Offenbarung 23 (16) Krauts und Rüben


  • Inhalt:
    Eine Postkarte aus Saarbrücken – das sieht nicht nach einer Chiffre vom toten Hacker Tron aus. Und doch macht sich Georg Brand auf den Weg und schlittert in den schlimmsten politischen Sumpf Nachkriegsdeutschlands: verborgene Netzwerke, brutale Seilschaften – die auch vor politischem Mord nicht zurückschrecken. Ist das wirklich die Realität? Er enthüllt, warum der einst mächtigste Mann des Landes an zwei Punkten seiner Biografie bis heute eisern schweigt!


    Story:
    Inhaltlich präsentiert man dem Hörer mit „Krauts und Rüben“ eine sehr zwiespältige Angelegenheit. Dies liegt vor allem darin begründet, dass man einen sehr gewagten Schritt tut: Seit langem nimmt man mal wieder Bezug zum Handlungsrahmen, allerdings entscheidet man sich dazu mehr oder weniger alles über Bord zu werfen, da sowieso alles nur eine Inszenierung ist. Letzteres erfährt T-Rex direkt zu Beginn und danach stürzt er sich in ein Abenteuer, dass prinzipiell als „Folge 13 reloaded“ durchgeht. Der große Unterschied ist, dass uns diesmal Margo den „Erklär-Bär“ macht, aber ansonsten bleibt das Prinzip von „Das Wissen der Menschheit“ bestehen: T-Rex wird, ebenso wie der Hörer, überschüttet mit einer Fülle an Informationen und Theorien. Allerdings reist man diesmal wenigstens ein wenig durch unser Heimatland, statt nur in einer Bibliothek zu sitzen. Was man hier vor die Ohren bekommt mag insgesamt durchaus interessant sein aber durch die sehr dröge Art der Umsetzung (Margo erzählt und T-Rex wird immer verwunderter) verliert man als Hörer irgendwann einfach das Interesse und hört nicht mehr wirklich zu, was da nun alles von unserem ehemaligen Bundeskanzler Helmut K. verbrochen worden sein soll. Trotz des zweifachen Einsatzes von Geheimdiensten will hier einfach keine Spannung aufkommen. Und zum Ende hin wird es nochmal so richtig haarig. Zunächst ist da der Cliffhanger, der alles andere als originell ist, da man ähnliches bereits am Ende der 8. Folge gehört hat und dann ist das noch eine Art Epilog zu hören. Hier meldet sich Autor Jan Gaspard zu Wort und bittet dem Hörer ihm zu helfen, da er Angst hat umgebracht zu werden. Man soll ihm helfen indem man seine CDs kauft, da dies seine Lebensversicherung sein soll. Bedrohlich wirkt das Ganze nicht, sondern eher wie eine sehr plumpe Werbung und sowas gehör für meinen Geschmack einfach nicht in ein Hörspiel … jedenfalls nicht in dieser Form. Insgesamt betrachtet häufen sich in dieser Episode wieder einmal die negativen Aspekte beim Punkt Geschichte, so dass ich insgesamt nur von einer eher schwachen Vorstellung sprechen kann.


    Sprecher:
    David Nathan ist einfach der Star dieser Serie. Er prägt sie durch seine Vorstellung als T-Rex, wenn gleich ich ihn immer noch für zu alt halte um einen Studenten Anfang 20 zu sprechen. Diesmal darf er sogar so richtig zeigen, was er schauspielerisch auf dem Kasten hat und so präsentiert sich gerade das Ende der Folge als überaus hörenswert. Ihm zu Seite steht ein Team aus altbekannten Stimmen wie Adriane Borbach, Helmut Krauss, Marie Bierstedt oder Björn Schalla. Auch Gabriel-Burns-Sprecher Bernd Vollbrecht ist hier in einer Nebenrolle zu hören und somit kann man auf der Seite der Sprecher insgesamt wirklich nur von guten bis sehr guten Leistungen sprechen.


    Musik und Effekte:
    Im Bereich der technischen Umsetzung gibt es bei dieser Folge herzlich wenig neues zu berichten und dies bezieht sich sowohl auf die positiven als auch auf alle negativen Aspekte. Positiv ist abermals die Untermalung mit Geräuschen. Alle Szenen werden mit großer Sorgfalt untermalt, so dass man keinerlei Probleme damit hat die Situation vor dem geistigen Auge real werden zu lassen. Dies gilt eigentlich auch für die Musik, denn die Stücke die man hier verwendet sich fraglos gut und bringen nicht selten eine bedrohliche Stimmung mit sich. Allerdings sollte derartige Musik auch gut dosiert eingesetzt werden, da sie sonst die Wirkung verliert. Und genau dies geschieht auch hier, denn die permanente Berieselung stört eher, als das sie die Spannung fördern würde.


    Fazit:
    Nach der in meinen Ohren wirklich guten 15. Folge geht es mit „Krauts und Rüben“ wieder steil bergab und befindet sich auf einem Level, den man zuletzt bei der 13. Folge erreicht hatte. Das Problem bleibt einfach die Art und Weise wie die (durchaus interessanten) Theorien dem Hörer dargeboten werden. Wieder einmal hat man den Eindruck eher einem Vortrag als denn einem Hörspiel zu lauschen und dementsprechend bleibt die Spannung größtenteils leider auf der Strecke. Erschwerend hinzu kommen die Sachverhalte, dass man „mal eben“ die Rahmenhandlung über Bord wirft, die Geschichte wieder in einem (nicht innovativen) Cliffhanger endet und die plumpe Werbung, die man dem Hörer als Epilog präsentiert. Da können auch tolle Sprecher nichts mehr dran ändern. Ab einen gewissen Punkt sehnt man einfach das Ende herbei, weil die Handlung nur noch langweilig ist. Somit bleibt am Ende ein schwacher Eindruck, der zwar minimal besser ist als bei „Das Wissen der Menschheit“, aber besser als völlig schwach ist noch lange nicht durchschnittlich oder gar gut.


    ** / *****
    Mangelhaft


    © by lord gösel '08

  • Eine Postkarte aus Saarbrücken – das sieht nicht nach einer Chiffre vom toten Hacker Tron aus. Und doch macht sich Georg Brand auf den Weg und schlittert in den schlimmsten politischen Sumpf Nachkriegsdeutschlands: verborgene Netzwerke, brutale Seilschaften – die auch vor politischem Mord nicht zurückschrecken. Ist das wirklich die Realität? Er enthüllt, warum der einst mächtigste Mann des Landes an zwei Punkten seiner Biografie bis heute eisern schweigt!


    Nachdem Folge 15 mir schon etwas besser gefallen hat, als die vorherigen Katastrophen, habe ich gehofft, dass die Qualität der Serie hier wieder nach oben geht. Leider ist dem nicht so, denn eigentlich kann man hier von „Folge 12 reloaded“ sprechen. Die Verschwörungstheorien sind alle recht interessant, ABER: Die ganze Handlung wird immer unrealistischer und hier entscheidet man mal so mir nix, dir nix die komplette Rahmenhandlung über Bord zu werfen, die man in diesem Hörspiel nach längerer Zeit endlich mal wieder aufgreift. Auch hat man am Ende mal wieder einen dicken Cliffhanger, den man bereits schon zuvor einmal in der Serie hatte. Das ist natürlich wenig spannungsfördernd und man freut sich eigentlich umso weniger auf die nächste Folge. Das aller Schlimmste, dass das Hörspiel zu einem absoluten Flop macht, ist aber die letzte Szene. Dort meldet sich Autor Jan Gaspard (gesprochen von Oliver Rohrbeck) noch einmal höchst persönlich zu Wort und erzählt irgendeinen Mist, der im Enddefekt nur den Hörer dazu bringen soll, sich auch die nächsten Hörspiele zuzulegen. Das ist mal wieder völlig in die Hose gegangen und einfach nur plumpe Werbung. Schade, diese Serie hätte wirklich das Potential dazu, ganz oben bei den besten Hörspielserien mitzumischen, aber aufgrund der immer unrealistischen Verschwörungstheorien und den völlig sinnlosen Aktionen wie „Überfall auf das Aufnahmestudio“ ist diese Serie einfach nur noch lächerlich.


    Wie bereits erwähnt spricht hier Oliver Rohrbeck am Ende den fiktiven Autor Jan Gaspard und das ist wirklich einfach nur peinlich. Das ein sonst so guter und sympathischer Sprecher wie Rohrbeck so etwas machen lässt, ist schon sehr verwunderlich. Die restlichen Sprecher liefern wie gewohnt gute bis sehr gute Leistungen ab. Besonders David Nathan in der Rolle des T-Rex hat mir hier besonders gut gefallen, denn er bringt die Rolle des völlig verzweifelten verdammt glaubwürdig rüber. Neben ihm hört man nach einigen Folgen Pause mal wieder Arianne Borbach als Margo, Marie Bierstedt als Nolo, Björn Schalla als Solnezkov, Bernd Vollbrecht als Hillinger, Markus Pfeiffer als Agent des BND und Benjamin Völz als Tron. Auch sie bringen ihre Rollen alle gut rüber, obwohl mir Arianne Borbach hier nicht ganz so gut gefallen hat wie sonst.


    Die musikalische Untermalung ist hier ebenfalls gelungen. Die Stücke sind alle gut mit anzuhören und es kommen auch ein paar neue Stücke zum Einsatz die für Abwechslung sorgen. Effekte gibt es hier ungewohnt viele zu hören und die kommen auch alle sehr echt rüber.


    Fazit: Es ist einfach schade, dass eine Serie, die soviel Potential hat, so einen Mist produziert und von Folge zu Folge immer lächerlicher wird. Die Handlung hier ist zwar ganz interessant und spannend gemacht, ist aber sehr unrealistisch. Am Ende findet man dann wieder einen Cliffhanger vor, den man schon aus den Hörspielen 8+9 kennt und so wenig spannungsfördernd ist. Am Ende gibt es dann noch Jan Gaspard höchst persönlich zu hören, was einfach nur lächerlich klingt und plumpe Werbung für die Serie ist. Die Sprecher sind alle gut aufgelegt und auch die technische Seite kann sich wieder einmal hören lassen. Im Enddefekt bleibt bei mir aber dennoch nur ein schwacher Eindruck zurück, denn mit den Szenen am Ende und der völlig unglaubwürdigen Handlung hat man sich hier das ganze Hörspiel kaputt gemacht.


    Note 5


    © www.hoertipps.de

  • Ist das, was T-Rex (David Nathan) bisher erlebt hat, alles nur erstunken und erlogen? Das will ihm Margo (Arianne Borbach) jedenfalls klarmachen und erzählt ihm nun die Wahrheit, die mehr als hart ist. Zum einen erfährt T-Rex, was Helmut Kohl damals alles so getrieben hat und nicht nur der Bundeskanzler war, sondern auch an diversen dunklen Geschäften teilgenommen hat. Doch Margo erzählt ihm noch viel mehr, aber ob der Student die Wahrheit ertragen kann?


    - Meinung -


    Da denkt man, dass es nicht mehr schlimmer kommen kann, doch der oder die Autoren hinter dem Namen "Jan Gaspard" legen immer wieder einen drauf. Die Story an sich ist ja ganz nett und wenn das stimmen sollte, was da thematisiert wird, dann ist das schon ein dicker Hund, aber dass jetzt plötzlich die Rahmenhandlung, die in den letzten Folgen ja eh schon nicht mehr besprochen wurde, jetzt angeblich eh völlig egal ist und nicht dem entspricht, was sich zugetragen haben soll, dann ist das natürlich schon mal wieder ein Ärgernis und die vorherigen Folgen waren für die Tonne. Dazu noch ein fetter Cliffhanger, der dem Hörer mittlerweile auch egal sein dürfte, doch mehr sei nicht verraten, es passiert nur etwas, was schon mal vorkam. Doch der richtige Klopper ist der abschließende Einwurf Jan Gaspards, da lag ich dann lachend auf dem Boden. Vor allem werden die Gesetze der Logik derbe mit den Füssen getreten und die Macher der Serie machen sich nun richtig zu Kaspern, Jan Kasper also. Sein Auftritt ist einfach nur plumpe, doofe Werbung für die Serie und zwar nach dem Motto "Kaufen, kaufen, kaufen!" und "Macht Mundpropaganda!", was im Endeffekt einfach nur lächerlich wirkt. Wie wäre es denn mal mit Qualität? Dann kommt die Mundpropaganda wie von selbst!


    OIiver Rohrbeck war sich nicht zu schade und hat Jan Gaspard, den es eigentlich gar nicht gibt, gesprochen. Super Sache, nur völlig lächerlich. Was dieses Spektakel sollte, weiß wohl niemand so recht, aber ihn dann noch in einer weiteren Szene am Ende neben Margo zu packen, setzt dem "Spass" die Krone auf. Wie dem auch sei, wenigstens rettet David Nathan in sprechertechnischer Hinsicht einen Bruchteil der Folge, denn er ist richtig gut drauf und gerade in (seiner?) letzten Szene gibt er alles. Auch die weiteren Sprecher sind namhaft und bemühen sich eine annehmbare Leistung abzuliefern, was ihnen nicht schwerfällt. Kein Wunder, bei Namen wie Helmut Krauss, Bernd Vollbrecht, Björn Schalla, Marie Bierstdt, Arianne Borbach und weiteren sollte klar sein, dass hier in der Hinsicht die Qualität stimmt. Doch was können tolle Sprecher schon ausrichten, wenn die Story nicht stimmt oder das Ende das Zwerchfell zum Beben bringt.


    Die Musik ist top, keine Frage und da kann Andy Matern mit sich und seinen Klängen vollauf zufrieden sein. Doch auch hier ist es eher nur ein Tropfen auf dem heissen Stein, der am Endresultat leider herzlich wenig ändert. Hier schenkt sich Matern einfach viel zu billig her, so eine Serie sollte er sich gar nicht mehr antun, da ist er bei den Hörbüchern LPLs viel besser aufgehoben. Bei den Geräuschen gilt übrigens erneut das, was auch bei vorherigen Folgen das Problem war, denn die Kulisse wirkt einfach nur dünn, da muss mehr kommen.


    Und wieder das Dilemma, das schon die Folge 12 so schlecht hat abschneiden lassen. Inhaltlich eigentlich eine feine Sache mit mächtigen Enthüllungen, doch dann kommt entweder ein affiger Cliffhanger oder es wird mal wieder die "fourth wall" durchbrochen, also entweder eine "reale" Szene (Einblick ins Studio) eingespielt oder der Hörer direkt angesprochen, was absolut lächerlich wirkt. Hier kommt es aber besonders dicke und es passiert beides, Cliffhanger und Schwachsinn im Doppelpack. Die Serie taumelt also weiterhin brav dem Ende entgegen und ernstnehmen kann man sie sowieso nicht mehr. Naja, vielleicht gewinnt sie irgendwo einen Comedy-Preis...


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