Prof. Sigmund Freud Nr. 8 - Krankheit und Symptom (STIL)

  • Bei der Sanierung eines Gefängnisses wird ein altes Tagebuch entdeckt, dass einem Insassen zu gehören scheint. Darin wird detailiert eine lange zurückliegende Mordserie beschrieben, die bis zum heutigen Tage nicht aufgeklärt werden konnte. Wird es Karl Gruber, Anna und dem Professor (Andreas Fröhlich, Felicitas Woll und Hans Peter Hallwachs) nach all dieser Zeit doch noch gelingen und hat der Täter diese krankhafte Veranlagung in der Zwischenzeit überhaupt abgelegt?


    - Meinung -


    Leider ist diese Folge hier auch schon das Ende der Serie, die Abenteuer des Professor Sigmund Freud werden eingestellt. Auf der einen Seite ist das schon schade, denn das gönnt man keinem Label, auf der anderen kann

    man nach Gründen dafür suchen. Einer der Hauptgründe ist wohl, dass man nicht mehr das Niveau erreicht hat, das durch "Edgar Allan Poe" damals doch sehr hoch angesetzt worden ist. Diesem Level konnte man mit der vorliegenden Serie leider nie so wirklich gerecht werden und auch diese Folge kann nicht so sehr überzeugen wie die vorherigen beiden. Das ist vielleicht auch eines der Probleme dieser Serie, denn für meinen Geschmack schwankte die inhaltliche Qualität zu sehr, nicht jede Story wusste gut zu unterhalten. Hier ist das leider auch der Fall, die Handlung wollte mich leider nicht so recht packen, auch wenn das Potential durchaus vorhanden war. Ich erwarte ja nicht mal große Action und Spannung am laufenden Meter, aber etwas mehr Tempo hätte sicherlich nicht geschadet.


    Die Serie steht und fällt mit den Geschichten, denn handwerklich gibt es erneut nichts zu kritisieren, einfach stark. So kennt man die Produktionen aus dem Hause STIL aber auch, hier geben sich die namhaften und erstklassigen Sprecherinnen und Sprecher die Klinke in die Hand. Die Hauptsprecher sind natürlich wieder voll in ihrem Element und in ihren Rollen, doch das gilt auch für die Sprecher in den Nebenrollen, die ebenfalls wissen was sie zu tun haben. Karen Schulz-Vobach, Heide Domanowski, Antje von der Ahe, Joachim Pukaß, Heinz Kloss, Michael Pan, das sind schon Hausnummern und man kann sich auf gute bis sehr gute Leistungen einstellen, die bei der aufmerksamen Regie STILs auch kein Wunder sein dürften.


    An der Untermalung gibt es eigentlich wenig auszusetzen, sie erfüllt einmal mehr absolut ihren Zweck, aber auch hier gilt das, was ich bereits eingangs gesagt hat. Auch in dieser Hinsicht hat "Edgar Allan Poe" die Messlatte schon wahnsinnig hoch gelegt und an dieses Niveau kommt man leider nicht mehr heran. Das Spiel mit den Gefühlen der Hörerschaft, das vermisse ich einfach.


    Ich hätte mir einen stärkeren Abschluss der Serie gewünscht, aber irgendwie ist diese Folge auch ein gutes Sinnbild der "Probleme", warum es die Abenteuer Freuds nicht über acht Folgen hinaus geschafft haben. Vielleicht ist die Hörspielwelt auch einfach noch nicht reif und bereit genug für diese Serie.


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  • Bei der Sanierung einer Strafvollzugsanstalt wird das alte Tagebuch eines der Insassen gefunden. In den Aufzeichnungen stehen detaillierte Ausführungen zu einer lange zurückliegenden Mordserie, die offenbar niemals aufgeklärt wurde.
    Karl nimmt mit Annas Unterstützung die Ermittlungen unter ehemaligen Strafgefangenen auf, während Sigmund versucht, dem Täter mithilfe der Aufzeichnungen auf die Spur zu kommen. Wer ist der Mörder? Und hat er seine krankhafte Veranlagung wirklich abgelegt?


    -Meinung-


    Die achte Folge überzeugt mit sehr viel Spannung. Eigentlich ist es zum ersten Mal gelungen, durchweg spannend zu sein, ohne sich in endloses Psychogequatsche zu verhaspeln und darüber die ganze Handlung zu vergessen. Damit wäre eigentlich schon alles gesagt.Die Atmosphäre ist wieder sehr stimmig und das Wiender beginnenden 1900er Jahre ist fühlbar - in jeder Szene. Da hier aber das Hause STIL am Werk war, ist das nicht verwunderlich. Da aber auch der Radiosender HR2 hier seinen Anteil bei der Produktion hat, merkt manauch viele urtypische Radiomerkmale. Dazu gehören manchesmal allzulangePausen in den Dialogen und ein nicht ganz so dichtes Raumbild. Das Klangbild ist allgemein dumpf und wenn die Szenen wechseln, hört man dieses dem Klang im Raume nach nicht. Doch das gehört zum Stil der Hörspielserie, die es sich auf die Fahnen geschrieben hat, düster und melancholisch zu sein.


    Eigentlich sollte Felicitas Woll in dieser Folge wieder eine größere Rolle zukommen. Das ist erneut nicht gelungen. Man hört sie kaum. Woran das liegt, ist unverständlich. Letztlich aber waren die Handlung und die Personen wieder sehr komplex, so die Hauptfiguren hier allesamt etwas verblassen. Aber ein paar private Szenen von Gruber (Andreas Fröhlich) gibt es dann doch noch.


    Die Musik: Sehr langsam und leise, das reicht aber aus. Um Spannung zu erzeugen, ist die Musik sowieso nur ein i-Tüpfelchen. Hier ist sie so unwichtig wie nichts. Man konzentriert sich bewusst auf die psychologische Ebene zwischen den Figuren.


    Die Cover haben mir von Anfang nicht so gefallen. Immer wieder der Freud-Kopf, der einen viel zu großen Raum einnimmt, und die anderen, wirklich wichtigen, Details verblassen lässt. Zur optischen Unterscheidung der einzelnen Titel ist das nicht hilfreich.


    Fazit: Mega-spannend diesmal und doch nur eine stilsichere Folge der Reihe, die im Ganzen etwas mehr überzeugt als die Vorgänger. Und es soll die letzte Folge derSerie sein. Mit immerhin acht Folgen hat sie sich nicht dauerhaft positionieren können.