Der Orden Nr. 1 - Die Reliquie (CanoraMedia)

  • Was befindet sich in der Mine in der Nähe Akkons? Dort gehen seltsame, unheimliche Dinge vor sich und die beiden Tempelritter Gerard Gampanie und Fabian von Hohenzollern (Douglas Welbat und Jens Wendland) untersuchen diese Sache näher. Sie stossen dabei auf eine Reliquie, die übernatürliche Kräfte zu besitzen scheint. Doch die beiden Tempelritter sind jetzt erst recht in Gefahr, denn nun sind ihnen einige Gestalten auf der Fährte, die in den Besitz dieser Reliquie gelangen wollen!


    - Meinung -


    Ein neues Label namens CanoraMedia möchte den Markt mit der Serie "Der Orden" bereichern und das gelingt ihnen alleine schon dadurch, dass sie nicht die üblichen Pfade beschreiten. Sicher, auch hier gibt es Grusel- und Mystery-Elemente, doch das ganze Setting befindet sich im Mittelalter, was dann doch eher untypisch ist. Doch nicht nur die Kulisse, auch Story und Bearbeitung können überzeugen, denn zum einen wird die Grundlage für eine interessante Serie geboten, die zwar mit sehr vielen Namen daher kommt, aber so kann man sich schon sicher sein, dass es hier nicht langweilig zugeht. Zum anderen passiert hier auch so oder so rund um die Uhr etwas und die Spielzeit von über 70 Minuten vergeht wie im Flug.


    Die Besetzung ist schon eine richtig feine Sache und auch nahezu alle Sprecher und Sprecherinnen konnten mich überzeugen. Eckart Dux hinterlässt weitestgehend einen guten Eindruck, doch ab und zu lässt er sich gehen und wirkt etwas träge, da hätte die Regie drauf achten und ihn engagierter sprechen lassen sollen, das ist mir manchmal dann doch zu wenig Begeisterung gewesen. Mit Douglas Welbat hat man einen erfahrenen Mann in einer der beiden Hauptrollen und Jens Wendland kann gut die zweite Hauptrolle ausfüllen. Mit Andreas von der Meden, Katja Brügger, Lutz Mackensy, Tobias Kluckert, Julien Haggege und weiteren ist eine starke Truppe im Studio versammelt worden, die ihr Handwerk verstehe und das auch beweist. Lediglich mit Toula Savvidou bin ich nicht zufriende, sie mag zwar eine ausgebildete Schauspielerin sein, aber in Sachen Hörspiel wirkt sie noch unsicher, aber das kommt mit weiteren Produktionen vielleicht noch. Ansonsten kann man nur positiv über die erbrachten Leistungen reden, das ist für den Anfang schon ordentlich.


    Auch musikalisch überzeugt dieser Erstling weitestgehend, obwohl ich mir gerade bei den Erzählparts ein paar atmosphärische Klänge gewünscht hätte, die kommen mir nämlich zu steril vor. Aber sonst wird nahezu jede Szene passend unterlegt und es entsteht die richtige Stimmung.


    Zum Cover kann ich nur sagen, dass es nicht wirklich gelungen ist, das Motiv sieht doch arg billig aus und gerade in diesem Bereich hätte man sorgfältiger arbeiten müssen, denn immerhin hört das Auge mit, wenn man das mal so sagen darf. Ein schönes Cover kann ein wichtiger Kaufanreiz sein, hier dürfte es eher den gegenteiligen Effekt habt. Das Pferd sieht überdimensional aus, der Reiter hat anscheinend Stummelärmchen und auch insgesamt ist das Titelbild einfach nicht das Gelbe vom Ei.


    Der Anfang ist gemacht und bis auf ein paar kleine Ausrutscher wird hier gute Kost geboten, auf die sich aufbauen lässt. Diese Serie in ein bestimmtes Genre zu packen, dürfte jedem Hörer schwer fallen, aber wer es mittelalterlich und gerne auch mysteriös-gruselig mag, der kann hier gerne zugreifen.


    Amazon.de

  • Mit dieser ersten Folge zur Serie "Der Orden" präsentiert das Label Canora Media seine Erstlingsproduktion. Man wandelt hier auf recht originellen, aber auch vielversprechenden Pfaden, da die Thematik in Hörspielen noch relativ unverbraucht ist, in anderen Medien aber für ordentlichen Absatz sorgt. Zur Wahl des Plots kann man insofern schon mal gratulieren.


    Dazu ist das Skript an sich auch sehr gut. Man hat hier schon eine spannende Geschichte zu erzählen, die ausreicht, um die Folge über die Spielzeit mit Leben zu füllen. Natürlich dauert es ein wenig, bis das Ganze in Gang kommt, schließlich muss der Hörer erst an die Charaktere gewöhnt werden. Aber auch das gelingt hier recht gut, unauffällig und vor allem unterhaltsam.


    Richtig Fahrt nimmt die Geschichte aber dann gegen Ende auf. Nach einem packenden Showdown lässt man sich noch zwei Türen für künftige Anknüpfpunkte offen.


    Bei den Sprechern verlässt man sich bei den zentralen Rollen auf Bewährtes. Sprecher, wie Dux, von der Meden oder Welblat und andere bekannte Namen machen hier schon Eindruck. Das war sicherlich ein guter Schachzug, denn hier gibt es wirklich solide Leistungen zu hören. Es hat allerdings den Nachteil, dass der ein oder andere Amateursprecher schon etwas mehr auffällt. So ergibt sich insgesamt ein recht breites Spektrum an Sprecherleistungen.


    Die Atmosphäre, die durch Geräusch- und Musikuntermalung entsteht, ist durchweg solide. Die Untermalung ist dem jeweiligen Thema sehr angepasst, wirkte auf mich zum Teil aber auch sehr zeitlos. Das ist zwar kein Nachteil, entsprach allerdings nicht dem, was ich erwartet habe.


    Insgesamt ist diese Auftaktfolge durchaus zu empfehlen, hier und da gibt es Verbesserungsbedarf, dem man einer Auftaktfolge, insbesondere einem Labelerstling durchaus nachsehen kann.
    Die Story bietet auf jeden Fall viel Interessantes und sorgt für ordentlichen Appetit auf weitere Folgen, die hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lassen.

    Meine Wertung: + + +

  • Canora Media betritt mit einer neuen Hörspielserie den Markt. Die Ankündigungen im Vorfeld lasen sich insgesamt recht vielversprechend, doch ist bei einem gänzlich neuen Label natürlich immer die Frage, ob das Ergebnis sich letztlich am Standard vergleichbarer Produktionen auf dem Markt messen lassen kann.


    Top oder flop oder irgendetwas dazwischen? Was ist es denn geworden?


    Jerusalem zu Zeiten der Tempelritter. In einer unterirdischen Mine stoßen zwei Arbeiter auf einen eigenartigen Gewölbegang, in dem die Leichen von zahlreichen toten Rittern liegen. Je weiter die beiden in den Gang vordringen, desto mehr werden sie von etwas fremdartigen gepackt. Etwas Übernatürliches schwebt in diesem Raum. Eine göttliche Macht? Die Nachricht von dem Fund breitet sich in rasender Eile über die Gegend aus und erreicht nicht zuletzt auch die Kreuzritter Fabian von Hohenzollern und Gerard Gampagnie, die sich im Auftrag von Deluggi aufmachen, das Geheimnis zu entschlüsseln. Doch sie ahnen nicht, in welche Gefahr sie sich damit begeben.


    Bereits die erste Szene reißt einen mit einem ordentlichen Schockmoment aus der entspannten Sessellage. Die Neugier ist geweckt, die Spannung sofort präsent. Was geht hier vor? Welches Geheimnis liegt unter Tage? Geschickt hält man hierbei Informationen recht lange zurück, um auf diese Weise das Interesse zu steigern und erst nach und nach offenbart sich immer mehr ein rundes Bild. Dieser Schachzug führt letztlich dazu, dass es trotz einiger ruhigerer Szenen bis zum Ende nicht langweilig wird. Die Handlung selbst ist recht klar umrissen, aber immer wieder ebnen Geheimnisse den Weg und einige bleiben auch nach dem Verklingen des letzten Satzes noch bestehen, so dass die Grundlage für eine größere Rahmenhandlung gelegt ist. Grundsätzlich ist die Handlung durchaus in sich abgeschlossen, allerdings scheint es darauf hinauszulaufen, dass eine roter Faden die einzelnen Folgen verbindet. Dies hängt aber noch etwas in der Schwebe und ich bin gespannt, was sich diesbezüglich in den nächsten Episoden tut.
    Insgesamt also von der Geschichte her ein Einstieg, der zu fesseln vermag. Die Geschichte gefällt und spielt Spannungspunkte recht geschickt aus. An Überraschungen fehlt es ebenso nicht. Hinzu kommt, dass die gesamte Thematik noch recht frisch ist und sollte man in Bezug auf die Handlung nochmals an Tempo anziehen, so könnte die Serie sicherlich ziemlich weit oben mitspielen.


    Die Inszenierung ist größtenteils eher ruhig gehalten. Wuchtige, knallige Effekte findet man hier sehr selten. Allerdings gibt es doch einige Passagen, die einen gerade ob einer schlagartigen Veränderung ziemlich aus dem Sessel zu wuchten vermögen. Die Musik passt zum Genre, dürfte aber gerne noch etwas mehr in den Vordergrund treten. Die Effekte fallen sehr ordentlich aus. Für ein Erstlingswerk kann man hier wirklich sehr zufrieden sein. Gravierende Mängel leistet man sich keine.


    Die Besetzung besteht aus größtenteils recht bekannten Synchronsprechern. Auf Profis zu setzen und nicht die kostengünstigere Amateurlinie zu fahren ist auf alle Fälle eine Sache, die sich auszahlen dürfte.
    In den Hauptrollen finden sich Douglas Welbat als Gerard Gampagnie und Jens Wendland als Fabian von Hohenzollern wieder. Gerade Welbats Darbietungen lässt Erinnerungen an seine Interpretation von Macabros aufkommen. Als sehr gelungen empfand ich die Besetzung Lutz Mackensys als Deluggis. Passt absolut perfekt. Einzig Toula Savvidou war nicht immer ganz überzeugend, wobei die Stimme an sich jedoch klasse klingt.


    Noch kurz zur Aufmachung: von weitem wirkt das Design recht stimmig. Sieht man sich das Cover aber genauer an, so wirkt dieses schon reichlich billig. Die Sprecherliste sowie die weiteren Infos zum Hörspiel sind ein wenig schwer zu lesen. Entweder liegt das an dem schummrigen Licht in unserer Gegend oder der Druck ist hier etwas verwaschen.


    Fazit: Ein gelungener Auftakt, der Lust auf mehr macht. Die technische Umsetzung mit Musik, Effekten und Sprechern fällt gut aus. Da leistet man sich keinen Ausrutscher. Inhaltlich ist das Werk insgesamt abgeschlossen, aber doch mit noch einigen offenen Fragen, die als roter Faden für die Serie dienen könnten. Insgesamt ist sicherlich noch Steigerung möglich, der Plot selbst hat jedenfalls einiges an Potential und gefällt mir bislang doch ziemlich gut.

  • Der Orden (1) - Die Reliquie
    Canora Media
    Länge: ca. 70 Minuten


    Klappentext:


    Seltsames passiert in einem kleinen Dorf in der Nähe Akkons: Ein Bergarbeiter verschwindet spurlos, und der Mann, der bei ihm war, ist von Sinnen und redet von bösen Geistern, die sich in der Mine ausgebreitet haben.


    Die Tempelritter Gerard Gampanie und Fabian von Hohenzollern machen sich auf, um das Rätsel zu lösen, und stossen auf ein Geheimnis, das die Christenheit seit über tausend Jahren beschäftigt. Und plötzlich sind die beiden Jäger selbst Gejagte!

    Meinung/Kritik:


    Cover/Titel/Klappentext:


    Das Cover versetzt mich nicht in Jubelstürme oder würde mich zum Kauf animieren. Es geht in Ordnung - nicht mehr - aber auch nicht weniger. Der Titel ist gelungen und der Klappentext führt gut in das anstehende Abenteuer ein.


    Sprecher:


    Im Vordergrund der Geschichte stehen Douglas Welbat, der Gerard Gampagnie spricht und Jens Wendland, der den Part des Fabian von Hohenzollern übernimmt. Der Charakter der beiden Akteure wird vortrefflich durch die Stimmen transportiert. Mit zunehmender Zusammenarbeit im Verlauf weiterer Folgen werden sie mit Sicherheit noch besser harmonieren. Insgesamt kann ihre Leistung als sehr gelungen bezeichnet werden. Etwas mehr Text hat auch Eckart Dux, der als Erzähler durch die Geschehnisse führt. Seine Stimme und die Art mit der er vorträgt, passt einfach zur dargestellten Zeit. Die weiteren Rollen sind mit recht wenig Text behaftet. Trotzdem sind sie hochkarätig besetzt. So finden wir z. B. Andreas von der Meden, Mario Hassert, Lutz Mackensy oder Tobias Kluckert. Namen die für Qualität bürgen und diese auch in diesem Hörspiel abrufen.


    Insgesamt, liebes Team, kann man hier nur "Weiter so!" sagen.


    Story/Inhalt:


    Jerusalem im Jahre 1148. Es ist der Beginn des zweiten Kreuzzuges der Christenheit.


    Orhan und Yilidir arbeiten in einem Stollen für die Christen und legen eine unterirdische Höhle frei. Diese beherbergt ein Massengrab. Yilidir findet ein Metallstück, von dem etwas seltsames ausgeht. Er hört eine unheimliche Stimme und kann sich nicht mehr von dem Metallstück lösen.


    Die Tempelritter Gerard Gampanie und Fabian von Hohenzollern sollen nach Akkon reisen, um die seltsamen Vorkommnisse dort zu klären. Sie stoßen auf Widerstand und lernen Hanife, die Schwester Orhans, kennen. Sie berichtet, dass Orhan einen Geist gesehen hat und das Yilidir noch immer verschwunden ist. Als sie das Haus erreichen, finden sie Orhan tot in seinem Zimmer - er hat sich erhängt. Sie müssen im Stollen nach Hinweisen suchen.


    Eine wirklich geniale Thematik für ein Hörspiel. Leider kränkelt die Umsetzung daran, dass einfach keine Spannung aufkommen möchte. Der Beginn der Story ist wirklich großartig und führt klasse in das anstehende ein. Wirklich gelungen und spannend dargestellt. Als sich dann aber den beiden Tempelrittern zugewandt wird, flacht die gesamte Handlung ab und es gelingt bis zum Finale nicht, erneut einen Spannungspegel aufzubauen.


    Fazit:


    Das erste Hörspiel des neuen Labels Canora Media unter der Regie von Thomas Tippner, der auch für die Idee und das Drehbuch verantwortlich ist, Mario Cuneo, der zusätzlich Zuständiger für die Musik ist und Jörg Schuler. Letztgenannten kennt die Szene wohl durch das Hörspiel MIND. Als erstes: Willkommen in der Hörspielwelt und meinen allergrößten Respekt für euren Mut, ein eigenes Hörspiel zu produzieren.


    Das Hörspiel nimmt zu Beginn stark an Fahrt auf und startet mit einem Paukenschlag. Leider flacht die Story dann ab und es wird sich vornehmlich den Charakteren gewidmet. Dies muss bei einer Einstiegsfolge natürlich sein, führt hier aber dazu, dass die Story in den Hintergrund rückt und ein wenig vor sich dahin plätschert. Richtig Fahrt nimmt sie erst zum Finale wieder auf. Hier muss gearbeitet werden.


    Ich muss ehrlich gestehen, dass mir noch recht unklar ist wie es weitergehen wird. Gut, ein Bösewicht ist entkommen und im letzten Track wird versucht noch einmal die Spannung fürs Kommende aufzubauen. Dies alles ist mir aber etwas zu wenig. Es muss ja gar nicht eine hyperkomplexe und komplizierte Story werden. Aber ein wenig Luft nach oben und vor allem Fragen für die nächste Folge wünsche ich mir schon.


    Die Musik von Mario Cuneo ist gelungen und es gelingt hier eine tolle Atmosphäre aufzubauen, die der dargestellten Zeit mehr als gerecht wird.


    Insgesamt ein mäßiger Auftakt, wo sehr viel Luft nach oben ist. Sprechertechnisch und musikalisch geht alles vollkommen in Ordnung. Größter Kritikpunkt ist der doch recht spannungslose Mittelteil des Hörspiels. Hier vertraue ich auf das Team und vor allem auf die zunehmende Erfahrung, die nach und nach kommen wird.

  • Der Orden - Folge 1 – Die Reliquie


    Von Canora Media


    STORY:
    Seltsames passiert in einem kleinen Dorf in der Nähe Akkons: Ein Bergarbeiter verschwindet spurlos, und der Mann, der bei ihm war, ist von Sinnen und redet von bösen Geistern, die sich in der Mine ausgebreitet haben. Die Tempelritter Gerard Gampanie und Fabian von Hohenzollern machen sich auf, um das Rätsel zu lösen, und stoßen auf ein Geheimnis, das die Christenheit seit über tausend Jahren beschäftigt. Und plötzlich sind die beiden Jäger selbst Gejagte!


    AUFMACHUNG:
    Zur Aufmachung der CD kann ich im Moment noch nichts sagen, da ich das Hoerspiel bisher nur von Soforthoeren.de als MP3 gekauft habe. Das Cover kann aber sehr gut gefallen und die Laenge des Hoerspiels ist ca. 70 Minuten. Die CD kommt Ende November in den Laden und die werde ich mir auch noch holen. Diese Serie will ich auf CD haben.


    Mehr Infos gibt es direkt bei: Canora Media


    SPRECHER:
    Hier ist die Sprecherliste:
    Erzähler: Eckart Dux
    Gerard: Douglas Welbat
    Fabian: Jens Wendland
    Konstanze: Katja Brügger
    Yilidir: Andreas von der Meden
    Ohrhan: Mario Hassert
    Deluggi: Lutz Mackensy
    Azizi: Martin Schäfer
    Aman: Claus Fuchs
    Hanife: Toula Savvidou
    Miguel: Julien Haggege
    Marco: Karl-Heinz Kaul
    Bote: Thomas Friebe
    Benedikt v. Nursia: Jörg Schuler
    Mann 1: Tobias Kluckert
    Mann 2: Hans-Georg Körbel
    Mann 3: Christoph Rudolf


    Die Sprecher haben mir sehr gut gefallen. Kein Wunder, denn fuer dieses Projekt konnten eine Reihe von Hoerspielgroessen gewonnen worden und das hoert man.


    Die beiden Hauptrollen sprechen Douglas Welbat und Jens Wendland. Die machen ihre Sache sehr ueberzeugend. Douglas Welbat hoert sich hier sehr macabrosig an. Sehr schoen. Eckart Dux brilliert als distanzierter Erzaehler. Ganz besonders hat mir Andreas von der Meden bei den Tunnelausgrabungen gefallen. Absolute Klasse. In seinen Konversationen mit Mario Hassert habe ich mich abwechselnd total weggeschmissen und dann wieder total gegruselt. Genial. Lutz Mackensy als Deluggi ist auch eine absolute Traumbesetzung. Katja Brügger lockert die patriarchische Templerwelt mit ihrer weiblichen Stimme sehr gut auf. Konrad Halvar ist in einer sehr kleinen Rolle auch mit dabei. Ein paar dieser Sprecher werden wir in den Folgen 2 und 3 wiedertreffen. Einige sind nur in dieser Folge mit dabei.


    Die Handlung hat mehrere Straenge, und da helfen diese ausgezeichneten und bekannten Sprecher, die Straenge leicht auseinanderzuhalten, bis sie alle miteinander verschmelzen.


    Es war oft eine Wonne, den Konversationen dieser ausgezeichneten Sprecher zuzuhoeren. Da hat man keine Kosten gescheut und in Qualitaet investiert. Nur ganz selten hoert man mal ein paar Worte, die in der Qualitaet von dem ansonsten sehr hohen Niveau abfallen, aber insgesamt nie enttaeuschen.


    MUSIK UND EFFEKTE:
    Die Effekte sind absolute klasse gemacht. Hier wird manchmal ganz gezielt Stille erzeugt um die dann wieder durch starken Einsatz von Musik und besonders Effekten zu beenden. Das erzeugt eine ausgezeichnete Grusel- und Schockstimmung. Ich sage nur “Weil sie tot sind!” – Die Hoerprobe des ersten Tracks wird verdeutlichen, was ich meine.


    Auch mystische Stimmen oder langsam sich steigernde mystischen Geraeusche helfen die Stimmung zu erzeugen und den Hoerer zu fesseln.


    Auch bei anderen Szenen wird gezielt mystische, orientale, und auch dramatische Musik eingesetzt, welche die Stimmung weiter unterstuetzt. Diese Musik weiss sehr gut zu gefallen. Manchmal erinnerte sie mich an Herr der Ringe, dann an Robin Hood (Serie aus den 80ern), dann gibt es orientalische Teile, dann mystische Stuecke. Fuer Abwechslung ist gesorgt. Es gibt auch ein Thema, welches sich him Laufe der Folge wiederholt. Ansonsten wird die Musik eher gezielt als grosszuegig eingesetzt. Da koennte man vielleicht noch ein bisschen mehr der sehr guten Musik einsetzen.


    Musik und Effekte geben sich hier die Waage. Manchmal dominiert die Musik, manchmal die Effekte, manchmal eine dramatische Kombination von beiden. Sehr schoene Abwechselung.


    UMSETZUNG:
    Die Story wurde in 3 Hauptstraenge unterteilt, welche dann im Laufe der Geschichte der ersten Folge zusammengefuegt werden. Es gibt den Entdeckungsteil, dann die Geschichte der beiden Hauptcharaktere und dann die Geschichte der Gegner. Und alles wird im Laufe dieser Folge zusammengefuegt. Also beim Hoeren ist aufpassen angesagt, damit man auf dem Laufenden bleibt.


    Die Umsetzung der Geschichte konnte mich absolute ueberzeugen. Mann koennte meinen, dass bei den Sprechern und der Story eh nicht viel anbrennen kann. Aber auch diese Sprecher muessen geleitet werden und mit der doch recht komplexen Story mit drei Handlungsstraengen verschmelzen. Und das funktioniert sehr gut. Ich hatte das Gefuehl, die Sprecher haben von der Regie die Vision der Vorlage mitbekommen und die mit ihrer Erfahrung sehr ueberzeugend umgesetzt.


    Auch der Erzaehler wird nicht uebermaessig viel, sondern nur wenn notwendig eingesetzt.


    Die genialen Gruselszenen sind fuer mich die Hauptstaerke dieses Hoerspiels. Lange habe ich mich nicht mehr so gegruselt. Das kam einigermassen ueberraschend, da ich eigentlich eher eine historische Mysterieserie erwartet hatte. Aber die Hoerproben machten schon klar, dass da eine gehoerige Portion Grusel mit enthalten ist.


    Die erste Folge einer neuen Serie hat immer den Auftrag, die Welt und die Hauptcharaktere vorzustellen. Das wird sehr effizient und gut gemacht. Man fuehlt sich sofort heimisch und fiebert mit den Helden mit. Die Musik tut ihr uebriges. Man freut sich auf mehr Abenteuer in dieser Welt mit diesen Charakteren.


    Die Handlung dieser Folge ist in sich abgeschlossen. Und von der Inhaltsangabe der Folgen 2 und 3, werden die einzelnen Folgen wahrscheinlich alle in sich abgeschlossen sein. Dennoch gibt es uebergreifende Elemente und Beziehungen.


    Die Laenge des Hoerspiels mit ca. 70 Minuten ist auch gut gewaehlt. Es ist lang genug, um die Welt einzufuehren und um die Einzelfolge abzuschliessen. Aber auch nicht zu lang. Genau richtig.


    Von der komplexen Handlung bekommt man einiges geboten. Es gibt mystische Elemente, es gibt Relikte, es gibt ausgezeichneten Grusel, es gibt Geschichte, es gibt Templer, es gibt Intrigen, es gibt ein paar gute Lacher, es gibt ein paar romantische Elemente, also jede Menge guten Zutaten fuer eine leckere Hoerspielsuppe.


    FAZIT: 5 von 5 Sternen
    Ein neues Genre ist geboren. Der Orden ist ein historisches Grusel-Mystery Hoerspiel. Im zeitlichen Rahmen der Kreuzzuege wird eine sehr gruselige Story erzaehlt, die auch noch viele mystische Elemente aufweist. Geniale Mischung, und absolut neu und frisch!! Ich habe dieses Hoerspiel schon vier mal gehoert und geniesse es immer noch. Und das will was heissen.


    Die technische Umsetzung ist perfekt, die Sprecher sind motiviert und sehr ueberzeugend, die Story frisch und spannend. Aber am allerbesten haben mir die hervorragenden Gruselszenen gefallen. Ein sehr beeindruckendes Erstlingswerk, welches von mir schon die Hoechstbewertung bekommt. Ich kann es kaum erwarten bis die Folgen 2 und 3 herauskommen. Ein in sich rundes Hoerspiel.


    Der Orden ist fuer mich neben Mark Brandis eines der beiden besten neuen Hoerspielserien im Jahr 2007.