Die Knickerbocker-Bande (8) Das Zombieschwert des Sultans (junior)

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    Inhalt:
    Keine Inhaltsangabe vorhanden!


    Story:
    Thomas Brezina hat gute Ideen, jedenfalls gelegentlich. Aber er ist nun mal ein Vielschreiber und in Anbetracht der Masse an Büchern die er bereits geschrieben hat wird es niemanden wundern, dass auch mal etwas schwächere Ideen dabei sind. Bei „Das Zombieschwert des Sultans“ ist der Begriff „schwächer“ allerdings eine maßlose Untertreibung, denn was Brezina hier „verbrochen“ hat, das würde stellenweise sogar einen Stefan Wolf sprachlos machen. Nun waren die Geschichten rund um die Knickerbocker-Bande schon immer „etwas dick aufgetragen“, doch hier wird ohne Frage ein neues Niveau erreicht. Vom Prinzip ist die Geschichte nichts weiter als überaus dreiste Kopie von Ideen aus „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ und James Bond. Hier treffen wir auf einen Bösewicht mit einem Stahlgebiss, der sich an einem Hubschrauber außen festhält und dabei mit eben seinem Stahlgebiss (mit dem er übrigens auch einen Säbel zerkauen kann) die Außenhaut des Helikopters „anknabbert“. Woher kenne ich nur diesen „Beißer“? Und dann ist da noch der „Tunnel der 1000 Schrecken“ durch den ein wackerer 14-jähriger Held gehen muss um am Ende das sagenumwobene Zombieschwert zu finden. Dabei machen es ihm Todesfallen und ein scheinbar unsichtbarer Steg nicht gerade einfach. Außerdem haben es eine ganze Reihe finsterer Gestalten auf das Schwert abgesehen, weil es einen zum Herrscher über einen Landstrich macht. Und da es dort so viel Uran wie sonst niergendwo auf der Welt gibt, könnte man sehr schnell zum Herrscher der Welt werden. Noch Fragen? Also, ich hätte da ein paar: Hat Brezina diese Geschichte wirklich als Kinder-Krimi geschrieben (wie es das Cover behauptet) oder wollte er mal eine bitterböse und absolut überzogene Persiflage auf eben dieses Genre verfassen. Nächste Frage: Sind eigentlich niemandem die ganzen Ungereimtheiten und vor allem die riesigen Logiklöcher in dieser Geschichte aufgefallen? Das fängt schon bei dem Umstand an, der die vier Knickerbocker ins Geschehen bringt: Axel wird entführt weil er dem Erben des Zombieschwertes (der nebenbei sein allerbester Freund ist) zum Verwechseln ähnlich sieht. Nebenbei bemerkt: Wir reden hier von einem Österreicher und einem Türken und da frage ich mich schon wie das eigentlich gehen soll. Ich habe ja schon so einige der Knickerbocker-Folgen von junior gehört, aber keine hatte eine derart übertriebene und absolut verrückte Geschichte wie diese. Man kann es kaum in Worte fassen, was einen hier erwartet, aber das oben geschriebene sollte schon einen ersten recht guten Eindruck der „Qualität“ der Handlung vermitteln können. Von der Geschichte ist dieses Hörspiel ganz klar ein Flop auf der ganzen Linie.


    Sprecher:
    Allein die Überschrift dieses Punktes ist eigentlich schon eine völlige Fehlbezeichnung für das was hier an die Ohres des Hörers gerät. Von freiem Sprechen oder gar Spielen der Situationen kann hier eigentlich bei keinem der auftretenden Sprecher die Rede sein. Allesamt kleben absolut an ihrem Text und haben nicht das geringste Gespür für Betonungen die in irgendeinem Verhältnis zur Natürlichkeit von Sprache stehen. Man kann auch kaum irgendeinen der Sprecher „hervorheben“, den ein Negativ-Highlight jagt gekonnt das nächste. Was nun auch noch eine große Rolle spielt ist die Tatsache, dass das Hörspiel durch eine Vielzahl von beschreibenden Dia- und Monologen glänzt, die wohl selbst die Synchronelite Deutschlands nicht wirklich überzeugend sprechen könnte. So liegt man vor Lachen fast auf dem Boden, wenn Axel den Kampf beschreibt in dem Beißer Boris mit seinem Stahlgebiss einen Säbel zerkaut und dabei dann noch laut sagt: ICH MUSS FLIEHEN! Es ist einfach zu herrlich und wie schon bei der völlig abgedrehten Geschichte so wähnt man sich auch bei diesem Punkt der Produktion mittendrin in einer Parodie auf die heile Welt der Kinderhörspiele. Der extreme Dialekt aller agierenden Sprecher gerät angesichts der anderen aufgezählten Faktoren fast schon zur Nebensache und ist ein weiterer überaus amüsanter Punkt bei dieser geballten Ladung an Unfähigkeit seitens aller Beteiligteren. Kurz: Auch hier enttäuscht man auf der ganzen Linie.


    Musik und Effekte:
    Es wurde bereits mehrfach angesprochen: Irgendwie fühlt man sich nicht selten, als lausche man einer Comedy-Produktionen. Einen nicht unerheblichen Anteil an diesem Faktor tragen ohne Frage die Effekte die hier zum Einsatz kommen. Realistisch oder überzeugend klingt ganz anders, dann was hier die Ohren der Hörerschaft erreicht klingt nicht selten als käme es aus einem Cartoon. Grandios ist in diesem Zusammenhang eine Szene, in der Axel allein ist und offensichtlich essen soll. Dabei hört man ein permanentes Klappern und Kratzen einer Gabel, dass man den Eindruck gewinnen könnte Axel würde in Form eines epileptischen Anfalles mit der Gabel auf den Teller „einprügeln“. Die Effekte sind also auf gut Deutsch völlig in die Hose gegangen, doch wie sieht es bei der Musik aus? Fast noch schlimmer, denn was man uns hier hören lässt klingt schrecklich billig und man könnte meinen alles wäre mithilfe eines Casio-Keyboards komponiert worden, das man bei der Mini-Playback-Show gewonnen hat. Allein schon das Titellied der Serie ist eine Perle der trashigen Hörspielmusik. Als grandioses Highlight quält man den Hörer nicht selten mit permanent laufender Hintergrundmusik, die mal so gar nicht zu den Situationen passen will und somit auch ihre Wirkung völlig verfehlt. Und wieder kann man nur schreiben: Fehltritt auf der ganzen Linie.


    Fazit:
    Diese Produktion könnte wirklich grandios sein, wenn sie eine Persiflage auf die heile Welt der Kinderhörspiele wäre. Leider soll es sich hierbei aber um einen ernstgemeinten Kinder-Krimi handeln und in diesem Zusammenhang kann man dieses Hörspiel nur als einen waschechten FLOP! bezeichnen. Hier gehen wirklich alle Punkte absolut daneben, wobei allerdings allein schon die Geschichte reichen würde um diese Produktion zu einem wirklich grottenschlechten Hörspiel zu machen. Alles ist geklaut und so brutal zusammengeschustert, dass einem schon beim ersten Hören die Logiklöcher und Fragwürdigkeiten nur so um die Ohren fliegen. Dann gibt es da noch ein grandioses Hörspielskript, dass die Sprecher mit einer solchen Vielzahl an dümmlichen beschreibenden Dia- und Monologen konfrontiert, dass hier wohl niemand überzeugend sprechen könnte. Allerdings wäre auch ohne diese Dia- und Monologe Hopfen und Malz verloren, denn hörbares Talent kann man vom Prinzip keinem der Sprecher attestieren. Als saure Milch im schimmeligen Kaffee gibt es dann noch völlig deplatziert benutzte Effekte und billige Musikstücke, die jeden Anflug von Atmosphäre sofort im Keim ersticken. Wäre man böse könnte sagen, dass unser aller Lieblingsproduzent Rudolf Leubner auf diese Produktion vermutlich stolz wäre, da sie sogar „besser“ als seine Meisterwerke ist. Also: Wenn ihr mal ein richtig schlechtes Hörspiel hören wollt, bei dem man sich permanent ablachen kann, dann solltet ihr zuschlagen wenn ihr dieses Machwerk irgendwo erspäht. Ohne Frage: Eines der allerschlechtesten Hörspiele, das ich jemals gehört habe. FLOP²!


    * / *****
    Ungenügend


    © 15.01.09 by lord gösel / Hörspiel-Maniac

  • Was ein großer Käse. Die Story ist wirklich das schlimmste in der Aneinanderreihung an miserablen Leistungen. Die Sprecher können nicht mal mit ambitionierten Amateuren im No-Budget-Bereich mithalten, das Titellied ist schon der Knaller. Aber die Geschichte setzt dem Fass die Krone auf das Sahnehäubchen. Gösel hat das ganze schon wunderbar zusammengefasst und jede weitere Zeile wäre Zeitvers..... ;)


    Mangelhaft

  • Zitat

    Original von blackmail82
    Mangelhaft


    Darf ich dem entnehmen, dass du schon Hörspiele gehört hast, die NOCH schlechter waren? Ich kenne eigentlich nur noch "vergleichbar schlecht", sprich sowas wie die beiden Produktionen von RikaHoe oder diverse TKKG-Folgen ...

  • Manche Sachen sind halt für mich unhörbar. Das waren bisher meistens irgendwelche skurrilen Radio-Experimental-Geschichten.


    Das Hörspiel hier hat ja noch einen gewissen Fluss und ist irgendwo nachvollziehbar, wenn auch total bescheuert. Ein ungenügend würde ich nur in extremen Extremfällen geben. Von daher, ja, vergleichbar schlecht gibt es einiges, aber es ist immerhin ein "Hörspiel" :D