Macabros Nr. 4 - Konga der Menschenfrosch (Hörspiele Welt)

  • In Norddeutschland sollen in der Nähe einer alten Mühle zwei Menschen verschwunden sein und in dieser Angelegenheit ermittelt der Polizist Hermann Breitstetter (Oliver Schmitz). Doch es wird noch jemand in die Region geschickt, der sich der Sache annehmen soll und zwar Macabros (Boris Tessmann)! Dieser hat eine Traumbotschaft von Al Nafuur (Helmut Krauss) erhalten und darin sieht er, dass sich in der Mühle eine Dämonenmaske befindet, die Macabros im Kampf gegen das Böse helfen soll. Doch zuvor muss er Konga den Menschenfrosch besiegen!


    - Meinung -


    Nach ungefähr zwei Jahren Sendepause lebt Macabros dann doch wieder, zum wievielten Male interessiert da im Prinzip aber auch schon gar keinen mehr. Jetzt ist er jedenfalls wieder da, doch was hat sich geändert? Gut, die Skripte sollen temporeicher, flotter und straffer geworden sein, was auch rein von der Spielzeit her stimmen mag, nicht ganz eine Stunde Groschengrusel wird hier geboten, doch was hier letztendlich geboten wird, ist dann doch sowas von unfreiwillig komisch, von Grusel keine Spur. Wenn es mal derbe zur Sache geht und Konga Menschen zersägt, dann hat man sich bei Hörspiele Welt selber ein dickes Ei ins Nest gelegt und diese Szene so dämlich werden lassen, indem man ohne Ende beschreibende Monologe einsetzt, die so niemals irgendwer in größter Panik von sich geben würde. Wieso setzt man da nicht den Erzähler nein? Nein, man lässt eine Frau in einem Schrank sitzen, die so einen Stumpfsinn von sich gibt, selten so einen Quatsch gehört. Und wenn es dann doch mal lustig werden soll und Macabros seinem losen Mundwerk freien Lauf lässt, zünden die Lacher und Gags kaum bis gar nicht. Somit kann man durchaus sagen, dass der inhaltliche Bereich einem Trümmerhaufen gleicht, auf dem sich eigentlich kein Hörspiel aufbauen lässt, aber vielleicht kann die Umsetzung an sich doch noch was retten?


    Könnte man meinen, denn ein Manko wurde ausgetauscht, Simon Gosejohann ist nicht mehr mit von der Partie und Boris Tessmann ist der neue Macabros. Doch kann er hier was retten? Leider nicht, denn er bleibt blass, was ich aber nicht mal ihm zuschreibe, denn er ist ein Routinier, der sein Handwerk versteht und er ruft sein Pensum ab, mehr aber auch nicht, weil er anscheinend von der Regie nicht richtig gefordert wurde, diesen Eindruck habe ich jedenfalls. Carminia Brado hat auch eine neue Stimme, Sabina Godec spricht nun diese Rolle und macht ihre Sache ganz gut, da gibt es nicht viel zu meckern. Helmt Krauss ist erneut als Al Nafuur im Einsatz, nur lassen sich diese kurzen Momente kaum bewerten, hier und da kommt Krauss zum Zuge und geht fast in Halleffekten unter. Mit Robert Missler, Ulf Karsten Schmidt und Hans Jörg Karrenbrock sind noch weitere bekannte Sprecher mit dabei, doch auch ihre Leistungen haben mich nicht umgehauen. Mag sein, dass Ulf Karsten Schmidt gerne mit seinem Hamburg Dialekt zu Werke geht und die Geschichte in Norddeutschland spielt und es somit nicht ungewöhnlich ist, so kam es teilweise schon recht nervig rüber. Misslers Einsätze klingen so, als sei gar keine Bindung zum Rest vorhanden und Karrenbrock geht für meinen Geschmack als Erzähler wieder zu träge und schleppend vor. Somit kann man durchaus sagen, dass bis auf Sabina Godec keiner der bekannten Sprecher so wirklich überzeugt hat, welche Gründe das auch immer haben mag, aber das kann und darf es im Prinzip nicht sein. Die restliche Sprecherliste ist voll mit mir unbekannten Namen und die Leistungen haben mich nicht mal ansatzweise überzeugt und ich empfand sie als schlecht. Entweder gehen die Sprecherinnen und Sprecher hölzern zu Werke oder es stimmt in anderer Hinsicht nicht. Oliver Schmitz klingt als Herrmann (Breit)Stetter gepitched und seine Einsätze wirken so unfreiwillig komisch und Christina Josten hört sich so an, als würde sie lispeln, was ebenfalls komisch wirkt. Somit kann ich die Aussage sogar noch ausbauen, dass mich bis auf Sabina Godec kein Sprecher überzeugen konnte, denn das gilt nicht nur für die bekannten Namen. Schade, aber auch in diesem Bereich ist das Hörspiel für meinen Geschmack ein Totalausfall!


    Hier und da gibt es ein paar düstere Klänge, aber alles in allem kommt mir die Untermalung diesmal zu "random" vor. Ein paar Gitarren und etwas Gesang reichen nicht aus, um eine Gruselhörspiel vernünftig zu unterlegen, da muss ganz klar mehr kommen. Doch das große Problem ist ganz anderer Natur, denn die Abmischung ist eine einzige Katastrophe, mal wird das Hörspiel lauter, dann wieder leiser und oft hatte ich den Eindruck, dass es sich bei diesem Werk einfach nur noch um einen Soundbrei handeln würde. Stellenweise versteht man die Sprecher nicht mehr und man muss sehr laut aufdrehen, nur um danach wieder leiser zu machen, weil der Ton einen normalen Pegel erreicht. Sehr ärgerlich und unnötig und soundtechnisch ist dieses Hörspiel alles andere als zeitgemäß!


    Das Cover sieht wieder sehr verschwommen aus, ob das nun an der Vorlage liegt oder nicht sei dahingestellt, einen guten Eindruck hinterlässt das aber nicht, genau wie die zahlreichen Rechtschreibfehler auf der Rückseite des Digipaks und im Inlay. Das vermittelt einen amateurhaften Eindruck und es wäre sicherlich kein Problem gewesen, mal jemanden über die Texte schauen zu lassen. So ist nun der Klappentext fehlerhaft und zahlreiche Namen sind falsch geschrieben, das wirkt schon peinlich und wäre absolut vermeidbar gewesen.


    Für meinen Geschmack ist dies die schwächste Folge bisher und es wird nach zwei Jahren Pause ein riesiger Rückschritt präsentiert. Wie kann sowas passieren? Es stimmt meiner Meinung nach in keinem einzigen Bereich der Produktion und für mich persönlich ist dies eines der schlechtesten Hörspiele überhaupt. Sollte es doch noch mit Macabros weitergehen, dann hoffentlich stark verbessert, denn auf diesem Niveau kann und darf es nicht weitergehen!


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