Codename SAM (1): Der Fluch der Geister-Piraten

  • Codename SAM (1):
    Der Fluch der Geister-Piraten


    Dreamland Production, 2007


    Inhaltsangabe des Labels/Verlags



    Sprecher:
    Erzählerin: Kerstin Draeger
    Sandra Wolf: Johanna Klein
    Armin Hauser: Josia Jacobi
    Mario Klein: Marius Röse
    Robin: Cedrik Untergasser
    Henry Moore: Tilo Schmitz
    Carlos Tromp: Oliver Rohrbeck
    Alberto Maduro: Christian Rode
    Pedro Koolmann: Andreas von der Meden
    Onkel Rudi: Klaus Nägelen
    Rodrigo Perez: Markus Grimm
    Ruben Ras: Wolfgang Strauss
    Ramon Diaz: Jürgen Thormann
    Ben Morgan: Claudio Vorlauf
    Fischer: Joschi Hajek
    Radiostimme: Tom Steinbrecher


    Produktion:
    Buch: Martin Selle
    Dialogbuch: T.Birker, T.Steinbrecher, D.Antonowicz, C.Daber
    Produktion & Regie: Thomas Birker
    Soundabmischung & Endmix: Marcel Schweder
    Musik: Tom Steinbrecher
    Illustrationen: Martin Weinknecht
    Layout: Daniel Theilen




    R E Z E N S I O N
    _________________________________________


    Mit "Codename SAM" hat Regisseur Thomas Birker erstmals die jüngeren Hörer im Visier. Doch können die Jungdetektive aus dem Hause Dreamland gegen die Platzhirsche TKKG, Fünf Freunde, Dr3i/Drei ??? und Point Whitmark bestehen?



    Ginge es um die Geschichte allein, könnte man sagen, daß sie durchaus mit den oben genannten mithalten, im Falle von TKKG auch ganz locker überholen kann. Die Mär um das Geisterschiff und den (augenscheinlich) bösen Kapitän ist natürlich nicht neu, dennoch wird hier durchweg Spannung aufgebaut und eine kindgerechte Portion Grusel implementiert.


    Nun muss ein gutes Buch allerdings adäquat in das andere Medium, das Hörspiel, transferiert werden und ähnlich einer Literaturverfilmung lauern hier natürlich besonders viele Fallen. Leider hat man die Fatalste nicht ausgelassen: Die Dramaturgie-Falle.


    Hier und da gibt es über die Laufzeit schon einige kurze "Hänger", aber diese wären durchaus zu verschmerzen gewesen. Gegen Ende jedoch präsentiert man dem Hörer Vorträge aus dem Logbuch des Kapitäns - in einer Länge, die leider das Gesamtbild des Hörspiels enorm nach unten zieht. Dieses Vortragen von Briefen vergangener Zeiten mittels "Anlesen" durch den "aktuellen Charakter" und das Überblenden in den Vortrag durch den Verfasser der Briefe, ist eigentlich ein gutes Stilmittel. 'Eigentlich' deshalb, weil es in der vorliegenden Form regelrecht ad absurdum geführt wird: Es geschieht so häufig am Stück, daß man schon regelrecht nach der erlösenden Skip-Taste sucht. Kürzen! Hier hätte man definitiv die Essenz der Zeilen herausarbeiten müssen.



    Sprechermäßig muss man Thomas Birker zugestehen, daß er für die Rollen der jugendlichen Spürnasen ebenfalls eine gute Spürnase hatte. Allerdings sollte man von der Regie her darauf achten, daß "Ficher" und "Hirngespenste" nicht unbedingt in eine fertige Produktion gelangen.
    Bei den Erwachsenen finden sich bekannte Namen wie Christian Rode, Andreas von der Meden, Oliver Rohrbeck und Tilo Schmitz, doch leider klingt vor allem Oliver Rohrbeck hier seltsam gekünstelt.
    Als anfangs vielleicht gewöhnungsbedürftige, allerdings durchaus positive Besetzung empfinde ich Kerstin Draeger als Erzählerin. Hier setzt man sich von der ansonsten eher maskulinen Konkurrenz ab und Kerstin Draeger liefert auch eine überzeugende Leistung ab.
    So bleibt festzuhalten, daß man sich sprechermäßig bei Dreamland weiter Richtung Profis entwickelt, daß aber auch dies kein Freifahrtschein für die Regie ist. So ist ein zwar grundsätzlich solides, indes durchweg steigerungsfähiges Potpourri aus "alten Hasen" und Neulingen, aus Amateuren und Profis zu verzeichnen. Daß es deutlich besser geht, hat sich bei "Andi Meisfeld" gezeigt.




    Effekttechnisch ist die Episode leider knapp an einem Offenbarungseid vorbeigeschrammt und hier sollte im ureigensten Interesse deutlichst nachgebessert werden.
    In einem Hörspiel sind Effekte essentiell und diese sollten durchaus die beschriebenen Szenen lebendig werden lassen. Hier fehlen diese entweder in Gänze oder es werden für die angekündigte Vehemenz einfach zu "sanfte" Effekte aufgefahren.
    Ebenso ist eine gewisse Kontinuität innerhalb der Effektuntermalung unerlässlich. Wenn etwa ein Auto ankommt, hält - und nicht wegfährt, allerdings von den Protagonisten konstatiert wird, der Wagen sei bereits abgefahren.



    Musikalisch punktet das Hörspiel, zumindest im kompositorischen Aspekt. Tom Steinbrecher schafft es einmal mehr, daß seine Stücke nicht nur vor Nostalgie sprühen, sondern auch passen und der Serie ein eigenes Gesicht geben könnten. Einziges Manko: Die beste Musik kann ihren Charme nicht entfalten, wenn ihr keine Zeit dazu gegeben wird. Zugegeben, den "goldenen Schnitt" in diesem Bereich zu finden, ist schwierig, und es muss auch keine "Langfassung" zwischen den Szenen sein, aber einfach nur kurz anspielen und ab in den Hintergrund? Auch nicht.



    Fazit:
    Storytechnisch solide, produktionstechnisch indes mängelbehaftet.
    Sprachfehler, ein deutliches Steigerungspotential bei den Sprechern, sowohl bei den Profis, als auch bei den Amateuren, zwingend notwendige Verbesserung der Effektuntermalung, sowie ein passenderer Einsatz der durchweg gelungenen Musik bei Szenenüberblendungen sind meine Kritikpunkte, die ein anfangs recht gelungen anmutendes Hörspiel leider heftig nach unten ziehen, so daß mir letztlich nur gerade noch mittelmäßige Unterhaltung zu verzeichnen bleibt. Daß es besser, nein: sehr gut geht, hat man mit "Andi Meisfeld" gezeigt.

  • Mit "Codename SAM" wagt sich Dreamland auf das Parkett der Kinder- und Jugendabenteuer. Die Rahmenhandlung erinnert natürlich an andere Serien dieses Genres. Das Rad neu erfunden wurde hier zwar nicht, dennoch steckt in dem Trio Sandra, Armin und Mario ordentlich Potential für viele spannende Abenteuer.


    Leider schimmert dieses Potential in der Auftaktfolge nur sehr spärlich durch diese Produktion. Das liegt zum einen an der Geschichte selbst, die mit einigen Unwahrscheinlichkeiten aufwartet, die man besser im Buch gelassen und nicht ins Skript übernommen hätte. Ob es das Geisterschiff oder das U-Boot ist, hier wird ohne Not doch etwas zu arg auf den Putz gehauen. Hätte man auf solche Passagen verzichtet, wäre vielleicht auch die Spielzeit in einem gesünderen Rahmen geblieben. Eine nahezu randvolle CD ist für ein Jugendhörspiel dieser Machart einfach zuviel, dafür bietet die Geschichte insgesamt zu wenig durchgängige Spannung, um hier keine Längen aufkommen zu lassen.


    Ein ebenso großes Manko sind die unzureichenden Sounds. Gerade in spannenden Momenten wird hier der Hörer unterversorgt. Man hört teilweise nicht mal das, was man der Logik der Story zu Folge hören müsste.


    Bei den Sprechern fährt man ordentlich was auf. Eine sehr beachtliche Garde, zumindest von der Papierform. Denn auf dem gewohnten Niveau sind leider nicht alle. Schade, denn da wäre sicherlich mehr machbar gewesen.
    Diesbezüglich muss man auch die Regie in die Verwantwortung nehmen, zumal im Endprodukt zudem auch einige Flüchtigkeits- und Aussprachefehler enthalten sind, die man hätte vermeiden können.


    Insgesamt ein etwas sehr holpriger Start, der der Serie noch einiges an Verbesserungsmöglichkeiten lässt.

    Meine Wertung: - -

  • Sandra, Armin, Mario - das sind Codename SAM. Bei einem Sprachurlaub in der Karibik wohnen sie bei Sandras Onkel Rudi. Was zunächst als harmlose Ferienreise beginnt, entwickelt sich schnell zu einem Fall für die Nachwuchs-Detektive. Bei einem abendlichen Ausflug stoßen sie auf einen Jungen, der etwas von einem hell leuchtendem Geisterschiff nahe der Küste erzählt. Zwar bekommen SAM dieses nicht zu Gesicht, doch ihre Neugier ist geweckt und so machen sie sich ein paar Nächte später selbst aufs Wasser - und tatsächlich. Da ist es - das Schiff eines alten Piraten. Steckt tatsächlich ein alter Fluch dahinter, an den viele der Einheimischen glauben? SAM wittern eher finstere Machenschaften hinter dem ganzen und scheinen damit recht zu behalten.


    Das erste Abenteuer der Serie des österreichischen Schriftstellers "Martin Selle" bringt das Tonstudio Dreamland nun als Hörspiel-Serie auf den Markt. Damit hat man neben "Andi Meisfeld" bereits die zweite Jugendserie im Programm. Mit knapp 75 Minuten fällt dieses Abenteuer aber schon beinahe doppelt so lang aus wie das Debüt von "Andi Meisfeld". Dies sorgt wohl zunächst mal für berechtige Skepsis, denn die ersten Hörspiele aus dem Hause Dreamland waren oftmals noch deutlich zu langatmig. Doch so dramatisch ist es hier nicht, denn die Vorlage bietet inhaltlich in der Tat einiges. Dennoch haben sich ein paar Längen eingeschlichen, dies gerade zum Ende hin. Insbesondere die Einschübe aus dem Tagebuch des Kapitäns sind zwar nett gemacht, sorgen aber eher für ein abebben des zuvor noch angetriebenen Spannungsbogens. So ist es schon etwas schade, dass man diesen nicht bis zum Ende konsequent durchzieht, sondern immer wieder unterbricht.
    Ansonsten weiß dieses Hörspiel aber doch zu gefallen. Ein nettes Jugend-Krimi-Abenteuer, das an einigen Stellen vielleicht etwas überzogen wirken mag, insgesamt aber doch deutlich bodenständiger ausfällt als z.B. Abenteuer der Serie "Die Knickerbockerbande", an welche mich die Beschreibung dieses Hörspiels zunächst etwas erinnert hat. Ein alter Piratenschatz, ein Geisterschiff, finstere Typen, die irgendwelche illegale Aktionen zu verbergen suchen, das mag durchaus nicht unbekannt sein, unterhält hier aber dennoch prima.
    Von der Story her also schon mal nicht verkehrt, auch wenn man in Sachen Dramaturgie noch Arbeitsbedarf besteht.


    Nun, wie sieht es mit den Sprechern aus? Die drei Protagonisten hat man ja extra in einem Casting ermittelt. Hat sich dieser Aufwand gelohnt? So ganz schlüssig bin ich mir dessen nach dem ersten Abenteuer noch nicht. Man kann keinesfalls bestreiten, dass die drei durchaus über Talent verfügen und mit Spaß bei der Sache sind. Dass Johanna Klein (Sandra Wolf), Josia Jacobi (Armin Heuser), Marius Röse (Mario Klein) aber noch nicht unbedingt sehr erfahrene Sprecher sind, merkt man an einigen Stellen dann doch. Hier ist dann insbesondere die Regie gefragt und da vermisst man dann bisweilen doch etwas die führende Hand. Denn wirken die drei manchmal eher eine Spur zu monoton, sind sie in der nächsten Szene fast schon ein wenig overacted. So richtig in den Vordergrund kann sich nur Johanna Klein spielen, die mir persönlich am besten der drei gefallen hat. Dass die drei sich zukünftig aber noch steigern, daran habe ich eigentlich keinen Zweifel, jedoch ist dafür auch die Regie gefordert.
    Wenig überzeugt hat mich Cedrik Untergasser als Robin, dem man schon noch deutlich anmerkt, dass ihm die Erfahrung fehlt.
    Wen bekommt man sonst alles zu Ohren? Das sind größtenteils recht bekannte Namen, welche man in anderen Hörspielen aus dem Hause Dreamland in der Vergangenheit schon angetroffen hat. Tilo Schmitz, Christian Rode, Andreas von der Meden, Jürgen Thormann, aber genauso Leute, die zum Dreamland-Team gehören: Claudio "Hank" Vorlauf, Joschi Hajek und Tom "Andi Meisfeld" Steinbrecher. Alle leisten hier überzeugende Arbeit. Gut gefallen hat mir Oliver Rohrbeck, welcher als eher unfreundlicher Carlos Tramp eine tolle Figur macht.
    Interessant dürfte zudem sein, dass man hier nicht wie sonst typisch auf einen Erzähler zurückgreift, sondern auf eine ErzählerIN. Diesen Job übernimmt Kerstin Dreager, die hier alles richtig macht.


    Großes Lob für die Musik. Toll, was Tom Steinbrecher hier auf die Beine gestellt hat. Er versteht es prächtig den Gute-Laune-Flair zu versprühen, aber genauso auch für bedrohlichen Situationen die passenden Klänge beizusteuern. Die Musik trägt hier ganz klar einen wesentlichen Teil zum Unterhaltungswert dieses Hörspiels bei. Auch bei den Effekten konnte man sich steigern. Allerdings ist man hier noch keineswegs am Ziel angekommen.
    Der Bonus-Track am Ende ist zwar eine nette Idee, will mir aber irgendwie nicht so recht gefallen. Das wirkt ein wenig so, als wäre zuerst die Musik dagewesen und man hätte nachträglich noch irgendwie einen mehr schlecht als recht passenden Text übergestülpt.


    Fazit: Ein unterhaltsames Jugendabenteuer und im großen und ganzen ein solider Start in eine neue Hörspielreihe. Ein paar Schwachpunkte - in Sachen Dramaturgie und Sprecher-Regie - gilt es noch auszumerzen, dann dürfte die Serie zukünftig auf einer nochmals höheren Liga spielen. Aber bereits so reicht das Dargebotene für solide Unterhaltung aus, auch wenn letztlich noch nicht alles perfekt und durchaus noch Luft nach oben vorhanden ist. Alles in allem bin ich auf jeden Fall gespannt, welchen Weg diese Serie gehen wird.


    Note 2-

  • Inhalt: Sandra, Armin und Mario sind die besten Freunde, jeder von ihnen würde für den anderen durchs Feuer gehen. Sie können sich blind aufeinander verlassen, was angesichts ihrer gefährlichen Abenteuer auch sehr wichtig ist. In ihrem ersten Hörspielabenteuer dürfen sie bei Sandras Onkel Rudi auf Aruba, eine kleine Insel in der Karibik, Urlaub machen. Vier Wochen feiner, weißer Strand, Sonne, Party, ein wahres Paradies. Doch der Schein trügt: Als Schüsse durch die Nacht hallen, ein Junge namens Robin etwas von einem Geisterschiff erzählt und Hunde entführt werden, wittern SAM ein spannendes Abenteuer. Doch sie ahnen nicht wie gefährlich es für sie werden soll...


    Story: Neben Andi Meisfeld startet das Label Dreamland pünktlich zur HörspielCon eine weitere Kinder und Jugendserie. Zwar kommt man bei weitem nicht an Andi Meisfeld und das Termitenkopftrio heran, aber dieses Hörspiel hat mir dennoch ganz gut gefallen. Zwar fällt die Geschichte mit 75 Minuten mal wieder deutlich zu lang aus, aber hier zieht sich die Story zum Glück nicht so lang, wie man es von anderen Dreamland Produktionen kennt. Die Geschichte selbst ist recht spannend aufgebaut, auch wenn sie gegen Ende ein wenig nachlässt. Wenn man das Problem mit der Länge in der nächsten Folge in den Griff bekommt, dann könnte sich diese Serie zu einer viel versprechenden Kinder und Jugendserie entwickelt.


    Sprecher: Zwar kann man die Leistungen der drei Hauptsprecher nicht als schlecht bezeichnen, aber man merkt in dieser Folge deutlich, dass Johanna Klein, Marius Röse und Josia Jacobi noch nicht viel Erfahrung haben. Man merkt schon, dass die drei Talent haben, aber man hört ihre Unsicherheit leider zu oft heraus. Schlecht hingegen fand ich die Leistung von Cedrik Unterwasser, denn ihm hat man ganz stark angemerkt, dass er noch keine Erfahrung hat. Schade dass die Produzenten hier nicht besser aufgepasst und die Rolle anders besetzt haben. Die Nebensprecher hingegen liefern alle tolle Leistungen ab, zumal man hier mal wieder viele bekannte Sprecher wie Til Schmitz, Oliver Rohrbeck, Andreas von der meden, Wolfgang Strauss, Jürgen Thormann oder Claudio Vorlauf um nur einige zu nennen, an Bord. Die restlichen Sprecher sind alle relativ unbekannt, aber auch an ihren Leistungen gibt es nichts zu bemängeln.


    Musik und Effekte: Wenn Tom Steinbrecher bei Dreamland für die Musik verantwortlich ist, mache ich mir nie Sorgen, denn die Musik ist einfach seine größte Stärke. Hier komponiert er wieder viele tolle Stücke, mal fröhliche Urlaubsfeeling Stücke oder unheimliche für die gruseligen Szenen. Auch bei den Effekten hat man gute Arbeit geleistet, sie klingen echt und können ebenfalls überzeugen.


    Fazit: Ein guter Start einer Kinder und Jugendserie, die leider ein paar kleine Schönheitsfehler aufweist. Das größte Problem ist meiner Meinung nach die Hauptsprecher, denn sie klingen einfach zu unerfahren. Auch die Story weißt leider ein paar Längen auf, was bei einer Spielzeit von 75 Minuten nicht verwunderlich ist. Hoffentlich kann man diese kleinen Probleme in der nächsten Folge in den Griff bekommen, denn dann hat die Serie rund um Sandra, Armin und Mario (SAM) gute Chancen eine größere Serie im Bereich Kinder und Jugend zu werden. Für die kleineren Hörer zwischen 8-12 Jahren ist dieses Hörspiel sicherlich empfehlenswert, aber auch der eine oder andere ältere Hörer dürfte an dieser Folge gefallen finden.


    Note 2-

  • Codename SAM, das sind Sandra, Armin und Mario (Johanna Klein, Josia Jacobi und Marius Röse), die diesmal auf Aruba ein Abenteuer erleben. Sie dürfen bei Sandras Onkel Rudi (Klaus Nägelen) unterkommen und es geht auch direkt zur Sache. Ein Junge namens Robin (Cedrik Untergasser) kreuzt ihren Weg und er ist auf der Suche nach seinem Hund und anscheinend verschwinden auch noch andere Vierbeiner. Wer steckt dahinter? Doch damit nicht genug, ein unheimliches Geisterschiff taucht wieder auf, aber ist es echt und was verbirgt sich dahinter? Codename SAM stecken mitten in einem spannenden Fall.


    - Meinung -


    Dreamland Productions schickt eine weitere Serie ins Rennen und diesmal wagt man sich an Jugendunterhaltung heran. Ob man Serien wie Point Whitmark oder Die Dr3i Konkurrenz machen will oder kann, sei mal dahingestellt. Für meinen Geschmack bietet die Serie zu wenig neue Ideen, das war alles mehr oder weniger schon mal da und damit meine ich nicht nur das Konzept um die drei Kinder. Wie dem auch sei, anhören kann man das erste Abenteuer aber durchaus, auch wenn es ein paar Längen gibt, die man mit einer besseren Bearbeitung aus dem Weg hätte räumen können. Inhaltlich ist Codename SAM für die kleineren Hörer bestimmt interessant, ältere Hörer dürften sich aufgrund der mangelnden Ideen unterfordert fühlen.


    Was für ein Sprung für Dreamland in Sachen Sprecher und Sprecherinnen. Über 50% der Besetzung besteht aus Vollprofis, die man aus unzähligen Produktionen kennen dürfte. Mit Tilo Schmitz, Oliver Rohrbeck, Klaus Nägelen, Andreas von der Meden, Jürgen Thormann, Christian Rode und Kerstin Draeger mischen hier mit und sorgen dafür, dass dem Hörer viele bekannte Stimmen ins Ohr dringen. Doch leider gibt es hier ein paar Probleme, denn man hört, dass hier nicht unbedingt die beste Regie geboten wird. In anderen Produktionen klingt ein Oliver Rohrbeck irgendwie besser und druckvoller, hier hören sich die Sprachaufnahmen teilweise etwas lasch an. Dazu kommt noch, dass ich mit der Erzählerin Kerstin Draeger auch nicht so ganz zufrieden bin, sie hinterlässt einen blassen Eindruck, mich konnte sie nicht überzeugen. Vielleicht braucht sie erst ein paar Folgen, um auf Touren zu kommen. In den kleineren Nebenrollen hört man wieder die typischen Dreamland-Stimmen, doch hier würde ich sagen, dass man sich gesteigert hat und es wird eine sehr ordentliche Arbeit abgeliefert. Doch wie sind die Hauptsprecher so drauf? Dreamland hat gecastet und ein paar Talente haben sich durchgesetzt, von denen ich aber nur Johanna Klein richtig gut finde, bei Josia Jacobi, Marius Röse und Cedrik Untergasser wird aber sicherlich auch noch eine Steigerung stattfinden. Bei Untergasser hat aber auch direkt zu Anfang die Regie gepennt, denn da redet er was von "Hirngespenste" und einem "Ficher", was sicherlich nicht geplant war.


    Musikalisch habe ich mir so einiges von der Serie erhofft, vor allem durch die Teilnahme von Marcel Schweder und Tom Steinbrecher. Das hört sich soweit ja eigentlich ganz gut an, doch dann habe ich mich ziemlich gewundert, wieso das nicht so funktioniert hat, wie ich mir das vorgestellt habe. Toms Musiken klingen an sich richtig gut, sie bringen mal wieder ein "bohniges" Feeling mit sich und sowas passte halt nicht nur vor über 20 Jahren zu einer Jugendserie, sowas wirkt auch heutzutage noch. Dennoch klingen seine Stücke viel zu leise und auch so kommt mir die Untermalung ziemlich lasch und ruhig vor. Keine Ahnung, warum das so ist, es wäre aber ein vermeidbarer Kritikpunkt gewesen.


    Ein schönes und vor allem aufsehenerregendes Design mit einem feinen Cover, das dürfte sicherlich den einen oder anderen Käufer locken. Am unteren Rand hat man aber leider etwas abgeschnitten, sowas sollte vermieden werden.


    Solide, aber noch sehr ausbaufähig, hier gibt es viele vermeidbare Macken, das Produkt hätte also durchaus viel besser abschneiden können, Gerade mit dieser Cast hätte man einiges reißen und eventuell sogar zu den großen Konkurrenten aufschließen können. Erste Chance vertan, aber vielleicht kriegt man mit den kommenden Folgen die Kurve. Für die kleinen Hörer sicherlich mal einen Versuch wert!

  • Inhalt:
    Sandra, Armin und Mario sind die besten Freunde, jeder von ihnen würde für den anderen durchs Feuer gehen. Sie können sich blind auf einenander verlassen, was Angesicht ihrer gefährlichen Abenteuer auch sehr wichtig ist. In ihrem ersten Hörspielabenteuer dürfen sie bei Sandras Onkel Rudi auf Aruba, eine kleine Insel in der Karibik Urlaub machen. Vier Wochen feiner, weißer Strand, Sonne, Party, ein wahres Paradies. Doch der Schein trügt: Als Schüsse durch die Nacht hallen, ein Junge namens Robin etwas von einem Geisterschiff erzählt und Hunde entführt werden, wittern SAM, ein Spannendes Abenteuer, doch sie Ahnen nicht wie gefährlich es für sie werden soll...


    Story:
    Nach dem man sich bislang im Hause DreamLand eher mit dem Gruselgenre beschäftigt hat, wagt man nun einen Schritt in ein neues Terrain: Kinder-Abenteuer-Hörspiele. Sicherlich, es gibt mittlerweile an ganze Reihe an vergleichbaren Serien, doch „Codename SAM“ spricht in meinen Ohren eher die Zielgruppe an, die auch Fünf Freunde mag, also wesentlich jüngere Hörer als „TKKG“ oder „Die Dr3i“.Allerdings gibt es auch bei der neusten Produktion wieder einige der üblichen Macken: Die erste ist mal wieder die Länge: Mit über 70 Minuten ist dieses Hörspiel alles andere als kurz und an einigen Stellen wirkt es auch etwas langatmig. Hinzu gesellen sich auch noch einige Momente, die ich ein wenig überzogen und unrealistisch fand. Zum einen ist da die Sache mit dem U-Boot von Herrn Tromp und zum anderen die schriftanalytischen Fähigkeiten der Protagonisten. Das will nicht so ganz zum sonst eher bodenständigeren Ansatz passen. Was man zu hören bekommt geht insgesamt betrachtet immer noch in Ordnung, kann aber nicht als wirklich gut oder gar sehr gut durchgehen.


    Sprecher:
    Die Sprecher waren ja in den vorangegangenen Produktionen immer irgendwie ein wunder Punkt der Dreamland-Hörspiele. Auch bei dem neuesten Streich präsentiert man der Hörerschaft wieder ein Crossover aus Profis und Amateuren. Doch eins muss man ganz klar sagen, die Amateure haben mittlerweile auch reichlich Erfahrung sammeln können und können in ihren Rollen wirklich überzeugen, so dass man hierauf keine zweite Angie Bell trifft. 7 Profis kann man hier hören und die meisten machen auch eine wirklich gute Figur. Eine kleine Ausnahme stellt in meinen Ohren allerdings Oliver Rohrbeck dar, der irgendwie unnatürlich klingt. Demgegenüber steht Kerstin Draeger, die mich als Erzählerin überzeugen konnte. Für die Besetzung der Hauptcharaktere hat man „echte“ Kinder gewählt, also keine älteren Sprecher, die versuchen jung zu klingen. Eigentlich eine gelungene Entscheidung, leider vermag es aber nur Johanna Klein ihrer Rolle richtig Leben einzuhauchen, Die Sprecher der Jungen sind zwar auch nicht schlecht, wirken aber nicht so souverän wie ihre weibliche Kollegin. Ein kleiner Regiefehler hat sich auch eingeschlichen: Cedrik Untergasser sagt zwei Mal „Hirngespenst“ statt „Hirngespinst“. Trotz einiger Macken kann ich sagen, dass man sich bei DreamLand kontinuierlich weiter in die richtige Richtung entwickelt.


    Musik und Effekte:
    Von diesem Punkt war ich leider enttäuscht und das gleich aus zweierlei Gründen. Die Effekte waren ja schon bei einigen älteren Produktionen an einigen Stellen diskussionswürdig, doch hier fällt es manchmal krasser als je zuvor auf. Direkt zu Beginn sollen die drei Helden durch einen Sturm fahren, aber von dem angekündigten Sturm hört man herzlich wenig. Auch nahezu alle Sounds, die mit Wasser zu tun haben, klingen eher so als sei man in der heimischen Badewanne und nicht am Meer. Das Auftauchen des U-Boots geht ebenfalls reichlich unspektakulär über die Bühne und diverse laut aufgetretene Türen machen direkt gar keine Geräusche. Hier ist dringend Nachbesserung angesagt, denn bei einem Hörspiel sind realistische Effekte enorm wichtig. Leider ist aber auch die Musik nicht so überzeugend, wie sie sein könnte. Dies liegt aber wieder nicht in der Qualität der Stücke, sondern an der Quantität. Tom Steinbrecher hat wieder einmal alles gegeben und schöne bohnlastige Melodien kreiert, nur leider können sie ihre Wirkung nur selten entfalten, da die Stücke nur für 4 oder 5 Sekunden im Vordergrund stehen und danach nur noch im Background laufen. Hier sollte man sich ein Beispiel an der „hauseigenen Konkurrenz“ „Andi Meisfeld“ nehmen, denn dort waren die Einmischungen der Musik genau richtig.


    Fazit:
    Dieses Debüt hat ein entscheidendes Problem und das ist die Tatsache, dass es zeitlich mit der ersten Folge der Serie „Andi Meisfeld“ erscheint. Im direkten Vergleich macht „Der Fluch der Geister-Piraten“ nämlich nicht mehr eine ganz so gute Figur. Die wohl grösste Baustelle der Vergangenheit (die Sprecher) konnte man mit dieser Produktion nahezu schließen, dafür hapert es nach wie vor an einem perfekten Drehbuch. Die Länge von mehr als 70 Minuten ist einfach zu viel und die technische Umsetzung wirkt bei dieser Produktion etwas mager. Mit „Andi Meisfeld“ hat man klar gezeigt, wie ein ansprechendes Hörspiel auszusehen hat: Nicht zu lang (45 Minuten) und mit schönen Musikeinsätzen versehen. Gegen diese Konkurrenz sieht „Codename SAM“ schon etwas blass aus. Insgesamt vergebe ich zum zweiten Mal in der Geschichte dieser Page 3,5 Sterne, da diese Produktion zwar nicht wirklich gut, aber auch einen Ticken besser als durchschnittlich ist. Die Devise für die Zukunft sollte weiterhin lauten: Drehbuch straffen und bessere Effekte besorgen, dann könnte aus der Serie noch was wirklich Gutes werden.


    ***,5 / *****


    © 28.05.07 by lord gösel / Hörspiel-Maniac