Dodo Teil 1 „DODOS RÜCKKEHR“

  • Dodo (Andreas Fröhlich) ist ein ganz normaler junger Mann, der noch bei seiner Omi (Luise Lunow) wohnt, den Rasen mäht, Brennnessel-Tee trinkt und in den Tag hineinlebt. Doch eines Tages verändert sich sein ganzes Leben, denn ein geheimnisvoller Anrufer (Ekkehard Belle) macht Dodo ein unglaubliches Angebot. Sollte er den Auftrag annehmen, bei dem es sich scheinbar um ein gefährliches Unterfangen handelt, dann winken ihm 5000 Euro Sofortrente! Ein lohnenswertes Ziel, oder?


    - Meinung -


    Endlich gibt es Nachschub von Ivar Leon Menger und diesmal handelt es sich sogar um den Start einer Serie. Wen wundert es, Dodo ist schräg, abgedreht, ungewöhnlich und mal etwas ganz anderes, als die üblichen Serien. Innovativ? Das lässt sich schwer sagen, denn auf der einen Seite kann man auch sagen, dass es sich hier einfach um aneindergereihten Quatsch handelt, aber wenn ich diese Folge nochmal im Geiste Revue passieren lasse, dann kann Menger mit dieser Aussage gut leben. Auf der anderen Seite muss man erstmal auf so eine abgefahrene Story kommen und es ist schon schwierig, diese in Worte zu fassen, man muss sich einfach auch mal auf "derben Quatsch" einlassen, dann wird man hier gut unterhalten. In die teilweise überzogenen Lobeshymnen steige ich jedenfalls nicht ein, die erste Folge ist inhaltlich gut, keine Frage, aber restlos überzeugt bin ich noch nicht, aber für den Auftakt ist das schon ordentlich.


    Überspitzt formuliert fragte ich mich nach dem ersten Durchgang, ob die Macher zuviel Geld haben oder nicht ganz bei Trost sind. Hier werden ca. 40 Sekunden Sprecher wie Marion von Stengel, Jennifer Böttcher und Manfred Lehmann verschwendet, wobei ich aber auch davon ausgehe, dass diese entweder noch in anderen Produktionen zum Zuge kommen oder sonst in irgendeiner Verwendung fanden, denn nur für diese integrierten Werbespot hat man sie wohl kaum ins Studio geholt. Doch das eigentlich nur nebenbei, denn es soll zeigen, dass hier bis in die kleinste Nebenrolle grandios besetzt worden ist. In der Hauptrolle kriegen wir Andreas Fröhlich zu hören, der deutlich vernehmbar Spass an der Rolle des Dodo hatte. Er ist gut bei der Sache und das gilt auch für seine Kollegen und Kolleginnen, Ausfälle gibt es hier jedenfalls in keinster Weise. Ekkehard Belle kommt herrlich fies rüber und er agiert hier in einer Art Doppelfunktion, denn er ist zum einen der Erzähler und zum anderen auch der geheimnisvolle Gegenspieler Dodos. Luise Lunow ist die liebenswürdige Omi Dodos, die aber auch etwas zu verbergen scheint. Mit Jan-David Rönfeldt hat man den Regisseur auch als Sprecher an Bord und gemeinsam mit Flowin Immo spricht er die frechen Strom-Wesen. Mit Barbara Ratthey, Dörte Lyssewski, Luise Helm und Eberhard Storeck(!) mischen noch viele weitere bekannte Namen mit und in diesem Bereich punktet die Produktion besonders kräftig.


    Die Musik ist aber nicht minder wichtig und vor allem werden hier tolle Stücke geboten und der "bunte" Charakter dieser Serie kommt dadurch vollauf zur Geltung. Für die verschiedenen Klänge sind Kay Nickold, Boris Salchow und JDR verantwortlich, die dem Hörspiel den passenden Sound verleihe und dazu gibt es noch klasse Songs von Concrete Jungle, Gino Sitson und Jaya The Cat, wobei mir dessen Stück "Closing Time" am besten gefällt und der "Abspann" des Hörspiels verleiht diesem Werk etwas filmreifes.


    Ein Wort noch zur Aufmachung, da hat man sich ebenfalls sehr viel Mühe gegeben. Die CD kommt in einem hochwertigen Digipak samt Booklet daher und das befindet sich auch noch in einem Pappschuber. So wird auch noch etwas fürs Auge geboten und das Produkt kann sich in jedem Regal sehen lassen und die Blicke auf sich ziehen.


    Sehr augenzwinkernd und sich selbst nicht ernstnehmend, das ist Dodo. Kein Meisterwerk, kein Epos, aber verdammt gute Unterhaltung und man muss sich schon selbst eine gewisse Portion Verrückheit an den Tag legen, um hier voll auf seine Kosten zu kommen. Wer damit keine Probleme hat, der dürfte viel Spass an dieser Serie haben und der Auftakt ist gelungen. So muss es weitergehen!


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  • Welche Daseinsberechtigung braucht eine Geschichte?


    Psychologischen Tiefgang, eine tiefgreifende Botschaft, Gesellschaftskritik oder schlicht Unterhaltung? Man ist versucht Dodo schnell mit der letzten Schublade zu abzufrühstücken, doch so richtig passt es da eigentlich nicht hin.
    Am Anfang war ich wohl noch skeptisch, was das man mit dieser Serie zu erwarten hat. Aber zugegebenermaßen auch positiv gespannt. Die einleitenden Worte sind in jedem Fall prädestiniert, aufhorchen zu lassen. Mit was bekommt man es hier zu tun?
    Die Auftaktfolge dieser Serie ist schon sehr anders. Eine Art modernes Märchen, das von sich zwar wiederholt behauptet, lediglich dazu da zu sein, um den Hörern die Zeit zu stehlen, aber genau dahinter steckt bereits deutlich mehr als es vordergründig den Anschein hat.
    Ivar Leon Menger verarbeitet eine ganze Menge großartiger Ideen, die im ersten Moment manchmal etwas banal erscheinen mögen, im großen und ganzen aber eine Kunstwelt erschaffen, die hochinteressanten Gesetzmäßigkeiten unterworfen ist.


    Eine außergewöhnliche Rolle nimmt ganz klar der Erzähler (eigentlich ja DIE Erzähler) ein. Gerade damit spielt Ivar Leon Menger sehr gezielt, um schlussendlich eine großartige Wendung zu präsentieren, die mir persönlich einfach nur irre viel Spaß gemacht hat. Nicht zuletzt wegen der genialen Sprecherleistung Ekkehardt Belle, von dem ich sonst überraschenderweise noch gar nichts vernommen habe.


    Dodos Alltag scheint schon fast zu alltäglich. Was soll an diesem Jungen, der gerade dabei ist seiner Oma den Rasen zu mähen, nur interessant sein? Doch dann kommt er - der alles entscheidende Telefonanruf, der eine 5000 Euro monatliche Sofortrente verspricht. Und Dodo ist bereit mitzumachen. Wobei? Das weiß er selbst eigentlich auch gar nicht so genau. Es geht um irgendeinen seltsamen gestreiften Löffel - aber was es nun mit diesem genau auf sich hat ? - Das scheint vorerst nur einer zu wissen...


    Dodo ist in meinen Augen mehr als nur spaßiger Klamauk. Zwar schöpft man nicht immer aus dem Vollen und der Einstieg schleppt sich noch etwas, aber spätestens in der anderen Welt und vor allem am Ende gibt es ein gelungenes Hörspiel-Experiment zu hören. Interessant sind insbesondere die Grauschattierungen, die einen nie so wirklich wissen lassen, was denn nun eigentlich gut / böse, falsch oder richtig ist.


    Im ersten Teil ist die Inszenierung recht ruhig und man unterstützt mittels Musik und Effekten lediglich das nötigste. Gänzlich anders wird es dann aber jenseits der großen Tür, bei der die Musikuntermalung so richtig außergewöhnlich wird, was mir rückblickend sehr gut gefallen hat. So habe ich das ganze jedenfalls bisher noch bei keiner Produktion gehört.


    Neben bereits erwähntem Erzähler verteilen sich die bedeutenderen Rollen wie folgt: Dodo: Andreas Fröhlich, Stromtom: Jan-David Rönfeldt, Erzählerin: Dörte Lyssewski, Eleonor: Luise Helm. Es mag möglicherweise etwas überraschend sein, aber Andreas Fröhlich bleibt hier im Vergleich sogar eher farblos, obgleich er in seiner Rolle einen wirklich sehr souveränen Job abliefert. Die anderen Rollen bleiben wegen ihrer Extravaganz wesentlich mehr im Ohr kleben.


    Fazit: Ein modernes Märchen in bisweilen leicht verrückt erscheinendem Stil. Ivar Leon Menger versteckt hinter der Fassade aber einige Aspekte, die mehr sind und durchaus zu gewissem Nachdenken Anlass geben (können). Die Inszenierung zeigt sich recht experimentierfreudig und der Spaß beim Hören kommt somit auch nicht zu kurz. Der Einstieg kommt für mich etwas zu schleppend daher, aber letztlich hat mich das Ende dafür allemal wieder entschädigt. Keine typische Hörspielkost, aber wer braucht schon noch mehr Einheitsbrei?


    Note 2+

  • Der schüchterne Junge "DODO" (Andreas Fröhlich) wohnt bei seiner Omi, trinkt täglich Brennnessel-Tee, mäht den Rasen und alles ist einfach wunderbar. Bis er eines Tages einen seltsam Anruf bekommt und sich plötzlich alles in seinem Leben verändert...


    Ivar Leon Menger, den viele Hörer als Autor des Hörspiels ‚Der Prinzessin’ kennen, hat sich an eine neue Serie gewagt, die sich deutlich von anderen Serien unterscheidet. Um was für eine Art von Hörspiel es sich handelt, ist eigentlich gar nicht so offensichtlich, ich würde es jetzt mal als modernes Märchen bezeichnen. Die Titelfigur DODO ist ein schüchterner Junge, der bei seiner Oma wohnt und nachmittags den Rasen mäht. Eine treffende Beschreibung des Erzählers gleich zu Anfang des Hörspiels: DODO ist ein ziemlicher Loser. Die Geschichte ist zwar eigentlich totaler ‚Quatsch’; das Zuhören macht aber sehr viel Spaß und ich freue mich auf eine Fortsetzung DODOs, die bereits angekündigt wurde. Wirklich perfekt ist die Story noch nicht, aber der Start der neuen Serie ist ordentlich und ich bin gespannt wie es weitergeht!


    Die Hauptrolle des DODO übernimmt niemand anderes als Andreas Fröhlich. Anfangs hatte ich noch so meine Zweifel, ob er diese Rolle wirklich passend rüberbringen kann, doch nach dem Hören kann ich sagen, dass er seinen Job mit Bravour gemeistert hat. Ein weiteres Merkmal, dass man keine gewöhnliche Serie vorliegen hat, ist die Tatsache, dass hier zwei Erzähler agieren. Am Anfang wird die Geschichte noch von Ekkehardt Belle vorgetragen, nach einiger Zeit wird dieser jedoch von Dörte Lyssewski abgelöst. Beide Sprecher sagen mir überhaupt nichts, doch sie machen ihre Sache richtig gut. Außerdem hört man noch Luise Nunow, Jan-David Rönfeldt, Barbara Ratthey, Flowin Immo, Luise Helm, Manfred Lehmann, und Jennifer Böttcher. Verwunderlich ist, dass man so viele prominente Sprecher ins Studio geholt hat, von denen die meisten jedoch nur ganz kurze Auftritte haben. Ich vermute mal ganz stark, dass man sie noch in weiteren Produktionen der Lauscherlounge hören wird, denn sonst hätte man sicherlich nicht solche bekannten Sprecher für die kleinen Rollen ins Studio geholt.


    Auch die musikalische Untermalung ist gelungen. Die eingesetzten Stücke passen wirklich gut zur Geschichte und es entsteht eine schöne, fast schon märchenhafte Atmosphäre. Auch bei den Effekten hat das Team der Lauscherlounge alles richtig gemacht, zumal es hier einiges an Geräuschen einzusetzen gab.


    Guter, wenn auch nicht überragender Start für eine neue, viel versprechende Serie aus der Feder von Ivar Leon Menger, der bereits mit Geschichten wie „Der Prinzessin“ Hörspielfans begeistern konnte. Die Geschichte ist schon etwas sehr spezielles und die Altersfreigabe „Ab 6 Jahren oder 2 Promille“ die man auf der Rückseite des sehr aufwendig gemachten Digipacks vorfindet, ist hier wirklich passend. Neben der Story können auch die Sprecher und die technische Seite überzeugen, sodass dem Prädikat GUT nichts mehr im Wege steht! Ich bin gespannt, wie die Geschichte seinen Lauf nimmt und freue mich auf weitere Abenteuer es jungen DODO!


    Note 2