Arnaldur Indridason - Frostnacht (Lübbe Audio)

  • Ein 10 jähriger Junge wird ermordet aufgefunden und er war anscheinend thailändischer Herkunft. Wer hat ihn getötet und vor allem warum? Anscheinend konnte er keiner Fliege etwas zuleide tun und trotzdem wurde er erstochen. Erlendur ermittelt im Familienkreis und an der Schule des Jungen und er findet heraus, dass es leider eine ganze Menge Verdächtiger gibt. War es einer der Lehrer oder einer der Schüler? Die ganze Angelegenheit wird immer undurchsichtiger und sogar die Mutter des toten Kindes benimmt sich verdächtig und versteckt eines ihrer Kinder. Auf Erlendur wartet eine Menge Arbeit. Wird er es überhaupt schaffen diesen Fall zu lösen?


    - Meinung -


    Ein spannender Indridason, der uns hier vorgelegt wird. Diesmal ermittelt wieder Erlendur, dessen Fälle eigentlich bis auf wenige Ausnahmen immer sehr gut und spannend sind. Hier stimmen die Zutaten jedenfalls, es gibt massig Verdächtige, es kann prinzipiell jeder der oder die Täter gewesen sein und das sorgt für Spannung bis zum Schluss. Wie es bei Arnaldur Indridason üblich ist, gibt es hier auch sozialkritische Elemente (Patriotismus und Ausländerfeindlichkeit in Island) und das in Kombination mit einem spannenden Kriminalfall und fertig ist eine starke Vorlage, die hier eine ordentliche Bearbeitung erfährt. Längen sucht man hier vergeblich, die gibt es bei diesem packenden Krimi nicht.


    Erlendur ist wieder dabei, also mischt auch wieder Frank Glaubrecht als Erzähler mit und wie sollte es auch anders sein, er macht seine Sache wirklich gut. Er betont bestens, vergibt viele verschiedene Stimmlagen für die diversen Charaktere und liefert das Programm ab, das man von ihm kennt, nämlich eine grundsolide Performance.


    Es bleibt auch in Sachen Untermalung alles wie gehabt, keine Musiken während der Lesung. Lediglich am Anfang und am Ende gibt es die Melodie zu hören, die auch bei allen anderen Erlendur-Fällen eingesetzt wurde.


    Zuletzt empfand ich die Erlendur-Fälle als relativ durchwachsen, da gab es anfangs deutlich bessere Vertonungen. Doch hier stimmt wieder alles, der Fall ist von Anfang bis Ende spannend und Frank Glaubrecht immer auf der Höhe des Geschehens. Ein feiner Island-Krimi, den ich nur empfehlen kann.


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