Gisbert Haefs - Das Triumvirat hext (Audiobuch, Freiburg)

  • Das Triumvirat hext
    Autor: Gisbert Haefs
    Produktion: WDR 2007 - Audiobuch
    Regie: Christoph Pragua
    Musik: Bernhard und Roland Vanecek
    Länge: 57 Min.


    Mit:
    Peter Fricke, Gert Haucke und Dietmar Mues


    Kurz vor der Walpurgisnacht verschwindet aus einem kleinen Ort die seltsame Alte, die ihre Rente durch den Verkauf von selbstgebundenen Reisigbesen aufbessert und sich auch sonst höchst sonderbar verhält. Daß sie sich zur Hexennacht zum Brocken begeben haben könnte, ist zwar sehr unwahrscheinlich, aber bei weitem nicht die unglaublichste Erklärung, die im Laufe der Ermittlungen zu Tisch verlautbart wird. So trifft sich das Triumvirat, bestehend aus drei pfiffigen Pensionären, erneut zum Skatspiel und versucht Licht in die nebulöse Angelegenheit zu bringen. Der Pfarrer, der Arzt und der Oberst witzeln solange herum, bis sie das mysteriöse Verschwinden der Hexe Rosamunde erklären können. Nach einer guten Stunde verbalen Schlagabtauschs, kniffligen Kombinierens und humorvollen Frotzeleien zeigt sich: Der Mörder ist immer im Garten. Die Neubesetzung der Sprecher kann den Vergleich mit den altbekannten Stimmen der drei skurrilen Charaktere locker aufnehmen. Mues, Fricke und Haucke reden miteinander, als säßen sie seit Jahrzehnten in derselben Kneipe zum Skatspielen.


    Live-Hörspiel im Rahmen der WDR-Hörwelten 2007




    Endlich sind sie wieder da! Nach drei Folgen des Triumvirats folgte nun eine vierte, die als Liveveranstaltung der ARD-Hörspieltage 2007 uraufgeführt und mitgeschnitten wurde. Auf den ersten Blick werden Fans ein wenig enttäuscht sein, dass man auf eine komplett neue Besetzung zurückgreifen muss. Aber nach wenigen Minuten wird man feststellen - die Qualität leidet hierunter nicht. Im Gegenteil Gert Haucke, Peter Fricke und Dietmar Mues sind mehr als ein adäquater Ersatz und versehen die Rollen der zänkischen Pensionäre perfekt.


    Die Geschichte folgt dem bekannten Muster: Während einer Skatrunde wird nebenbei ein Kriminalfall gelöst. Ob die Lösung so richtig ist, oder nicht, ist wie immer Nebensache, plausibel ist sie allemal. Garniert wird das mit den üblichen Sticheleien, für die die Herren bekannt und beliebt sind.


    Die Umsetzung als Livehörspiel bietet sich aufgrund der festen Kulisse des Stücks sicherlich an. Dass das ganze an einem Stück, ohne große Verstolperer von Statten geht, zeigt die Klasse der Sprecher.


    Gisbert Haefs kann mit diesem vierten Teil wieder an die Qualität der ersten beiden Folgen anknüpfen. Es wäre schön, wenn sich das Triumvirat wieder etablieren könnte, und wir auf den fünften Teil nicht mehr so lange warten müssten.


    Eine Stunde bester Krimiunterhaltung - Ein Muss für jeden Fan des Genres!


    Meine Wertung: + + + + +

  • Die Hex ist tot...oder etwa doch nicht? Das Triumvirat will das Verschwinden der eigenwilligen Rosamunde aufklären. Was ist in der Walpurgisnacht geschehen? Wurde die angebliche Hexe getötet oder entführt? Das Triumvirat ermittelt wieder auf ganz eigene Art und Weise, nämlich in ihrer Stammkneipe bei Bier und einem gepflegten Kartenspiel. Werden sie den Täter überführen können?


    - Meinung -


    Lange hat es gedauert, nun ist es endlich wieder soweit, das Triumvirat ist wieder da. Inhaltlich bleibt alles wie gehabt, die drei alten Herren und Hobbyermittler befinden sich in ihrer Stammwirtschaft, spielen Karten, essen, trinken und reimen sich dabei einen Tathergang zusammen. Das passiert alles wieder sehr kurzweilig und unterhaltsam, was natürlich auch an den lockeren Sprüchen liegt, die man sich gegenseitig gerne wieder einschenkt. Das sorgt zusätzlich für eine humorige Note und insgesamt gibt es am Inhalt rein gar nichts auszusetzen, die Pause merkt man dem Triumvirat jedenfalls nicht an, Story und Bearbeitung stimmen.


    Natürlich sind Hans Korte, Heinz Trixner und Harald Leipnitz nicht mehr dabei, eine neue Besetzung musste her. Die erfüllt die hohen Erwartungen aber locker und von einer Eingewöhnungsphase seitens der Sprecher ist nichts zu hören und auch die Hörerschaft sollte umgehend mit der neuen Besetzung, bestehend aus Peter Fricke, Dietmar Mues und Gert Haucke, zurecht kommen. Man merkt ja nicht mal, dass es sich hier um eine Live-Aufnahme handelt, jedenfalls deuten die Darbietungen nicht darauf hin, hier wirkt alles wie einstudiert. Lediglich mit Gert Haucke hatte ich ein paar Problemchen und er anscheinend auch mit seinem Mundwerk, das klingt schon ein wenig feucht, was der gute Mann hier von sich gibt, verleiht dem dargestellten Charakter, nämlich dem Oberst a.D. Albrecht, aber auch eine gewisse Urigkeit.


    Natürlich merkt man letztendlich, dass es ein Live-Hörspiel ist, das dürfte das applaudierende Publikum klar machen. Auf der einen Seite ist es schon schade, dass es keine Studioproduktion geworden ist, in einer Kneipe hören auch nicht alle zu und applaudieren oder lachen, wenn ein besonders lustiger Spruch abgefeuert wurde. Im Endeffekt ist das aber alles gar nicht so schlimm, die richtige Stimmung kommt dennoch auf, da es immer wieder mal die passenden Geräusche gibt, ausserdem kommen ein paar gelungene Musiken vom Twintett mit ins Spiel, die eine entspannte Atmosphäre erzeugen.


    Eine sehr feine Fortsetzung und das Triumvirat hat nach all diesen Jahren nichts von seinem Charme verloren. Selbst mit neuer Besetzung bekommt die Hörerschaft wieder all das geboten, was es erwarten dürfte, einfach empfehlenswert!


    Amazon.de