Die drei ??? (052) und die Musikpiraten

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    Auf einem Basar laufen Peter und Bob an einem Stand vorbei, an dem es günstige Musikkassetten zu kaufen gibt. Bob schlägt kurzerhand zu, als er aber kurz darauf in die Bänder hineinhört, verschlägt es ihm fast die Sprache. Die Qualität der Bänder ist lausig. Bob scheint Musikpiraten aufgesessen zu sein, die mit kopierten Kassetten auf schnelles Geld aus sind. Als er zum Stand zurückkehrt, herrscht dort aufgeregtes Treiben. Und unversehens finden sich Peter und Bob in einer Schlägerei wieder, bei der Bob unsanft zu Boden geht. Als er wieder zu sich kommt sind die asiatischen Verkäufer verschwunden. Doch so schnell geben die drei ??? nicht auf und machen sich auf die Suche nach den Musikpiraten.


    Raubkopien - auch heute noch ein hochaktuelles Thema. Zur Zeit als dieses bei den drei ??? aufgegriffen wurde war noch die MC das populäre Tonträgermedium. Und so hört sich manches heute vielleicht etwas verstaubt an, doch das hat auf die Geschichte sonst natürlich keinen tatsächlichen Einfluss.
    Der Fall ist recht typisches Crimebuster-Programm. Nicht nur, dass die drei ??? älter geworden sind, auch Justus Diätpläne stehen zu dieser Zeit immer wieder vermehrt im Mittelpunkt. Obgleich das auf den ersten Blick nur Nebensächlichkeiten sind, erweisen sich solche Einschnitte für ???-Fans natürlich als problematisch. Denn mit dem Urcharakter der Serie hat das nicht unbedingt viel zu tun. Viel deutlicher wirkt sich aber die Verschiebung vom mysteriös-unheimlichen hin zu actionreicher Unterhaltung aus. Ob Schlägereien, Autoverfolgungsjagden oder Gangster mit Maschinenpistolen. Es ist klar, dass das Flair früherer Tage hier nicht unbedingt aufkommt.
    Davon aber einmal abgesehen ist der Fall selbst gar nicht mal so schlecht. Zufälle - wie der glückliche Umstand für die drei ???, dass beim Finale alle Gangster auf einem Haufen versammelt sind - halten sich im gewissen Rahmen und sind auch nicht von solchem Gewicht, dass sie die komplette Storyline als völlig konstruiert erscheinen lassen. Auch das Tempo der Erzählung ist in Ordnung. Langeweile kommt nicht unbedingt auf, Spannung zwar wiederum auch nicht gerade, an Abwechslung mangelt es aber nicht.


    Aufgewertet wird dieses Hörspiel vor allem nochmals durch die starke Besetzung mit nicht nur namhaften Sprechern, sondern auch deren überzeugenden Darbietungen.
    So sind es neben den drei ??? und Peter Pasetti als Erzähler vor allem Leute wie Gerd Baltus als Kritikerpapst John Henry Buter, Gerlach Fiedler als Musikboss Lara, Andreas Mannkopff als Sax Sandler, die für Stimmung sorgen. Bis in die kleinste Nebenrolle hinein ist hier wirklich blendend gearbeitet worden und das zahlt sich sehr deutlich aus. Ohne diese versammelte Mannschaft wäre der Gesamtunterhaltungswert des Hörspiels sicherlich nicht so hoch.


    Die Musik ist dagegen von eher durchschnittlicher Qualität - und passt damit zum leicht trashigen Gesamteindruck dieser Zeit. Atmosphäre kommt damit nicht unbedingt auf, aber die zum Zuge kommenden Stücke als schlecht zu bezeichnen wäre wiederum zu überzogen.


    Fazit: Ein wenig trashig ist diese Folge schon und die neue Ausrichtung der Nachwuchsdetektive sorgt nicht unbedingt für viel Flair. Genug Unterhaltungswert ist aber dank eines soliden Falls und der abwechslungsreichen Inszenierung gegeben, um noch von einem befriedigenden Gesamteindruck zu sprechen. Da gibt es doch noch weitaus schwächere Folgen innerhalb der Reihe.

  • Bob (Andreas Fröhlich) macht auf einem Trödelmarkt eine interessante Entdeckung, er kauft für wenig Geld mehrere Musiktapes von angesagten Bands und die Qualität der Bänder ist absolut mies. Es scheint sich um Raubkopien zu handeln, doch als Bob die Verkäufer zur Rede stellen will, kommen weitere Männer hinzu und es entbrennt eine wilde Schlägerei. Was hat es damit auf sich? Woher kommen die Raubkopien? Die drei ??? haben einen neuen Fall und wollen wissen, wie die Kopien erstellt werden und die Spur führt direkt zur Plattenfirma "Galactic Sound". Ist die Ursache dort zu finden?


    - Meinung -


    Machen wir uns nichts vor, die Story ist recht trashig und das hier sind die Crimebusters in Reinkultur. Hier wird uns ein halbgarer Blick hinter die Kulissen der Musikbranche geboten, der aber nicht sonderlich glaubwürdig rüberkommt, dafür aber unfreiwillig komisch. Merkwürdige Bandnamen, die vermuten lassen, dass Autor H.G. Stone Wrestlingfan ist (Barbarians, Bushwackers etc.) und nicht unbedingt den Einblick schlechtin in die hier dargestellte Branche hat. Zwar mag der Ansatz ja sehr löblich sein, um aufzuzeigen, was die Kopiererei anrichten kann, aber auf der anderen Seite wird auch der Eindruck vermittelt, dass ein schräger Bandname und schlechte Musik ausreichen, um in dem Business Fuss zu fassen. Okay, das mag heutzutage auf manche Bands auch zutreffen, der Realität dürfte das aber nicht entsprechen. Wie dem auch sei, die Geschichte lebt eher von bereits erwähnten unfreiwilligen Comic und dem trashigen Anstrich, was wiederum für ordentliche Unterhaltung sorgt, aber nicht unbedingt der grundsätzlichen Ausrichtung der drei ??? entspricht.


    Die Kurve dürfte die Folge definitiv im sprechertechnischen Bereich kriegen, denn hier wird mit bekannten Namen nur so um sich geworfen. Eine markante Stimme jagt die nächste und hier sind viele "Lieblinge" der Hörerschaft mit von der Partie. Rainer Schmitt, Peter Heinrich, Lutz Mackensy, Gerlach Fiedler, Gerd Baltus, Wolfgang Völz, Hildegard Krekel, Matthias Bullach, Michael Quiatkowsky und viele andere überzeugen auf ganzer Linie und hängen sich unglaublich rein. Die Nebenrollen sind also hervorragend besetzt und auch die Hauptrollen werden gut rübergebracht, somit ist in der Hinsicht alles in bester Ordnung und die Produktion macht hier Pluspunkte.


    Die gibt es bei der Untermalung eher weniger, denn hier kommen die 90er voll zur Geltung, also moderne Klänge und der Geist der alten Folgen wird hier vergeblich gesucht. Die eingesetzen Musiken passen aber durchaus zu den merkwürdigen Bands, die hier in Erscheiung treten, der trashige Charakter wird nämlich durchaus unterstrichen.


    Mit einem zugedrückten und zwinkernden Auge kann man mit dieser Folge gut leben, darf aber keinen typischen Fall der drei Detektive erwarten. Wer sich mal auf was anderes einstellen kann, der könnte durchaus ordentlich unterhalten werden und wer mit einer ordentlichen Portion Trash leben kann, für den wird das auch zutreffen.


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  • Ich denke ein 3 geht absolut in Ordnung. Die Musikpiraten waren eine meiner ersten selbst gekauften DDF, von daher natürlich für meiner einer noch was besser in Erinnerung. Die Bandnamen allein schon... Barbarians, Bushwakers und Hoola-Hoops :lolz: Im übrigen eine meiner Libliengsszenen, als Justus und Peter sich vor dem Wohnwagen die Sonne auf den Pelz braten lassen und Heavy Metal hören 8) Da fehlt nur die Bierdose und das Bild ist perfekt.


    Das Thema fand ich damal sehr interessant und das Thema Raubkopien ist heute aktueller denn je. Allzu viel Tiefgang und Auseinandersetzung mit dem Thema darf man sich hier natürlich nicht erwarten. Im Gegenteil, die Folgen aus dieser Zeit zeichnen sich eher durch Pubertät und Prügeleien am Schluss aus, gespickt mit lebensbedrohlichen haarsträubenden Gefahren. Ich mags, von mir gibts ein "gut" :)

  • Die Folge "Musikpiraten" ist ein typischer Crimebuster. Die Story wirkt ziemlich trashig. Das klassische was die ersten ca. 39 Folgen ausmachte, ist völlig verschwunden. Es wird ein Blick hinter die Kulissen der Musikindustrie geboten, den ich glaubwürdig fand. Die Handlung ist ja in Amerika. :D Es gibt komische Band- und Personen-Namen. Sehr lustig. Es gibt einen weiteren Diät-Gag bezüglich Justus: Die Butterbrot-Methode. Positiv ist auf jeden Fall, dass der Plot an sich damals neu war. Einen Fall, der in der Musikbranche spielt, gab es bis dato nicht und das Thema Raubkopien war auch noch lange nach Erscheinen der Folge ein aktuelles und brisantes Thema. Erst duch die Etablierung des Streamings im Laufe der letzten ca. 7 Jahre hat es deutlich an Bedeutung verloren.


    Das Sprecherensemble ist super: Altstars wie Fiedler, Völz, Mannkopff, Mackensy und Gert Baltus sind als Gäste dabei.


    Die Zwischenmusiken sind mittelmäßg, wie öfters zur damaligen Produktionszeit.


    Fazit: Note 3 für die 52. Hörspielfolge der drei ???

    ------ Nennen Sie mich einen Verschwörungstheoretiker, aber ich behaupte, dass Louis Armstrong nie auf dem Mond war!




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