher, zyklopische Städte auf dem Grund des Ozeans und uralte Götter mit unaussprechlichen Namen, die jenseits von Raum und Zeit darauf warten, in unsere Welt zurückzukehren...


    Eine Paarung von den Chulthu-Stories H.P. Lovecrafts und eines Teeniehorrorstreifens - Da denkt man, das kann nicht gut gehen. Denkt man, aber man sollte nicht immer schlechtes denken. Denn hier, bei dieser dritten Folge der Gruselserie "Hörgespinste" von Pandoras Play handelt es sich um ein unheimliches und ziemlich gutes Hörspiel. Dennoch, auch wenn vieles auf H.P. Lovecrafts Mythoswelt bezogen ist, fällt einem sofort der Titel auf. "Cthulhu" klingt komisch. Zunächst denkt man, dass Pandoras Play nur einen Schreibfehler beging oder dass die Sprecher es einfach verkehrt aussprechen. Allerdings müsste es sich hier um keinen Fehler handeln, da ja auf den Mythos von Lovecraft Copyright liegt. Die Story ist fast perfekt gestrickt, wie gesagt, fast... Man hätte mehr Szenen mit anderen Campusbewohnern und Professoren einweben müssen, dann wäre die Suche nach dem "Bösen" schwerer gewesen. Und der Humor ist wirklich gut, ich habe zeitweise sehr gelacht. Dennoch ist das Hörspiel ziemlich unheimlich, wobei mein Augenmerk wiederum auf "unheimlich" beruht, da es eher unheimlich als richtig gruselig ist. Eben nicht so ein Splatter, eher ein Schocker. Muss ja nicht immer blutig zugehen...
    Die Sprecher sind zwar nicht so bekannt, wie einige Hörspiellegenden, wirken deshalb aber realistischer und sind sogar stellenweise ziemlich gut. Auch Horst Kurth ist mit von der Partie. Auf einen "Er"-Erzähler hat man verzichtet, was aber durchaus besser wirkt, da die Hauptperson selbst erzählt. Die Musik ist gruselig bis unheimlich und sogar mal etwas fröhlich. Die Untermalung passt perfekt zu den Szenen und der Thematik. Auch die Effekte können überzeugen, könnten aber etwas mehr eingesetzt werden. Das Cover ist auch interessant, geht es doch nur bruchstückchenhaft auf den Inhalt des Hörspiels ein und greift nicht zu viel vor.


    Es war kurz vor Mitternacht, draußen blitzte und donnerte es und ich schaltete meinen Player ein. Meine Augen schlossen sich und ich tauchte ein in die dritte Folge der Hörgespinste. Und was soll ich sagen: Voller Erfolg auf fast allen Linien. Mir hat es ausgesprochen gut gefallen und kann dieses Hörspiel deshalb wirklich empfehlen.


    Für diese Folge gibts schöne


    4 / 5 Sterne


    © Friedel, 2009

  • Simon Zann (Nils Hensel) tritt sein Auslandssemester an der Miskantonic University in Arkham, Massachusetts an. Der Deutsche will in dieser Zeit eigentlich nur auf Partys gehen, amerikanische Frauen kennenlernen und Spaß haben, doch es kommt alles ganz anders. Auf dem Campus scheint es nämlich nicht mit rechten Dingen zuzugehen und es kommt zu seltsamen, unheimlichen Ereignissen. Hat der seltsame Randolp Carther III. (Stephan Globisch) etwas damit zu tun? Was wissen Helen Armitage und Kyle Danforth (Katja König und Uwe Schönpflug) über die Sache? Und wer zum Henker ist dieser Cthulhu?


    - Meinung -


    War die zweite Folge dieser Reihe doch eher zum Abgewöhnen, so wird man diesmal wieder gut unterhalten. Die ganze Sache hat ein wenig den Anstrich diverser Campusfilme und 80er-Jahre-Komödien, ohne aber in Klamauk zu versinken, denn immerhin will noch eine düstere Geschichte rund um Cthulhu und die Großen Alten erzählt werden. Das gelingt der Story aus Dane Rahlmeyers Feder auch und es geht spannend und kurzweilig zu, obwohl die Spielzeit mit knapp über 73 Minuten doch recht üppig ist, aber davon merkt man kaum etwas, denn das Hörspiel vergeht recht zügig. Die Kombination der beiden genannten Elemente, also Campusfilm und Cthulhu-Mythos geht jedenfalls voll auf, obwohl ich da zunächst Bedenken hatte, dass die Geschichte nichts Halbes und nichts Ganzes wird, doch all die Skepsis kann abgelegt werden, das Hörspiel macht Spaß und bietet dazu auch noch spannende Unterhaltung inklusive Wendung.


    Mit gerade mal fünf Sprechern sicherlich keine sonderlich große Riege, aber darum geht es auch nicht, wenn das Hörspiel auch so funktioniert, was ja absolut der Fall ist. Hier und da merkt man zwar, dass es sich hier nicht um Profis handelt, insgesamt gibt es aber wenig zu meckern, denn die Performances können sich durchaus hören lassen. Mit Einsatz und Engagement wird das eine oder andere Defizit ausgeglichen und sprechertechnisch wird hier definitiv auch mehr als bei der letzten Folge geboten. Hervorhaben möchte ich von dieser Riege aber keinen Sprecher, da nimmt sich keiner was, alle bewegen sich leistungstechnisch im oberen Mittelfeld und das geht absolut in Ordnung.


    Soundtechnisch hätte stellenweise besser gearbeitet werden können, jedenfalls in Hinblick auf die Sprachaufnahmen, vor allem Nils Hensel klingt manchmal so, als hätte sich ein Halleffekt eingeschlichen oder seine Einsätze hören sich etwas blechern an, der Rest der Truppe klingt jedenfalls "sauberer". Der Abmischung an sich kann man aber als gut durchwinken und die Musik von Jan Tappe und Marcel Schweder lässt das oben erwähnte Flair diverser Genre-Filme der 80er aufkommen und gepaart mit einer ordentlichen Geräuschkulisse kann man auch in diesem Bereich des Hörspiels nur wenig beanstanden.


    Nach der schwachen zweiten Folge eine sehr ordentliche dritte Folge, die mit einer interessanten Idee aufwartet. Das Konzept geht auf, die eine oder andere Sache hätte bei der Umsetzung zwar besser ausfallen können, aber das Endergebnis kann sich hören lassen. Wer etwas mit den bereits erwähnten Filmen etwas anfangen kann und dazu auch noch firm in Sachen Cthulhu-Mythos ist, der dürfte auf seine Kosten kommen!


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