Kuriosenkabinette waren früher wohl eine der Attraktionen
schlechthin, doch jedes Kabinett hat eine Hauptattraktion, ohne die
es gar nicht in einer Stadt gastieren braucht. Die Besucher würden
wegbleiben. Während Dr. Watson sich langweilt wird in London „die
Affenfrau“ gestohlen für die Menschen geduldig anstehen, um einen
Blick auf diese Sonderbarkeit zu werfen. Zum Entsetzen von Mrs Hudson
besuchen ein Teil der Exponate des Kurioskabinetts Sherlock Holmes
und bitten um Hilfe. Denn mit dem Verschwinden der Affenfrau steht
die Existenz vieler kurioser Menschen auf dem Spiel.
Dieser merkwürdig anmutende Fall enthält sehr viele Elemente von
Doyle. Das geht so weit, dass Holmes Hilfe anfordert, die er im
Titania Krimi-Klassiker Folge 2 „Das Zeichen der Vier“ ebenfalls
benötigte. Positiv ist dabei insbesondere die Sprecherauswahl
anzumerken: Es sind dieselben wie in der Krimi-Klassiker-Folge.
Titania Medien stellt ihr Geschick bei der Besetzung der Rollen
auch in diesem Hörspiel unter Beweis. Besonders auffällig ist
Susanne Trempers tiefe dunkle Stimme. Ihrer Stimme ist es zu
verdanken, dass die Vorstellung ihrer kuriosen Physis besonders
leicht fällt. Das trifft auch auf andere Mitglieder des Kabinetts
zu: Die Sprecher haben höhere Stimmen für kleinere Menschen, so wie
es klischeebedingt sein muss. Auch wenn somit Klischees bedient
werden, erleichtert es doch ungemein die Visualisierung aller Figuren
– auch ohne Beschreibung.
Es ist schon geradezu eintönig erneut nichts Besseres zu den
Sprechern, der Musik und Geräuschkulisse sagen zu können als: Hier
stimmt einfach alles. Gut gemacht!
Fazit
Ein gelungenes Holmes Hörspiel, bei dem mich besonders
der Rückgriff auf einen früheren Fall gefreut hat.