Astrid Lindgren - Die Brüder Löwenherz (Oetinger-audio)

  • Jonathan (Tom Schilling) erzählt seinem jüngeren Bruder Krümel (Oskar Krüger) immer wieder vom Land Nangijala. In dieses Land der Märchen und Sagen kommt man nach dem Tod, doch in diesem Paradies ist nicht alles so friedlich wie man meinen mag, denn ein Tyrann bedroht Nangijala. Jonathan und Krümel landen beide in diesem Land und erleben als die Brüder Löwenherz ein aufregendes Abenteuer und nehmen den Kampf mit dem Tyrannen auf!


    - Meinung -


    Nach einer doch recht langen Zeit erfährt diese Geschichte aus Astrid Lindgrens Feder eine Neuvertonung, die letzte stammte von Kurt Vethake. Diesmal hat sich der WDR an die Arbeit gemacht und Maria Fremmer hat dieses Werk bearbeitet. In 104 Minuten bekommt das Abenteuer der Brüder Löwenherz eine adäquate Spielzeit spendiert und dennoch kann man sagen, dass es sehr kurzweilig und temporeich zugeht. Eine modernere Umsetzung ist eigentlich auch an der Zeit gewesen und hier haben die Macher ganze Arbeit geleistet, eine schöne und erfrischende Adaption, die aber auch zahlreiche traurige Momente vorzuweisen hat, die zu Herzen geht. Aufregend, spannend, temporeich und mit viel Gefühl, inhaltlich ist das schon mal großes Kino und auch heutzutage weiß Astrid Lindgrens Werk sehr gut zu unterhalten.


    Eine sehr namhafte Sprecherliste wird hier der Hörerschaft präsentiert, da kann man sich im Prinzip auch schon direkt auf erstklassige Darbietungen einstellen. Unter der Regie von Claudia Johanna Leist werden tolle Performances geboten, besonders Tom Schilling als Jonathan, Gerd Baltus als Matthias und Thomas Fritsch als Jossi haben mir hervorragend gefallen, aber auch der Rest der Riege kann sich hören lassen. Lediglich mit Oskar Krügers Erzählparts habe ich mich schwer getan, denn die klangen einfach zu abgelesen, wenn er aber seine Rolle spricht und spielt, dann überzeugt er wiederum auf ganzer Linie. Insgesamt würde ich aber dennoch sagen, dass es hier keine Ausfälle oder Aussetzer gibt, man kann mit diesem Bereich der Produktion wunderbar leben. Weitere bekannte Sprecher wie Tom Zahner, Gregor Höppner, Matthias Matschke und Co. sind auch mit von der Partie, da kann eigentlich gar nichts anbrennen.


    Was sich auch über die Untermalung sagen lässt, denn wenn ein Könner wie Henrik Albrecht für diesen Bereich zuständig ist, dann kann man sich auf wunderschöne und absolut passende Klänge einstellen. Vor allem das Titellied, das zusätzlich mit Gesang aufwartet, kann schon für Gänsehaut sorgen und ist ebenfalls nicht ganz unschuldig am traurigen Unterton dieser Geschichte.


    Ein richtig schönes Hörspiel und eine erstklassige Adaption des Klassikers von Astrid Lindgren. Ich kann diese Produktion jedenfalls nur wärmstens empfehlen, Jung und Alt dürften hier gleichermaßen auf ihre Kosten kommen.


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