Die Schatzjägerin #1: Der Fluch

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    Ich habe nie ein Lara Croft-Game gespielt (fand sie im Ärzte-Video aber saugeil ;D ), stand aber schon immer auf abenteuerliche Serials und natürlich Indiana Jones. Insofern war ich ziemlich gespannt auf die Schatzjägerin, die ja in die Fußstapfen der großen Vorbilder treten sollte. Neugierig war ich außerdem, da das Abenteuer-Genre ja noch längst nicht so ausgelutscht ist wie das der Geisterjäger.
    Die Handlung katapultiert den Hörer auch gleich mitten hinein in den tropischen Regenwald - und glänzt dabei mit fast allen nur denkbaren Klischees. Mein erster Eindruck war in diesen Momenten noch eher ein großes naja... denn wirklich gehaltvoll war das Gebotene hier nicht (Jagd nach einem Artefakt, Macho VS Amazone, Pfeileschießende Eingeborene) und auch dialogmäßig etwas holprig. Zum Glück betrifft das aber wirjklich nur die Anfangssequenz, die ich im Nachhineibn eher als ironisches Augenzwinkern gegenüber all den klischeetriefenden Abenteuern sehe, die (nicht erst) seit Indiana Jones über Leinwand und Bildschirme flimmerten. So ist auch die Titelmusik eindeutig von John Williams großartigem Indiana Jones-Thema beeinflusst, kann diesem aber nicht das Wasser reichen - sie klingt nett, aber auch etwas uninspiriert und zu melancholisch für diese doch eher locker daherkommemde Serie. Das klingt jetzt aber wohl negativer, als es sich mir wirklich darstellte, denn überdurchschnittlich und passend ist die Untermalung allemal, ich hätte mir nur eine etwas spektakulärere Titelmusik gewünscht.
    Nach der für meinen Geschmack etwas dünnem Auftakt-Sequenz geht es dann aber zum Glück sehr schnell ab und die Story gewinnt an Tiefe, Tempo und Witz. Dabei geht es hier erfreulich oldschool-mäßig zu - mit einem Lutz Mackensy als geheimnisvollem Italiener, dseen gefakter Akzent wirklich gut kommt. Auich das Anfangs etwas arg platte Geplänkel zwischen Schatzjägerin Jaqueline "Jack" Berger und ihrem Macho-Mitstreiter dem Ex-Marine Bob Andrews (man fragt sich da natürlich unwillkürlich, ob auch Justus Jonas irgendwo im Dschungel lauert) funktioniert mit der Zeit immer besser - das Team spielt sich da wirklich prima ein. Leider etwas arg kurz ist die Sequenz mit den Triaden (und gleichzeitig der Grund dafür, warum dieses Hörspiel nichts für Kinder ist - auch wenn die Regalbestücker im Hamburger Saturn das offenbar anders sehen), da hätte ich gern mehr von gehabt (nicht von der Orgie, aber den Triaden entkam man da doch etwas arg schnell).
    Diese erste Folge eröffnet eine Menge Handlung-Fäden, von denen man nicht weiß wohin sie führen werden, und führt geheimnisvolle Parteien ein, ohne dass man weiß, ob Jack nun für die Guten oder die Bösen kämpft - gut so, denn das weiß sie ja selber nicht. Für anhaltende Spannung dürfte jedenfalls gesorgt sein.
    Die Untermalung ist nichts besonderes, aber zweckmäßig und zaubert die passenden Bilder in Kopf; auch hier kommt mir der Ausdruck oldschool wieder in den Sinn. Manchmal wirkt die Story zwar etwas unglaubwürdig (insbesondere was den Assuan-Stausee angeht), da kommt bei mir dann der Eindruck auf, es mit einer der guten alten Tim und Struppi-Stories zu tun zu haben - aber das ist ja nichts schlimmes ;) .


    Mein Fazit: Nach einem etwas holprigen, klischeetriefenden Anfang steigert sich das Hörspiel sehr schnell immer mehr und die mysteriöse Geschichte macht dann wirklich Spaß. Die Darsteller sind allesamt ausgezeichnet (nur eine Minirolle fällt etwas ab) und man merkt ihnen die Spielfreude an - insbesondere Lutz Mackensy versteht es hier zu glänzen. Das Tempo der Umsetzung ist auch genau richtig - keine Längen aber auch kein unnötiges Gehetze. Hier ist eine Serie an den Start gegangen, die für mich eine wirkliche Bereicherung des Hörspiel-Markts darstellt, ich freue mich schon sehr auf die nächsten Folgen!

  • Jaqueline Berger und Bob Andrews (Marion von Stengel und Mario Hassert) sind weiterhin auf der Jagd nach dem Skarabäus, aber auch gleichzeitig auf der Suche nach Joyce La Fayette (Gabriele Wienand), die einem gewissen Charly Hueng (Helmut Krauss) in die Fänge gegangen ist und erstmal befreit werden muss. Doch das wiedervereinte Trio hat das große Ziel nicht aus den Augen verloren, der Skarabäus muss gefunden werden, auch wenn ihnen gefährliche Verfolger auf den Fersen sind!


    - Meinung -


    Nach der Folge 0, die die Charaktere vorgestellt hat und als Einleitung dient, geht es nun mit der Hörspielserie los und hier hält man sich nicht lange mit Geplänkel auf, es geht direkt in die Vollen. Da wird erstmal ein Lob an Autor Gunter Arentzen fällig, der hier keine ellenlangen Erläuterungen ins Spiel gebracht hat und Thomas Tippner hat eine sehr ordentliche Bearbeitung auf die Beine gestellt. Knapp über eine Stunde geht es temporeich zur Sache, viel Action, einige Rätsel und auch mal eine ziemlich eindeutige, fast schon pornografische Szene, die für die Erotik sorgen soll. Insgesamt eine wilde, abwechslungsreiche Mischung, hier dürfte wohl für jeden etwas dabei sein und wer Hörspiele im Stile von Indiana Jones und Tomb Raider gesucht hat, der wird hier fündig. Inhaltlich kann man jedenfalls hochzufrieden sein, in der Hinsicht gibt es eigentlich nichts zu beanstanden.


    Auch die sprechertechnische Abteilung liefert insgesamt gesehen gute Arbeit ab. Hier und da würde ich zwar sagen, dass die Regie unter anderem Marion von Stengel etwas härter hätte anfassen müssen, sie kommt stellenweise etwas abwesend und uninspiriert rüber, da hat man aber schon von anderen Damen schlechtere Leistungen gehört, alles in allem geht das in Ordnung, Luft nach oben ist aber vorhanden. Mit Gabriele Wienand ist eine echte Entdeckung mit von der Partie, als Joyce La Fayette überzeugt sie, was auch für den Dritten im Bunde gilt, nämlich Mario Hassert, der als Söldner Bob Andrews (Absicht?) ebenfalls nicht enttäuscht. Doch nicht nur das Dreigestirn in den Hauptrollen sorgt für überzeugende Darbietungen, auch die Nebenrollen sind erstklassig besetzt worden, mit Namen wie Lutz Mackensy, Reent Reins, Eckard Dux, Oliver Feld, Katja Brügger, Helmut Krauss und weiteren kann einfach nichts anbrennen und so werden wir hier einfach allesamt hervorragend bedient.


    Das gilt auch für die Untermalung, die zwar zwischendurch durchaus satter und druckvoller rüberkommen dürfte, aber unterm Strich absolut sauber und überzeugend wirkt. Da wird uns eine dichte Dschungelatmo serviert oder man fiebert mit, wenn die Crew durch diverse Ruinen kraucht. Unterm Strich gibt es nichts zu beanstanden und man kann mit der Untermalung, der Atmosphäre und auch der Geräuschkulisse absolut zufrieden sein. Da ist es kein Ding, dass man sich von der Musik her an Indiana Jones und Lara Croft erinnert fühlt, das bildet sogar das passende Setting für eine derartige Story und macht absolut Sinn!


    Hörspieltechnisch auch ein sehr guter Auftakt, auch wenn es hier und da ein wenig Grund zur Kritik gibt. Ein temporeicher Stoff, der auch dementsprechend präsentiert wird, tolle Sprecherinnen und Sprecher, eine ordentliche Soundkulisse, damit kann man leben und so darf es gerne weitergehen. Freunde von Abenteuerhörspielen dürften hier voll und ganz auf ihre Kosten kommen!


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    Meine Meinung:


    Jaqueline Berger ist eigentlich Archäologin, inoffiziell aber ist sie dafür bekannt Aufträge heiklerer Natur zu übernehmen, die sich nicht unbedingt immer im Rahmen der Legalität bewegt. Und in diesem Bereich zählt sie zusammen mit ihrem kleinen Team zu den allerbesten...


    Dass die Serie in eine Kerbe mit Figuren wie Indiana Jones und Lara Croft schlägt ist offensichtlich. Im Hörspielsektor ist dies allerdings ein Themenbereich, der noch ziemlich frisch wirkt. Die erste Folge der Hörspielreihe steht ganz im Zeichen einer großen Schnitzeljagd, eingeleitet von einem kurzen Intro, welches sich auf ein zurückliegendes Abenteuer bezieht und als eine Art Appetizer dient. Rätsel, Action und Abenteuer lauten dabei die Schlagworte. In der Tat, es geht sehr tempo- und abwechslungreich zur Sache. Am inhaltlichen Gehalt mangelt es der Story schon mal nicht. "Spannend - exotisch - erotisch" lautet der Leitspruch der Serie und dieses Versprechen vermag man zu erfüllen, so dass es diesbezüglich keinen Grund zu Enttäuschungen aufgrund falscher Erwartungshaltungen kommt.
    Einen ersten Vorgeschmack gab es vor kurzem bereits mit einer Lesung, die man aber nicht kennen muss, um diesem Hörspiel folgen zu können. Vielmehr wird hier sogar nochmals die Essenz dieser Einstiegsgeschichte wiederholt. Da es ja doch auch Hörspielhörer gibt, die mit Lesungen nicht viel anzufangen wissen, ist dieses Vorgehen gewiss kein falscher Schachzug gewesen. Die Betitelung mit "Teil 1 von 6" auf der Rückseite deutet bereits an, was während des Hörens zur Gewissheit wird: es gibt eine übergreifende Rahmenhandlung, die sich über mehrere Hörspiele hinweg erstrecken wird.
    Trotz der unterhaltsamen Grundsubstanz spielt die Serie momentan noch nicht in den obersten Ligen mit. Es finden sich über die Spielzeit gestreut Szenen und Situationen, die in Sachen Inszenierung nicht zu 100% überzeugen. Beispiel: relativ zu Beginn das Gespräch zwischen Jaqueline Berger und den Italienern, welches auffällig ge-x-t wirkt (ob das tatsächlich so gemacht wurde, weiß ich zwar nicht, aber es wirkt nichtsdestotrotz alles andere als natürlich). Hier fehlt dann wohl einfach ein wenig die Routine, die gewisse andere Serien so rundum gelungen erscheinen lässt.


    Insbesondere die Titelmelodie gefällt mir sehr gut. Die Untermalung während des Geschehens ist allerdings durchgängig nicht so überzeugend. Das könnte für meinen Geschmack insgesamt gerne etwas satter und abwechslungsreicher ausfallen.


    Beim Sprechercast wimmelt es geradezu von bekannten Namen und das schlägt sich hier doch sehr deutlich auf die gebotene Qualität nieder. Zwar bin ich mit Marion von Stengel in der Interpretation der Hauptrolle nicht immer ganz zufrieden (teils wirkt sie mir zu teilnahmslos), aber mit Leuten wie Mario Hassert als Bob Andrews (genialer Name, nicht wahr?), Reent Reins als Thomas Ellis, Lutz Mackensy als italienischer Auftraggeber oder Helmut Krauss als chinesischer Triadenboss sorgt man von Beginn an für einen hohen Standard.


    Fazit: Mit der ersten Episode präsentiert man genau das, was man von so einer Serie auch erwarten darf. Abwechslungsreiche Abenteuer- und Actionszenen. Im Detail ist zwar noch nicht alles perfekt, aber um gut zu unterhalten reicht es bereits aus. Luft nach oben hat man trotzdem noch genug. Jetzt heißt es, sich diese zunutze machen.


    Note 2-

  • Der Fluch ... des Bob Andrews.
    Gestern das neue "Hörbücher" aufgeschlagen, Meinung zu Teil der 1 gefunden - und mir die Haare gerauft. Als Gag am Rande sei Bob Andrews gut, als wiederkehrender Charakter in solch einem Medium hingegen eine schlechte Wahl.


    Dem kann man vielleicht zustimmen, aber ... der Name entstammt nicht "diesem Medium" sondern einer Romanserie für Erwachsene, die nun als Hörspiel umgesetzt wird. Es ist ja keine für "dieses Medium" konzipierte Serie. Als ich die Serie begann, hätte ich keinem sagen können, wie die drei Jungs aus der Jugendserie heißen, die Hörspiele habe ich nie gehört und seit meinem 13. Lebensjahr keinen Roman dieser Serie mehr in Händen gehalten. Es war eine zufällige Namenswahl.
    Jetzt könnte man natürlich sagen, dass der Name für die Hörspielumsetzung hätte geändert werden können. Aber ehrlich gesagt bin ich kein Fan davon, wenn meine Figuren umbenannt werden, nur weil in einem anderen als dem eigentlichen Medium eine Figur einer Jugendserie auch so heißt.
    Zumal sich die Serie an Erwachsene richtet und ich nie gedacht hätte, dass es da solch ein Wahu wegen der Namensgleichheit gibt. Hinzu kommt, dass beide Figuren völlig unterschiedlich sind.


    Als ich die Romane schrieb, dachte ich nicht an die drei Fragezeichen. Umbenennen von Figuren mag ich ebenfalls nicht - es irritiert vor allem jene, die die Romane UND die Hörspiele kennen. Ich gehe aber davon aus, dass jeder Erwachsene es schafft, zwischen den beiden Figuren, auch wenn sie den gleichen Namen tragen, zu unterscheiden. Umso mehr, als dass sie völlig verschieden sind. :debil:

  • Davon würde ich so pauschal mal nicht ausgehen wollen 8-&


    Mag ja sein, dass es gewichtige Gründe gibt, dass die Figur nun unbedingt so heißen muss, aber es ist in einem Hörspiel einfach unschön.


    ME ist es dem Hörer ziemlich egal, ob die Figur in der Vorlage genauso heißt und es ja nur konsequent ist, es dabei zu belassen.


    Der Einwand mit der unterschiedlichen Zielgruppe, ist zwar eigentlich richtig - Die gehörte Wirklichkeit sieht aber sicherlich anders aus. Den Buben aus Rocky-Beach hören vermutlich deutlich mehr Erwachsene als Jugendliche zu.


    Insofern würde ich was wetten, dass die Gruppe, die beim Hören der Schatzjägerin wegen der Namensgleichheit aufzuckt, deutlich größer sein würde, als diejenige, die sagt "Der hieß doch im Buch Bob Andrews, warum heißt der denn jetzt hier Peter Shaw?".