Drizzt - 005) In Acht und Bann

  • Drizzt verlässt die wabernden Schatten, eine Welt, die er lange Zeit als seine Heimat bezeichnen musste. Das Sonnenlicht blendet seine empfindlichen Augen, doch der rote Schimmer bewirkt zugleich ein tiefes Verlangen. Verlangen nach Freundschaft, Freiheit, einem neuem Leben.
    Wer die Serie bis hierher verfolgt hat, der wird bereits ahnen, dass diese Idee in Drizzt Geist nur von kurzer Dauer ist. Denn auch an der Oberfläche bieten die gesponnen Intrigen wieder viel Raum für eine rasante Geschichte. Die Bösartigkeit ist kein reines Produkt der Düsternis, sondern findet auch jenseits der Unterwelt eine weite Verbreitung. So muss sich der Dunkelelf erneut - allein, nachdem er seinen Freund Belwar Dissengulp im letzten Abenteuer zurückgelassen hat - großen Gefahren in den Weg stellen, um seinen persönlichen Weg zum Glück zu finden.
    Konsequent beschreitet man die mit den ersten Folgen eingeschlagene Richtung weiter. Das heißt zum einem, dass wie bei allen Lausch-Hörspiele größte Aufmerksamkeit Pflicht ist und sich mehrmaliges Hören auf jeden Fall empfielt, um letztlich alle Facetten dieses Hörspiels auffangen zu können. Langeweile war bei Lausch schon immer ein Fremdwort und da ist es völlig egal, ob das Hörspiel nun 80 oder nur 60 Minuten läuft. Inhaltlich vollgepackt bis obenhin.
    Erneut ist es der Tiefgang der Serie, welcher sehr gefällt und das ganze zu mehr als einem x-beliebigen Fantasy-Hörspiel werden lässt. Obgleich mich "Im Zeichen des Panthers" diesbezüglich noch etwas mehr mitgenommen hat, steht diese Produktion in ihrer Gesamtheit in kaum etwas nach. Fans der Serie müssen einfach zuschlagen.


    Hatte man bei Lausch in allen Szenen, die in der Unterwelt spielen, einen extrem dichten Klangteppich, so zeigt man, dass die Welt des Lichts nicht minder geräuschereich und bisweilen bedrohlich sein muss. Eine zielsichere und mitreißende Soundkulisse, welche die Serie zu einem umfassenden Fantasy-Genuss vollenden. Hiebe, Zauber, Metzeleien. Die Palette an Situationen ist reichhaltig - und stets hat man das Gefühl völlig in eine andere Dimension eingetaucht zu sein. Erst mit den letzten Klängen des Hörspiels findet sinnbildlich eine Art Erwachen statt.
    Wenn immer wieder erwähnt wird, dass die Lausch-Hörspiele ein echter Trip sind, so kann man nur betonen, dass dies dies alles andere als eine Übertreibung darstellt.


    Mit zahlreichen Sprechern versucht man die Geschehnisse an der Oberfläche so lebendig wie möglich zu gestalten und das gelingt ohne Probleme. Tobias Meister ist hier mehr in der auktorialen Erzählerrolle wiederzufinden. Da erschienen diesbezügliche Passagen früher persönlicher und besser auf Drizzt gemünzt. Aber das ist lediglich ein kleines Detail am Rande und nicht wirklich störend. Nachdem man die Unterwelt nun hinter sich lässt, fällt auch die Stammbesetzung aus den ersten vier Hörspielen weg. Dafür kommen zahlreiche neue Namen ins Spiel und es ist wirklich bewundernswert, was Lausch hier auf die Beine gestellt hat. Ich möchte an dieser Stelle gar niemanden explizit herausheben, denn das Gesamtbild erscheint einfach absolut stimmig.


    Fazit: Stark. Aber wer hat auch schon groß etwas anderes erwartet? Die Fantasy-Saga rund um den Dunkelelfen nähert sich nun immer weiter der entscheidenden Phase. Inhaltlich wird so einiges geboten. Da ist Langweile ein absolutes Fremdwort. Die druckvolle Untermalung des Geschehens setzt dem ganzen dann wie gewohnt die Krone auf und so spielt auch dieses Hörspiel wieder ganz oben mit.

  • Drizzt Do´Urden (Tobias Meister) hat es tatsächlich geschafft, er ist seiner Familie entkommen. Nun ist er an der Oberfläche angelangt, doch dort gilt es neue Gefahren zu überstehen. Wie werden in die Bewohner der Oberfläche aufnehmen? Schließlich ist er ja immer noch ein Drow und es weiß ja niemand, dass er sich von seiner Familie losgesagt hat. Drizzt will Kontakt zu den Menschen aufnehmen, doch es kommt, wie es kommen muss. Eine unbekannte Macht mischt sich ein und will den Dunkelelf vernichten.


    - Meinung -


    Ein neues Kapitel wird aufgeschlagen, denn nun hat es Drizzt an die Oberfläche verschlagen. Damit wird dem Hörer auch gleich ein ganz anderes Setting angeboten und auch wenn sich das seltsam lesen mag, so wirkt das ganze Hörspiel auch "heller". Doch der Hörer muss jetzt nicht denken, dass diese Folge nur davon handelt, wie Drizzt durch einen Wald und sonstige Kulissen latscht und sich ausruht, im Gegenteil, es gibt auch weiterhin ordentliche Action. Wobei ich eher sagen möchte, dass man hier schon fast eine Krimifolge geboten bekommt, denn es gibt Morde, die auf den Dunkelelfen zurückfallen sollen, was sowas wie ein Krimielement ins Spiel bringt. Alles in allem wieder eine sehr ansprechende Mischung und inhaltlich rockt diese Folge! Drizzts erste Schritte in einer neuen Welt versprechen jedenfalls viele unterhaltsame und spannende Stunden.


    Viele Worte muss man über die starke Besetzung der Serie eigentlich nicht mehr verlieren. Neben dem "Superstar" Tobias Meister, der die Rolle des Drizzt wunderbar realisiert und in sprechertechnischer Perfektion darbietet, gibt es auch viele weitere bekannte Namen zu hören. Konrad Halver, Robert Missler, Wolf Frass und Helmut Gentsch mischen hier mit und können ebenfalls mühelos überzeugen, was natürlich auch an der Regie Günter Merlaus liegt. In weiteren Rollen hört man zwar namentlich eher unbekanntere Sprecher und Sprecherinnen, doch das sagt ja nichts über ihre Leistungen aus, denn auch bis in die kleinste Rolle kann vollends überzeugt werden.


    Die Soundkulisse ist gigantisch, die Musiken einfach mitreissend. In epischer Breite bekommt der Hörer wunderbare Klänge regelrecht um die Ohren gehauen und die Sounds werden einer derartigen Story vollauf gerecht. Die Geräusche und Effekte schlagen in die selbe Kerbe und verpassen der Untermalung den letzten Schliff. Atmosphäre pur!


    Erneut eine starke Folge, aber was anderes erwarte ich mittlerweile auch gar nicht mehr von dieser Serie. Das hier ist allerfeinste Fantasy-Unterhaltung, die aber nicht nur Genre-Fans gefallen dürfte, sondern allgemein Hörspieler in Verzückung versetzen dürfte.