Point Whitmark - 023) Der Duft der Finsternis

  • Die abendliche Radiosendung führt die Jungs vom Sender in einen neuen Fall. Derek hat zwei Anrufer in der Leitung. Einen ihrer Stammhörer Dave und Christy, die sich vom Nachtpark aus gemeldet hat. Im Hintergrund vernimmt man leise das Heulen von Wölfen, von denen Christy meint, dass diese neuerdings erstaunlich nervös seien. Man erlebt mit, wie sich offenbar jemand dem Mädchen nähert, als plötzlich ein erstickter Schrei ertönt und die Leitung unterbrochen wird.
    Point Whitmark ist von einem dichten Schneekleid verhüllt. Tom, Jay und Derek machen sich einen Tag nach dem eigenartigen Vorfall auf den Weg zum Nachtpark, einem Zoo, dessen besondere Attraktion die nachtaktiven Tiere sind, um sich dort auf Spurensuche zu begeben.


    Die Grundthematik, die man sich für dieses Hörspiel ausgesucht hat, ist eine besonders passende. Viel Wert wird auf die akkustischen Reize gelegt und soetwas funktioniert im Medium Hörspiel natürlich besser als sonstwo. Ist bei dem Telefonat, das sich die Jungs später nochmals anhören, nicht vielleicht doch ein verdächtiges Hintergrundgeräusch zu vernehmen? Schleicht in einer späteren Szene, die in nahezu kompletter Dunkelheit spielt, tatsächlich jemand durch den Raum?
    Derartiges macht diese Episode außergewöhnlich interessant und spannend. Ansonsten ist sie aber eher ruhig gehalten, legt dafür den Fokus mehr auf die Atmosphäre, die nicht nur wegen oben angesprochenem sehr gelungen erscheint. Winter in Point Whitmark ist ohnehin ein eher selten gewähltes Setting - fast etwas erstaunlich, wenn man hört, wie detailverliebt und gelungen dies umgesetzt wird.


    Die Musik der Serie ist ziemlich eigen, doch das schmälert ihre Qualität keineswegs. Die Klänge, die man diesmal zu hören bekommt, sind größtenteils bekannt, tragen jedoch ganz erheblich ihren Teil zur gelungenen Atmosphären-Akzentuierung bei.
    Auf die Effekte legt man wie bereits erwähnt einen besonderen Fokus. Hier will direkt ein ganzer Zoo musikalisch untermalt werden, was keine ganz einfache Aufgabe ist, wenn man einerseits nicht übertreiben und andererseits auch keinen geräuschleeren Raum schaffen will. Die Tiere sind wie erwähnt größtenteils nachtaktiv und damit ist tagsüber natürlich weniger los als in den Nachtstunden. So ganz kann ich mich des Gefühls aber dennoch nicht erwehren, dass es unter Tags eine Spur zu ruhig zugeht.
    Im großen und ganzen ist der Einsatz bei den Effekten dennoch äußerst vorbildlich. Im Vergleich dazu gibt es genug Hörspiele, die an einen solchen Standard nicht heran- geschweige denn darüber hinauskommen. Dies mag bei der Gesamtbewertung sicherlich nicht der entscheidenste Punkt sein - ist bei dieser Point Whitmark-Folge aber doch ein besonderer und damit auch einer eingehenderen Betrachtung wert.


    Als Stargast ist diesmal Mr. Reedoo von Culcha Candela angekündigt - wüsste man es nicht, würde es einem wohl überhaupt gar nicht erst auffallen. Ein Zeichen, dass die Stargäste, die Sassenberg vors Mikrophon holt, keinen Promibonus bekommen, wenn es darum geht Leistung abzuliefern.
    Überraschungen gibt es beim restlichen Cast keine - dafür aber durchgehend überzeugende Leistungen, so dass das Hörvergnügen garantiert sein dürfte.


    Fazit: Eine gelungene Episode, toll umgesetzt, wenngleich einzig die Auflösung etwas gestrickt erscheint. Für ein sehr gut reicht es in jedem Fall. Der Ausblick auf die nächste Folge klingt jedenfalls bereits jetzt schon sehr vielversprechend. Man darf gespannt sein...

  • Was geht im sogenannten Nachtpark vor sich? Diese Frage stellen sich die drei Jungs, als sie einen Anruf im Sender bekommen, der mittendrin plötzlich unterbrochen wird. Was ist der Anruferin passiert? Man macht sich auf in den Nachtpark, der mehr oder weniger ein Zoo ist, den man in den späten Abendstunden besuchen kann. Dort sucht man nun nach Christy (Josephine Schmidt), aber wird man sie auch finden und wenn ja, wird es dann vielleicht schon zu spät sein?


    - Meinung -


    Diesmal geht es für die Jungs vom Radiosender, der so heisst wie die Stadt, in die exotische Umgebung eines Zoos. Worum es in dieser Folge geht, verrät eigentlich schon der Titel oder auch nicht, man tappt also fast bis zum Ende im Dunkeln, was ebenfalls durchaus Sinn macht, spielt die Handlung ja in einem Nachtzoo. Ca. 50 Minuten lang wird hier temporeiche und spannende Unterhaltung geboten, an der es inhaltlich nichts auszusetzen gibt. Ein Jugendkrimi mit leichtem Mystery-Einschlag, wobei es natürlich absolut bodenständig zugeht, aber so muss das sein, das macht den Reiz der Serie aus.


    Ich bin schon geneigt zu sagen, dass es sich hier um die gleiche Besetzung wie in den letzten Folgen handelt, denn viel tut sich da leider wirklich nicht. Auch wenn es bekannte Sprecher und Sprecherinnen sind, so würde etwas mehr Abwechslung sicherlich nicht schaden, denn auf die Dauer kann man Engelbert von Nordhausen, Regina Lemnitz, Uli Krohm und weitere in der selben Serie nicht mehr hören, ausserdem hinterlässt das einen faden Beigeschmack und auch teilweise einen billigen Eindruck. Wie dem auch sei, die Leistungen sich stimmen aber, daran gibt es jedenfalls nichts auszusetzen und alle gehen in ihren Rollen auf. Bei den Hauptsprechern Kim Hasper, Sven Plate und Gerrit Schmidt-Foss brennt sowieso nichts an, da spielt nicht nur die Routine mit, sondern auch der Spass an der Arbeit, denn das Zusammenspiel ist klasse. Dazu noch ein Jürg Löw als Erzähler, der sein Handwerk ebenfalls bestens versteht und ein gelungener Gastauftritt von Mr. Reedoo von Culcha Candela, der im Gegensatz zur Mehrzahl seiner Kollegen einen guten Eindruck hinterlässt, der Mann hat Talent.


    Die Untermalung ist klasse und ich würde sogar sagen, dass die Musiken passender nicht sein könnten. Einige Stücke haben einen sehr hohen Wiedererkennungswert und ich hoffe, dass dieses tolle Klangbild auch zukünftig beibehalten wird, da haben sich die Macher jedenfalls eine schöne Atmosphäre und das richtige Flair zurechtgelegt.


    Eine richtig gute Folge, die ich bedenkenlos empfehlen kann, das hier ist starke Jugendkrimiunterhaltung. Auf diesem Niveau muss es unbedingt weitergehen, die Serie befindet sich wieder auf dem besten Wege nach oben und an dieser Folge gibt es herzlich wenig auszusetzen. Für Fans der Serie ein Muss!


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  • Inhalt: Während einer abendlichen Radiosendung im alten Leuchtturm bricht plötzlich der Kontakt mit einer Anruferin ab. Auch am nächsten Tag bleibt Christy verschollen. Auf ihrer Suche nach dem vermissten Mädchen betreten Jay, Tom und Derek den Nachtpark und stoßen auf eine Mauer des Schweigens. Einzig das Haus der Apollonia scheint Antworten parat zu halten. Oder verklären die Worte der alten Frau nur den Blick auf die wahren, abscheulichen Hintergründe? Christys Fährte verliert sich in den lichtlosen Stunden zwischen Mitternacht und Morgengrauen. In der verschneiten Wildnis lauert das Unbegreifliche.


    Story: Point Whitmark meldet sich in alter Stärke zurück, denn wie schon das letzte Abenteuer kann auch dieses wieder von vorne bis hinten überzeugen, nachdem die Serie zuvor das sonst so hohe Niveau nicht ganz halten konnte. Die Geschichte ist mit nur 51 Minuten Spielzeit relativ kurz gehalten, sodass es hier nie langweilig wird. Mir gefallen kurze Hörspiele generell besser als lange, denn so wird die Story kurzweilig erzählt, ohne dass der Hörer sich langweilt. Die Geschichte ist sehr spannend und die Thematik wirkt sehr passend, da es besonders auf die akustischen Reize ankommt, was bei Hörspielen ja schließlich das Wichtigste ist. Die Geschichte kann also schon mal voll überzeugen, wie sieht es in den anderen Bereichen aus?
    Sprecher: Die Besetzung ähnelt schon sehr stark der der letzten Folge, denn Engelbert von Nordhausen, Uli Krohm und Regina Lemnitz waren bereits in den ‚Blutenden Schlüsseln’ zu hören. Als störend empfand ich das nicht, da die Leistungen alle gut bis sehr gut waren, jedoch wäre ein bisschen mehr Variation bei den Sprechern sicherlich nicht verkehrt. Neben den dreien hört man noch die typischen Universal Sprecher, sowie als Stargast Mr. Reedoo von der Band Culcha Candela. Das es sich um einen Stargast handelt ist mir erst gar nicht aufgefallen, was zeigt das seine Performance sehr ordentlich war. Zu den drei Hauptsprechern muss man nicht mehr viele Worte verlieren; Sven Plate, Kim Hasper und Gerrit Schmidt-Foss bringen ihre Rollen wie gewohnt richtig klasse rüber. Gleiches gilt für Erzähler Jürg Löw, der mit seiner bedrohlichen Stimme einen tollen Job abliefert.


    Musik und Effekte: Ganz stark ist in diesem Fall die technische Seite, hier hat sich Produzent Volker Sassenberg und sein Team wirklich verdammt viel Mühe gegeben um eine gruselige Atmosphäre auf die Beine zu stellen und das ist ihnen auch zweifelsfrei gelungen. Mittels düsterer und bedrohlich klingenden Klängen bleibt das Hörspiel die gesamte Spielzeit über unheimlich. Auch den Nachtpark hat man mit guten und verdammt echt wirkenden Effekten sehr glaubwürdig rübergebracht. In diesem Bereich muss man wirklich ein ganz großes Lob an die Macher aussprechen.


    Fazit: Noch eine sehr gute Folge, Point Whitmark nimmt wieder Fahrt auf und lässt die kurze „Qualitätskrise“ hinter sich. Die Geschichte hat mir sogar noch einen Ticken besser gefallen als die vorherige, welche den Titel ‚Die blutenden Schlüssel’ trug. Die Sprecher können ebenfalls allesamt überzeugen. Besonders stark präsentiert sich die technische Seite, denn die sehr unheimliche Atmosphäre, die den Hörer das gesamte Hörspiel über fesselt, passt toll zur Geschichte. Für Fans der Serie wieder ein Pflichtkauf, aber auf Fans von anderen Jugendserien wie den drei Fragezeichen können hier zugreifen, die Produktion ist wirklich jeden Cent wert!


    Note 1-