Dreamland Grusel - 005) Wolfsnächte

  • Henry Ashton wird als geheilt aus der Nervenheilanstalt entlassen. Lange Zeit glaubte er selbst ein Werwolf zu sein. Als er nun versucht ein neues Leben zu beginnen, treibt sich plötzlich auch wieder ein grausames Geschöpf in den Straßen der Stadt herum - auf der Suche nach Opfern...
    Ist Henry Ashton tatsächlich unschuldig? Die Wahrheit ist unglaublich!


    Neues aus der Welt des Grusels. Neues? Nunja, bedingt.
    Dieses Abenteuer ist die Fortsetzung einer der Folgen der Europa Gruselserie, welcher Dreamland bekanntlich nachzueifern versucht. Doch darauf soll an dieser Stelle kein Augenmerk gelegt werden, vielmehr die Frage, wie denn nun das vorliegende Hörspiel mit dem Titel "Wolfsnächte" zu bewerten ist. Eines der Probleme der ersten Folgen der Serie war die arg ausgewalzte - und damit teils zähe - Handlung und die zu lange Spieldauer. Mit etwa 60 Minuten fällt dieses Hörspiel eigentlich fast genau richtig aus. Die Zeit reicht ohne Probleme, um die Story zu erzählen. Und alles, was man an mehr reingepackt hätte, wäre dann auch schon zuviel des guten gewesen. An gewissen Stellen hätte man zwar durchaus _noch_ mehr straffen können. Gerade zu Beginn dauert es doch etwas, bis man sich richtig in der Handlung wiederfindet. Da verschlingen manche Passagen am Anfang fast schon ein wenig viel (gefühlte) Zeit. Die gesamte Werwolf-Thematik bietet heute natürlich nur bedingt Neues. Wer allerdings auf diese Art des klassischen Grusels steht, der dürfte im ersten Teil des Hörspiels gut bedient sein, denn der oder die Werwölfe haben gleich mehrere Auftritte. Bisweilen vielleicht etwas zu sehr Standard und Schema F, aber durchaus unterhaltsam. Dann kommt das Ende und ich gestehe mich in der Tat überrascht. Nicht nur, dass man eine äußerst unerwartete Auflösung im Gepäck hat, so erhöht man außerdem das Tempo nochmals, wenngleich mir der Endkampf mit den "silbernen Schuhen" dann letztlich doch etwas zu plump war.
    Alles in allem aber eine gut hörbare Folge und Fans des klassischen Grusels und Werwolffanatiker dürften hier ohne Probleme auf ihre Kosten kommen.


    Die Sprecherliste liest sich einmal mehr wie das Who is who der alten Hörspielgarde. Da tauchen Namen wie Wolfgang Draeger, Gisela Trowe, Kerstin und Sascha Draeger, Eckart Dux, Oliver Rohrbeck und Jürgen Thormann. Allerdings sind ja bekannte Sprecher allein noch kein Garant für Qualität. Jedoch gravierende Schwachpunkte konnte ich hier nicht feststellen. Sicherlich, manchen hört man natürlich ihr Alter irgendwo schon an, allerdings stört dies nicht zwingend. Den zweiten Teil der Besetzung machen die Semi-professionellen Dreamland-eigenen Sprecher aus, welche alle nur in kleineren Rollen zu hören sind. Und dort machen die meisten wirklich eine gute Figur.


    Die Stücke von Tom Steinbrecher sind ohne Frage toll und versprühen ganz klar einen klassischen Gruselflair. Dass man auf bestimmte Stücke als Wiedererkennungswert innerhalb der Serie setzt macht Sinn. An einigen Stellen hätte es aber gerne - eben auch in Sachen Musik - etwas dramatischer werden können. Die Effekte gehen in Ordnung.


    Fazit: Die zu bemängelnden Punkte, was Musik und Sprecher anbelangt sind in erster Linie Kleinigkeiten. Aber nicht nur, was das betrifft, merkt man eine kontinuierliche Steigerung innerhalb der Serie. Das Tempo und die Spannung ist aufgrund der kürzeren Spieldauer wesentlich höher als noch in einigen der letzten Hörspiele. Das Problem, das ich hier sehe ist einzig die Tatsache, dass die ganze Thematik kaum Neues zu bieten hat. Allerdings schafft man es mit dem Ende dennoch nochmals für Überraschung zu sorgen. Wer also Spaß an Werwölfen hat, der dürfte sich durchaus gut unterhalten fühlen.


    Note 2

  • DreamLand-Grusel (5) - Wolfsnächte
    Länge: ca: 60 Minuten
    Dreamland Production


    Klappentext:


    Henry Aston hatte geglaubt ein Werfolf zu sein. Doch er irrte sich! Denn nicht er, sondern seine Frau Vera wurde zur mörderischen Bestie. Nach mehrjährigem Aufenthalt in einer Nervenheilanstalt wird Aston als geheilt entlassen. In der darauf folgenden Nacht schlägt ein Werfolf zu und tötet zwei junge Männer. Als Henry Aston davon erfährt, macht sich Unruhe in ihm breit. Wer steckt hinter den neuen Morden? Ist er vielleicht doch ein Werfolf?


    Meinung/Fazit:


    Cover/Titel/Klappentext:
    Ein typisches DL-Grusel-Cover mit hohem Wiedererkennungswert, das durchaus zu gefallen weiß. Der Titel passt toll zum Hörspiel und der Klappentext führt den Hörer vortrefflich in die anstehende Handlung ein.


    Sprecher:
    Der Sprechercast mischt sich aus alten bekannten professionellen Sprechern und semiprofessionellen Sprechern. Das erste Lob geht hier an die "Halbprofis", die ihre Arbeit wirklich gut machen, auch wenn ihnen nur Nebenrollen zu Teil werden.
    Bei den Profis finden wir z.B. Oliver Rohrbeck als Jack, Wolfgang Draeger als Henry Aston (der gleichzeitig auch Erzähler ist), Kerstin Draeger als Mary oder Sascha Draeger als Chris. Ihre Arbeit würde ich als gut bezeichnen. Das zweite dickere Lob geht an Jürgen Thormann der Dr. Stevens spricht. Gerade in der Endszene kommt er voll aus sich heraus. Auch Wolfgang Draeger meister seine Doppelbelastung sehr gut.


    Story/Inhalt:
    Nach den schrecklichen Ereignissen wird Henry Aston aus der Klinik als geheilt entlassen. Doch ihn selbst plagen weiterhin starke Zweifel. In der Nacht, einer Vollmondnacht, kommt es zu den ersten Morden. Ist Henry doch ein Werfolf? Diese Zweifel erlischen nach dem nächsten Anschlag, als Susan den Werwolf zur Strtecke bringt. Alles scheint gut zu werden. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse und die Bestie schlägt grausam zurück...


    Hier muss ich mit einem deutlichen "schnarch" anfangen. Dies liegt einfach daran, dass mir Werwolf- und Vampir-Geschichten mittlerweile einfach zum Hals raushängen. Bitte bitte bald was anderes - Danke.
    Doch die Umsetzung ist absolut in Ordnung. Die Story nimmt schnell Fahrt auf und Langeweile tritt keine auf.


    Fazit:
    Der fünfte Grusel aus dem Hause Dreamland liegt hier vor. Nach dem guten "Lebendig begraben" und dem noch besseren "Freak von Soho" macht dieses Hörspiel wieder einen kleinen Schritt zurück.
    Für mich liegt dies einfach an der Story, die zwar wirklich gut umgesetzt ist, aber einfach nichts neues bietet. Wer der Werwolf ist war zwar recht klar, aber die komplette Auflösung war schon sehr überraschend und wusste zu gefallen. Für den Endkampf dann wieder deutliche Abzüge, da es "plumper" fast nicht mehr geht - oder habe ich vielleicht den Schuh-Comedy-Effekt falsch verstanden? Na ja egal!
    Was ich wirklich toll fand, war die doch recht spannende Atmosphäre, die ein Gruselhörspiel auszeichnet. Dies erfüllt dieses Hörspiel. Gerade das Abschlussszenario hat wirklich einiges zu bieten. Dafür ein dickes Lob. Ein weiteres Lob dafür, dass es eigentlich keine Längen gibt und Langeweile nicht auftritt.
    Die Musik steuern Tom Steinbrecher und Mario Cuneo bei. Die erzeugte Atmosphäre kann ebenfalls als gelungen bezeichnet werden.


    Insgesamt würde ich hier noch ein "gut" mit Abstrichen geben und dieses Hörspiel verdient sich somit auf jeden Fall eine Kaufempfehlung.

  • Nach all den Jahren wird Henry Aston (Wolfgang Draeger) aus der geschlossenen Anstalt entlassen und muss sich nun auf ein neues Leben einstellen. Das ist nach den schrecklichen Ereignissen, mit denen sich Henry auseinandersetzen musste, gar nicht so einfach und schnell holt ihn die Vergangenheit wieder ein. Es geschehen neue Morde und alles deutet darauf hin, dass erneut ein Werwolf am Werk ist, aber wer ist es? Ist es Henry selbst, der an den Worten von Dr. Stevens (Jürgen Thormann) zweifel, dass er nicht der Werwolf sein kann. Dann überschlagen sich die Ereignisse und es kommt zum Endkampf!


    - Meinung -


    Hier ist er also, der inoffizielle Nachfolger zu "Die tödliche Begegnung mit dem Werwolf" und Henry Aston steckt wieder mittendrin im Schlamassel. Die Story an sich stammt aus der Feder von John Baker und H.G. Francis, doch das ist kein Freifahrtschein und große Literatur darf man eh nicht erwarten. Doch das wahre Problem ist eher die Dramaturgie und die stimmt leider nicht so ganz und für mich kam einfach zu selten Spannung auf. Lediglich beim Showdown hatte ich das Gefühl, dass hier was gehen könnte und die Story packte mich, ansonsten fehlte der Handlung irgendwie der Drive und gelegentlich wurde es auch viel zu trashig (Stichwort Silberkappen). Vielleicht waren auch die Erwartungen viel zu groß, weil ich hier mit einem waschechten Nachfolger des Kulthörspiels gerechnet habe und dieser Erwartungshaltung kann die Story nicht gerecht werden.


    Die Sprecherliste ist schon beeindruckend, keine Frage. Wolfgang Draeger in der Hauptrolle, Jürgen Thormann, Eckart Dux, Sascha und Kerstin Draeger, Roswitha Benda, Gisela Trowe und viele weitere tummeln sich hier. Das ist natürlich kein Garant für eine durch und durch gute Performance aller, doch insgesamt gesehen kann man wirklich mit den Darbietungen zufrieden sein. Mit den Amateursprechern in den Nebenrollen konnte ich weniger anfangen, doch ihre Auftritte waren relativ klein, trotzdem fällt sowas auf. Claudio Vorlauf und Joschi Hajek reihen sich relativ gut ein, bei Thomas Birker und Anne Kirchberg war ich nicht ganz zufrieden, ich habe aber schon schlechteres erlebt.


    Mit der Untermalung bin ich vollauf zufrieden, die Musiken von Tom Steinbrecher und Mario Cuneo werden diesmal auch laut genug eingemischt und kommen viel druckvoller als jemals zuvor daher. Trotzdem kann ich nicht sagen, dass mich die Atmosphäre vollauf überzeugt hat, denn teilweise wirkte das schon so, als gehe man mit der Brechstange an die Sache ran und will es krampfhaft auf alt trimmen. Geräusche und Effekte an sich gehen in Ordnung, nur der Einsatz stimmt nicht immer. Gerade bei der Szene im Wald kam es mir doch merkwürdig vor und man hört erst gar nichts und der Werwolf wird regelrecht angekündigt und dann gibt er erst Geräusche von sich.


    Man hat sich zwar in allen Bereichen verbessert und gesteigert, doch der Funken wollte bei mir nicht so ganz überspringen. Der letzte Kick fehlte irgendwie, wobei es schwer zu sagen ist, woran das genau lag. Mir gefiel die vorherige Folge sogar besser und dies zeigt, dass große Namen nicht automatisch ein tolles Hörspiel machen. Es gibt also immer noch genug Arbeit für Dreamland, aber man befindet sich auf dem richtigen Weg. Weiter so!

  • Inhalt: Henry Aston hatte geglaubt ein Werwolf zu sein. Doch er irrte sich. Denn nicht er sondern seine Frau Vera wurde zur mörderischen Bestie. Nach mehrjährigem Aufenthalt in einer Nervenheilanstalt wird Aston als geheilt entlassen. In der darauf folgenden Nacht schlägt ein Werwolf zu und tötet zwei junge Männer. Als Henry Ashton davon erfährt, macht sich Unruhe in ihm breit. Wer steckt hinter den neuen Morden? Ist er vielleicht doch der Werwolf?


    Story: Nach einer starken vierten Folge war ich sehr gespannt, ob man das gute Niveau halten konnte. Zwar fällt „Wolfsnäche“ etwas schwächer aus als der Vorgänger, aber auch dieses Hörspiel hat sich das Prädikat GUT verdient, wenn auch mit einem kleinen Minus dahinter. Die Geschichte ist spannend erzählt und auch die gruseligen Szenen kommen nicht zu kurz, auch wenn auch hier wieder die Altersempfehlung ab 16 etwas übertrieben ist. Mit nur 57 Minuten ist das Hörspiel erfreulicherweise auch sehr kurz geraten, was mich sehr positiv überrascht hat, denn in der Vergangenheit waren die Hörspiele aus dem Hause Dreamland immer zu lang geraten. Zwar hätte man die noch die eine oder andere Szene wegschneiden können, aber man ist schon auf dem richtigen weg.


    Sprecher: Als ich die Sprecherliste las, war ich wirklich sehr überrascht, denn in dieser Produktion hört man eigentlich ausschließlich Profis. Hier hört man tolle Sprecher wie Wolfgang Draeger, Eckhart Dux, Oliver Rohrbeck, Jürgen Thormann, Gisela Trowe, Sascha und Kerstin Draeger, Joschi Hajek und Anne Kirchberg. Sie liefern allesamt gute Leistungen ab. Neben diesen bekannten Sprechern hört man noch ein paar unbekannte, aber sie übernehmen alle nur sehr kleine Rollen. Ich hoffe, dass man auch in den nächsten Folgen wieder so viele Profis an Bord hat, denn bei Namen wie Wolfgang Draeger oder Eckhart Dux kann eigentlich nichts schief gehen…


    Musik und Effekte: Wie ich schon in der Vorherigen Rezension ansprach, muss man sich im Bereich Musik eigentlich nie Sorgen machen, wenn Tom Steinbrecher für die Musik verantwortlich ist, denn seine Stücke sind einfach toll. Nicht selten werden sie an die Stücke von Carsten Bohn erinnern, was Fans der Serie natürlich erfreuen wird. Die Effekte gehen wieder mal in Ordnung, auch in diesem Punkt muss man sich eigentlich keine Sorgen machen, denn das macht eigentlich jedes Label gut, egal wie klein es ist.


    Fazit: Zwar kommt dieses Hörspiel nicht an „Der Freak von Soho“ heran, aber auch dieses Hörspiel hat sich das Prädikat gut verdient, wenn auch mit einem kleinen Minus. Die Geschichte ist spannend und beinhaltet auch ein paar gruselige Szenen. Sprechertechnisch hat man hier ein extrem hohes Niveau, denn hier hört man eigentlich ausschließlich Profis. Auch im technischen Bereich gibt es keinerlei Probleme. Für Fans der Serie ist dieses Hörspiel natürlich ein Pflichtkauf, aber auch andere Fans von Gruselhörspielen können hier mal ein Ohr riskieren, zumal es sich bei diesem Hörspiel um die inoffizielle Fortsetzung des Kulthörspiels „Die tödliche Begegnung mit dem Werwolf“ handelt.


    Note 2-


  • Inhalt:
    Henry Aston hatte geglaubt ein Werwolf zu sein. Doch er irrte sich. Denn nicht er sondern seine Frau Vera wurde zur mörderischen Bestie. Nach mehrjährigem Aufenthalt in einer Nervenheilanstalt wird Aston als geheilt entlassen. In der darauf folgenden Nacht schlägt ein Werwolf zu und tötet zwei junge Männer. Als Henry Ashton davon erfährt, macht sich Unruhe in ihm breit. Wer steckt hinter den neuen Morden? Ist er vielleicht doch ein Werwolf?


    Story:
    Nachdem man schon mit der Serie „DreamLand Grusel“ das Ziel hat, die alte Gruselserie von H. G. Francis fortzusetzen, geht man nun noch einen Schritt weiter und führt sogar eine Folge dieser Reihe direkt fort. Ob man diese Idee nun schlicht genial oder doch eher überflüssig findet, muss nun jeder selbst entscheiden. Erfreulich ist die Tatsache, dass man die Vorgeschichte („Die tödliche Begegnung mit dem Werwolf“) nicht zwangsläufig kennen muss, um „Wolfsnächte“ zu verstehen. Ich bin recht unvoreingenommen an diese Episode herangetreten, muss am Ende aber doch gestehen, dass ich etwas enttäuscht war. Der Grund hierfür liegt in der Geschichte, die irgendwie zwei Seiten hat. Die erste Seite kommt noch als relativ klassische Gruselgeschichte daher, bei der man zwischen den Attacken des Ungeheuers und dem „normalen“ Leben wechselt. Zwar wird nichts wirklich Neues geboten, aber in diesem Bereich hat mich die Produktion noch recht gut unterhalten. Steuert man indes auf das Finale zu, wird das Geschehen für mich irgend uninteressanter, da man sich nun wieder in lange Erklärungen verstrickt, statt wichtige Fakten kurz und prägnant auf den Punkt zu bringen. Wirklich misslungen fand ich darüber hinaus die Art und Weise, wie der „neue“ Werwolf sein Ende findet, denn das wirkte auf mich einfach nur plump. Schade … hier wäre ganz sicher mehr drin gewesen, denn die guten Ansätze sind ganz ohne Frage vorhanden und auch die vielen kleinen versteckten Gags machen Spaß. Trotz der deutlich gestraften Spielzeit (etwa 57 Minuten) dürfte es immer noch gerne etwas kürzer ausfallen. Alles in allem fand ich die gebotene Geschichte noch befriedigend, auch wenn ich etwas mehr erwartet hätte.


    Sprecher:
    In diesem Bereich wird diesmal wirklich zum Großangriff geblasen. Von den 10 größeren Rollen sind ganze 9 mit bekannten Stimmen besetzt worden. Die für DreamLand üblichen Einsätze der Amateur-Sprecher hat man auf kleinere Rollen begrenzt. Leider ist dennoch ein kleiner Fehltritt dabei, denn Anne Kirchberger klingt in der Rolle der Verkäuferin in meinen Ohren ein wenig überfordert. Dies kann man allerdings problemlos durch Wolfgang Draegers klasse Performance ausgleichen. Seine Doppelbelastung Henry Aston/Erzähler meistert er ohne große Probleme und es ist eine Freude ihn mal wieder in einem Hörspiel zu hören. Neben ihm hört man mit Roswitha Benda und Gisela Trowe zwei weitere Sprecher der alten Original-Folge, was überaus erfreulich ist. Auch die anderen Sprecher können in ihren Rollen überzeugen. Zu hören sind hier noch Eckart Dux, Oliver Rohrbeck, Jürgen Thormann, Sacha und Kerstin Draeger und Aart Veder (Bill Conolly bei den TSB-Sinclair-Hörspielen). Rein von den Sprechern liegt hier wohl die gelungenste Produktion aus dem Hause DreamLand vor.


    Musik und Effekte:
    Mit Tom Steinbrecher hat man seit langer Zeit einem mehr als kompetenten Mann in Sachen Musik an Bord. Leider konnten in der Vergangenheit seine komponierten Stücke selten ihre volle Wirkung entfalten. Oftmals wurde die Musik nämlich viel zu leise und nur im Background eingemischt. Für den Szenenübergang waren meinstens nur 2-5 Sekunden drin. Doch diesen Umstand hat man mit Wolfnächste zum Glück geändert und das tut dieser Produktion sehr gut, denn durch die längeren Musikeinspielungen, wird das ganze Geschehen aufgelockert. Somit zeichnet sich das fünfte Hörspiel aus der Gruselserie durch eine sehr gelungene Atmosphäre aus. Und auch auf der Seite der Effekte scheint man endlich seinen Weg gefunden zu haben. In der Vergangenheit musste man sich immer wieder den Vorwurf dünn klingender Geräusche gefallen lassen, doch davon kann diesmal keine Rede sein. Zwar ist hier sicherlich auch noch eine Steigerung drin, doch auch technisch haben wir hier das bislang beste Werk des Teams rund um Thomas Birker.


    Cover und Layout:
    Das Frontcover ist recht simpel gehalten und schlägt mit seiner Farbgebung auch eindeutig in die Richtung, die die alte Gruselserie vorgab. Allerdings will mir das sonstige Layout mal wieder nicht so recht gefallen. Grade die Rückseite auf der die Inhaltsangabe steht wirkt auf mich reichlich unstrukturiert und der Text ist viel zu klein abgedruckt. Und auch beim Inneren des Inlays scheint man nicht so recht zu wissen, wie man diesen Platz nutzen soll, was schon etwas seltsam aussieht. Sicherlich sind dies keine Punkte, die nicht großartig etwas am Fazit der Folge ändern würden, aber dennoch sind es kleine Schönheitsfehler, die man noch beseitigen sollte.


    Fazit:
    Fortsetzungen sind immer alles andere als leicht. Schon bei Filmen ist es selten so, dass eine Fortsetzung einem gelungenen ersten Teil das Wasser reichen kann. Auch hier gestaltet es sich so, dass „Wolfsnächte“ nicht aus dem Schatten von „Die tödliche Begegnung mit dem Werwolf“ heraustreten kann. Der Grund hierfür ist in meinen Ohren die Geschichte. Zwar ist man mit 57 Minuten Spielzeit schon auf dem richtigen Weg, aber man darf ruhig noch mehr kürzen. Grade zum Ende der Geschichte verliert man sich in langen Erklärungen, die man auch anders hätte lösen können. Inhaltlich zeigt sich die 5. Folge also nicht so gelungen, wie es bei „Jagd auf den Werwolf“ oder „Der Freak von Soho“ der Fall war. Dem gegenüber stehen aber beachtliche Entwicklungen auf der Seite der Sprecher und der Technik. Das Crossover aus professionellen Sprechern und Amateuren gelingt hier so gut wie noch nie zuvor und grade bei der technischen Umsetzung zeigt man sich deutlich gereift. Insgesamt betrachtet kann sich die 5. Episode von DreamLand Grusel noch das Prädikat GUT verdienen, allerdings mit einem langen Minus-Zeichen dahinter, denn der Punkt Dramaturgie ist weiterhin ausbaufähig bei der Serie. Wer die bisherigen Folgen mochte, der dürfte auch an „Wolfsnächte“ seinen Gefallen finden. Beinharten Fans von „Die tödliche Begegnung mit dem Werwolf“ rate ich, sich erst den Trailer zu gönnen.


    **** / *****


    © 27.08.07 by lord gösel / Hörspiel-Maniac