Die Schwarze Sonne - 001) Das Schloss der Schlange

  • Adam Salton kehrt zurück in die ursprüngliche Heimat seiner Eltern. Aus ihm unbekannten Gründen wanderten diese vor vielen Jahren nach Australien aus. Herzlich wird Adam von seinem Onkel und von Nathanael de Salis empfangen. Doch kurz darauf findet sich Adam mitten in einem Strudel unerklärlicher und unheimlicher Ereignisse wieder. Noch während der Fahrt zum Haus des Onkels fällt er in Ohnmacht, in welcher er eine beängstigend reale Vision hat, die schrecklicher kaum sein könnte. Außer Nathanael selbst nimmt diesen Traum jedoch niemand so richtig ernst. Doch dies ist erst der Anfang. Denn noch bevor die drei das Haus von Richard Salton erreichen, stoßen sie auf einen Toten, der augenscheinlich verbrannt ist. Adam jedoch glaubt daran nicht, hat er ähnliches doch schon einmal in Indien gesehen, als ein Mann nach dem Biss einer hochgiftigen Schlange grausam verendete. Als wenige Tage später nahe des Schlosses die Erde aufbricht und eine seltsame Gestalt an der Oberfläche sichtbar wird, ist endgültig klar, dass hier nichts mit rechten Dingen zuzugehen scheint.


    Gekonnt schafft es das Hörspiel den Hörer Minute für Minute mehr in seinen Bann zu ziehen. Stück für Stück mehren sich die unheimlichen und zunächst absolut unerklärlichen Phänomene, die sich am Ende zu einem großen Ganzen zusammensetzen. Der geschickte Handlungsaufbau lässt hier zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommen, auch wenn es Passagen gibt, die eher dazu da sind erstmal die Protaginsten der Serie kennenzulernen. So dauert es zwar anfangs ein paar Minuten bis man sich wirklich in der Geschichte wiederfindet, aber anschließend möchte man das Hörspiel freiwillig nicht mehr unterbrechen. Vor allem aber atmosphärisch präsentiert sich das Hörspiel top. So muss gute Mystery-Unterhaltung klingen und Lausch hat mit dieser Folge (sehr frei nach Bram Stoker) einen mehr als nur gelungenen Start hingelegt.


    Auch wenn sich beim Cast nicht allzuviele bekannte Namen wiederfinden, so sind die Leistungen dennoch absolut überzeugend. Zu den Bekannteren zählt Christian Stark, der in der Hauptrolle sowie als Erzähler eine blendende Figur macht. Lausch scheint ein Händchen dafür zu haben, die Hauptrollen ihrer Serien mit Leuten zu besetzen, die nicht nur eine passende Stimme haben, sondern die Rolle auch noch perfekt mit Leben zu erfüllen wissen. Und letzteres ist mit Sicherheit auch der Regie zu verdanken. Achim Schülke als dessen Onkel und Harald Halgardt steht der Leistung von Christian Stark aber in nichts nach. Gefallen haben mir aber ebenso die Auftritte von Verena Unbehaun als Mimi Watford, von Peter Weis als John Watford und von Michael Prelle als Edgar Caswell. Hier läuft absolut nichts schief.


    Ohne Musik läuft bei Lausch gar nichts. Bei Lausch werden die Stücke allerdings nicht nur als Füllmaterial zwischen Szenenwechseln eingestreut, sondern sie sind ständige Begleiter der Handlung und sorgen so für eine ganz besonders dichte Atmosphäre. Musik, Effekte und das gesprochene Wort gehen hier eine einzigartige Symbiose ein und lassen das ganze zu einem Hörerlebnis der besonderen Art verschmelzen. "Besonders" hier im Sinne von großartig.


    Das Cover wirkt zunächst mal alles andere als wirklich interessant und eher billig. Doch davon sollte man sich nicht täuschen lassen, denn ansonsten entgeht einem ein großartiges Hörspiel. Ziemlich von der Covergestaltung unterscheidet sich dann auch das Innere des Booklets, welches mit schönen Zeichnungen aufwarten kann und wesentlich besser zum Inhalt des Hörspiels passt.


    Fazit: Großartig! Und das gilt nicht nur für dieses Hörspiel, sondern eigentlich für alle Lausch-Produktionen aus diesem Jahr. Wer mit Caine oder Drizzt von der Thematik her nicht so viel anfangen kann, der sollte vielleicht hier mal reinhören. Ein phantastischer Auftakt für eine weitere Mystery-Serie auf dem Markt, die aber nicht nur eine billige Kopie von bereits bekannten darstellt, sondern auf jeden Fall interessant und spannend daherkommt. Gerade in Punkto Atmosphäre und Bearbeitung kann sich Lausch unbedingt mit anderen Größen der Branche messen lassen.

  • England Ende des 19. Jahrhunderts, das genau Jahr ist 1885. Adam Salton (Christian Stark) kehrt in sein Heimatland zurück, doch so heimatlich und ruhig geht es nicht gerade zu, denn ein alter Feind seines Vaters sorgt für Probleme. Er will anscheinend einen alten Kult zu neuem Leben erwecken und geht dabei über Leichen, sein nächstes Opfer hat er auch schon ausgewählt. Wird Adam das Grauen abwenden können oder steht er auf verlorenem Posten? Alles deutet darauf hin, dass dies Adams letzter Kampf sein wird...


    - Meinung -


    Lausch schickt die zweite Serie ins Rennen und dabei handelt es sich um eine Grusel-Fantasy-Reihe, die sehr frei Motive Bram Stokers in ein eigenständiges Produkt verwandelt und das hat es gewaltig in sich. Temporeich, wuchtig und gewaltig kommt der Start der neuen Reihe daher und um den Grusel-Freund ist es umgehend geschehen. Interessante Charaktere, eine fortlaufende Story, Tempo, Spannung, Grusel, alles drin, alles dran was der geneigte Hörer braucht, um sich exzellent unterhalten zu fühlen. Die Befürchtungen, dass es sich hier wieder um eine Reihe handelt, die massenweise Fragen, aber keine Antworten bietet, kann ich nicht bestätigen, denn es mag schon sein, dass es hier einen grossen Handlungsrahmen gibt, doch offene Fragen gibt es kaum, nahezu alles wird beantwortet, die Folge ist größtenteils in sich abgeschlossen, alle Charaktere werden ausreichend vorgestellt und somit kann sich der Hörer voll und ganz auf die Handlung konzentrieren ohne dass er sich den Kopf über unzählige Ungereimtheiten zerbricht. Storytechnisch wird hier also schon der richtige Weg eingeschlagen und man ist jetzt schon gespannt, wie es wohl mit Adam Salton und Co. weitergehen wird.


    Ui, Christian Stark in einer Hauptrolle, wer hätte das gedacht? Widmete man sich bei "Caine" eher den Berliner Sprechern, so hat man hier lieber Hamburger Profis eingesetzt und mit Christian Stark einen heftigen Volltreffer gelandet, denn er füllt die Rolle des Adam Salton lebhaft aus, hängt sich richtig rein und zeigt, was er drauf hat. Ihm steht ebenfalls ein alter Bekannter zur Seite und das ist niemand geringerer als Achim Schülke, der schon seit Ewigkeiten in unzähligen Produktionen zu hören ist, er kennt das Geschäft und lässt sich die Butter mit einer blitzsauberen Darbietung nicht vom Brot nehmen. Zwei Namen, die mir eher weniger sagten, aber dafür umso bemerkenswertere Leistungen bringen. Harald Halgardt und Michael Prelle sorgen für Aufsehen und ihre Namen sollte man sich notieren und im Auge behalten, da beide sehr markante Stimmen und reichlich Talent haben. Hoffentlich kann man beide so schnell wie möglich wieder hören. Bis auf wenige Ausnahmen (u.a. Günter Merlau persönlich, er ist halt kein Profi) kann man mit der Darbietung aller sehr zufrieden sein, das ist grosses Hörkino und auch die Regie stimmt, mehr geht schon fast nicht mehr.


    Pompöse, druckvolle und verdammt düstere Klänge erzeugen mühelos die perfekte Atmosphäre für diesen Grusel- und Fantasy-Kracher, doch für mich machen diese Stücke auch gleichzeitig das "Manko" aus, das für einige Hörer aber nicht im geringsten eines sein wird. Mich stört es, dass viele Stücke bereits bei John Sinclair verbraten worden sind und man sich hier eindeutig bei einer Archiv-CD mit vorgefertigten Hollywood-Sounds bedient. Man geht also mehr oder weniger den einfachsten Weg und wählt passende Klänge aus, was eine starke Atmo garantiert, aber wenig Selbstständigkeit vorzeigt. Wichtig ist aber das Ergebnis und das stimmt halt, die Handlung kommt äusserst plastisch rüber, das Flair ist nahezu perfekt.


    Das Booklet und die gesamte Aufmachung verdienen ein Sonderlob, da hat man einiges investiert und das Resultat kann sich sehen lassen, denn sowas muss man gesehen haben. Für viele Label ist die Aufmachung scheinbar nur ein Zwang und es wandert nicht unbedingt viel Arbeit in dieses doch nicht zu unterschätzende Element einer Produktion, doch bei Lausch hat man sich sehr viel Mühe gegeben und ein wunderschönes, stimmungsvolles Design auf die Beine gestellt, ein echter Hingucker!


    Wow, zwei Serien, zwei Kracher, Lausch legt los! Leider gibt es da nur ein kleines Problem und das ist der Veröffentlichungs-Rythmus, denn der kommt dem Tempo einer Schnecke gleich. Die zweite Folge erscheint erst im Herbst und bis dahin kann noch einiges passieren und wer wird sich dann noch an die schwarze Sonne erinnern? Auch wenn die Qualität nahezu unglaublich ist und einige offene Münder hinterlässt, so sollte man sich überlegen nicht doch schneller weitere Folgen nachzulegen, damit die Hörer weiter an diese Serie gebunden werden. Fakt ist jedoch, dass diese Folge eine Granate ist und Lausch nun schon zwei Volltreffer gelandet hat. So darf es ruhig weitergehen und zwar so schnell wie möglich!

  • Inhalt: 1885, nach dem plötzlichen Tod seiner Eltern kehrt der junge Adam Salton nach England zurück, wo ihn sein Onkel Richard Salton wie einen Sohn aufnimmt. Allerdings sorgen schon bei der Ankunft ein grausam entstellter Leichnam und furchtbare Visionen und Tagträume bei Adam für eine Trübung des sonst so herzlichen Empfangs. Zusammen mit Nathaniel de Salis erforscht Adam diese Phänomene und stößt dabei auf eine fürchterliche Entdeckung. Seit Jahrhunderten haust ein mythologisches Schlangenwesen in den Mooren von Derbyshire. Doch das ist nicht alles...


    Story: Neben Caine startet das Label LAUSCH mit einer weiteren Serie, nämlich Die schwarze Sonne. Das Niveau von der ersten Caine Folge kann man problemlos halten, mehr noch, mir hat dieses Hörspiel noch besser gefallen. Die Geschichte ist von Anfang an spannend und wird von Minute zu Minute gruseliger. Langeweile kommt hier wirklich nie auf und die 70 Minuten Spielzeit vergehen wie im Flug. Wie bei den meisten Mystery Serien hat man hier auch wieder einen größeren Handlungsrahmen, aber anders als bei Serien wie Gabriel Burns bleiben hier kaum offne Fragen auf. Ich persönlich bin sehr gespannt wie es weitergeht und freue mich auf die zweite Folge der Serie.


    Sprecher: Außer Christian Stark und Achim Schuelke hört man hier eigentlich nur unbekannte Sprecher, aber das soll ja nicht heißen, dass die Leistungen schlecht sind, im Gegenteil: Wirklich jeder Sprecher kann hier völlig überzeugen, es gibt niemandem, bei dem man irgendetwas kritisieren könnte. Neben den oben genannten Namen hört man noch Harald Halgardt, Michael Prells, Peter Weis, Verena Unbehaun und Marianne-Christina Schilling. Besonders Verena Unbehaun als Mimi Watford hat mir sehr gut gefallen, aber auch alle anderen liefern wirklich tolle Leistungen ab.


    Musik und Effekte: Über die Atmosphäre dieses Hörspiels kann man eigentlich nur ein Wort sagen: Phantastisch! Hier hat man eine verdammt bedrückende Stimmung aufgebaut, wie man sie von Edgar Allan Poe kennt. Einen großen Anteil an der Atmosphäre haben wieder einmal die tollen Musikstücke, denn sie passen hier wirklich wie die Faust aufs Auge. Hier hat man nicht nur die Übergänge mit Musik unterlegt, sondern viele Szenen selbst, was klasse rüberkommt. Auch bei den Effekten hat man fehlerfrei gearbeitet. Tolle Leistung!


    Fazit: Ein tolles Hörspiel, das ich wirklich jedem Mystery Fan wärmstens ans Herz legen kann. Die Geschichte hier ist verdammt spannend und gruselig aufgebaut und wird von tollen Sprechern vorgetragen. An der Spannung hat auch sicherlich die phantastische Atmosphäre einen großen Anteil, hier hat man sich wirklich viel Mühe gegeben. Wer mal eine abwechslung von Serien wie Gabriel Burns oder Edgar Allan Poe sucht, sollte hier unbedingt zugreifen. Ich denke, das jedem klar sein dürfte, das sich diese Produktion das Prädikat SEHR GUT wirklich verdient hat!


    Note 1