Adam Salton kehrt zurück in die ursprüngliche Heimat seiner Eltern. Aus ihm unbekannten Gründen wanderten diese vor vielen Jahren nach Australien aus. Herzlich wird Adam von seinem Onkel und von Nathanael de Salis empfangen. Doch kurz darauf findet sich Adam mitten in einem Strudel unerklärlicher und unheimlicher Ereignisse wieder. Noch während der Fahrt zum Haus des Onkels fällt er in Ohnmacht, in welcher er eine beängstigend reale Vision hat, die schrecklicher kaum sein könnte. Außer Nathanael selbst nimmt diesen Traum jedoch niemand so richtig ernst. Doch dies ist erst der Anfang. Denn noch bevor die drei das Haus von Richard Salton erreichen, stoßen sie auf einen Toten, der augenscheinlich verbrannt ist. Adam jedoch glaubt daran nicht, hat er ähnliches doch schon einmal in Indien gesehen, als ein Mann nach dem Biss einer hochgiftigen Schlange grausam verendete. Als wenige Tage später nahe des Schlosses die Erde aufbricht und eine seltsame Gestalt an der Oberfläche sichtbar wird, ist endgültig klar, dass hier nichts mit rechten Dingen zuzugehen scheint.
Gekonnt schafft es das Hörspiel den Hörer Minute für Minute mehr in seinen Bann zu ziehen. Stück für Stück mehren sich die unheimlichen und zunächst absolut unerklärlichen Phänomene, die sich am Ende zu einem großen Ganzen zusammensetzen. Der geschickte Handlungsaufbau lässt hier zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommen, auch wenn es Passagen gibt, die eher dazu da sind erstmal die Protaginsten der Serie kennenzulernen. So dauert es zwar anfangs ein paar Minuten bis man sich wirklich in der Geschichte wiederfindet, aber anschließend möchte man das Hörspiel freiwillig nicht mehr unterbrechen. Vor allem aber atmosphärisch präsentiert sich das Hörspiel top. So muss gute Mystery-Unterhaltung klingen und Lausch hat mit dieser Folge (sehr frei nach Bram Stoker) einen mehr als nur gelungenen Start hingelegt.
Auch wenn sich beim Cast nicht allzuviele bekannte Namen wiederfinden, so sind die Leistungen dennoch absolut überzeugend. Zu den Bekannteren zählt Christian Stark, der in der Hauptrolle sowie als Erzähler eine blendende Figur macht. Lausch scheint ein Händchen dafür zu haben, die Hauptrollen ihrer Serien mit Leuten zu besetzen, die nicht nur eine passende Stimme haben, sondern die Rolle auch noch perfekt mit Leben zu erfüllen wissen. Und letzteres ist mit Sicherheit auch der Regie zu verdanken. Achim Schülke als dessen Onkel und Harald Halgardt steht der Leistung von Christian Stark aber in nichts nach. Gefallen haben mir aber ebenso die Auftritte von Verena Unbehaun als Mimi Watford, von Peter Weis als John Watford und von Michael Prelle als Edgar Caswell. Hier läuft absolut nichts schief.
Ohne Musik läuft bei Lausch gar nichts. Bei Lausch werden die Stücke allerdings nicht nur als Füllmaterial zwischen Szenenwechseln eingestreut, sondern sie sind ständige Begleiter der Handlung und sorgen so für eine ganz besonders dichte Atmosphäre. Musik, Effekte und das gesprochene Wort gehen hier eine einzigartige Symbiose ein und lassen das ganze zu einem Hörerlebnis der besonderen Art verschmelzen. "Besonders" hier im Sinne von großartig.
Das Cover wirkt zunächst mal alles andere als wirklich interessant und eher billig. Doch davon sollte man sich nicht täuschen lassen, denn ansonsten entgeht einem ein großartiges Hörspiel. Ziemlich von der Covergestaltung unterscheidet sich dann auch das Innere des Booklets, welches mit schönen Zeichnungen aufwarten kann und wesentlich besser zum Inhalt des Hörspiels passt.
Fazit: Großartig! Und das gilt nicht nur für dieses Hörspiel, sondern eigentlich für alle Lausch-Produktionen aus diesem Jahr. Wer mit Caine oder Drizzt von der Thematik her nicht so viel anfangen kann, der sollte vielleicht hier mal reinhören. Ein phantastischer Auftakt für eine weitere Mystery-Serie auf dem Markt, die aber nicht nur eine billige Kopie von bereits bekannten darstellt, sondern auf jeden Fall interessant und spannend daherkommt. Gerade in Punkto Atmosphäre und Bearbeitung kann sich Lausch unbedingt mit anderen Größen der Branche messen lassen.