Die Knickerbocker-Bande (11) Das Kabinett des Dr. Horribilus (Jumbo)

  • Eure Schulnote für "Die Knickerbocker-Bande (11)" 2

    1. Gut (2) 100%
    2. Sehr Gut (0) 0%
    3. Befriedigend (0) 0%
    4. Ausreichend (0) 0%
    5. Mangelhaft (0) 0%
    6. Ungenügend (0) 0%


    Inhalt:
    Axel findet sich auf einem fremden Bett in einem gespenstischen Haus wieder. Er hat keine Ahnung, wie er hierher gekommen ist. Es kommt ihm so vor, als hätte jemand einen Teil seines Gedächtnisses gelöscht. Als er und seine Freunde herausfinden wollen, was geschehen ist, kommen sie einem Verbrechen auf die Spur.


    Story:
    Thomas Brezina ist dafür bekannt, bei seiner Serie „Die Knickerbocker-Bande“ gerne mal ein wenig weit über das Ziel hinaus zu schießen und Plots zu präsentieren, die den Rahmen einer „Jugend-Krimi-Serie“ sprengen. Bei den Hörspielumsetzungen von junior schien man sich leider auch genau auf die arg überdrehten Geschichten spezialisiert zu haben. Die späteren Veröffentlichungen von Ravensburger (die nun eben von JUMBO wiederveröffentlicht werden) blasen da, abgesehen von zwei oder drei Folgen, eher in ein anderes Horn und präsentieren die bodenständigeren Geschichten. Hiervon macht auch die Folge „Das Kabinett des Dr. Horribilus“ keine Ausnahme, im Gegenteil: Ich würde sogar soweit gehen zu behaupten, dass man hier eine der besten Geschichten der Serie vorliegen hat. Schon der Einstieg ist überaus ansprechend gewählt, befindet man sich doch ohne viel Gerede direkt mittendrin in der Handlung. Geschickt wird nun nach und nach aufgedeckt, was Axel widerfahren ist. Man fiebert als Hörer mit, denn man möchte natürlich Erklärungen haben und ebenso möchte man „Das Geheimnis des Herrn Halloween“ (der ursprüngliche Titel der Folge) entschlüsseln. Mit etwas über 50 Minuten bleibt hier jedenfalls kein Raum für zu langes Gerede zwischendurch.Stattdessen treibt man die Handlung permanent voran und hält die Spannung bis zum Ende aufrecht. Völlg ohne übertriebene Aktionen kommt diese Serie natürlich auch nicht aus(Ich sage nur: SPRENGUNG!), aber mit dem hier Gebotenen kann ich sehr gut leben. Wie bereits geschrieben: Für mich rein von der Geschichte eine der besten Folge der Serie.


    Sprecher:
    Im Jahre 2002 entstand diese Serie unter der Regie von Hans-Joachim Herrwald im Rabbit Studio und unter diesen Umständen macht man sich natürlich herzlich wenig Sorgen um die Sprecher. Diskussionswürdig ist ohne Frage das Alter der Sprecher, denn mit Ausnahme von Poppi-Sprecherin Lotte Bublitz klingt keiner der vier Hauptsprecher wirklich wie ein Kind. Vorallem Tobias Pippig geht in meinen Ohren so gar nicht als 10-jähriger durch. Allerdings gehen alle Sprecher mit hörbarem Engagement zu Werke und schaffen es somit ohne Probleme den Rollen Leben einzuhauchen. Besonders gefordert ist bei dieser Folge natürlich Axel-Sprecher Tobias Schmidt, denn Axel hat einiges miterlebt. Sauer, verwirrt, aggressiv … das Spektrum ist hier überaus groß und es kann sich ohne Frage hören lassen. Als Erzähler führt Douglas Welbat durch die Handlung und man hört ihm die jahrelange Routine einfach an. Außerdem sind weitere bekannte Sprecher wie Wolf Frass, Ursula Vogel (klasse als Schreckschraube Frau Bogner) oder Henry König mit dabei, so dass man sich um die Leistungen hier wirklich keinerlei Sorgen machen muss.


    Musik und Effekte:
    Das Titellied ist ... interessant, aber das war es auch schon vor 8 Jahren. Da es nur relativ kurz ist, kann man mit diesem „Gejaule“ auch einigermaßen gut noch leben. Ansonsten geht es musikalisch recht ordentlich Werke. In den passenden Momente sorgt man für eine leicht düstere Untermalung und trifft damit oftmals genau den richtigen Ton. Vorallem die Momente, in den Axel sich wieder zu erinnern beginnt hat man ansprechend gelöst. Zwar ist es „nur“ ein einfacher Effekt, aber er erzielt vollends seine Wirkung. Leider klingt die Musik dafür hier und da auch mal ein wenig zu happy, was ein wenig auf die Atmosphäre drückt. Man hätte sicherlich ein stimmigeres Bild zaubern können. Was aber auf der ganzen Linie überzeugen kann, ist die Untermalung mit Geräuschen. Vor allem die Szenen in der Natur sind stimmungsvoll in Szene gesetzt und man fühlt sich wirklich als wäre man gerade draußen auf einer Wiese. Hier bekommt man ganz einfach geboten, was man bei einer Herrwald-Produktion erwartet hat. Trotz des Alters (naja ... so lange ist 2002 nun auch wieder nicht her) braucht sich die technische Umsetzung nicht zu verstecken.


    Fazit:
    Wenn man die Geschichten rund um „Die Knickerbocker-Bande“ mag, dann bekommt mit „Das Kabinett des Dr. Horribilus“ eine der besten Folgen der Serie geboten. Man muss eben damit leben, dass hier alles gerne etwas größer zugeht, aber für seine Verhältnisse bleibt Thomas Brezina sehr bodenständig. Die Geschichte wird kurzweilig und ohne unnötige Längen erzählt. Bei den Sprechern präsentiert man eine ansprechende Cast und jedem Beteiligten hört man sein Engagement an. Lediglich bei der Musik könnte man etwas konsequenter und vielleicht düsterer/unheimlicher arbeiten. Allerdings muss man auch bedenken, dass es immernoch eine Serie für Kinder ist und da dürfen dann auch mal ein paar fröhlichere Klänge her. Was mich allerdings sehr irrtiert, ist der neue Name für die Produktion. Ein „Dr. Horribilus“ kommt im ganzen Hörspiel logischerweise nicht vor, da der böse Gegenspieler ja eben „Herr Halloween“ ist. Naja … Schwamm drüber, denn letzten Endes zählt nur die Qualität der Produktion und die ist hier recht hoch. Wer also mal eine Alternative zu „TKKG“, „Die drei ???“ und Co. sucht und „Die Knickerbocker-Bande“ wegen ihrer Überdrehtheit eher gemieden hat, der sollte bei dieser Folge definitiv mal ein Ohr riskieren. Alles in allem eine richtig gute Produktion.


    **** / *****
    Gut


    © 04.07.10 by lord gösel / Hörspiel-Maniac

  • Was ist nur passiert? Axel (Tobias Schmidt) wird in einem ihm unbekannten Haus in einem Bett wach und er weiß nicht, was ihn dorthin verschlagen hat. Jedenfalls wird er von dem Besitzer als Dieb bezeichnet, doch er hat noch nie etwas in seinem Leben geklaut. Auch andere Leute aus der Gegend haben anscheinend irgendetwas gegen ihn. Seine Mitstreiter der Knickerbocker-Bande wollen ihm helfen und den seltsamen Vorgängen auf den Grund gehen!


    - Meinung -


    Weiter geht es mit den Neuauflagen der Abenteuer von Thomas C. Brezinas Knickerbockern. Ich muss sagen, dass die Folgen mit der Story stehen und fallen und je abstruser sie klingen und hingebogen werden, desto weniger unterhalten sie mich, doch hier hält sich alles in Grenzen, es geht glücklicherweise nicht ganz so weit hergeholt und abwegig zu und deshalb kann diese Folge auch inhaltlich weitestgehend überzeugen. Natürlich runzelt man an der einen oder anderen Stelle die Stirn und wundert sich, aber das ist halt das Markenzeichen des Autors und das macht die Abenteuer der Knickerbocker aus. Unterm Strich ist dies aber gute Unterhaltung, kurzweilig erzählt und darauf kommt es an.


    Die Sprecherriege ist namhaft, wie man das von den zahlreichen Produktionen von Hans-Joachim Herwald kennen und erwarten dürfte. Die Hauptsprecher sind sowieso in ihrem Element, junge und talentierte Stimmen, die motiviert zu Werke gehen. Dazu Douglas Welbat als Erzähler und er ist die Routine selbst und er führt ganz souverän durch die Handlung. Als Gäste sind alte Recken und Könner wie Ursula Vogel, Wolf Frass, Henry König, Sven Dahlen und Thorsten Warnecke mit von der Partie, da kann man also nicht meckern und unter Herwalds Regie geben alle ihr Bestes.


    Die Untermalung von Freddy Gigele (Pseudonym?) ist wirklich treffend und lässt ein düsteres Flair aufkommen, das absolut passend ist. Natürlich wird es nicht zu gruselig, Kinder und Jugendliche wollen diese Hörspiele ja noch hören und sind die eigentliche Zielgruppe, aber schön schaurig wird es dennoch. Stimmungsvolle Musiken, passende Geräusche, in diesem Bereich wird ebenfalls überzeugende Arbeit abgeliefert.


    Doch, die Folge hat mir richtig gut gefallen und ist eine der besseren der Serie, Fans der Knickerbocker kommen hier also vollauf auf ihre Kosten und dürften sich bestens unterhalten fühlen. Inhaltlich solide, handwerklich gibt es nichts zu beanstanden, somit ist dies hier ein empfehlenswertes Abenteuer!


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