Gruselkabinett Nr. 96/97 – Madame Mandilips Puppen

  • Dr. Lowell wird wegen eines Notfalls ins Krankenhaus gerufen. Kaum angekommen begegnet er dem Unterwelt-Boss Julian Ricori, der nachdringlich Dr. Lowell bittet einen Fall zu übernehmen: Ein Vertrauter des Gangsters befindet sich in einer Art Starre und reagiert auf keine Reize von außen. Zusammen mit Dr. Braile und Schwester Walters untersucht er den Patienten und macht merkwürdige Beobachtungen. Überraschend und unter seltsamen Umständen verstirbt der Leidende. Augenblicklich fragt Dr. Lowell in seinen Kreisen nach ähnlichen Fällen. Zu seiner Überraschung gab es so einige. Kurze Zeit später wird der Ganove Ricori Opfer eines Mordanschlags, nachdem er dem Arzt versichert hatte, der Ursache der Krankheit auf der Spur zu sein – in Madame Mandilips Puppenladen. Im Folgenden überschlagen sich die Ereignisse und Dr. Lowell muss um sein Leben bangen.


    Die Geschichte hat mich direkt in den Bann gezogen. Das liegt an der großartigen Musikauswahl, den tollen Geräuschen und vor allem den Sprechern. Hans-Georg Panczak spricht den Dr. Lowell hervorragend. Vor meinem Auge entstand sofort das Bild eines selbstbewussten, erfahrenen Doktors, der konsequent und zielstrebig vorgeht. Jan Makino verkörpert großartig den jüngeren Arzt, der Dr. Lowell in kniffligen Angelegenheiten um Rat bittet. Die beiden geben ein tolles Team ab. Antje von der Ahe leiht Schwester Walters ihre Stimme. Dies ist ebenfalls eine großartige Wahl, um die liebenswerte, sich sorgende und durch und durch gute Krankenschwester zum Leben zu erwecken. Positiv überrascht hat mich Reinhilt Schneiders Performanz als Krankenschwester. Sie legt die Rolle sehr normal an und fügt sich damit gut in das Hörspiel ein. Es gibt zu keiner Zeit von irgendeinem Sprecher ein Overacting. Ein weiteres Highlight ist Helmut Krauss als Unterwelt-Boss Ricori. Eine großartige Performance, die stets glaubwürdig und so menschlich, aber trotzdem bedrohlich angelegt ist, so dass dem Verbrecher Sympathie entgegen gebracht werden kann. Madame Mandilip wird von Doris Gallart gespielt, eine ausgezeichnete Sprecherin und großartige Besetzung. Andere Hörspiellabels können sich an Titania Medien ein Beispiel nehmen und ebenfalls so begabte und großartige Stimmen in kommerziellen Hörspielen einsetzen, die weniger bekannt sind. Uschi Hugo spricht ganz ausgezeichnet die Rolle der Laschna, egal ob bei klarem Verstand, unter Hypnose oder verängstigt. Die vielen weiteren Sprecher runden den positiven Gesamteindruck ab.


    Ich schätze es sehr, wenn die Covermotive von Zweiteilern offensichtlich zusammen gehören. Bei diesem ist es besonders geschickt: Einige unheimliche titelgebende Puppen sind zu sehen. Bei Folge 96 blicken sie nach links, bei Folge 97 direkt zum Betrachter. Unheimlich gut.


    Fazit
    Dieses Hörspiel begeistert mich. Angefangen beim unheimlichen Covermotiv, über die genial aufgelegten Sprecher bis hin zur packend erzählten Geschichte. Hier passt einfach alles. Ein großartiger Zweiteiler.