Kommissar Dobranski Nr. 11 - Der falsche Franzose (Lübbe Audio)

  • Ein brutaler Mord, eine kastrierte Leiche wird gefunden, doch wer hat den Mann auf so bestialische Art und Weise ermordet? Dazu kommt noch die Frage, was die ganze Angelegenheit mit Pornofilmen zu tun hat. Doch damit nicht genug, Kommissar Dobranski (Konrad Halver) wird von seiner Mutter (Irmgar Jedamzik) bekniet, dass er ihrer Freundin Hertha helfen soll, denn die hat eine seltsame Sendung von "Aurora" bekommen, nämlich ein Paket voller Pornos. Ob da eine Verbindung besteht?
    - Meinung -


    Raimon Weber gibt sich die Ehre und trägt sich als Autor in die Serienchronik ein. Ich kann auch direkt sagen, dass ihm das Debüt gelungen ist, er trifft den Ton der Serie absolut und es kommt zu keinem großartigen Stilbruch, die Eigenarten der Charaktere werden beibehalten, es kommt das typische Dobranski-Feeling auf, aber dazu hat Raimon Weber noch einen erstklassigen "Showdown" geschrieben, der absolut filmreif ist. Alles in allem kann man sich hier mal wieder auf derbe Unterhaltung mit dem kauzigen Kommissar, coolen Sprüchen und ein paar Gags einstellen, ohne dass das Hörspiel inhaltlich in Klamauk versinkt, von allem die richtige Portion, so dass ein kurzweiliger Krimispaß geboten wird.


    Bei der Sprecherriege bleibt im Prinzip alles wie gehabt. Konrad Halver und seine Truppe sind mit von der Partie, darunter halt seine "Spezies" Robert Missler, Ulf Karsten Schmidt, Ali Sommer, Marko Peter Bachmann und weitere. Die machen ihre Sache auch weitestgehend sehr ordentlich, Konrad Halver hat den angenervten und leicht trägen Ton des Kommissars hervorragend drauf, das kommt sehr überzeugend rüber und auch seine Kollegen hinterlassen einen guten Eindruck. Am besten hat mir der Auftritt von Rüdiger Schulzki gefallen, der hier mehr oder weniger den Stargast gibt und ihn kann ich einfach nicht oft genug hören. Für mich wird er immer Larry Brents "X-Ray 1" bleiben und seine markante Stimme ist einfach ein Genuss. Als Nikolos hat er hier den Auftritt schlechthin und er hinterlässt einen bleibenden Eindruck, toller Einsatz!


    Soundtechnisch wieder mal eine ordentliche Angelegenheit, wobei mich der Einsatz der zahlreichen Archivmusiken doch ein wenig gestört hat. Diese kamen bei den ersten Folgen von John Sinclair zum Zuge und mit dieser Serie verbinde ich sie auch, da sollten die Macher Dobranskis doch eher auf eine eigenständige Soundkulisse setzen. Die gibt es dann zwischendurch immer wieder mal mit ein paar richtig schönen und stimmungsvollen Klänge, aber die Schiene sollte man noch deutlicher und intensiver fahren und auf die regelrecht schon abgenutzten Archivsounds verzichten. Was die Geräusche betrifft, so gehen die in Ordnung, sonderlich opulent ist die Kulisse aber nicht, eher zweckdienlich, da gibt es auch noch Luft nach oben.


    Inhaltlich eine sehr gelungene Folge, unterhaltsamen, spannend und mit einem tollen Finale, dazu eine grundsolide Inszenierung mit gut aufgelegten Sprechern. Fans der Serie werden hier wieder voll auf ihre Kosten komme und sollten zugreifen.


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