Gruselkabinett - 031) Die Gespenster-Rikscha

  • Nach dem Vampir habe ich nun auch die Gespenster-Rikscha gehört.


    Nach ein bisschen Grübeln komme ich zu folgendem Schluss. Das hat mir schon viel besser gefallen als der Vampir :D Das mag zu großen Teilen daran liegen, das die Vorlage weniger bekannt ist, wenn auch nicht besonders unvorhersehbarer.


    T.J.Pansay hat eine Affäre mit der verheirateten Agnes Keith-Wessington, die er auf einer Seereise nach Indien kennen lernt. Für Pansay reicht es aber nicht zu mehr als einer Affäre, während Agnes unsterblich verliebt ist und sogar ihre Ehe beenden will. In ihrer Gespenster-Rikscha erscheint sie Pansay auch noch nach ihrem Tod und bittet verzweifelt, dass er ihre Liebe doch erwidern möge.


    Inhaltlich wars das eigentlich schon. Wieder eher dramatisch als mit Schockern durchzogen, eine geradlinig aufgebaute Handlung mti wenigen Überraschungen. Der Grusel kommt aber doch mit ins Spiel, wen sich Pansay nicht mehr sicher sein kann, ob er die Rikscha wirklich sieht oder sie nur in seiner Vorstellung existiert. Moralisch gesehen bietet die Geschichte immer noch Aktualität, was in meinen Augen der entscheidende Vorteil dieser Produktion ist gegenüber anderen Dramen aus dem Kabinett. Mitfühlen und Hineinversetzen funktionieren.


    Von Produktionsseite her habe ich nur ein Problemchen mit Matti Klemm alias Theobald Jack Pansay. Neben seiner Hauptrolle als Titelfigur übernimmt er auch den Part des Ich-Erzählers. Letzteren leider zu melodisch / moderatorisch. Dass das zu seiner Vita passt wusste ich vor dem Hören des Hörspiels gar nicht.


    Unterm Strich allerdings der einzige Ausrutscher. Ein Verzweiflungs-Drama mit einem ungewohnten Setting und schöner Untermalung.

  • Theobald Jack Pansay (Matti Klemm) lernt auf der Seereise nach Indien die verheiratete Agnes Keith-Wessington (Arianne Borbach) kennen und lieben, es entbrennt eine Affäre zwischen den beiden. Alles könnte so schön für die beiden sein, doch dann hat Theobald genug von ihr und er trennt sich von ihr, doch Agnes lässt nicht von ihm ab. Selbst nach einem tödlichen Unfall taucht sie immer wieder als Erscheinung auf, die nur Theobald sehen kann und das treibt ihn fast in den Wahnsinn. Wie kann er dafür sorgen, dass er vor Agnes seine Ruhe hat?


    - Meinung -


    Rudyard Kipling dürfte den meisten Hörern eher als Autor des Dschungelbuchs bekannt sein, doch er kann auch anders, auch wenn das Setting hier gleich bleibt. Indien schien ihn besonders zu faszinieren, deshalb spielt sich dieser Eintrag in das Gruselkabinett auch dort ab, wobei Grusel auch nicht sonderlich präsent ist. Hier gibt es aber durchaus ein paar Szenen, die wohlige Schauer über die Rücken der Hörerschaft schicken und kurzweilig ist die ganze Angelegenheit auch noch, was nicht nur an der knackigen Bearbeitung liegt, denn die Spielzeit beträgt angenehme 55 Minuten, sondern auch an der Geschichte an sich. Das "Duell" zwischen Agnes und Theobald und die Beharrlichkeit dieser Geistererscheinung sorgen für spannende Momente und Kipling beweist, dass er auch noch andere tolle Werke geschrieben hat.


    Eine tolle Besetzung ist bei diesen Produktionen eigentlich immer Pflicht und ich erwarte nichts anderes als Bestleistungen aller Beteiligter. Die werden hier auch
    weitestgehend geboten, nur mit Matti Klemm bin ich nicht ganz warm geworden. Er agiert für meinen Geschmack einfach zu hölzern, die spielerische Komponente kommt da einfach zu kurz und er scheint sich vornehmlich auf den markanten Klang seiner Stimme zu verlassen, was am Ende dann einfach nicht reicht. Er ist kein Totalausfall, soviel sollte klar sein und er versucht seine Sache auch ordentlich zu machen, doch wie gesagt, die Performance hätte lebendiger sein müssen. Dafür haben mich alle anderen Sprecher und Sprecherinnen wieder mal begeistert, was aber bei der hervorragenden Besetzung kein Wunder ist. Arianne Borbach, Uschi Hugo, Bodo Wolf, Jochen Schröder, Wilfried Herbst, Gisela Fritsch und weitere beweisen einmal mehr, warum sie so beliebt sind und ihre Namen einen guten Klang haben.


    Eine herrliche Untermalung wird hier aufgefahren, die die Kulisse äußerst lebendig werden lassen. Ob es die Musik am Anfang oder am Ende ist, es kommt umgehend die richtige Atmosphäre auf, die den Hörer in den Bann zieht. Ein exotisches Flair, dazu die gekonnt inszenierten Erscheinungen der Gespenster-Rikscha, das sorgt für ein angenehmes Schauererlebnis.


    Hier wird zwar nicht unbedingt Grusel geboten, das ist bei dieser Serie mittlerweile leider eine Seltenheit geworden, aber unheimlich geht es schon zu und sprachtechnisch und atmosphärisch gibt es nur wenig zu meckern. Eine gelungene Produktion, die ich durchaus empfehlen kann.


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  • Gleich nach Gruselkabinett Folge 30 hat Titania Medien wieder einen Knüller rausgebracht: Die Gespenster-Rikscha!


    Die Geschichte lässt sich wie bei "Der Vampir" kurz zusammenfassen: Ein junger Mann lernt auf der Überfahrt von Großbritannien nach Indien eine verheiratete Frau kennen, mit der er eine Affäre hat. Bald wird er ihr überdrüssig und beendet die Beziehung. Doch seine ehemalige Geliebte lässt nicht locker und magert vor Liebeskummer ab, bis sie stirbt. Doch durch den Tod lässt sie es sich nicht nehmen, ihrem Geliebten aufzulauern.


    Dieses Mal bin ich ganz besonders von der ausgewählten Musik begeistert. Zur Abwechslung gibt es im Gruselkabinett nicht allzu viele düstere Klänge, sonder den exotischen Klang indisch angehauchter Musikstücke, die sehr entspannend wirken können und doch mysteriös bleiben. Die Geräuschkulisse weiß wieder zu gefallen, doch war mich das Pferdegetrippel bei Track 10 zu monoton. Dieser Umstand ist mir unangenehm aufgefallen. Ansonsten gibt es keinen Grund zur Klage.


    Begeistert hat mich Matti Klamm als Protagonisten und Erzähler. Seine Stimme war bisher nur selten in Hörspielen zu hören, was sich hoffentlich ändern wird. Arianne Borbach als Geliebte ist ebenso hörenswert. Somit lässt auch dieses Hörspiel in Sachen Sprecher keine Wünsche offen.


    Fazit:
    Wieder eine gradlinige aber spannende Geschichte, die ausgezeichnet unterhält. Ein besonderes Highlight bildet neben Matti Klemm in der Hauptrolle und als Erzähler die indisch angehauchte Musik, die zuletzt so schön in "Edgar Wallace - Das indische Tuch" von Titania Medien erklang. Ein Genuss für die Ohren. Kaufempfehlung!