Bettina Seipel - Unser Klapperstorch heisst Miriam (Universal)

  • Anna (Florentine Draeger) bekommt ein Geschwisterchen, Mama (Tanja Dohse) ist schwanger. Ob es ein Junge oder ein Mädchen wird, steht noch nicht fest und deshalb wird der kommenden Nachwuchs vorläufig "Pimps" getauft. Doch woher kommen eigentlich die Babys und wie werden sie gemacht? Nun ist es soweit, Mama und Papa (Sascha Rotermund) müssen ihre Tochter aufklären!


    - Meinung -


    Bettina Seipel hat eine Aufklärungsgeschichte geschrieben, die Produzentenikone Hans-Joachim Herwald in Szene gesetzt hat. Eigentlich lässt sich an diesem Werk inhaltlich rein gar nichts aussetzen, denn Bettina Seipels Vorlage ist wirklich toll und auch wenn es Eltern sicherlich nicht die komplette Arbeit der Aufklärung abnehmen dürfte und sie selber noch ein wenig tun müssen, so dürfte sie hiermit eine schöne Hilfe und Unterstützung abgeliefert haben. Stellenweise hat sie es sogar zu gut gemeint und die Story wirkt teilweise überfrachtet, was an sich eigentlich kein Manko ist, aber das eine oder andere Thema, wie z.B. Homosexualität, hätten nicht unbedingt hier noch reingequetscht werden müssen, das hätte eventuelle sogar noch Stoff für ein zweites Hörspiel geliefert. Aber wie gesagt, ein Manko ist das dennoch nicht unbedingt, denn das eigentliche Ziel der Aufklärung dürfte hier definitiv erreicht werden.


    Wie es für eine Herwald-Produktion üblich ist, hat er hier wieder wahre Könner und Könnerinnen aus dem Hamburger Raum im Studio versammelt. Katja Brügger gibt eine gute Erzählerin ab, Florentine Draeger zeigt, wie talentiert sie ist und spricht gekonnt Anna, Tanja Dohse und Sascha Rotermund sprechen sehr überzeugend das erwartungsvolle Ehepaar. Mit Florentine und Flemming Stein sind weitere Talente mit von der Partie, die ebenfalls tolle Leistungen abliefern und Kerstin Draeger, Mark Bremer und Jutta Krüger lassen ebenfalls nichts anbrennen, wobei der Part von letztgenannter Sprecherin von der Tonqualität her schlecht sind. Das klingt so, als hätte man sie nicht im Studio aufgenommen, aus welchem Grund auch immer. Die grössten Bedenken hatte ich zunächst bei Bettina Seipels Auftritt, denn in den meisten Fällen sind ungelernte Sprecher nicht da Gelbe vom Ei. Doch hier wurde ich angenehm überrascht, sie hinterlässt einen sehr positiven Eindruck, was aber natürlich auch daran liegen kann, dass sie ja mehr oder weniger sich selber spricht, da sie im echten Leben ja auch Hebamme ist. Somit dürften hier auch in einem gewissen Maße Routine und Souveränität eine Rolle spielen.


    Musikalisch werden keine Bäume ausgerissen, hier wird eher zweckdienlich gearbeitet. Doch mit den hier eingesetzten Musiken kann man insgesamt wunderbar leben, es handelt sich hier vornehmlich um harmonische Klänge, die eine ruhige Atmosphäre erzeugen und ausstrahlen.


    Ein sehr schönes Hörspiel, an dem es wirklich nur wenig auszusetzen gibt, höchstens die möglicherweise überfrachtete Storywäre ein Grund zur Kritik, doch das schadet dem Hörspiel kaum. Als Aufklärungshilfe eine gelungene und feine Sache, das Ziel haben die Macher also erreicht. An alle Eltern, die sowas schon immer gesucht haben, hier werdet ihr fündig!


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