Dorian Hunter Nr. 15 - Die Teufelsinsel (Folgenreich)

  • Was haben Dorian Hunter und Armand Melville (Thomas Schmuckert und Oliver Kalkofe) auf einer Insel vor Sizilien erlebt? Diese Frage beschäftigt Marvin Cohen (Frank Gustavus), der sich Melville vorknöpft, da dieser alleine zurückgekehrt ist. Von Dorian fehlt jede Spur und nur eines steht fest, er wollte das Oberhaupt der schwarzen Familie ausschalten, Asmodis (Klaus Dieter Klebsch) höchstpersönlich. Ist es dem Dämonenkiller gelungen oder ist ihm der Fürst der Hölle zuvor gekommen?


    - Meinung -


    Ich habe mir von dieser Folge doch viel versprochen, nicht nur aufgrund des verheißungsvollen Titels. Das Ergebnis konnte mich dagegen leider nicht überzeugen, denn dieser Einsatz für Hunter und Co. ist für meinen Geschmack schlicht und ergreifend zu lang geraten. Sicherlich haben die Folgen dieser Serie immer eine Spielzeit zwischen 70 und 80 Minuten, was ja auch gut und schön ist, wenn diese auch dementsprechend packend gefüllt ist, doch das ist diesmal meiner Meinung nach nicht der Fall. Hat das vorherige Abenteuer des Dämonenkillers noch ein unglaubliches Tempo an den Tag gelegt, so fehlt es hier gänzlich und die Folge zieht sich leider ungemein. Es müssen nicht immer über 70 Minuten Spielzeit sein, da gibt es keine vorgeschriebene Regel und ich bin der Meinung, dass man sich auch bei dieser Serie bei einer guten Stunde einpendeln sollte. Es darf natürlich gerne mal über diese Stunde hinaus gehen, solange der Inhalt auch dementsprechend kurzweilig ausfällt, sklavisch an eine Spielzeit von 70 Minuten und mehr halten dagegen aber keineswegs. Positiv hervorheben muss ich Marco Göllners Idee, der Asmodis-Geschichte mehr Background zu verleihen, denn dieser fehlt ein wenig, wie man dem Booklet entnehmen kann. So wird die ganze Sache etwas ausgeschmückt, was mir gut gefallen hat. Dazu kommt noch, dass man sich wieder für einen Kniff entschieden hat, Teile des Hörspiels werden als Tonbandaufzeichnung wiedergegeben. Gute Idee, doch auch hier sage ich, dass man nicht auf Biegen und Brechen Kniffe und Ideen präsentieren muss. Irgendwann gehen diese mal nicht auf und das ist meiner Meinung nach hier geschehen. Alles in allem ändert dies wiederum nichts daran, dass mir diese Folge allgemein inhaltlich einfach zu zäh war und dann am Ende ausgerechnet noch ein ein Cliffhanger der fiesen Sorte präsentiert wird.


    Wenn es in einer Hinsicht bei dieser Serie nie hakt, dann in Bezug auf die Leistungen der Sprecherriege. Zu Thomas Schmuckert muss man wohl keine großen Worte mehr verlieren, als Dorian Hunter ist er hier einmal mehr der absolute Obermacker und diesen lässt er sehr gekonnt raushängen. Neben ihm glänzt Oliver Kalkofe als Armand Melville, der auch schon in der vorherigen Folge auf ganzer Linie zu überzeugen wusste, hier ist das keineswegs anders und im Zusammenspiel mit Frank Gustavus als Marvin Cohen macht es gleich doppelt so viel Spaß. Klaus Dieter Klebsch ist als Asmodis auch wieder voll und ganz in seinem Element und lässt schön den fiesen Höllenfürst raushängen. Konrad Halver überzeugt als Trevor Sullivan einmal mehr, Claudia Urbschat-Mingues glänzt als Coco Zamis und auch die Gästeliste liest sich sehr namhaft und weiß auch von den Leistungen her zu gefallen. In den weiteren Rollen geht es nicht minder namhaft oder talentiert zu, hier mischen Könner wie Bernd Vollbrecht, Eckart Dux, Christian Schult, Stefan Krause, Luise Lunow und wie sie alle heißen, da wird einiges geboten. Besonderes Ohrenmerk sollte man auch auf den Auftritt von Costa und Georgos Meronianakis richten, eine witzige Angelegenheit.


    Teilweise stimmte auch diesmal die Soundkulisse nach meinem Geschmack eher nicht, zu experimentell und krampfhaft auf anders getrimmt kam sie mir vor. Auch in diesem Bereich muss man nicht ständig etwas Neues bringen, manchmal reicht auch eine bodenständigere Untermalung aus. Diese würde ich mir in Zukunft wünschen, man hebt sich auch so genug von anderen Genrevertretern ab.


    Leider eine der schwächeren Folgen dieser Serie und ich würde sie im oberen Mittelmaß einordnen. Von Dorian Hunters Abenteuern erwartet man einfach deutlich mehr und die Serie ist diesmal den eigenen Ansprüchen nicht gerecht geworden, das geht besser und das wird auch hoffentlich mit der nächsten Folge wieder der Fall sein.


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