Frank Schätzing - Tod und Teufel (Die Lesung)

  • Ein Meisterwerk von Herrn Schätzimg als gekürzte Lesung:


    Köln im Jahre 1260. Jacop, genannte der Fuchs, weil er feuerrotes Haar hat, ist ein Dieb und Herumtreiber. Er besitzt nichts und lebt von den Diebstählen des Tages. Als er von den erzbischöflichen Äpfeln welche stehlen will, wird er unfreiwillig Zeuge, wie eine riesige schattenhafte Gestalt den Dombaumeister vom Gerüst stürzt. Er stürzt vom Baum. Gerhard Morart flüstert ihm noch etwas ins Ohr. Es gelingt ihm zwar die Flucht aber der Auftragsmörder ist ihm dicht auf den Fersen. Er erzählt seinem Freund Tilman und der Hure Maria von den Geschehnissen, die seiner Geschichte aber keinen Glauben schenken. Kurze Zeit später sind beide Tod. Beide starben durch einen Bolzen aus einer Armbrust. Jacop flieht abermals und es gelingt ihm die Flucht zu der Färbertochter Richmodis, die ihm mit zu ihren Vater und ihrem Onkel Jaspar, einen gebildeten Physicus nimmt. Ihnen erzählt er die ganze Geschichte. Klar ist ihnen, dass nicht der Teufel hinter der Sache steckt. Sie wissen nicht, ob sie ihm die Geschichte aber so komplett glauben können. So begibt man sich zunächst auf die Suche nach den bezahlten Zeugen. Doch kurze Zeit später, müssen auch diese ihr Leben lassen…


    Die Handlung dieser Lesung spielt in Köln des Jahres 1260, also im tiefsten Mittelalter, vom 10. Bis zum 14. September und handelt vom Machtkampf zwischen den Kölner Patriziern und dem Kölner Erzbischof. Klar sein muss man sich, dass es sich um eine fiktive Handlung handelt, die in den historischen Fakten eingebaut ist. So ist zum Beispiel der Tod des Dombaumeisters real – der Mord an ihm jedoch frei erfunden. Der Roman von Frank Schätzing erschien erstmals im Jahre 1995. Bis dato habe ich nur die Hörspielumsetzung des Werkes gehört, die mich wirklich komplett gefesselt hat. Nun bekommen wir das Werk auf 2 mp3-CDs als klassische Lesung mit einer Laufzeit von insgesamt knapp 13 ein halb Stunden serviert. Die Aufmachung an sich ist wirklich schön. Neben Informationen über Frank Schätzing und Stefan Kaminski überzeugen vor allem die Erläuterungen der Namen, Begriffe und Zitate, die helfen, sich besser zurecht zu finden.


    Großartig eingefangen hat man die Atmosphäre Kölns zur damaligen Zeit. Man spürt förmlich den Gestank des Fischmarktes und kommt sich vor, als wäre man mitten im Geschehen. Dazu die Kluft zwischen Arm und Reich. Sensationell dargestellt auch die Wege, die die Personen zurücklegen. Alles wird klasse dargestellt und man sieht die Stadt mit anderen Augen. Wirklich sensationell.


    Der große Vorteil ist es, dass wir dieses Mammutwerk als gekürzte Lesung serviert bekommen. Das Buch an sich war sehr gut aber es schlichen sich doch einige Längen ein, die hier nicht vorhanden sind. Die Kürzungen waren eine sehr gute Wahl. Es macht das Werk schlicht und ergreifend einfach „knackiger“. Ich persönlich glaube, dass dem Hörer, der das ungekürzte Werk nicht kennt, die Kürzungen überhaupt nicht auffallen. Werden.
    Stefan Kaminski liest auch dieses Werk Schätzings. Er hat sich quasi für die Werke Schätzings etabliert und macht auch bei „Tod und Teufel“ einen sensationell guten Job. Ihm gelingt es, jedem Charakter eine eigene Note zu verleihen und ist wesentlich dafür verantwortlich, dass die Stimmung so grandios ist, wie sie ist. Viel besser geht Hörbuch kaum.


    Die Lesung wird klassisch ohne musikalische Untermalung präsentiert, die aber bei einem derartigen Werk auch nicht nötig ist.


    Insgesamt ist dieses Werk auch als Lesung ein wirklicher Genuss und ein definitives must have in jeder gut sortierten Sammlung.