Das Schloss-Trio: Das japanische Schwert

  • Ein kurzes Vorwort für alle die, die diese Serie nicht kennen: Das Schloss-Trio ist eine Serie, die irgendwann um den Dreh rum Ende der 80er/Anfang 90er erschienen ist. Im Gegensatz zu den meisten anderen Hörspielen, die hier rezensiert werden, ist diese Serie nicht mehr neu erhältlich, sondern nur noch auf Flohmärkten, bei Ebay usw. Die Serie basiert auf einer 20-teiligen Buchreihe, die von einem Autor namens „Red Geller“ verfasst wurde. Hinter diesem Namen verbirgt sich niemand anderes als Helmut Rellergerd alias Jason Dark, Erfinder und Autor von „John Sinclair“.


    Von den 20 Büchern wurden nur 10 vertont, danach war leider Schluss. Für alle, die wissen wollen, wie es danach mit den drei Helden weitergeht, bleibt nur, die restlichen Bücher auf dem Flohmarkt oder bei Ebay & Co. aufzutreiben (oder bei anderen Webseiten, die sich auf nicht mehr verlegte Bücher spezialisiert haben) oder zur Neuauflage zu greifen, die 2006 unter dem Titel „Die 3 Helden“ erschien (nur in Buchform). Diese Neuveröffentlichung wurde allerdings auch schon wieder eingestampft – die Bücher sind aber gebraucht günstig zu bekommen. Allerdings wurden, so wie ich es herausgefunden habe, wohl auch nur knapp die Hälfte der alten Serie unter dem neuen Titel veröffentlicht.


    So, langer Rede, kurzer Sinn – jetzt zur eigentlichen Rezension.


    DIE STORY


    Randolph Ritter, genannt Randy, wohnt mit seiner Mutter und seinem Vater sowie dem „Butler“ Alfred (der viel mehr als ein einfacher Butler ist und seinen Namen wohl bei „Batman“ entliehen hat) in einem Schloss am Rhein. Randys Vater ist angeblich ein Wissenschaftler – seine wahre Tätigkeit wird in den nächsten Folgen noch enthüllt.


    Eines Abends erhält Randy einen seltsamen Anruf. Der mysteriöse Anrufer verlangt ein Schwert und droht damit, Randys Freundin Michaela, genannt „Ela“ oder auch Möpschen (war sie allerdings gar nicht gerne hört) zu verunstalten, sollte es nicht ausgehändigt werden. Randy ist völlig verwirrt, denn er weiß überhaupt nicht, um was für ein Schwert es geht. Dies klärt sich am nächsten Tag auf, denn an diesem Tag landet Randys Brieffreund Toshikiara aus Japan mit dem Flugzeug in Deutschland, um bei seinem Freund einige Zeit zu verbringen. Sogleich stellt sich heraus, dass „Turbo“, wie Randy und Ela ihren Freund aus dem fernen Osten gleich nennen, um bei seinem richtigen Namen keinen Knoten in der Zunge zu bekommen, tatsächlich ein Schwert im Gepäck hat – ein altes Familienerbstück, welches einer alten Tradition zufolge in seine Obhut gegeben wurde.


    Es dauert nicht lange und schon sind mehrere Japaner hinter dem Schwert her. Doch das Schloss-Trio lässt es sich nicht so einfach aus den Händen reißen und greift mit Hilfe von Alfred tief in die Trickkiste, um die Japaner loszuwerden...


    DIE SPRECHER


    Wie zu der Zeit üblich, liest sich die kleine aber feine Sprecherliste dieser Auftaktfolge wie das „Who is Who“ der damaligen Zeit. In der Hauptrolle als Randy Ritter ist Simon Jäger zu hören, heute vor allem als Synchronstimme von Heath Ledger (z.B. der Joker aus „The Dark Knight“) Matt Damon (Jason Bourne-Trilogie) oder Josh Hartnett (z.B. „40 Tage und 40 Nächte“ u.a.) bekannt oder Hörspielfans auch als Luther Niles aus „Gabriel Burns“ bekannt. Ela wird von Julia Müller-Wesemann gesprochen, über die ich bisher nichts in Erfahrung bringen konnte. Allerdings bin ich der Meinung, dass sie eine frappierende Stimmähnlichkeit mit Petra Kaminski, der Sprecherin von Lucille Anderson aus der „Drei ???“-Folge „...und der höllische Werwolf“ hat – hmmm.... Dennis Schmidt-Foß leiht schließlich „Turbo“ Toshikiara seine Stimme. Er ist seit dem Tod von Randolf Kronberg als Stimme von Eddie Murphy bekannt (z.B. in „Shrek, der Dritte“ oder „Mensch Dave“ ) sprach aber auch schon viele andere Schauspieler, die es aufzuzählen den Rahmen sprengen würde.


    In weiteren Rollen sind Andreas v.d. Meden als sympathischer „Butler“ Alfred, Monika „Teela“ Gabriel als Frau Ritter sowie Manfred Liptow, Günther Flesch und Wolfgang Draeger als Japaner-Trio zu hören. Last but not least fungiert Horst Naumann als Erzähler. Bei diesen Namen kann man sich schon denken: Hier brennt nichts an!

    MUSIK UND EFFEKTE


    Die Titelmusik der ersten drei Folgen ist etwas...hmmm...gewöhnungsbedürtig, aber nicht unbedingt schlecht. Die Zwischenmusiken sind wie üblich zu dieser Zeit: Stimmig, gut und passend. Ebenso gibt es über die Effekte nichts schlechtes zu sagen.


    FAZIT


    Die Story zu dieser Folge ist zwar nicht sonderlich komplex, aber unterhaltsam ist das Hörspiel dank der guten Bearbeitung und den guten Sprechern allemal. Vor allem die Fotzeleinen zwischen Randy und Ela und oder Turbos manchmal recht seltsamen Deutschkenntnisse vom „besten Deutschlehrer in ganz Japan“ bringen mich immer mal wieder zum Schmunzeln (auch wenn andere diesen „Running Gag“ vielleicht auf die Dauer als ein wenig nervig empfinden könnten – bei mir war es nicht so).


    Alles in allem ein Jugendhörspiel für alle, die diese Art der Unterhaltung mögen – so wie fast die gesamte Serie (die ich in weiteren Rezensionen noch näher vorstellen werde).