Point Whitmark Nr. 26 - Die Diener der Pest (Universal)

  • Für die Jungs vom Radiosender der so heißt wie die Stadt geht es zusammen mit Victoria Thornton (Sonja Spuhl) nach Amberville. Dort wird ein mittelalterliches Fest abgehalten, das von allerlei schräger Gestalten besucht wird, unter anderem von Corvus Corax. Hier soll etwas passieren, das mit der Vergangenheit von Victorias Familie zu tun haben soll, doch was? Schnell merken Jay, Tom und Derek (Sven Plate, Kim Haspar und Gerrit Schmidt-Foss), dass es auf diesem Fest nicht mit rechten Dingen zuzugehen scheint!


    - Meinung -


    Die Hypothek ist groß, nach er erstklassigen Jubiläumsfolge ist es natürlich schwierig ein Abenteuer auf selbigem Niveau abzuliefern und das gelingt hier leider auch nicht ganz. Das liegt halt auch daran, dass es mal wieder raus aus Point Whitmark geht, warum auch immer, denn es wird immer wieder gewünscht, dass die Fälle in Zukunft häufiger in der Stadt spielen, was in der letzten Zeit leider viel zu selten der Fall war. Diesmal geht es nach Amberville und an und für sich ist diese Geschichte kurzweilig und mysteriös, in der Hinsicht gibt es also nur bedingt etwas zu beanstanden, lediglich der erneut wechselnde Handlungsort stört ein wenig. Unterm Strich kann man mit der Story und dem Tempo aber zufrieden sein, eine kurzweiliges Vergnügen.


    Die Besetzungsliste liest sich top und die Leistungen sind es auch. Wer zunächst befürchtet hat, dass die Mannen von Corvus Corax hier auch als Sprecher in Erscheingung treten, der kann ganz beruhigt sein, sie werden stimmlich von Profis vertreten, unter ihnen Marius Clarén. Neben den bekannten Hauptsprecher, die routiniert und souverän zu Werke gehen, mischen natürlich auch wieder zahlreiche bekannte Gäste mit, die ihren Job ebenfalls bestens verstehen. Darunter Engelbert von Nordhausen, Karin Buchholz, Till Endemann, Gerald Paradies und weitere, so dass in diesem Bereich des Hörspiels für reichlich Qualität gesorgt ist.


    Anfangs kommt gut das Flair der Kleinstadt durch und dann geht es raus nach Amberville und sowohl durch die hier eingesetzte Untermalung, als auch durch ein Stück von Corvus Corax, kommt schnell das mittelalterliche Feeling auf, für reichlich Atmosphäre ist also gesorgt, daran gibt es nichts auszusetzen.


    Die Folge ist an und für sich gut und es gibt hier herzlich wenig zu beanstanden, sie hat halt das "Problem" zu bewältigen, dass die Jubiläumsfolge die Messlatte wieder nach oben hat schnellen lassen. Wen das nicht stört und wer damit leben kann, dass diesmal wieder nicht in Point Whitmark ermittelt wird, der dürfte sich gut unterhalten fühlen.


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  • Point Whitmark
    26 - Die Diener der Pest

    Decision Products / Folgenreich


    Veröffentlichung: 08.05.2009


    Regie: Volker Sassenberg


    Sprecher:
    Jürg Löw, Sven Plate, Kim Hasper, Gerritt Schmidt-Foss, Heike Weber, Engelbert von Nordhausen, Klaus-Peter Beyer, Sonja Spuhl, Olaf Reichmann, Marius Götze-Claren, Dierk Prawdzik, Gerald Paradies, Wolfgang Wagner, Rüdiger Evers, Karin Buchholz, Till Endemann.


    Länge: Ca. 54 Minuten



    Zitat

    Inhaltsangabe des Verlags


    Victoria Thornton ist - in Dereks Augen - das schönste Mädchen der High School. Als sie von einer Gruppe mittelalterlicher Spielleute an ein düsteres Familienkapitel erinnert wird, stehen ihr Jay, Tom und Derek zur Seite.


    Die Karte des Brandanio führt die Jungen nach Amberville und Jahrhunderte zurück in der Zeit. Gepanzerte Waffenknechte und der unheimliche Pestträger stellen sich ihnen in den Weg. Als das Krächzen der hungrigen Raben ertönt, werden Jay und Tom an den Pranger gestellt. Das Urteil ist verhängnisvoll ...



    ______________________ R E Z E N S I O N ______________________


    Bereits zum sechsundzwanzigsten Mal geht es nach Point Whitmark, dem idyllischen Küstenörtchen in New Hampshire. Die Ferien brechen an und für Jay, Tom und Derek geht es nach kurzer Einführung direkt auf Reisen: Amberville steht auf dem Programm - ein Dörfchen, das ganz seinen frühen europäischen Wurzeln frönt. Hier spielt man Mittelalter, doch scheint die Grenze zwischen Spiel und Realität zu verschwimmen...


    Um es vorweg zu nehmen: Die Idee ist schlicht brillant und die Folge lebt von dieser altertümlichen Atmosphäre. Die Story verkommt dabei eher zur Nebensache; man möchte fast sagen „leider“, denn hätte man hier noch eine *richtig* gute Geschichte mit ein paar mehr Wendungen oder weniger „Kommissar Zufall“ hingezaubert, die Folge hätte durchaus die beste der Serie werden können. So ist die Story leider „nur“ gutes Mittelmaß, was jedoch durch die absolut erstklassig inszenierte Umsetzung der Atmosphäre und die Lebendigkeit des Dorfes abgemildet wird.


    Zu den Sprechern muss ich nicht mehr viel sagen: Jürg Löw, Sven Plate, Kim Hasper und Geritt Schmidt-Foss sind seit Jahr und Tag mit „ihren“ Charakteren vertraut - da gibt es auch diesmal nichts zu beanstanden. Dazu gesellen sich Namen wie Engelbert von Nordhausen und Gerald Paradies, die ebenfalls ihrem guten Ruf gerecht werden und vollauf überzeugen.


    Erwähnenswert erscheint mir, gerade im Angesicht diverser Falschmeldungen anderer „Rezensionen“ im Netz, die Richtigstellung, daß Corvus Corax keineswegs von Corvus Corax selbst, sondern von den Synchronsprechern Marius Götze-Claren (Tritonus der Teufel) und Olaf Reichmann (Castus Rabensang) gesprochen werden. Corvus Corax selbst steuerten „Saltarello / Ductia / Trotto“ bei.


    Musik und Geräuscheffekte gehen in dieser Folge eine, wenn nicht gar die stärkste bisher präsentierte Kombination ein - die Musik untermalt hier nicht nur, sie ist ob des Settings der Folge tatsächlich in den jeweiligen Szenen präsent, was in Kombination mit den einmal mehr vorbildlich genutzten Geräuschen durchaus angetan ist, die obligatorische „Mauer“ in die Realität zu durchbrechen, in dem die Musik nämlich selbst Teil des Geschehens wird. Ein bemerkenswerter Schachzug, der voll und ganz aufgeht!


    Fazit:
    Folge 26, Die Diener der Pest, untermauert einmal mehr, daß Point Whitmark eine der besten Kinder- und Jugendserien im Bereich Mystery und Krimi ist - und die schlicht brillante Umsetzung der aussergewöhnlichen Mittelalteratmosphäre, die Lebendigkeit des Dorfes, lassen durchaus über die eher durchschnittliche Geschichte hinwegsehen. Hätte man da noch ein wenig mehr „Pepp“ reingebracht, diese Folge hätte die beste der Serie bislang werden können. So bleibt „nur“ ein verdammt gutes Hörspiel, das von einer aussergewöhnlichen und aussergewöhnlich gut umgesetzten Atmosphäre und einem gut aufgelegten Sprecherensemble lebt - und dem ich trotz des kleinen Kratzers „Story“ gern eine Kaufempfehlung ausspreche - nicht nur für Fans der Serie, sondern für alle, die mal wieder eine gepflegte Portion Spannung und eine faszinierende Atmosphäre haben. (RS)