TKKG - (022) - In den Klauen des Tigers

  • 022) In den Klauen des Tigers


    Klappentext:


    Eine Schreckensnachricht breitet sich in der Stadt aus: Ein Königstiger vom Zirkus ist ausgebrochen. Er irrt im Wald herum, und dort haben die Mädchen vom Schwimmverein - unter ihnen Gaby - ein Zeltlager errichtet. Als Kommissar Glockner und Tarzan in den Wald gehen, wissen sie, dass den schutzlosen Mädchen eine tödliche Gefahr droht...


    Sprecher:


    Erzähler --- Günther Dockerill
    Tarzan --- Sascha Draeger
    Karl --- Niki Nowotny
    Klößchen (Willi) --- Manou Lubowski
    Gaby --- Veronika Neugebauer
    Kommissar Glockner --- Wolfgang Draeger
    Zirkusdirektor Zeisig --- Henning Schlüter
    seine Tochter Leni --- Maritta Fliege
    Dompteur Carlo --- Willem Fricke
    Lehrerin Renke --- Ursula Vogel
    Kathie --- Marlen Krause
    Polizist Weinschenk --- Klaus Marwitz
    Verbrecher Fensel --- Helmut Zierl
    Verbrecher Hardtke --- Manfred Reddemann
    Frau Plockwinds --- Renate Pichler


    Meine Meinung:


    Der Tiger „Napur“ bricht aus dem Zirkus aus und bedroht dadurch ein Mädchen-Zeltlager bei dem auch Gaby von TKKG dabei ist. Als der Tigerfall dann fast gelöst ist kommt noch ein weiterer Fall mit in das Hörspiel, welcher mit Zufällen und Gewalt in den Hauptfall reingepresst wurde. Warum das ganze Geschehen? Das wusste wohl nur Herr Wolf.
    Der sogenannte Hauptfall hat eine klare Linie und vor allem ist er richtig spannend. Man hat das Gefühl selbst auf der Flucht vor dem Tiger zu sein. Damals reichten eben noch normale Fälle die nicht konstruiert werden müssen, damit sie aufgelöst werden. Zurecht eine Klassikerstory bei der auch keine Langeweile aufkommt, denn das Tempo ist sehr hoch. Einen kleinen faden Beigeschmack hat das Hörspiel aber leider noch, denn es musste ja noch ein 2. Fall der völlig aus der Luft gegriffen kommt und in den Karl und Klößchen sprichwörtlich hineinstolpern eingebaut werden. Zwei Gangster fliehen aus dem Knast und schnappen sich Karl und Klößchen – naja.. Einfach völlig banal. Sieht man von dem dämlichen 2. Fall ab bekommt man eine spannende, kurzweilige und humorvolle Story geboten, die zurecht ein Klassiker ist. Einzig ein wenig komisch: Ein Polizist verliert einfach mal so seine Pistole ;)
    Damals war es noch ein Genuss den Vier zuzuhören. Sie waren motiviert, ihre Stimmen passten und sie bekamen nicht nur dämliche Texte zu sprechen. Henning Schlüter als Zirkusdirektor und Willem Fricke als Dompteur stechen in ihren Leistungen herraus. Wolfgang Draeger und Günther Dockerill braucht man eigentlich nicht mehr erwähnen die sie spielen ihre Rollen ausgezeichnet.
    Zu den Effekten bleibt zu sagen, dass der Tiger ein wenig mehr hätte brüllen können. Das war aber dann schon alles negative, denn der Rest wirkt aber sehr überzeugend. Ebenfalls macht die Musik hier wieder einen Super-Job und untermalt das Hörspiel sehr gut.
    Ein wenig mehr Gebrüll von Seiten des Tigers und das weglassen oder ein besserer zweiter Fall hätten dem Hörspiel die Höchstnote spendiert. So bleibt „nur“ ein gut. Klasse Hörspiel, dass man gehört haben sollte.


    2+


  • Inhalt:
    Eine Schreckensnachricht breitet sich in der Stadt aus: Ein Königstiger vom Zirkus ist ausgebrochen. Er irrt im Wald herum, und dort haben die Mädchen vom Schwimmverein - unter ihnen Gaby - ein Zeltlager errichtet. Als Kommissar Glockner und Tarzan in den Wald gehen, wissen sie, dass den schutzlosen Mädchen eine tödliche Gefahr droht ...


    Story:
    In den 20er-Folgen hat Stefan Wolf ja gerne mal etwas daneben gegriffen. Betrachtet man sich nun die Story der 22. Episode, so kann man aufatmen, denn Spione oder Terroristen sucht man hier vergebens. Stattdessen gibt es hier eine kurzweilige und auch durchaus spannende Geschichte rund um einen ausgesetzten Tiger. Es gibt natürlich auch hier wieder so einige Punkte, die etwas übertrieben sind, aber hier hält sich alles noch in moderaten Bahnen. Leider gibt es aber auch noch einen wirklich entscheidenden Schönheitsfehler, denn Herr Wolf konnte es einfach nicht schaffen man nur einen Fall in eine TKKG-Geschichte einzuarbeiten und so mixt er hier gegen Ende noch einen Handlungsstrang um zwei entflohene Ganoven mit ins Geschehen ein, was der Handlung wohl zusätzliche Dramatik verleihen soll. Ich persönlich empfinde diesen Part eher als deplaziert und denke, dass die Handlung rund um den Tiger genug gewesen wäre. Trotz dieser Macke habe ich mich aber dennoch über den Großteil der Spielzeit wirklich gut unterhalten gefühlt.


    Sprecher:
    Der Cast, den man hier vor die Ohren bekommt, der kann einem als alten Hörspielfan beinahe schon die Tränen in die Augen treiben. Über die vier Sprecher der Hauptfiguren und Erzähler Günther Dockerill bracht man eigentlich keinerlei Worte zu verlieren, denn die erledigten ihren Job zu diesem Zeitpunkt noch absolut souverän. Auch in den Nebenrollen konnte man noch so richtig auftrumpfen, denn mit Henning „Käpt’n Buddelmann“ Schlüter, Wolfgang Draeger, Ursula Vogel und Renate Pichler (unter anderem) hat man wirklich exzellente Leute im Studio gehabt, die wirklich überzeugende Leistungen erbracht haben. Was leider ein wenig stört ist die Tatsache, dass es mal wieder Doppelbesetzungen gibt und ein Sprecher erst noch ein finsterer Ganove ist und wenige Momente später als Tierarzt in Erscheinung tritt. Außerdem hat sich ein überaus amüsanter Versprecher bei Sascha Draeger eingeschlichen, denn er erklärt den Namen TKKG wie folgt: „T wie Tarzan, K wie Karl und noch mal Karl wie Klößchen“. Trotz dieser Schönheitsfehler erweisen sich die Sprecherleistungen in ihrer Summe aber als wirklich gut.


    Musik und Effekte:
    Musikalisch hat mir die neue Abmischung erstaunlich gut zugesagt. Es ist ja bekannt, dass man in den neueren Versionen die eher fröhlichen Melodien Carsten Bohns durch etwas düstere Stücke ersetzt hat. Bei dieser Folge passen die neuen Stücke für meinen Geschmack richtig gut, da das Hörspiel dadurch noch einen Ticken unheimlicher und bedrohlicher wird. Was diesmal allerdings Grund zur Diskussion bietet, sind die Effekte. Bei EUROPA hatte man zwar seit Jahr und Tag ein geübtes Händchen für diesen Bereich eines Hörspiels, aber hier stößt man bei einem Effekt deutlich an seine Grenzen. Das Brüllen des gefährlichen Tigers klingt mal so gar nicht nach einem Tiger und leider auch herzlich wenig erschreckend, so dass an einigen Stellen die Dramatik ein wenig verloren geht. Ich kann nun zwar nicht identifizieren, welches Tier man dort vor dem Mikrofon hatte, aber ein Tiger war das ganz gewiss nicht. Schade eigentlich, denn ansonsten hätte es auf der technischen Seite für meine Begriffe kaum Anlass zu ernsthafter Kritik gegeben


    Fazit:
    Mit „In den Klauen des Tigers“ liegt eine Folge vor, die für meinen Geschmack sehr nahe dran ist zu den besten der Serie zu gehören. Leider gibt es dann aber doch in nahezu jedem entscheidenden Punkt der Bewertung irgendwo kleine Schönheitsfehler. Bei der Geschichte stört der zweite Handlungsstrang um die beiden entflohenen Ganoven etwas. Die Doppelbesetzung bei den Sprechern und Sascha Draegers Versprecher sind auch zwei Sachverhalte, die nicht sein müssten und grade das misslungene Tiger-Gebrüll verhindern bei dieser Episode die Höchstwertung. Dennoch erweist sich das 22. Abenteuer der TKKG-Bande als kurzweiliges und spannendes Hörspiel, das man sich gerne öfter anhört und das jeder Fan der Serie kennen sollte. Auch Nicht-Fans können mal ein Ohr riskieren, denn was man hier zu Hören bekommt ist insgesamt betrachtet einfach gut und hörenswert. Innerhalb der 20er-Folgen sowieso eine der besseren Geschichten.


    **** / *****
    Gut


    © 08.12.06 by lord gösel / Hörspiel-Maniac