Ich habe 'U-666: Insel des Schreckens' gehört und finde es... 0
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Hoppla, da höre ich die CD und denke mir "Hm, irgendwie... komisch?". Ein Gefühl wie nach "Potter VI": Während man es hört/liest, denkt man öfters "das ist nicht so ganz das, was ich erwartet habe", doch am Ende ist man einfach nur begeistert davon. In der Tat, ja, diese Folge zwei ist anders. Sie baut nicht mehr auf dieser schleichenden Gewissheit auf, daß _irgendetwas_ nicht stimmt, daß ein nameloses Grauen irgendwas -tja, was denn nur?- auf die Protagonisten wartet.
Nein, diese Folge bietet gänzlich andere Kost. Sie spielt parallel zu den Ereignissen an Board der U-666 aus Teil 1, Tauchfahrt des Schreckens.
Wir rekapitulieren:
Die befreundeten Abenteurer hatten sich über das das weitere Vorgehen mit dem am Teufelsriff gefundenen, gesunkenen, dennoch unversehrten und bedrohlich wirkenden U-Boot "U-666", einem Prototypen des Dritten Reiches, praktisch entzweit.
Während die Waghalsigen des Teams auf der Suche nach Abenteuer, Ruhm und Reichtum jegliche Vorsicht vergaßen, zog Claire es vor, nicht mit an Board des unheimlichen U-Boots zu gehen. Doch so weise ihre Entscheidung mit Hinblick auf das Ende ihrer Freunde auch war, dem Grauen konnte sie dennoch nicht entkommen, denn "der einzige Hund auf der Insel", Tom, hatte bei der Beerdigung der sechse Leichen mit den abgetrennten linken Händen in Teil 1 eben eine solche Hand gefunden. In seinem hündischen Eifer schnappte er sich jenes abgetrennte Körperteil und schleppte es mit sich. Doch irgendwas stimmte nicht: Tom veränderte sich, sah verwahrlost und krank aus und schließlich musste Pedro, der Besitzer des "Insel-Lädchens" seinen vierbeinigen Freund beerdigen.
Als Claire danach wieder in Pedros Laden auftaucht, bekommt sie Gesellschaft. Eine hundeähnliche Bestie steht plötzlich im Ladenraum... - und ist ganz und gar nicht mehr so zutraulich und verspielt...
Was am Ende des ersten Teils angedeutet wurde, ist genau das, was man hier sehr gut inszeniert bekommt: Far Cry ohne High-Tech Labore, oder Resident Evil, oder aber kurz gesagt: Eine Insel voller Zombies.
Eine grundsolide Umsetzung, das war, was ich von World Abrdiged erhofft hatte und genau das habe ich auch bekommen. Geräuscheffekte und Musik sind wie schon in Teil 1 ein Garant für das "Mittendrin, statt nur dabei"-Gefühl, wenn gleich ich sagen muss, daß es bei einigen Effekten doch etwas "mehr" hätte sein dürfen/müssen. Wenn Claire beispielsweise der Bitte eines Infizierten nachkommt, ihn nicht so zurückzulassen, und sie ihm dann mit der Schrotflinte den Kopf wegschießt, dann kommt die Schrotflinte sehr fett rüber - aber "danach" leider nichts, kein kleines Splattergeräusch, nichts. Gut, es muss nicht wie bei Sinclair sein, daß -übertrieben gesagt- das Öffnen einer Tür klingt, als hätte gerade "Little Boy" die kritischen 560m erreicht, aber eben ein bischen "mehr" hätte an einigen (wenigen!) Stellen nicht geschadet.
Die Sprecher können einmal mehr durchweg glänzen, einzig die Sprecherin der Voodoo-Priesterin empfand ich persönlich als etwas zu jung oder "jugendlich" - wobei sie an sich einen guten Job abliefert, nur passte die Stimme irgendwie nicht wirklich zu dem Charakter.
Fazit:
Sommer, Zombies, Sonnenschein - naja, nicht ganz. Aber in etwa. "Insel des Grauens" erweist sich als würdige Fortsetzung, bzw. Parallelhandlung des ersten Teils und serviert (endlich!!!) mal grundsolide Zombiekost, wie man sie in unzähligen Filmen, aber viel zu wenig Hörspielen liebgewonnen hat. Musik, Effekte, Sprecher, dies alles ist genauso stark wie das Überraschungs-Debüt des vergangenen Jahres, doch die Story geht diesmal eine völlig andere Richtung. Wo in Teil 1 die Spannung durch das Ungewisse erzeugt wurde, setzt man hier auf den Horror der Abgeschlossenheit der kleinen Insel, auf der sich nach und nach alle Bewohner infizieren, bzw. durch die anderen Zombies und Kreaturen infiziert werden und somit für Claire der klassische "Survival Horror" auf dem Programm steht.
Wer ein "leises" Gruselhörspiel wie Teil 1 erwartet, wird vielleicht enttäuscht sein, wer sich aber auf den "Genre-Umschwung" einlassen kann oder per se schon Spaß an klassischen Zombiefilmen hat, der wird mit diesem gelungenen zweiten Teil sicher seine helle Freude haben. Und der Cliffhanger am Ende lässt jetzt schon auf einen sehr interessanten, dritten Teil hoffen.
Thumbs up, guys!