Computer Force (1) Angriff der Glitches (TOPSOUND)

  • Ich habe 'Computer Force (1) Angriff der Glitches' gehört und finde es... 1

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    Inhalt:
    Datacontrol, das größte Datenverarbeitungszentrum der Welt, wird von einer Bande höchst gefährlicher Virus-Programme befallen: den GLITCHES. Sie wurden von Mr. Masterbit, dem Boss einer Hackerbande, geschaffen. Sie sollen die Herrschaft über alle Computer der Welt übernehmen. In ihrer Not laden die Programmierer von Datacontrol die Geheimsoftware COMPUTER FORCE. Diese fünf Antivirus-Programme machen sofort Jagd auf die Eindringlinge. Wird es ihnen gelingen, die GLITCHES zu eliminieren?


    Story:
    Hörspiele und Computer? Das geht leider nur selten gut, da die Autoren oftmals herzlich wenig Ahnung von Computern haben. Als Paradebeispiel hierfür sei mal "DDF (56) Angriff der Computerviren" genannt. Und dann soll ein derartiges Hörspiel, wie eben Computer Force auch noch für Kinder "Ab 6 Jahre" sein? Naja ... ich denke kaum, dass Kinder in dem Alter wirklich verstehen, was hier passiert. Ein fieser Oberhacker hat den neuen Supercomputer von Datacontrol mit den "GLITCHES" infiziert. Die GLITCHES stellen eine neue Generation unter den Computer-Viren dar, denn sich verfügen über Künstliche Intelligenz. Der einzige Ausweg die Daten von Datacontrol zu retten stellt die Computer Force dar. Anti-Viren-Programme, die ebenfalls über KI verfügen. Und das alles in einem Zeitalter, als ein Homecomputer noch 4 MB Arbeitsspeicher hatte. Schon sehr interessant zu hören, wie die Viren auf Datenpakete aufspringen und mit ihnen durch die Gegend düsen. Aber ... wir haben hier ja ein Kinderhörspiel und da muss noch was tolles passieren. Dieser Part wird durch den Satz "Wir sind aus dem Computer herausgeschossen und haben uns in Androiden verwandelt" eingeleitet. Ab da ist es dann völlig vorbei und man liegt entweder vor Lachen auf dem Boden, oder man rauft sich die Haare. Während die GLITCHES dann als "morphende" Androiden in der echten Welt herumrennen, sitzt die Computer Force im Rechner des PC-Freaks Danny fest und fängt munter an an der Hardware rumzubasteln. Wahrlich ... das ist ohne Frage eine moderne Serie, die nicht nur für Jungen ist. (Werbung auf der offiziellen Page www.computer-force.de) Nein, das ist einfach Schwachsinn³, was hier auf den Hörer losgelassen wird. Die Zielgruppe dürfte kaum dahinterkommen, was hier passiert und alle Leuten älteren Semesters dürften sich fragen, welches Sinn dieses Hörspiel hat. Die Geschichte jedenfalls kann zu keiner Sekunde überzeugen und ist einfach nur langweilig.


    Sprecher:
    Angaben zu letzteren gibt es leider niergendwo auf Hülle, CD oder Inlay.* Dabei ist ein Teil der Leistungen gar nicht schlecht. Bekannteste Stimme dürfte ohne Frage Manou Lubowski sein, der den PC-Freak Danny spricht. Wer es noch nicht wusste, merkt spätestens hier, dass diese Aufnahmen schon einige Jahre auf dem Buckel haben. Wieso? Nun ... Manou Lubowski klingt hier einfach wesentlich jünger und dementsprechend auch motivierter. Fern ab von Stefan Wolf und Sauerlichs Schokolade kann bzw. konnte der Gute wirklich noch überzeugen. Beim Rest der "normalen" Sprecher findet man ebenfalls keine Ausfälle, sondern solide Arbeit. Dafür werden die Ohren umso mehr durch die GLITCHES gequält. Verstellte und/oder hoch- und runtergepitchte Stimmen machen diese Charaktere nahezu unerträglich. Lediglich Megahert ist noch zu ertragen, alle anderen gehen einem auf die Nerven, sobald sie den Mund aufmachen. Besonders nertötend ist INDEX, der immer ein Geräusch von sich gibt, als würde er Schleim im Hals hochziehen, was zumindest bei mir nach dem 6. mal einen gewissen Ekel erregt hat. Stellenweise wirklich gute Sprecherleistungen und als Ausgleich dafür wirklich extrem nervtötende ... da bleibt am Ende ein Eindruck, der am unteren Ende von durchschnittlich steht.


    Musik und Effekte:
    Die Effekte klingen so, wie man sich wohl vor 15 Jahren das Innere einen Computers vorgestellt hat. Seltsame Soundcollagen und irgendwelche "Lasersounds" ... wirklich umwerfend ist das ganze nicht. Die Musik ist bei Kinderserien ja immer ein schönes Reizthema und auch hier ist dem so, denn das Titellied ist einfach grausam. Selbst die kurzen 45 Sekunden davon sind schon zuviel. Ansonsten gibt es keine grossartigen musikalischen Einspielungen. Hier und da kurze Ausschnitte und Abwandlung des Titelliedes, aber wirkliche Musik, die Stimmungen wie Spannung erzeugt gibt es nicht. Auch hier ist das Ergebnis eher bescheiden.


    Fazit:
    TOPSOUND legen hier eine alte Serie wieder auf, die es schlicht und ergreifend NICHT verdient hat. Diese Folge war schon vor 15 Jahren alles andere als überzugend und in der heutigen Zeit wirkt die Geschichte einfach nur noch albern und grösstenteils lächerlich. Die arg nervtötenden Sprecherleistungen setzten dem Wahnsinn noch die Krone auf. Nein ... das hier ist kein Klassiker, das ist ganz einfach Trash³. Wer mal gerne etwas schmunzeln möchte, der kann gerne ein Ohr auf diese Produktion werfen. Wer allerdings gut unterhalten werden möchte, der sollte einen weiten Bogen um diese Folge (und vermutlich auch um die ganze Serie) machen. FLOP!


    © 2005 by lord gösel / Hörspiel-Maniac


    * Diese Aussage ist leider falsch, aber ich habe die Rezi im Originalzustand belassen. Klitzeklein bei den Produktionsnotzien findet man Angaben. Dies teilte mir das Label übrigens mit und zwar eingeleitet durch den Satz "Wenn Sie sich die Mühe gemacht hätten, die Hülle genau zu betrachten" :D

  • Datacontrol, die grösste Firma der Welt wenn es um Datenverarbeitung geht, wird von den Glitches bedroht. Die Glitches sind Computerviren, die künstliche Intelligenz besitzen und deshalb umso gefährlicher sind. Die einzige Hoffnung scheint die Computer Force zu sein, Antivirus-Programme, die ebenfalls künstliche Intelligenz besitzen und auf die Glitches angesetzt werden. Können sie diese besiegen, obwohl sie noch nicht gestestet worden sind?


    - Meinung -


    Dieses Hörspiele dürfte EDVler in tränenreiches Gelächter stürzen, aber für die wurde diese Reihe sicherlich gemacht. Sollten diese aber damit in Berührung kommen...Ohren zu und durch! Da können Viren regelrecht aus Rechnern aussteigen und die Gegend unsicher machen, sie erinnern an Transformers und Pokémon und auch sonst geht es schrecklich bunt, albern, aber auch tierisch langweilig zu. Ein wenig Action gibt es zwar schon noch, doch die wird vom Schwachsinn überschattet, den sich der Autor aus den Fingern gezogen hat. Hier kriegen die Anti-Virusprogramme eigene Namen und eigene Charakterzüge. Da kann man nur mit dem Kopf schütteln...


    Es ist verständlich, dass die Sprecher zwar namentlich genannt werden, aber keiner Rolle zugeordnet werden wollen. Hier wird gequietscht, gegrunzt, die Rotze durch die Nase hochgezogen (kein Scherz!) und übelst die Stimme verstellt, der Hörer schwankt zwischen Gelächter und Ekel, ein Wechselbad der Gefühle ohne Ende, eine Achterbahnfahrt des Irrsinns. Zwar sind hier Sprecher am Werk, die schon einiges für das Label (damals Märchenland/Polyband) gemacht haben und auch ins Profilager gehören (z.B. Manou Lubowski), doch ihre Performance lässt in diesem Hörspiel arg zu wünschen übrig, das klingt alles schrecklich amateurhaft. Teilweise wird auch genuschelt was das Zeugs hält und da wird auch schon mal ein Masterbind zum Mastermint, jedenfalls klingt es so. Eine klägliche Vorstellung!


    Es fällt schwer die "Untermalung" Musik zu nennen, denn es gibt immer wieder seltsame Klänge, die wohl die Computerwelt darstellen sollen. Also komisches Gedudel und dann kommen gelegentlich kurze Varianten des Titellieds zum Einsatz, die aber auch nicht das Gelbe vom Ei sind. Lediglich die Geräusche und Effekte ausserhalb der Computerwelt können überzeugen und gehen als passabel durch.


    Hat TopSound nichts besseres mehr im Polyband-Archiv liegen? Da wäre MASK wahrscheinlich noch besser, denn die Computer Force ist eher eine Computer Farce und kann weder in die Sci-Fi-, noch in die Jugendhörspiel-Ecke gepackt werden. Ein hoffnungsloser Fall, selbst für Antivirus-Programme. Immer dran denken, nach dem Hören die Reinigungs-CD einlegen!

  • Zitat

    Original von DRY
    Oha, ich glaube das Teil muss ich mir irgendwann auch mal zulegen :D


    Wenn man sich mal wieder so richtig ablachen will, dann ist Computer Farce ähh ... Force sicherlich eine gute Idee :D


    Wenn man mit diesem Ansatz da ran geht, also wenn man Trash erwartet, dann ist das witzig.


    In etwa so wie mit Godzilla-Filmen ... die sind ja auch scheisse ... aber irgendwie auch geil und unterhaltsam.


    Problem ist eben nur, dass Computer Force nicht Trash sein sollte, sondern als ernstgemeinte Kinderunterhaltung konzipiert war 8o


    Zitat

    Original von DRY
    Dagegen dürften die neuen TKKG-Folgen ja fast noch heilig sein (sieht man mal von Yokotis und Killerpflanzen ab).


    Ähem ... nö, eigentlich nicht. Bei der CF ist zumindest die Handlung irgendwie durchdacht, während man bei TKKG den Eindruck hat, dass Stefan Wolf einfach alles aufschreibt was ihm grade in den Sinn kommt. Dem gegenüber ist der Ansatz bei der CF natürlich viel ... sinnfreier :D

  • Zitat

    Original von lord gösel
    In etwa so wie mit Godzilla-Filmen ... die sind ja auch scheisse ... aber irgendwie auch geil und unterhaltsam.


    Vorsicht was du sagst, Bursche! :P


    Scheisse sind die ganz und gar nicht, die stecken da ja nicht aus Kostengründen einen Mann in einen Gummi-Anzug, die Fans wollen das einfach so, die haben keinen Bock auf CGI-Müll.


    Deshalb lieber weiterhin brav Modelle plätten und den Mann im Anzug schwitzen lassen. :)


    Die Filme kosten in der Produktion um die 15-20 Mio. Dollar, also auch kein Pappenstiel.

  • Fazit: Godzilla-Filme gut, Computerforce auch gut (aber anders). ;)


    Ich hab eine Folge von dieser großartigen Serie und würde bei den restlichen Episoden sofort wieder zuschlagen, vor allem wenn der Preis wieder bei gerechtfertigten 33 Cent pro Band liegen sollte. Ob man aber tatsächlich 5Tacken für die CD ausgeben sollte?! Unterhaltsam ist die Chose in jedem Fall!!!

  • Zitat

    Original von marc50
    Unterhaltsam ist die Chose in jedem Fall!!!


    Unterhaltsam in jedem Fall, nur eben nicht unter dem Aspekt, unter dem es produziert wurde, wie ich finde.


    Du hast also noch die "echten" vom Polyband? Cool .. da sind die Cover nämlich NOCH schlechter als bei der Neuauflage :D

  • hallo Leute,
    > Dieses Hörspiele dürfte EDVler in tränenreiches Gelächter > stürzen, aber für die wurde diese Reihe sicherlich gemacht. > Sollten diese aber damit in Berührung kommen...Ohren zu und > durch!
    Ach naja, so schlimm ist das gar nicht!
    Ich als EDVler sehe das völlig gelassen. Die zentrale aussage halte ich nämlich für gut verpackt: Hinter aller merkwürdig anmutenden Aktivität von Computern stecken menschliche (kriminelle) Verursacher. Insbesondere die erste Folge bekommt angesichts der NSA-Skandale eine realistische Ebene: Wenn alle Daten bei den "Gutmenschen" von NSA und GCHQ lagern, ist es nur eine Frage der Zeit, bis der erste Hackerangriff auf diese Datenspeicher stattfindet.



    Die Darstellung künstlicher Intelligenz ist zwar (noch) nicht realistisch, Angesichts der Monster-Spionage-Software, die die NSA angeblich im Petto haben will, ist es eine Frage der Zeit, bis es möglich sein wird, künstliche Intelligenzen zu schaffen, wie sie in "Computer force" dargestellt werden.


    Die dargestellten Verbrechen (Bankraub, Erpressung, Datenraub) fühlen sich für mich angesichts der aktuellen Datenskandale auf erschreckende Weise vertraut an.


    Die Transformation von realen Objekten (oder gar von Menschen) in Computerprogramme ist in der Tat etwas bizarr, das möchte ich hier aber mal als Kunstgriff der Autoren stehen lassen. Mit sehr viel Phantasie lassen sich an dieser stelle Parallelen zum "Internet der Dinge" ziehen; vor 15 Jahren hätte niemand gedacht, dass Mobiltelefone, Fernseher oder Radios Daten ins weltweite Netz senden Bzw. daraus empfangen können, obwohl sie von ihrer Natur her eigentlich nichts im Netz "zu suchen" haben: ein Radio soll Radiosender aus dem UKW-Band abspielen, sonst nichts. Ein Fernseher soll Sender aus dem dvb-s empfangen, sonst nichts.




    > Hier kriegen die Anti-Virusprogramme eigene Namen und eigene > Charakterzüge. Da kann man nur mit dem Kopf schütteln...
    noch!!! ein ähnliches Projekt gibt es in der realen Welt bereits: Siri. Vor der Markteinführung des Iphone 4s im Jahre 2011 konnte ich über einen solchen Gedanken ebenfalls «nur mit dem Kopf schütteln». Die künstliche Intelligenz von Siri ist mit der Einführung von Carplay auch schon auf dem Weg, das Iphone zu verlassen.


    Software mit eigenem namen? Jedes auf einem Rechner installierte Programm muss einen eindeutigen namen haben!
    Software mit eigenem Charakter: Microsoft versuchte schon mit der Office-Version 2000, dem Office-Assistenten einen eigenen Charakter zu verpassen (im deutschen Sprachraum hieß er damals "Karl Klammer"). Das ist nicht mehr und nicht weniger lächerlich als die Charakterdarstellung in "Computer Force".


    > Lediglich die Geräusche und Effekte ausserhalb der > Computerwelt können überzeugen und gehen als passabel durch.
    Das stimmt, die Effekte entsprechen dem Zeitgeist der 80er.


    Fazit: mit heutigen Maßstäben gemessen bekommt Computer Force (wieder) realistische Züge, wenn man die Fakten herausdestilliert. Die Autoren all der Hähme, die ich in diesem Themenstrang bisher lesen musste, haben offensichtlich nicht verstanden, wie man so was (richtig) macht.


    philosophische Grüße


    Dave

  • Das Thema ist oder war zumindestens vor 15 Jahren brand(t)aktuell,
    wenn man weiß, das "Glitching" die Manipulation von Computerschaltkreisen,
    auch die von Chipkarten, auf unterster Ebene ist. ;-)


    Gibt es zu dem Hörspiel 'ne Hörprobe?