Reib dir das Gesicht mit der Lotion ein!
Die Chaos-Cops sind unterwegs. Diesmal hat sich die R&B Company zwei bekannte Meisterwerke des Thriller-Genres vorgenommen und zieht diese so richtig durch den Kakao. Die Rede ist von "Das Schweigen der Lämmer" und "Sieben". Aus letzterem leitet sich dann auch der Titel "7" ab. Obgleich Jac Longdong sonst eher für übernatürliches zuständig ist, muss er hier in einem normalen Kriminalfall ermitteln, in dem ein Serienkiller in New York sein Unwesen treibt. Dass ihm dazu jegliches Talent fehlt, ist völlig klar. Insofern verwundert es auch nicht, dass es hier einfach nur extrem schräg zugeht. Einige Anspielungen und Gags sind einfach nur extrem klasse, während andere vielleicht etwas zu vulgär und banal ausfallen. Inwiefern man auf den hier eingeschlagenen Humor klarkommt, dürfte wohl stark geschmacksabhängig sein. Während mir die vorangegangene Folge nicht übermäßig gefallen hat, habe ich mich hier ziemlich gut unterhalten gefühlt. Mag zu einem gewissen Teil auch daran liegen, dass man mit der Spielzeit unter 60 Minuten bleibt. Denn arg viel länger hält man bei so einer Geschichte dann einfach doch nicht durch. So aber hat man ein richtiges Maß gefunden und in diese Richtung darf sich die Serie gerne weiterentwickeln.
Für mich eine recht gelungene Parodie auf die oben genannten Filme und in gewisser Weise von der Art her vergleichbar mit "Die nackte Kanone".
Zahlreiche bekannte Synchronstimmen finden sich hier in den Nebenrollen wieder, die auch beim zeitgleich erscheinenden Faith-Finale dabei sind. Ist aber nicht weiter dramatisch, da sich die Sprecher hier doch von einer völlig anderen Facette zeigen. Dass Tobias Meister als die deutsche Stimme von Brad Pitt sowie Klaus Sonnenschein - Synchronstimme von Morgan Freeman, die ja im Film "Sieben" eine Hauptrolle spielen, hier auch mit dabei sind, zählt zu den kleinen Details, die einfach für zusätzlichen Spaß sorgen. Richtig stark fand ich auch die Darbietung von David Nathan, den man in seiner Rolle bisweilen kaum mehr wiedererkennt.
Die von den Produzenten selbst gesprochenen Hauptpersonen haben natürlich wieder gnadenlosen Nervfaktor. Aber das ist ja auch völlig beabsichtigt. Damit muss man sich einfach abfinden, oder sollte man dies nicht können, wohl oder übel die Finger von der ganzen Sache lassen.
Die Untermalung passt auch perfekt zu einem völlig "normalen" Hörspiel. Einige der eingespielten Stücke sind wirklich erstklassig und lassen gewisse Szenen von ihrer Wirkung noch deutlich krasser wirken, als es sonst der Fall wäre. Was das anbelangt hat man wirklich ganze Arbeit geleistet und kann das Hörspiel dadurch auch nochmals um einiges aufwerten, da hier die Gangart mit lauten SFX einfach wunderbar passt.
Fazit: Durchgeknallt und aufgedreht. Die Story ist wohl einfach nur völlig durch. Zum Teil der gewohnte Jac Longdong Humor, desweiteren eine gnadenlose Parodie auf "Sieben". Zu diesem Stoff muss man natürlich den richtigen Zugang haben und wer Klamauk pur gerne hört, der soll hier ruhig mal zugreifen. Die technische Seite fällt in gewohnter R&B-Company-Manier aus. In den Nebenrollen gibt es einige sehr bekannte Gaststars, während der Stammcast natürlich nach wie vor mit denselben nervigen Tonlagen von den Machern höchstpersönlich gesprochen werden.