Wallander - 001) Tod in den Sternen

  • Inhalt: Ein Banküberfall gerät außer Kontrolle. Ein geistig verwirrter Mann fordert die Überweisung eines hohen Geldbetrages auf ein bestimmtes Konto. Zuerst nimmt ihn niemand ernst, doch dann droht er, die Bank mit einer Bombe in die Luft zu sprengen. Kurt Wallander, Linda und Stefan Lindman stehen vor einem Rätsel...


    Story: Nachdem der Hörverlag schon einige Geschichten von Henning Mankell als Hörspiel vertont hat, hat man hier das erste Hörspiel einer richtigen Serie vorliegen. Etwas verwunderlich ist, dass nicht Mankells „Vor dem Frost“ der erste Fall der neuen Serie ist, da dieser ebenfalls von Sven Stricker bearbeitet wurde und auch dort schon Kurt Wallander von Axel Milberg gesprochen wurde. Sei es wie es ist, der Serienstart ist wirklich prima gelungen, denn das Hörspiel kann von der Ersten bis zur letzten Minute überzeugen. Man kann die Spannung hier förmlich spüren und der Hörer wird von der Geschichte von Minute zu Minute mehr in den Bann gerissen. Das Tempo ist hier recht hoch, sodass hier nirgends Langeweile aufkommt. Ich freue mich auf weitere Fälle der Serie „Wallander“ denn der Einstieg konnte mich voll überzeugen!


    Sprecher: Wie bereits erwähnt, übernimmt wie schon in „Vor dem Frost“ Tatort Kommissar Axel Milberg die Rolle des Kurt Wallander. Das war eine gute Entscheidung, denn er bringt seine Rolle mit viel Motivation und einer guten Betonung rüber. Wallanders Tochter Linda wird von Ulrike Tscharre gesprochen und auch sie kann überzeugen. Ihre Kollegen Stefan Lindman und Martinsson werden von Christian Stark und Lennardt Krüger gesprochen und auch sie machen ihre Sache richtig gut. Erzähler des Hörspiels ist niemand anderes als Andreas Fröhlich, der ja zurzeit in jedem zweiten Hörspiel zu hören ist. Und auch zu Recht: Er macht seinen Job richtig klasse, auch wenn er für einen Erzähler verhältnismäßig wenig Text hat, da Kurt Wallander und seine Tochter des Öfteren aus der „Ich-Perspektive“ berichten. Außerdem hört man noch Kerstin Hilbig, Siegfried Kernen, Peter Jordan, Anne Weber, Gehart Hinze, Samuel Weiss, Traudel Sperber, Katharina Pichler, Hans Kahlert, Anton Sprick und Hans Sievers. Auch sie überzeugen mit guten Performances ihrer Rollen.


    Musik und Effekte: Regie führte bei der Aufnahme des Hörspiels wieder Sven Stricker und das macht er wirklich sehr gut. Die eingesetzten Musikstücke stammen von Jan-Peter Pflug und diese sind wirklich toll. Besonders die leisen Töne, die man während des Banküberfalls eingemischt hat, sind extrem spannungsfördernd. Aber auch die restlichen Stücke klingen gut und wurden passend eingesetzt. Bei den Effekten hat Sven Stricker ebenfalls alles richtig gemacht.


    Fazit: Ein toller Start für eine viel versprechende neue Serie. Die Geschichte ist von Anfang bis Ende verdammt spannend und unterhaltsam. Langweilig wird es hier nie. Auch die Sprecher sind alle auf einem sehr hohen Niveau. Bei der technischen Seite hat man sich ebenfalls keine Fehler erlaubt. Wallander Fans sollten hier unbedingt zugreifen, aber auch für andere Krimifans dürfte das Hörspiel interessant sein.


    Note 1-

  • Mit der Reihe "Wallander" setzt der hörverlag die gleichnamige Fernsehserie als Hörspiel um. Allerdings beginnt man hier mit der zweiten Folge, da "Vor dem Frost" schon in einer Hörspielversion vorliegt.


    Dass verwirrt ein wenig, weil es Sequenzen gibt, die auf die erste Folge Bezug nehmen und daher in diesem Hörspiel etwas merkwürdig in der Luft hängen.


    Mit der "Tod in den Sternen" bekommt es Wallander gleich mit einem sehr ungewöhnlichen Fall zu tun. Der Aufhänger ist gut, allerdings stört zu Beginn der "Indianer" etwas - diese Verkleidung kennt man ja schon aus "Die falsche Fährte" und nichts ist unorigineller, wenn ein Autor ohne Not bei sich selbst klaut.
    Die Lösung des Falles an sich ist gar nicht so spektakulär. Mit wenigen Kniffen gelingt es aber, dem Ganzen doch eine verzwickte Note zu geben und das Hörspiel spannend zu gestalten.


    Bei den Sprechern gibt man sich keine Blöße; eine - nicht nur von der Papierform - exzellente Besetzung. Die Stimmen passen perfekt zu den Figuren - hier liegt wirklich die ganz große Stärke der Produktion.


    Ein Markenzeichen einer Stricker-Produktion ist ja immer der besondere Einsatz des Erzählers. Hier kommt Andreas Fröhlich stets in einem sehr seichten, fast flüsternden Ton, herüber. Die Performance ist stets gleichbleibend und reagiert auf keine Stimmungsschwankungen im Hörspiel. Ein ruhender Pol - ungewöhnlich, aber keinesfalls unpassend.


    Für die Musik zeichnet sich wieder Jan-Peter Pflug verantwortlich. Die gewohnte Klasse kann er allerdings hier nicht ausleben, da die Hörspiele - wie es die Vorlage quasi verlangt - eher in seichtem Soundgewässer schippern. So beschränkt sich die Performance auf ein wenig dezente Klavier-, Saxophon- und Flötenklänge.


    Sven Stricker gelingt es das Flair der Wallander-Krimis gut einzufangen und hörbar zu machen. Der Fall ist in den Details recht originell - und bietet ein ordentliches Kriminiveau. Ein gelungener Serieneinstand - der Lust auf mehr macht!


    Meine Wertung: + + + +

  • Kaum ein Krimi-Autor war in den letzten Jahren so beliebt wie Henning Mankell. Nachdem der Hörverlag bereits diverse Hörspielvertonungen des Autors veröffentlicht hat, gibt es nun neue Hörspiele auf der Basis der TV-Serie "Mankells Wallander".


    Ein seltsamer Banküberfall bescherrt Kurt Wallander und seinem Team einen neuen Fall. Alles an diesem Überfall wirkt seltsam. Angefangen von der Person, die diesen ausführt, über die Hintergründe bis hin zu verschiedenen Details, wie die Tatsache, dass der Mann eine ganz bestimmte Geldsumme verlangt. Doch nach der Befreiung der Geiseln fängt die Arbeit erst so richtig an. Wo sind die Verbindungen?


    Vertonungen, die mit den Namen "Wallander" verknüpft werden sind nicht unbedingt ein ganz leichtes Feld. Mit dieser bekannten Figur verbindet man eine ganze Menge und hier die richtige Tonlage zu treffen ist nur mit viel Feingefühl möglich. Dass Sven Stricker über eine ganze Menge dessen verfügt hat er bereits mit zurückliegenden Hörspielprojekten bewiesen und so war ich vorfreudig gespannt.
    Zurecht! Bereits in den ersten Minuten macht sich das typischen Gefühl breit, dass man sowohl von den Büchern und Filmen her kennt. Nach der anfänglichen Schilderung zieht sich Andreas Fröhlich als Erzähler immer mehr zurück und überlässt vor allem Ulrike C. Tscharre als Linda Wallander die Bühne. Dadurch gelingt es die gewohnte Mischung aus Ermittlung und Privatleben zu schaffen, wie es auch sonst bei den Kurt Wallander Romanen untrennbar verbunden ist.
    Bei einer Laufzeit von etwas über 70 Minuten ist die Zeit für die Entwicklung des Falles vom ersten Aufblitzen bis zur finalen Lösung natürlich beschränkt. Doch stellt sich nie das Gefühl ein auch nur eine Minute verschwendet zu haben, genausowenig wie der Eindruck, dass etwas zu kurz gekommen wäre. Gänzlich nebenbei hören sollte man dieses Krimi-Hörspiel natürlich nicht - verschiedene Gedankengänge erfordern es immer wieder, dass auch der Hörer das ganze für sich geistig durchexerziert und nachvollzieht.
    Letztendlich wartet eine wunderbar inszenierte Kriminalgeschichte, die mit einem interessanten Plot und Tiefgang gleichermaßen aufwarten kann. Genau so muss es sein.


    Die Hörerschaft erwartet eine hochkarätige Besetzung deutscher Schauspieler und Sprecher. Insbesondere Ulrike C. Tscharre als Linda Wallander macht eine exzellente Figur, ebenso Andreas Fröhlich, der als Erzähler die richtige - sanfte und ruhige - Tonlage trifft. An Axel Millberg als Kurt Wallander muss man sich erst ein wenig gewöhnen, doch dann ist auch sein Part sehr überzeugend. Dazu noch Christian Stark als Stefan Lindmann oder Peter Jordan in einer großartigen Nebenrolle. Unter der Regie von Sven Stricker passt alles bis ins kleinste Detail.


    Gezielt finden die Klänge von Jan-Peter Pflug Verwendung. Die Inszenierung ist Sven Stricker auch diesmal verdammt gut gelungen. Etwas weniger experimentell als andere seiner Werke, aber doch mit einigen seiner typischen Stilmittel, was hier goldrichtig erscheint. Die entsprechende Atmosphäre vermittelt man jedenfalls wunderbar.


    Fazit: Ein gelungener Einstand in die neue Wallander-Hörspielserie. Der Fall bleibt überschaubar, ist deswegen aber längst nicht langweilig. Das typische Flair wissen sowohl die Sprecher als auch die Inszenierung zu transportieren. Ohne Frage liegt da zudem noch gewaltiges Entwicklungspotential gerade für die Geschehnisse im privaten Bereich bereit. Man darf gespannt sein.

  • Kurt Wallander (Axel Milberg) hat einen neuen Fall, der es in sich hat. Ein geistig verwirrter Mann namens Göran (Peter Jordan) droht eine Bank in die Luft zu sprengen, sollte er nicht eine bestimmte Summe Geld bekommen. Es kommt zum Drama, die Bombe geht hoch und eine Menge Fragen wird hinterlassen. Wer ist der Drahtzieher? Göran war nicht schlau genug, um diesen Überfall zu inszenieren. Für Kurt Wallander und sein Team gibt es mal wieder eine Menge zu tun.


    - Meinung -


    Für viele wird diese Folge der Auftakt einer neuen Wallander-Reihe sein, doch eigentlich ist "Vor dem Frost" die erste Folge. Wie dem auch sei, nun geht es mit Sven Strickers Vertonungen der TV-Fälle Kurt Wallander endlich weiter und diese Folge kann inhaltlich schon mal überzeugen. Kurz und knackig wird die Geschichte vorgetragen, das Tempo ist ziemlich hoch und die Handlung durch und durch spannend. Die Hörer wollen unbedingt wissen, wer der Drahtzieher ist und wie ein Mann wie Göran so ein Verbrechen über die Bühne bringen konnte. Dazu gibt es immer wieder Einblicke in das Leben der Wallanders, die hier für das Salz in der Suppe sorgen. Inhaltlich also schon mal eine sehr feine Sache, aber wie sieht es mit der Umsetzung aus.


    Sven Stricker hat die Besetzung beibehalten, die auch schon bei seiner ersten Wallander-Vertonung im Einsatz waren. Axel Milberg liefert wieder eine sehr überzeugende Performance ab, er kommt regelrecht schnodderig rüber, was natürlich volle Absicht ist. Ulrike C. Tscharre und Christian Stark stehen ihm in nichts nach, auch die machen ihre Sache erstklassig und vor allem Frau Tscharre ist der Dreh- und Angelpunkt zwischen den beiden Herren und das Zusammenspiel passt. Als Erzähler ist erneut Andreas Fröhlich mit von der Partie und er versteht sein Handwerk einfach, er wird nur eingesetzt, wenn es Sinn macht und notwendig ist und mit seiner angenehmen Stimme trägt er seinen Teil zu dieser Produktion bei. In weiteren Rollen bekommen wir Peter Jordan, Hans Sievers, Anton Sprick, Traudel Sperber, Gerhart Hinze und weitere bekannte Namen zu hören, hier wird also ganz klar auf einem hohen Niveau gearbeitet.


    Das gilt auch für die Musiken von Jan-Peter Pflug, der es mal wieder versteht ein Hörspiel bestens zu untermalen. Die Klänge sind sehr stimmungsvoll, die typische "Wallander-Atmosphäre" entstehe nahezu mühelos. Dazu natürlich wieder die richtigen Geräusche und Effekte und somit wird auch in diesem Bereich sehr gute Arbeit abgeliefert.


    Ein gelungener Auftakt und zwar in jeder Hinsicht, ein empfehlenswerter Krimi und für Fans Wallanders geht hier ein Wunsch in Erfüllung. Das Verlangen nach weiteren Hörspielen mit dem beliebten Polizisten war gross und nun wird endlich Nachschub geliefert. Hier kann ich eine deutliche Empfehlung aussprechen!


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