Lady Bedfort Nr. 6 - ...und der Fang der Fischer (Hörplanet)

  • Während eines Ausflugs bleibt ihr Wagen liegen und Lady Bedfort und ihr Butler Max (Barbara Ratthey und Dennis Rohling) suchen nach Hilfe. Doch sie werden im nahegelegenen Fischerdorf nicht fündig, im Gegenteil, hier wartet eher noch Arbeit auf sie, denn dort scheint es nicht mit rechten Dingen zuzugehen. Die Bewohner haben etwas zu verbergen und benehmen sich äusserst seltsam. Was geht in dem Dorf nur vor sich?


    - Meinung -


    Die Lady kann es nicht lassen und stolpert in ein neues Abenteuer, das sich erneut absolut hören lassen kann. Eine knackige Bearbeitung, ein ordentliches Tempo, keine Längen und ein interessanter und spannender Fall, mehr braucht es einfach nicht, um den Hörer gut zu unterhalten. Es bleibt also bei der bekannten Mischung, die rüstige Lady ermittelt auf dem Land und kommt so manchem Verbrechen auf die Spur, das Zusammenspiel der Charaktere stimmt mal wieder und John Beckmann hat einen weitere spannende Story verfasst, die vom Hörplanet-Team bestens bearbeitet wurde.


    Die Macher konnten einige neue Sprecher für diese Serie gewinnen, unter ihnen Christian Wewerka, Hans-Jörg Große und Anna Janine Woehrlin, wobei ich mit letzterer nicht so ganz zufrieden bin. Sie klingt meiner Meinung nach ein wenig steif und ich meine auch ein leichtes Lispeln rausgehört zu haben, was auch nicht unbedingt gut rüberkommt. Aber das kann man noch akzeptieren, ganz so schlimm ist es dann doch nicht. In weiteren Rollen bringen sich wieder bekannte Stimmen wie z.B. die von Helmut Krauss, Dietmar Wunder, Olaf Weißenberg mit ein und wissen zu überzeugen. Die Hauptrollen werden erneut souverän von Barbara Ratthey, Santiago Ziesmer und Dennis Rohling über die Bühne gebracht, mir kommt es sogar so vor, als würden das Zusammenspiel noch besser werden.


    Auch bei den Musiken tut sich was, die wirken noch satter und kraftvoller, auch da zeigt Dennis Rohling, was er leisten kann. Stillstand ist Rückschritt und Rückschritt scheint es beim Hörplaneten nicht zu geben. Gerade im Bereich Musik und Geräusche merkt man, wieviele Mühe sich die Macher geben, da werden fast für jede Folge neue Geräusche aufgenommen, das ist schon eine feine Sache.


    Eine durch und durch gelungene Folge, da findet man nur schwerlich einen Kritikpunkt. Wer "kleine Krimis" mag, der ist hier genau richtige, von Anfang bis Ende wird der Hörer gut unterhalten und die rüstige Lady hat das Zeug zum Kult!

  • Ausgerechnet in der Einöde passiert es. Max und Lady Bedfort stranden in Folge einer Autopanne. Glücklicherweise liegt hier gleich ein kleines Fischerdorf, welches aber fast gänzlich verlassen zu sein scheint. Doch schließlich treffen die beiden doch noch auf eine Einwohnerin. Telefon gibt es nicht, so dass Max sich wohl oder übel auf ein Fahrrad schwingen muss, um mit diesem bis zur nächsten Telefonzelle zu fahren. Von dort aus verständigt er ihren Freund Inspektor Miller, der allerdings erst am nächsten Morgen erscheinen kann. So bleibt den beiden nicht viel anderes übrig, als die Nacht in dem Dorf zu verbringen. Je mehr sie sich allerdings dort umsehen, desto seltsamer wird die ganze Situation...


    Wie in bisher fast jedem Bedfort-Abenteuer erwartet einen zunächst eine gemütliche Atmosphäre, die so gar nicht vermuten lässt, dass Lady Bedfort und ihr Butler Max bereits wieder kopfüber in einen neuen Fall gestolpert sind. Mit jeder Minute, die verstreicht, wächst die Neugier, was es mit diesem seltsamen Fischerdorf auf sich hat. Weshalb sind die Einwohner Fremden gegenüber so abweisend? Liegt es tatsächlich nur daran, dass man schon lange Zeit völlig von der Außenwelt abgeschnitten lebt? Daran aber glaubt Lady Bedfort beim besten Willen nicht. Sie wittert ein dunkles Geheimnis. Doch was nur haben die Fischer zu verbergen?
    So zieht einen das Geschehen nach einem harmlosen Auftakt immer mehr in seinen Bann. Immer düsterer und bedrohlicher wird die gesamte Situation, bis sich die Dinge mit einem Male zu überschlagen beginnen. Die Lösung des Falles lässt sich durchaus erahnen, gerade Leute, die viele Kriminalgeschichten konsumieren, dürften hier schnell eins und eins zusammenzählen können. Doch das ist gar nicht so dramatisch, denn die Spannung wird noch durch ganz andere Mittel erzeugt. Lässt man den ersten Höhepunkt hinter sich, ebbt das Geschehen wieder etwas ab und beginnt sich leider auch ein klein wenig in die Länge zu ziehen. Das Ende bietet dann keine bahnbrechenden Überraschungen mehr, macht aber dennoch Spaß. Wie eigentlich das gesamte fünfte Abenteuer der Serie.


    "Na, Sie natürlich, Max". Der ironisch-distanzierte und zugleich doch sehr persönliche Ton zwischen Lady Bedfort (Barbara Ratthey) und ihrem Butler Max (Dennis Rohling) ist einmal mehr erste Sahne. So tragen die beiden allein schon einen Großteil des Geschehens. Santiago Ziesmer als Inspektor Miller tritt diesmal etwas zurück, darf aber natürlich nicht völlig fehlen.
    Bei den Gastsprechern stößt man neben einigen Namen, die man bereits vom Hörplanet kennt, darunter u.a. Dietmar Wunder, Michael Eickhorst, Helmut Krauss oder Robert Missler auch auf neue Stimmen. Und letzteres ist sehr positiv, denn mit den immergleichen Stimmen wird es irgendwann doch langweilig, mögen die Sprecher noch so gut sein.


    An die Ohren dringen ein paar neue Klänge, die etwas actionreicher klingen und sich in Verbindung mit der Bedfort-typischen beschaulichen Musik sehr gut machen.
    Was kommt einem wohl zuallerst in den Sinn, wenn man an ein altes, kleines Fischerdorf denkt? Vermutlich die Brandung des Meeres und das Rauschen des Windes. Diese und weitere Effekte setzt man beim Hörplanet gelungen um.


    Fazit: Der Stil der Lady-Bedfort-Reihe mit ihren anfänglich harmlos erscheinenden Vorgängen und den daran anschließenden Geschehnissen ist einfach tolle Unterhaltung. Gerade auch, da man die Hauptcharaktere der Serie immer mehr ins Herz schließt und die kleinen Neckereien förmlich aufsaugt. In diesem Abenteuer schafft man eine tolle Atmosphäre mit einer sich stetig aufschaukelnden Spannungskurve, die lediglich gegen Ende hin etwas einbricht, was schade ist. Insgesamt hat man es wieder einmal mit einem tollen Krimi-Hörspiel zu tun.

  • Inhalt:
    Als Lady Bedfort und ihr Butler Max in dem Fischerdorf Pencove mit dem Wagen liegen bleiben, ahnen sie nicht, was sie in dem Dorf erwartet. Die misstrauischen und abweisenden Einwohner hüten ein dunkles Geheimnis. Und sie schrecken vor nichts zurück, um es auch weiterhin zu bewahren. Die Lady und Max lassen sich davon nicht beirren, doch schon bald geraten sie in Lebensgefahr. Und es gibt keine Verbindung zur Außenwelt!


    Story:
    Im sechsten Abenteuer sind die rüstige Lady und ihr Butler wieder außerhalb ihrer Heimat unterwegs und natürlich stolpern sie wieder mitten hinein in ein Verbrechen. Wie man es aus der Serie kennt, dauert es ein wenig, bis die Handlung wirklich in Schwung kommt. Allerdings dauerte es für meinen Geschmack diesmal ein wenig zu lang, denn alles wirkte noch eine Spur behäbiger und so machte sich erstmals doch Langeweile bei mir breit. In der zweiten Hälfte des Hörspiels kommt man dafür in den Genuss einiger Action-Einlagen, die für die Serie doch eher untypisch sind. Es wäre nun falsch wenn ich schreiben würde, dass ich die Geschichte schlecht finden würde, denn die Idee und das Verbrechen an sich sind durchaus interessant, nur fehlt letzten Endes der letzte „Kick“, den die beiden letzten Episoden in hohem Maße hatten. Wer die Geschichten der Serie mag, der wird auch hier sicherlich nicht wirklich enttäuscht werden, allerdings empfand ich „Der Fang der Fischer“ als eine der schwächeren Geschichten dieser noch jungen Serie.


    Sprecher:
    Zu den Hauptrollen der Serie muss man ja nun eigentlich nichts mehr schreiben. Jeder dürfte mittlerweile wissen, dass Barbara Ratthey in ihrer Rolle als Lady Bedfort absolut aufgeht und hörbaren Spaß an der Serie hat. Auch Dennis Rohling klingt erneut sehr souverän und kann gut neben Ratthey bestehen. Allerdings gibt es diesmal einige Sprecher, die mir nicht ganz so zugesagt haben und dass sind die Sprecher der beiden Bösewichte: Christian Wewerka und Hans-Jörg Große. Grade bei Große, der Bill spricht kamen mir diverse Passagen zu monoton und abgelesen rüber, was in meinen Ohren nicht so recht zu der Rolle passen will. Noch stärker fällt es im Vergleich mit Robert Missler auf, der sich hier mal wieder von einer anderen Seite zeigt und dem verschrobenen Pub-Besitzer Riley zum Leben erweckt. Aus den übrigen Folgen der Serie war ich durchweg gute bis sehr gute Leistungen gewohnt und erlebte hier doch eine kleine Enttäuschung. Trotz allem kann man insgesamt betrachtet immer noch von guten Leistungen sprechen.


    Musik und Effekte:
    Mit der sechsten Folge präsentiert man eine neu arrangierte Version der Titelmusik, die um einiges orchestraler klingt, was der Serie gut zu Gesicht steht. An Zwischenmusiken bekommt man eine Mischung aus bereits bekannten Stücken und neuen zu hören. Hier hat Dennis Rohling wie üblich ganze Arbeit geleistet und eine tolle musikalische Untermalung auf die Beine gestellt. Nicht ganz so überzeugend fand ich diesmal die Untermalung mit Geräuschen, denn an einigen Stellen kamen mir die eingemischten Schritte doch einen Ticken zu leise für die jeweilige Szenerie vor. Möglicherweise lag dies aber auch an der MP3, die mir zur Verfügung stand. Dennoch bleibt die technische Umsetzung bei dieser Folge der gelungenste Aspekt der Produktion, da die beiden anderen Punkte im Vergleich zu den anderen Folgen der Serie doch etwas abfallen.


    Fazit:
    Nach zwei wirklich starken Episoden fällt „Lady Bedfort und der Fang der Fischer“ etwas schwächer aus. Die Geschichte nimmt für meinen Geschmack einfach zu langsam Fahrt auf und wenn es dann endlich losgeht, hat sich doch schon Langeweile eingeschlichen. Das wird auch nicht völlig durch die neuen Action-Einlagen kompensiert. Auch bei den Sprechern ist diesmal nicht alles auf dem gewohnt hohen Niveau, da einige Passagen schon ziemlich abgelesen wirken. Hinzu gesellen sich einige Fragezeichen bei den eingemischten Schrittgeräuschen, die für meinen Geschmack manchmal zu leise klingen. Trotz aller aufgeführten kleinen Macken, stellt die sechste Episode rund um Lady Bedfort immer noch gute Unterhaltung dar. Wer die Serie mag kann jedenfalls zugreifen, auch wenn es sich um einen der schwächeren Outputs der jungen Serie handelt.


    (c) 2007 by lord gösel / Hörspiel-Maniac