MIND - Das Hörspiel

  • In nicht all zu ferner Zukunft:
    11 Millionnen Arbeitslose,Wasser ist Mangelware, die durchschnittliche Sommertemperatur beträgt 42 °C.
    Journalistin Nora recherchiert über die geplante Implantation von ID-Chips,einer Art elektronischer Personalausweise, die allen Bundesbürgern implantiert werden sollen.
    Da erhält Nora geheimnisvolle E-Mails, die sie auf die Spur des Erfinders der MIND-Chips führen.
    Als sie erfährt, was wirklich mithilfe der Chips geschehen soll, muss Nora um ihr Leben fürchten ...


    Ein wirklich eindrucksvolles Erstlingswerk, dass HEAROIC hier präsentiert. Die Story, die erfreulicherweise mal in Deutschland spielt, erinnert an klassische Science-Fiction-Geschichten wie "1984" oder die Erzählungen von Philip K. Dick ("Minority Report")
    Prduktionstechnisch gibt es nichts zu beanstanden. Effekte und die Synthir-lastige Musik tragen sehr zur spannenden Grundstimmung des Hörspiels bei.
    Auch die Sprecher, die mir zumeist unbekannt waren (Tilo Schmitz als sparsam eingesetzter Erzähler und Volker Brandt als Bösewicht sind die prominentesten Mitglieder des Sprecherensembles), leisten hervorragende Arbeit, allen voran die großartige Christina Puciata in der Hauptrolle.
    Erfreulich ist auch, dass es sich um eine abgeschlossene Geschichte handelt, auch wenn es gegen Ende hin etwas schnell geht und die Auflösung erfahrene Sci-Fi-Fans nicht gerade überraschen wird.


    Fazit:


    Toller Einstand des neuen Labels mit einer durchweg überzeugenden Story und erstklassiger Besetzung. Unbedingter Hörtipp meineraseits!

    Und die Verwirrung wird all jene verwirren, die nicht wissen. Und niemand wird wirklich genau wissen, wo diese kleinen Dinge zu finden sind, die verknüpft sind mit einer Art von Handwerkszeug, das durch die Verknüpfung verknüpft ist.

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  • Berlin, Jahre nach der Mitte des 21. Jahrhunderts. Die Reporterin Nora Fischer ist mit ihrer aktuellen Arbeit als Reporterin alles andere als zufrieden, aber nicht etwa weil ihr der Job an sich keinen Spaß macht, sondern weil objektive Berichterstattung immer mehr zum Fremdwort wird. Nachdem sie ein Interview mit dem Pressesprecher einer zukunftsträchtigen Chipfirma geführt hat, erhält sie kurz darauf eine merkwürdige SMS, die sie nicht recht versteht. Diese ist der Auftakt zu einer Recherche, welche sie zu einem üblem Komplott führt, das fast zu unglaublich scheint um überhaupt wahr zu sein.


    Bereits lange wurde das Hörspiel im Vorfeld angekündigt und die Thematik klang damals schon verdammt interessant, und sie ist es auch. In diesem Hörspiel wird ein beängstigendes Szenario geschaffen. Der Science-Fiction-Thriller (ein ja ohnehin nicht gerade oft bemühtes Genre) hat es wirklich in sich und bietet alles, was eine spannende Geschichte ausmacht. Angefangen bei der Tatsache, dass hier keine vollkommen neue Welten geschaffen werden, sondern die Handlung in einer vertrauten Umgebung spielt und durchaus vorstellbar ist, über die glaubwürdigen Hauptfiguren bis hin zur phantastisch unterhaltenden Inszenierung. Am Anfang dauert es zwar ein wenig bis man sich richtig in der Handlung wiederfindet, aber dann gibt es kein Halten mehr und die Verschwörungen, die sich offenbaren, ziehen einen immer mehr ins Geschehen. Bei einer Spieldauer von 100 Minuten stellt sich natürlich immer irgendwo die Frage, wie es denn mit Längen aussieht. Diese sind aber so gut wie überhaupt nicht vorhanden. Gerade auf der 2. CD gibt das Hörspiel nochmal so richtig viel Gas und das Finale ist wirklich absolut fesselnd. Man hat es also geschafft eine hochinteressante Geschichte mit genügend Substanz für diese Spieldauer auf die Beine zu stellen. Hier wird man wahrlich hervorragend unterhalten.


    Tilo Schmitz führt als Erzähler durch das Hörspiel. In der Hauptrolle hört man Christina Puciata als Reporterin Nora Fischer, die einen sehr guten Eindruck hinterlässt. Größere Rollen besetzen auch Mario Hassert als Leon Bergen, Volker Brandt als Maximilian Faler, Bettina Koch (auch Dialogregie) als Biljana Dimitc und Martin Arnhold als Mortimer Wallet, der Erfinder des Mind-Urchips. In den Nebenrollen gibt es viele weitere Sprecher zu hören, die ihre Sache gut bis sehr gut machen. Lediglich Ute Herzog hört sich als Computerstimme etwas komisch an.


    Die Musiken sind sehr effektvoll in Szene gesetzt und unterstützen die spannenden Szenen im Hörspiel optimal. Dabei findet man auch öfters ähnliche Klänge, die dem Hörspiel soetwas wie eine durchgängige Note verleihen. Für einen Science-Fiction-Thriller sind die Effekte auffallend zurückhaltend, was aber daran liegt, dass man keine völlig abgehobene Umgebung geschaffen, sondern lediglich den aktuellen Zustand leicht modernisiert hat. Die Effekte klingen so recht natürlich, nicht abgespact und verrichten ihren Dienst sehr gut. Insgesamt also eine wirklich solide Untermalung für eine spannende Geschichte.


    Dickes Lob auch für das Bonusmaterial, dass immerhin über 10 Minuten ausmacht und recht interessante Einblicke in die Hintergründe der Produktion bietet. Robert Rausch (im Hörspiel der Sprecher des Arbeitskollegen Chris) führt durch die verschiedenen Interviews mit einigen Sprechern und das Zuhören macht wirklich sehr viel Spaß.


    Fazit: Thriller in dieser Umsetzung darf es von Hearoic gerne mehr geben. Eine spannende Handlung und eine packende Story sind natürlich noch nicht alles, aber hier stimmt auch der Rest. Die Musiken sind schon recht gut, ebenso die Sprecher und auch bei den Effekten leistet man sich keinen Ausrutscher. Alles in allem ein Hörspiel, das völlig empfehlenswert ist. Von mir gibts letztendlich ein knappes sehr gut.


    Note 1-



    (c) 2006 - Daniel Merk
    http://www.hoerspieleportal.de/folgen.php?id=94

  • Mir gefällt das Hörspiel auch. Allerdings musste ich mich erst an die weiblichen Sprecher gewöhnen. Die anderen waren TOP. Die Geschichte brachte mich auch mehrmals zum Schmunzeln und der Spruch "Sind die Sicherheitsbeamter (?) oder Pförtner?" war einfach genial!

  • Zitat

    Original von acquire
    Mir gefällt das Hörspiel auch. Allerdings musste ich mich erst an die weiblichen Sprecher gewöhnen. Die anderen waren TOP. Die Geschichte brachte mich auch mehrmals zum Schmunzeln und der Spruch "Sind die Sicherheitsbeamter (?) oder Pförtner?" war einfach genial!


    Meine Lieblingsstelle: Leon betritt Biljanas Wohnung. Hatte irgendwie beim produzieren schon nen Lachflash. Naja, finde wohl nur ich lustig:-)

  • Zitat

    Original von Joersch-sb
    Meine Lieblingsstelle: Leon betritt Biljanas Wohnung. Hatte irgendwie beim produzieren schon nen Lachflash. Naja, finde wohl nur ich lustig:-)


    Nö, bist nicht allein. Muss zu meiner Schande gestehen: Ich hab es erst gerade gehört - und das in einem Rutsch. Schaffen nicht viele Mehr-CD Hörspiele.


    Rezension folgt noch, nur kurz vorab mein Eindruck:


    - Story: SEHR geiler Ausgangspunkt, schöne philosophisch-humanistische Denkanstöße. Einzig das letzte Drittel empfand ich als zu, hm, "usual business". Nicht falsch verstehen: Ich sage nicht, daß es langweilig ist, das ist es beim besten Willen nicht, aber die ganze "Unterlegene dringen in HighTech-Labor ein und machen, bzw. versuchen alles zum Erliegen zu bringen"-Aktion war mir nach dem genialen "Intro" doch etwas zu "flach" (wenn auch sehr unterhaltsam).


    - Sprecher: Klasse gecastet, derbe Ausrutscher oder "Overacting mit der Keule" hab ich nicht mitgekriegt, dafür umso solidere Leistungen aller Beteiligten. Schön war es zudem, mal wieder Volker Brandt zu hören.


    - Effekte: Sauber gemacht, liebe Hearoics. Das war sicher keine "mal eben"-Arbeit. Die Atmosphäre passte und ich hatte auch nicht das Gefühl "nanu, wo sind die jetzt gerade?"
    Auch bei der Schlüssigkeit der Geräusche ist mir beim ersten Durchgang nichts Gravierendes aufgefallen.
    Genial fand ich den "Mind Reader"-Effekt; schön dieses "Gedanken-Chaos" eingefangen und die Konzentration auf einen bestimmten Gedanken(strom) hervorgehoben. Top!


    - Musik: Zweischneidig. Einige Stücke passten meiner Meinung nach perfekt, mit anderen habe ich mich etwas schwergetan. Kurze Erläuterung: Bei einer solchen Thematik, bei solchen Settings, da habe ich eher eine kühle, sterile Atmosphäre vor Augen, auch oder insbesondere bei Actionszenen. Ein brilliantes Beispiel für sowas ist der Score von Brad Fiedel zu "Terminator 2", exemplarisch Sarah Connors Flucht aus der Anstalt. Minimalistisch, treibend, und doch sehr "still" und kühl. Bei einigen eurer Actionszenen war mir zuviel "dickes Gewummer", bzw. es kam zu "fett" und hektisch rüber, gerade WEIL es eigentlich eine sehr filigrane "Stealth-Aktion" sein sollte und es letztlich nicht 100% zur Coleur der Situation passen wollte.


    Natürlich liest man jetzt wieder zeilenweise "Mecker", aber es soll nicht negativ rüberkommen.
    "MIND" ist für mich ein Grenzfall zwischen einem GUT und einem SEHR GUT mit Absrichen. Werd mir das Teil jedenfalls nochmal anhören .


    Und für die Story und die Idee allein: Geilo! Sicherlich wäre das, wenn man gehässig wäre, der feuchte Traum von Häuptling Rolling Thunder (wie er im Heise.de-Forum gern genannt wird).

  • Habe bei miener Rezi im Talk 7 von 10 Punkten gegeben. Bin nun keine SciFi-Fan aber die Story von MIND hat mich wirklich gefesselt. Schade nur, war auch mein größter Kritikpunkt, dass die Handlung absolut vorhersehbar ist und keine spontanen Handlungswendungen erfolgten. Aber dies soll sich im Nachfolger ja ändern.

  • Zitat

    Original von TimN
    Habe bei miener Rezi im Talk 7 von 10 Punkten gegeben. Bin nun keine SciFi-Fan aber die Story von MIND hat mich wirklich gefesselt. Schade nur, war auch mein größter Kritikpunkt, dass die Handlung absolut vorhersehbar ist und keine spontanen Handlungswendungen erfolgten. Aber dies soll sich im Nachfolger ja ändern.


    Aber alles ab mind. 8 von 10 Punkten für den Schrott von Farelia? 8o


    Tut mir leid, absolut nicht nachvollziehbar.