Perry Rhodan Nr. 17 - Kampf um den Speicher (Lübbe Audio/STIL)

  • Es droht die unausweichliche, finale Konfrontation zwischen den Kralasenen und dem terranischen Geheimdienst auf Hayok. Wird der Arkonide Shallowain (Manfred Lehmann) mit seiner Übermacht den Speicher stürmen und den terranischen Widerstand besiegen und vernichten? Die Lage scheint aussichtslos und es gibt nur noch wenig Hoffnung...


    - Meinung -


    Interessanterweise lässt sich aus der einen Vorlage mehr machen, als es bei anderen Folgen der Fall ist. Aus "Terraner als Faustpfand" von Rainer Castor hat man mehr oder weniger zwei Hörspiele gemacht und hier stört das keineswegs, die Handlung bietet genug Stoff und es geht durchweg spannend zu und irgendwie hat das der Kantiran-Handlungsstrang einfach so an sich. Vermutlich könnte Rhodans Sohn einkaufen gehen, es wäre immer noch eine packende Angelegenheit, ganz im Gegenteil zur Handlung rund um Rhodan selbst. Bei Kantiran passiert einfach rund um die Uhr etwas, um ihn herum tummeln sich die interessanteren Charaktere (Gucky, Icho Tolo, Shallowain etc.) und es geht ordentlich zur Sache. Inhaltlich kann man dieses Folge also abnicken, hier stimmt es voll und ganz!


    Auch bei den Sprechern wird hier nur noch Vollgas gegeben und wie es der Zufall so will, bietet die Besetzung dieses Handlungsstranges auch die grösste "Starpower" und die Leistungen stimmen ebenfalls. Christian Stark ist sowieso eine Bank, er bringt die Rolle des Kantiran souverän und gekonnt rüber. Erzähler Christian Schult hat sich in Rekordzeit zurecht gefunden und er macht seine Sache wirklich gut und man hat dabei natürlich nicht gerade zufällig immer wieder Patrick Stewart als Captain Picard im Ohr, was thematisch passt, auch wenn Christians Vater Rolf Schult ihn gesprochen hat, doch stimmlich nehmen sich die beiden so gut wie gar nichts mehr. Manfred Lehmann ist als Shallowain einfach grandios, er spricht diese Rolle so unglaublich fies, besser kann man diesen Arkoniden wohl nicht in Szene setzen. Dazu noch eine ganze Reihe weiterer Topsprecher und -sprecherinnen wie z.B. Kaspar Eichel, Ranja Bonalana, Jürgen Kluckert, Tilo Schmitz, Stefan Krause, Lutz Riedel und viele weitere, die diese Folge zu einem wahren Stimmfest werden lassen.


    Auch akustisch wird wieder einiges geboten, vor allem die Szenen, in denen Icho Tolot aufräumt, gefallen mir hervorragend. Die Action wird insgesamt sowieso richtig gut dargestellt, mal sind es wummernde Beats, dann wieder passende Orchesterstück, atmosphärisch geht es hier jedenfalls immer zu. Das ist eine der vielen Stärken STILs und diese Trumpfkarte wird erneut ganz souverän ausgespielt. Musik und Effekte, hier stimmt es einfach!


    Mir hat diese Folge ausgesprochen gut gefallen, ein richtiger Knaller. Die Geschichte Kantirans ist und bleibt einfach das Juwel dieser Serie und hier wird es erneut eindrucksvoll unterstrichen. Inhaltlich interessant, technisch perfekt, diese Serie ist ein Muss für alle Hörspielfans!


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  • Der titelgebende Kampf um den Speicher hat begonnen. Noch immer belagert Shallowain die Festung, in der sich die Mitglieder der Liga freier Terraner verbarrikadiert haben. Mit unerbittlicher Macht dringen die Streitkräfte der Akroniden ins Innere vor. Icho Tolot setzt alles daran, sich gegen diese Armee zu stellen, doch schnell muss er erkennen, dass er gegen diese Übermacht keine Chance hat. In Gefangenschaft von Shallowain erwartet er den unausweichlichen Tod.
    Zur gleichen Zeit befinden sich Gucky und Kantiran im Wald außerhalb vom Valhaum. Mittels seiner parapsychischen Fähigkeiten versucht der Mausbiber Gucky zu Icho Tolot zu teleportieren, doch die Akroniden haben vorgesorgt.
    Ob der Speicher noch zu halten ist? Für Dario de Eshmale ist klar, dass das ganze nurmehr eine Sache von wenigen Stunden ist.


    Man kann durchaus schon von einem vorgezogenen Finale sprechen, denn mit der vorliegenden Folge wird dieser Handlungsstrang zumindest einem vorläufigem Ende entgegen geführt, bei dem letztlich immer noch viele Dinge offen bleiben, man sich nun aber der Suche Perry Rhodan zuwenden kann. Angesichts der kurzen Inhaltsbeschreibung dürfte klar sein, dass es ordentlich zur Sache geht. An Spannung, packenden Wendungen und einer soliden Portion Action fehlt es zu keiner Sekunde. Das alles top inszeniert. Da kann man nur von bester Unterhaltung sprechen.


    Wuchtig und brachial bahnt sich der Sound den Weg ins heimische Wohnzimmer. Jeder Handlungsstrang hat in dieser Serie mittlerweile so etwas wie sein eigenes akkustisches Klangbild. Allein das zeigt schon mit welcher Detailliebe man bei STIL vorgegangen ist. Die Stücke des Berliner Filmorchesters sind exzellent, ebenso die eingesetzten SFX. Viel besser kann man eine Science-Fiction-Serie wie Perry Rhodan wohl kaum hörspieltechnisch aufbereiten.


    Zum bekannten Cast gesellt sich am Ende ein für Kenner des Rhodan-Universums alter Bekannter, nämlich Reginald Bull. Diese Rolle wird übernommen von Lutz Riedel, der im Hörspielsektor alles andere als unbekannt ist. Da seine Rolle jedoch sehr kurz ist, fällt es schwer zu beurteilen, wie gut er dort wirklich hineinpasst. Schlecht war der erste Eindruck auf jeden Fall schon einmal nicht.
    Meine Probleme habe ich nach wie vor mit Christian Schult. In einer einfachen Rolle hätte er in meinen Augen viel besser gepasst denn als neutraler Erzähler. Man kann sich aber mit der Zeit durchaus an ihn gewöhnen. So hundertprozentig zufrieden bin ich mit dieser Besetzungsentscheidung allerdings nicht. Jetzt daran aber nochmals etwas zu ändern, würde aber natürlich wenig Sinn machen.
    Erwähnen möchte ich explizit nochmals Stefan Krause, der als Gucky eine wirklich blendende Figur macht.


    Fazit: Fast ist man schon wieder am Ende der 3. Staffel angelangt und wünscht sich doch endlos weiterzuhören. Die Perry Rhodan-Serie von Lübbe/STIL hat ohne Frage gigantisches Suchtpotential. Wer sich nur ein wenig für Science-Fiction erwärmen kann, der sollte sich diese perfekt inszenierte Hörspielreihe unbedingt einmal gönnen.