Fünf Freunde (79) und das Rätsel des Drachenbootes (EUROPA)


  • Inhalt:
    Ein Drachenboot-Rennen in New Haven – die Fünf Freunde sind hellauf begeistert. Aber schon bald tauchen Probleme auf – der Drachenkopf eines Bootes wird gestohlen! Will etwa die gegnerische Mannschaft das Rennen auf unfaire Weise für sich entscheiden? Was hat der hitzköpfige Trainer damit zu tun? Und welche Rolle spielt der undurchsichtige Mr. Lee? Die Kinder und ihre Freundin Mei-Ling stecken unversehens in großen Schwierigkeiten...


    Story:
    Lange Zeit fuhren die Fünf Freunde mit fast schon erschreckender Konstanz auf gutem Niveau und konnten von sich behaupten wohl die EUROPA-Serie zu sein, die qualitativ den wenigsten Schwankungen unterworfen war. Leider hat sich dieses Bild spätestens seit dem Erscheinen der Folge 70 geändert, denn seitdem schleichen sich immer mal wieder kleine Fehltritte ein und auch bei „Fünf Freunde und das Rätsel des Drachenbootes“ handelt es sich wieder einmal um einen dieser kleinen Fehltritte. Das erste Problem ist der Umstand, dass es einfach viel zu lange dauert, bis die Handlung so richtig losgeht. Der in der Inhaltsangabe beschriebene Diebstahl des Drachenkopfes erfolgt erst, wenn etwa die Hälfte der Spielzeit verstrichen ist. Des Weiteren fällt auf, wie wenig Eigenständigkeit die Geschichte aufweist, denn die ganzen Versatzstückchen kommen dem Hörer doch allesamt sehr vertraut vor. Es ist natürlich klar, dass es bei fast 80 Folgen schwer fällt sich nicht zu wiederholen, doch die Elemente, die hier Verwendung finden erinnern stellenweise stark an die Episode „Fünf Freunde und das Geheimnis des Maskottchens“ und diese Geschichte ist gerade mal ein paar Monate alt. Gut, die Serie ist schon für die jüngeren Hörer konzipiert, aber dennoch bleibt bei der Geschichte ein fader Beigeschmack, da man eben permanent das Gefühl hat das alles schon mal (und auch wesentlich besser weil spannender) gehört zu haben.


    Sprecher:
    Im Bereich der Geschichte mag man schwächeln, doch dafür ist man bei den Sprechern nahezu konstant auf der sicheren Seite. Wenn gleich man mit dem Umstand leben muss, dass die 3. Generation der Fünf Freunde (Julian-Sprecher 4: Ivo Möller, Jannik Endemann, Theresa Underberg und Alexandra Garcia) mittlerweile auch schon viel zu alt für ihre Rollen klingt. Sicher, als Jugendliche gehen sie alle noch durch, aber für das eigentliche Alter der Rollen passt es nicht mehr wirklich. Allerdings ist dies, wie geschrieben, nur bedingt ein Problem. Ansonsten bietet diese Folge herzlich wenig Anlass zur Kritik, denn mit Patrick Bach, Kerstin Draeger, Gosta Liptow und Jens Wawrczeck hat man namenhafte Sprecher im Studio gehabt, die auch allesamt überzeugende Leistungen bringen. Erwähnenswert erscheint mir noch der Auftritt von Tim Knauer. Letzterer war auch im 161. TKKG-Abenteuer „Ein Yeti in der Millionenstadt“ zu hören und klang dort ein wenig seltsam in seiner Rolle, wovon hier aber keinerlei Rede sein kann. Somit kann man in diesem Bereich insgesamt nur von wirklichen guten Leistungen der Beteiligten sprechen.


    Musik und Effekte:
    Die Seite der Technik ist bei dieser Produktion ein etwas zweischneidiges Schwert. Kommen wir zunächst zu den positiven Aspekten: Die Musik ist in dieser Folge wirklich sehr gelungen. Zwar verzichtet man nahezu komplett auf ältere und somit bekannte Stücke und setzt lieber auf neue Melodien, doch was man zu hören bekommt lässt ohne Frage eine schöne und passende Atmosphäre entstehen. Im Punkt Geräusche braucht man sich herzlich wenig Gedanken machen und wie auch allzu oft in der Vergangenheit trifft man auch hier den richtigen Ton. Was allerdings im Bereich der Technik für Fragezeichen auf der Stirn sorgt, ist die Abmischung. Gerade in Szenen, bei denen viele Sprecher mitwirken, rutschen einige der Stimmen so erschreckend weit in den Hintergrund, dass man stellenweise Probleme hat den Gesprächen zuhören zu können. Es scheint fast so, als wäre auch diese Folge von der „Feuermond-Problematik“ betroffen.


    Fazit:
    Fans der Serie werden hier sicherlich auf ihre Kosten kommen, aber all zu viel darf man auf keinen Fall erwarten. Das Problem ist einfach die Geschichte, die jegliche Eigenständigkeit vermissen lässt und dem Hörer sogar aus der jüngsten Vergangenheit verdammt bekannt vorkommt. Erschwerend hinzu kommt auch, dass es viel zu lange dauert, bis endlich Pfeffer in die Handlung kommt. Leider zeigt sich auch die technische Umsetzung nicht so gelungen wie sie sein könnte, denn nicht selten hat man bei dieser Folge mit Lautstärkendifferenzen seitens der Sprecher zu kämpfen. Natürlich darf man nicht vergessen, dass die Folge (ebenso wie die ganze Serie) für die jüngeren Hörer konzipiert ist, aber dennoch gab es in der Vergangenheit bereits wesentlich bessere Einträge in dieser Serie. Die ordentlichen Sprecherleistungen retten das Hörspiel letzten Endes davor ans untere Ende des Durchschnitts zu rutschen und somit landet man ziemlich genau im geordneten Mittelfeld, was in Schulnoten wohl einer glatten 3 entsprechen würde: Kann man mal hören, muss man aber nicht unbedingt kennen!


    *** / *****
    Befriedigend


    © 16.12.08 by lord gösel / Hörspiel-Maniac

  • In New Haven steht ein Drachenboot-Rennen an und die Fünf Freunde sind dabei, doch schnell merken sie, dass ein weiteres Abenteuer ansteht. Irgendwer hat den Kopf des Drachenboots gestohlen, doch warum? Wollen die Gegner dadurch frühzeitig die Konkurrenz loswerden? Anscheinend steckt etwas ganz anderes dahinter und es gibt eine ganze Reihe von Verdächtigen. Können die Fünf Freunde eingreifen und Mei-Ling (Lotte Bublitz) helfen?


    - Meinung -


    Wieder mal eine Story, die typisch für diese Serie ist und sie passt perfekt in das Konzept des "easy listening", das die Abenteuer der Fünf Freunde auszeichnet. Für die junge Hörerschaft dürfte das hier eine spannende Angelegenheit sein, erwachsene Hörer können sich einfach berieseln lassen und das Mitraten dürfte nicht allzu schwer ausfallen. Alles in allem wird aber wieder gewohnte, ziemlich schnörkellose Kost geboten, der Inhalt geht in Ordnung.


    Das gilt auch für die sprechertechnische Abteilung, kein großartiger Ausbruch nach oben und das Niveau kann locker gehalten werden, auch in dieser Hinsicht eine typische Europa-Produktion. Die Hauptsprecher hinterlassen erneut einen soliden Eindruck und für bekannte und gut aufgelegt Gäste ist ebenfalls gesorgt, nämlich Patrick Bach, Kerstin Draeger, Lotte Bublitz, Jens Wawrczeck, Gosta Liptow und viele weitere mischen hier mit, was für ein recht hohes Niveau spricht.


    In Sachen Untermalung geht es auch weder rauf, noch runter, die Qualität ist ziemlich gleichbleibend und es wird vornehmlich auf neuere Klänge gesetzt. Dennoch wirkt die ganze Angelegenheit recht atmosphärisch und es gibt keinen Grund zur Klage, wobei mir schon wünschen würde, dass in Zukunft wieder mehr Orchesterstücke zum Zuge kommen.


    Wieder mal eine hörbare Folge, auch wenn ich ab und zu mal das Gefühl hatte, dass die Produktion insgesamt schon fast zu glatt ausfällt. Trotzdem kann ich auch dieses Abenteuer der Fünf Freunde wieder empfehlen, aber es sollte in Zukunft durchaus ausgefallen zugehen, schaden würde es nicht.


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