Jason Dark - Die Hexerin 1

  • Jason Dark – Die Hexerin 1


    Mason Flint, Sonderermittler der Londoner Polizei muss mehrere Mordfälle aufklären. Die Toten sind allesamt mit silbernen Hutnadeln getötet worden. Die Spuren führen ihn zu einer geheimnisvollen Frau, Doriana Gray, Hexe und Vampirin.


    Auaha – ganz schön trashig, was uns hier serviert wird. Die Story von Jason Dark, Erfinder von Geisterjäger John Sinclair und Don Harris, scheint vom Reißbrett zu stammen, was aber bei der Fülle der Romane, die dieser Mann in seinem Leben geschrieben hat, wohl kaum noch anders möglich ist. Durch diese Art Geschichten ist wohl der Begriff „Schundheftchen“ entstanden.


    Bodo Primus ist der Erzähler in dieser Produktion und das macht er wirklich gut. Das gleiche gilt leider nicht für die Hauptrolle der Doriana Gray. Suzan Erentok spricht übertrieben und ihr komisches Hexengelächter ging mir schon beim ersten Mal auf die Nerven. Michael-Che Koch, der den Sonderermittler seine Stimme leiht, macht das sehr solide, auch wenn er nicht wie der typische Held klingt, sondern eher wie der Polizist nebenan. Die letzte grössere Rolle hat Annika Wichmann, die Flints Freundin Frenchy Davis spricht und das recht gut. Ihre Stimme ist aber auch zu süß, aber das ist natürlich nur eine persönliche Empfindung. Die Musik ist unaufdringlich und fällt kaum auf, die Geräusche gehen auch in Ordnung.


    Ein Hauch von Vampira (wobei mir die Serie wesentlich besser gefiel) und typische Jason Dark Zutaten, wie man sie aus etlichen anderen Heftchen kennt. Alles wirkt so, als wollte man auf den noch boomenden Geisterjägerzug aufspringen, doch hat man den Anschluss schon verpasst. An den übermächtigen John Sinclair kommt man sowieso nicht heran und auch Tony Ballard und Dorian Hunter lassen keinen Sitzplatz für die neue Serie frei. Da ich Trash liebe, werde ich mir auch die nächste Folge noch kaufen, doch denke ich, das nach wenigen Folgen schon wieder Schluss sein wird bei der doch inzwischen grossen Konkurrenz.


    Meine Note: 3-

  • In London scheint ein Serienkiller umzugehen, denn Sonderermittler Mason Flint (Michael-Che Koch) wird mit fünf Leichen konfrontiert. Wer steckt hinter diesen grauenhaften Taten? Eines haben die Opfer alle gemein, sie haben Bissmale am Hals, war ein Vampir für diese Morde verantwortlich? Flint heftet sich einer geheimnisvollen Frau an die Versen, aber ist die rätselhafte Doriana Gray (Suzan Erentok) wirklich die Täterin? Was hat sie zu verbergen?


    - Meinung -


    Bei dem Namen Jason Dark denkt man in erster Linie natürlich an John Sinclair, doch diese Serie geht in eine gänzlich andere Richtung, auch wenn die dark´schen Bausteine wieder deutlich mit von der Partie sind. Von Originalität fehlt hier so leider ziemlich jede Spur, denn zum einen schleichen diese "Hybrid-Kreaturen" schon zuhauf in der Sinclair-Heftserie rum und sind eben nicht "etwas völlig Neues", wie es im Hörspiel propagiert wird und zum anderen dürfte der Name Doriana Gray schon ein deutliches Zeichen dafür sein, in welche Richtung es geht. Teilweise fühlt man sich schon an die Serie "Vampira" erinnert, da es hier auch einen recht hohen Anteil an erotischen Szenen gibt, doch einen Vorteil hat die Hexerin, die Story an sich wird geradliniger erzählt und die Sexszenen werden nicht auf Biegen und Brechen eingebaut, nur weil die Charaktere gerade mal fünf Minuten Zeit haben. Das dürfte der entscheidende Vorteil gegenüber der eingestellten Gürtelträgerin sein und das dürfte auch der einzige Punkt sein, der dieses Hörspiel vor dem Wahnsinn der Woche bewahrt. Tempoarm und nicht sehr innovativ, inhaltlich also schon mal eine recht schwache Angelegenheit.


    Was die Sprecherriege betrifft, so ist diese Produktion ein zweischneidiges Schwert. Suzan Erentok schafft es meiner Meinung nach nicht die Hauptrolle zu meistern und Doriana Gray überzeugend in Szene zu setzen, dafür wirkt ihre Performance einfach zu hölzern und ich habe auch nicht das Gefühl, dass sie besonders geschult ist, was Auftritte in Hörspielen betrifft. Ganz übel ist der Auftritt von Annika Wichmann als Frenchy Davis, denn ihre Darbietung ist unter aller Kanone, ebenfalls sehr hölzern und ihr quietschender Ton regelrecht nervig. Insgesamt kann man sagen, dass hier wirklich nur die werten Damen voll daneben langen, die Kollegen agieren da durchaus souveräner und überzeugender. Allen voran Michael-Che Koch oder Reinhardt Schulat-Rademacher können überzeugen, sie liefern ein durchaus solide Leistungen ab und hinterlassen einen guten, routinierten Eindruck. Eine zwiespältige Sache ist der Einsatz von Bodo "Jonas" Primus als Erzähler, denn auch wenn er seine Job ganz gut macht, so stören die riesigen und häufig aufkommenden Erzählparts doch gewaltig. Teilweise hatte ich das Gefühl, dass es sich hier um eine inszenierte Lesung handelt, so häufig schreitet Bodo Primus ein und das ist einfach zuviel des Guten. Die Nebenrollen werden soweit auch recht solide über die Bühne gebracht, wobei man hier nicht mit den bekannten Namen der Sprecherzunft rechnen darf, hier dürften vornehmlich Kölner Bühnendarsteller im Einsatz sein, also kein Berliner oder Hamburger Prominenz. Schwach ist dagegen übrigens der Gastauftritt von Autor Jason Dark als Türsteher, dem man deutlich anhört, dass er den Text mehr oder weniger nur runterliest. So tut man vielleicht Dark einen Gefallen, dem Hörer aber ganz und gar nicht.


    Die Untermalung ist ganz nett, wenn auch kein Brüller. Düstere Atmos und Klänge sind hier im Einsatz und erzeugen die richtige Stimmung, das muss man den Machern lassen. Musiken und Geräusche gehen somit in Ordnung, mehr aber auch nicht. Kaufen kann man sich dafür aber auch nicht unbedingt viel, wenn es in den anderen Bereichen doch ziemlich hakt.


    Puh, eine knappe Angelegenheit und hier teilt die Hexerin wirklich nur aus einem Grund nicht das gleiche Schicksal wie Vampira, denn den Wahnsinn der Woche umgeht sie, weil die Story nicht ganz so wirr ist. Technisch geht die Darbietung hier in Ordnung, doch es gibt eigentlich in allen Bereichen etwas zu verbessern. Ein holprigerer Start ist fast nicht mehr möglich und die Hexerin ist in dieser Verfassung einfach nur eine weitere Groschengruselserie unter vielen, empfehlen kann ich sie jedenfalls nicht und ob sich das mit der zweiten Folge ändern wird, wird sich zeigen.


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