Bentley Little - Furcht (Lübbe Audio)

  • Familie Welch denkt sich, dass es in dieser schönen, neuen Wohnsiedlung eigentlich keine Probleme geben kann, doch weit gefehlt. Was sie dort erleben ist der blanke Horror und dieser geht von der mysteriösen Verwaltung aus, die das Sagen hat. Den Welchs wird das Leben so schwer wie möglich gemacht, es geschehen schreckliche Dinge und das Wohnen in dieser Anlage wird zur Qual. Kann man gegen die Verwaltung ankommen oder haben es die Welchs hier mit einer Übermacht zu tun, der sie nicht gewachsen sind?


    - Meinung -


    Man merkt deutlich, dass Bentley Little sowas wie der literarische Ziehsohn Stephen Kings ist. Aus einer alltäglichen Situation wird der absolute Horror, der Wahnsinn scheint zu regieren, doch Little schafft es leider nicht, dass er den Hörer voll und ganz in seinen Bann zieht. Man hat die gesamte Zeit über das Gefühl, dass die Story mit angezogener Handbremse vorgetragen wird, der letzte Kniff fehlt und auch die Konsequenz und Entschlossenheit, die Bentley Little benötigt hätte, um aus dieser Geschichte einen Knaller zu machen. Zum einen sind die Vorgänge in der Wohnanlage zu abgefahren, als dass die Welchs sich das Grauen dort die gesamte Zeit über antun, zum anderen hätte der Autor doch besser den kompletten Schritt zu einem übernatürlichen Hintergrund machen sollen, das macht er aber nicht. So bleibt alles bei netten Ansätzen und Ideen, doch der gelugene Abschluss fehlt. Die Story kann zwar unterhalten, aber die Möglichkeiten werden nicht ausgeschöpft und so bleibt es bei einer Art solidem Gruselthriller.


    Simon Jäger holt mit seiner Performance fast schon mehr aus der Story raus, als es überhaupt möglich ist. Ein wirklich starker Auftritt Jägers und in Sachen Lesungen kann man einfach immer auf ihn setzen, die Hörerschaft dürfte nicht enttäuscht sein. Er betont sehr gut und spielt jede Rolle, er geht mit der Handlung mit, besser geht es nicht.


    Eine reine Lesung, aber wer braucht schon eine Untermalung, wenn ein sehr guter Vorleser in Form von Simon Jäger vorhanden ist. Deshalb kommt diese Produktion auch problemlos ohne Musiken aus, lediglich am Anfang und am Ende gibt es eine Melodie zu hören.


    Das Potential und die Grundidee sind vorhanden, doch im Endeffekt war hier ganz klar mehr drin. Positive Ansätze lassen sich erkennen, aber die Story an sich lässt einiges vermissen. Lediglich Simon Jäger überzeugt als Erzähler voll und ganz, zu einer durch und durch gelungenen Lesung reicht es dann doch nicht.


    Amazon.de