Grüsse aus Gehenna: Am Anfang war das Schwert (Teil 1)

  • Ich habe 'Grüsse aus Gehenna: Am Anfang war das Schwert (Teil 1)' gehört und finde es... 0

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    Mit der Story um die Parallelwelt Gehenna, der Hölle, und die schwarzen Mächte, die unablässig versuchen, die Tore zu unserer Welt wieder zu öffnen, verspricht ohne Zweifel spannende Fantasy-/Horrorunterhaltung.
    Auch der Aufbau der Einführung der Hauptfiguren gestaltet sich spannend; an Action mangelt es nicht, an Mystery- und Fantasyelemtenten ebenso nicht (klasse die Idee mit dem Schwert Durandana, das versucht, seinen Träger geistig zu unterwerfen) und dennoch bleibt genügend Zeit, die Hintergrundgeschichten der Charaktere zu erzählen - integriert in die Handlung.


    Nur zwei Punkte muss ich bemängeln. Zum einen: Depressionen legt man nicht "mal eben" ab und ganz gewiss machen "seltsame Umstände" da keine Ausnahme, bzw. aus dem Betreffenden einen ultra-coolen Sprücheklopfer, in den sich Alex des öfteren schon mal gern verwandelt.
    Zum zweiten: Action gepaart mit coolen Sprüchen sind immer gewagt. Bei Charakteren wie "Blade" funktioniert es. Bei einem 22jährigen "Grünschnabel" im Kapf gegen die dunklen Mächte, der vermutlich gerade auch noch seinen Vater verloren hat, nachdem ihn schon der Tod seiner Mutter in Depressionen stürzte, jedoch wohl kaum. Sprüche wie "die Überlebenschanchen für geflügelte Arschgesichter waren stark gesunken" sollte man eher außen vorlassen - das passt einfach (noch) nicht zu Alex' Charakter.


    Sprecher:
    Einen fast kompletten Satz neuer Stimmen gibt es hier. Derbe Aussetzer allerdings nicht. Dafür finden sich gerade mit "Nikodemus" Andreas Bötel und -wie schon als Schedoni bei den "Schattensaiten"- Marco Göllner zwei absolute herausragende und markante Stimmen, die den "wissenden" Charakteren genial Leben einhauchen.
    Nils Hensel und Katja König als (unfreiwillige) Neuzugänge bei den Guten kommen ebenfalls solide rüber, wenn auch der oben bereits angesprochene "Coolness-Overkill" auf Seiten Hensels Scriptmäßig heruntergeschraubt werden sollte.


    Was meiner Meinung nach ebenfalls gelungen ist, sind die Stimmverzerrungen - wobei auch hier eine Gratwanderung erfolgt. Hr. Skrietsch versteht man sehr gut, das Gehenna-Monster am Anfang auch, indes hatte ich zwischendurch an einer Stelle Schwierigkeiten zu verstehen, was beispielsweise genau die "Kardinäle von Gehenna" sagten.


    Musik und Effekte:
    Es gibt viel Action - die entsprechend umgesetzt wurde, aber irgendwie fehlte gerade bei den etwas "abgedrehteren" Effekten, etwa wenn Durandana sich durch mehrere Monster schnetzelt, der entsprechende "Wumm", sie wirken zu flach. Dies ist zwar kein elementares Manko, sollte jedoch bei den (hoffentlich) kommenden Folgen berücksichtigt werden.
    Gelungen sind Geräuscheffekte wie der "Nachrichtenkristall" und spaßig ist auch Durandanas eigenes Geräusch geraten - die Schwert-Thematik erinnert ein wenig an "Star Wars", und so klingt auch das Schwert ein "wenig" nach Laserschwert.


    Die Musik ist rar, dennoch untermalen die meist sphärischen Klänge die entsprechenden Szenen gut, etwa wenn Mara mit ihrer toten Großmutter spricht.


    Fazit:
    Ein durchaus gelungener Erstling, eine Folge, die richtig Lust auf mehr aus Gehenna macht. Die Thematik an sich mag nicht 100%ig neu sein, aber die Mischung aus Fantasy, Mystery, Horror und Action entwickelt ihren ganz eigenen Sog.
    Wenn man noch am Charakter Alexander Leonhard feilt, die "Coolness" etwas weniger penetrant, und gerade die Splatter-/Actioneffekte ein wenig fetter inszeniert, dann ist man mit der Serie auf einem verflucht guten Weg.
    Als Note gebe ich für Teil 1 eine 2(-).

  • Inhalt:
    Neben der Erde existiert noch eine andere Welt: ein bizarres Schattenreich, gegen das die Hölle wie ein Kinderspielplatz erscheint. Durch die Jahrtausende geisterte sein Name durch die Lehren von Okkultisten und Magiern: Gehenna.


    Ein Ort, wo eine schwarze Sonne den Himmel regiert, und Kreaturen leben, für die die Menschheit nur ein Wort kennt: Dämonen. Seit Ewigkeiten lauern sie jenseits unserer Wahrnehmung und warten auf den Tag, an dem die Schwarze Dämmerung die Barrieren zwischen den Welten einreißt, und ihnen den Weg auf die Erde ebnet. Nun steht dieser Tag kurz bevor, denn in der Stadt Dornberg arbeiten unbekannte Mächte daran, die Hölle auf Erden zu entfesseln...


    Alex Leonhards Leben wird auf den Kopf gestellt, als er erfährt, dass sein Vater Hendrick lange Jahre in Dornberg als Dämonenjäger gearbeitet hat. Doch nun ist Hendrick verschollen, und Alex wird vor die Wahl gestellt, den Job seines Vaters fortzusetzen - wovon er alles andere als begeistert ist. Doch er willigt ein - und stellt sich der schwersten Prüfung seines Lebens: Dem magischen Schwert Durandana...


    Story:
    Noch ein neuer Geister- oder Dämonenjäger in der Hörspielwelt? Braucht man den? Nun ja ... zumindest stellt sich "Grüsse aus Gehenna" als alles andere als ein billiger Abklatsch der Serien "John Sinclair" oder "Gabriel Burns" heraus. Zwar ist Hauptakteur Alex, ebenso wie Steven Burns, der klassische Antiheld, aber das Setting der Serie ist schon ganz anders. Direkt zu Beginn legt man einem Zweiteiler vor und in diesem ersten Teil nimmt man sich mächtig Zeit um die Charaktere vorzustellen und den Hörer mit der Situation vertraut zu machen. Allerdings geht es mitunter doch schon etwas zäh zu. Trotz der eingeschlichenen Längen vermag die Handlung der Hörer in ihren Bann zu ziehen und zu fesseln. Allerdings wirkt so mancher cooler Spruch doch ehr deplaziert und vermittelt somit nicht das Gefühl von Coolness sondern stellenweise ehr von unfreiwilliger Komik. Insgesamt bewerte ich die Geschichte als befriedigend plus.


    Sprecher:
    18 Stimmen sind hier insgesamt zu hören. Wen man sofort erkennt, ist Marco Göllner, der den Schattensaitenfans als "Schneemann" bzw Schedoni bekannt sein dürfte. Ansonsten sagen mir die Namen eigentlich nichts. Leistungen, die man als Totalausfall bewerten kann sucht man allerdings vergeben, doch wirklich optimal ist das gebotene auch nicht. Nils Hensel, der Alex spricht wirkt auf mich in manchen Passagen etwas unbeholfen und grade wenn er seine "coolen" Sprüche reißt kommt es doch etwas hölzern. Ein weiteres Problem ist, dass es schwerfällt zu unterscheiden wann ein Part nun Erzähler sein soll oder wann es gesprochenes Wort sein soll. Hier darf man noch etwas arbeiten. Wirklich gut gefallen haben mir Sabine Kuse als "Namaah" und Andreas Bötel als "Nikodemus". Man hat aus dem Hause Pandoras Play in der letzten Zeit schon bessere Sprecherleistungen gehört und somit bekommen die Sprecher "nur" eine drei plus.


    Musik und Effekte:
    Die Musik geht grösstenteils in Ordnung und vermag es düstere Stimmung zu erzeugen, auch wenn das Titelstück (?) sehr nach "Phantom der Oper" klingt. Während man die Musik also durchaus als gut bezeichnen kann, kommen die Effekte leider etwas zu zahm daher. Die Kampfszenen in denen das mysteriöse Schwert Durandana zum Einsatz kommt, müssten schon etwas mehr die Boxen durchfegen um realistisch zu sein. Für die Effekte vergeben ich eine vier plus, zusammen mit der zwei für die Musik bleibt hier eine drei.


    Fazit:
    Mit diesem ersten Teil präsentiert man den Auftakt zu einer Serie, die sicherlich einiges an Potential zu bieten hat. Allerdings gibt es noch einiges an Spielraum nach oben. Die Handlung darf ruhig noch etwas flotter daher kommen und bei den Sprechern kann man sich ebenfalls noch steigern. Grösste Baustelle sind ohne Frage die zu zahmen Effekte. Insgesamt würde ich hierfür eine drei plus bzw. 3,5 Sterne vergeben. Da es keine halben Wertungen in meinem System gibt, drücke ich mal ein Auge zu und vergebe ****, den durchschnittlich ist das präsentierte Werk nicht. Freunde von Mystery und/oder Grusel können hier ohne Frage reinhören.


    **** / ***** = Gut(-) [mit zugedrücktem Auge]


    Anmerkung: Vielleicht hätte man die ersten beiden Folgen als Doppel-CD veröffentlichen sollen, denn 2 mal 10,20 für eigentlich ein Hörspiel ist schon etwas viel.


    © 2005 by lord gösel / Hörspiel-Maniac