Eine Frage der Identität (Folge 14) - Sherlock Holmes

  • Um es vorweg zu nehmen: Dieses Hörspiel behandelt einen seichten Fall
    des Meisterdetektivs. Kurz nachdem die Klientin Sherlock Holmes Wohnung
    betritt, ist dem Detektiv klar, dass es ihm äußerst leicht fallen wird,
    den Fall zu lösen. Es handelt sich um eine besondere Art des Betrugs,
    bei dem die Braut vor dem Altar stehen gelassen wird, aber trotzdem aus
    Liebe auf ihren Zukünftigen warten will. Sie möchte ihren künftigen
    Gatten finden, wohingegen Holmes sofort das Motiv interessiert, um
    darauf aufbauend den Täter aufzuspüren. Dies gelingt schnell, da das
    Motiv wie so oft Geld ist. Realistischerweise fehlt es Holmes an
    stichhaltigen Beweisen, um den Übeltäter bloßzustellen. Trotzdem kann er
    den Fall zufriedenstellend abschließen – für alle Beteiligten.
    Die Inszenierung der mittelmäßigen Geschichte (da greife ich demnächst
    wieder zu den guten „geheimen Fällen“) ist ausgesprochen gut. Bei der
    Handlung wird das wohl damals typische Bild der naiven aber treuen Frau
    wiedergegeben. Schade, dass sie wohl nicht nur sehr schlecht sieht,
    sondern auch hört, sodass sie nicht selbst das Rätsel lösen kann.


    Joachim Tennstedt, Detlef Bierstedt und Regina Lemnitz (Holmes, Watson
    und Mrs. Hudson) sind ein eingespieltes Team und hervorragend in ihren
    Rollen. Solveig Duda spricht die unbedarfte Klientin vorzüglich und
    besonders das Ende hat mir mit ihr gefallen. Johannes Steck spricht zwei
    Rollen und beim ersten Hören ist mir dies gar nicht aufgefallen. Er
    überzeugt ebenfalls und besonders seine Konfrontation mit Sherlock
    Holmes weiß mich zu begeistern. Eine tolle Besetzung! Das gilt auch für
    die beiden übrigen Sprechern: Kathrin Ackermann und Manfred Lehmann.


    Die Musik- und Geräuschkulisse bietet das gewohnt hohe Titania Medien Niveau. Sehr schön!

    Fazit

    Ein schönes Hörspiel. Nicht sonderlich spektakulär, aber dafür ist die
    Auflösung besonders schön gelungen. Sherlock Holmes erscheint als sehr
    normaler Mensch, der es schafft, das Naheliegende zu sehen, wo andere
    (zu) kompliziert denken.