Autor: Michail Bulgakov
Produktion: MDR 1998 - der hörverlag 2003/2007
Regie: Petra Meyenburg
Bearbeitung: Petra Meyenburg
Musik: Uwe Hilprecht
Länge: 692 Min.
Erzähler: Jürgen Hentsch
Besdomny: Daniel Minetti
Berlioz: Wolfgang Jakob
Voland: Jürgen Holtz
Verkäuferin: Anne Lebinsky
Meister (als Erzähler): Thomas Thieme
Pontius Pilatus: Jürgen Thormann
Jeschua: Winfried Glatzeder
Sekretär: Gerd Grasse
Kaiphas: Gert Haucke
Rattenschlächter: Stefan Lisewski
Legat: Kaspar Eichel
Korowjew / Fagott: Peter Fricke
Schaffnerin: Katarina Tomaschewsky
Frau: Heide Bartholomäus
Asasello: Hilmar Eichhorn
Kater: Hermann Beyer
Doktor Strawinski: Erik S. Klein
Margarita: Bärbel Röhl
Christa Pasemann, Wolfgang Lohse, Herbert Sand, Hansjürgen Hürrig, Georg Helge, Horst Weinheimer, Heide Bartholomäus, Thomas Stecher, Thomas Pötzsch, Helmut Straßburger, Reiner Heise, Hans-Joachim Hegewald, Horst Lebinsky, Bert Franzke, Günter Zschäckel, Andrea Solter, Jaecki Schwarz, Dietmar Obst, Karin Ugowski, Wolfgang Winkler, Dieter Wien, Franz Viehmann, Maria Alexander, Edgar Harter, Udo Kroschwald, Martin Reinke, Gotthard Richter, Simone von Zglinicki, Tim Hoffmann, Klaus Manchen, Klaus Hecke, Wolfgang Ostberg, Lothar Förster, Christiane Leuchtmann, Doris Abeßer, Edwin Marian, Katrin Klein, Petra Hinze, Beate Kiesant, Michael Gerber, Dieter Mann, Gerald Schaale, Susann Thiede, Thomas Neumann, Axel Werner, Peter Groeger, Harald Warmbrunn, Eva Weißenborn, Achim Kaps, Heide Kipp, Heike Jonca, Willi Scholz, Rolf Römer
Moskau in den 30er Jahren: Der Chefredakteur einer Literaturzeitschrift, Berlioz, und der Lyriker Besdomny diskutieren über die Frage, ob Jesus tatsächlich gelebt hat. Ein Fremder mischt sich in dieses Gespräch ein. Er behauptet unglaubliche Dinge, u. a. sagt er den Tod von Berlioz für den Abend voraus. Als dieser dann tatsächlich umkommt, versucht Besdomny die Behörden auf den Fremden zu hetzen. Dies hat zur Folge, dass er selbst in eine Psychatrie eingeliefert wird. Dort trifft er auf einen Schriftsteller, der sich "Meister" nennt und einen Roman über Pontius Pilatus verfasst hat. Diesen hat er aufgrund einer Hetzkampagne, die nach dem Erscheinen über ihn hereinbrach, verbrannt. Anschließend suchte er Hilfe in der Psychatrie. Seine Geliebte, Margarita, sucht ihn indes, wird aber nicht fündig. Sie erhält einen Hinweis, dass sie etwas über sein Schicksal erfahren könnte, wenn sie abends zum Ball des Voland käme. Dieser Voland ist niemand anderes als der leibhaftige Teufel, der in Moskau sein Unwesen treibt.
Das große Werk Bulgakovs wurde vom mdr im Jahre 1998 opulent in Szene gesetzt. Mit 75 Schauspielern und einer Laufzeit von weit mehr als elf Stunden, wird dieses Mammutprojekt allein schon formal der Vorlage gerecht.
Aber auch inhaltlich überzeugt die Umsetzung. Die Handlungsebenen sind hier exzellent dargestellt und verwoben. Die satirischen und leichten Elemente werden ebenso gut transportiert, wie die literarisch und philosophisch anspruchsvollen. Beides zusammen ergibt eine sehr hörbare Mischung, die nichts mit dem Vorurteil der Schwere russischer Literatur gemein hat.
Nicht nur die Masse der Sprecher, auch deren Qualität ist beachtlich. Neben den bekannt guten Größen, wie Holtz oder Thormann, die hier auf gewohnt gutem Niveau arbeiten, sind auch bis in die kleinsten Rollen, gute bis sehr gute Sprecherleistungen zu hören.
Bei literarischen Vorlagen gibt es ja bei den Radioumsetzungen oft das Problem, dass gerne dem Stück noch eine Portion "Radiokunst" mitgegeben wird. Hierauf hat man in diesem Fall zum Glück verzichtet und eine ansprechende, aber zurückhaltende Inszenierung geschaffen, die das Werk an sich und nicht die Darstellungsform in den Fokus rückt. Ein großes Kompliment daher an Regisseurin Petra Meyenburg.
Auch wenn es etwas ab des Mainstreams ist, darf man "Der Meister und Margarita" gerne an sein Ohr lassen. Eine durchaus empfehlenswerte Produktion.
Meine Wertung: + + + +