TKKG - Das Geheimnis um die rätselhafte Mind-Machine

  • Nach den ersten Minuten des Hörspiels war ich wirklich sehr angetan. Fast fühlt man sich an die alten Zeiten der TKKG-Folgen erinnert, was zu einem ganz großen Teil sicherlich an den jungen Stimmen liegt. Aber dazu später mehr. Dieser zunächst positive Eindruck hat sich zwar auch jetzt nach dem zweiten Hören des Abenteuers grundsätzlich gehalten, jedoch mit einigen kleineren Abstrichen. Im direkten Vergleich zu den vergangenen normalen TKKG-Episoden kann man diesem Hörspiel bescheinigen, dass es durchaus in einer anderen Liga spielt. Ein großes Problem der neuen Folgen ist, dass 2/3 der Folge aus belanglosem Bla-Bla besteht. Hier sieht es anders aus. Der Fall schreitet zwar leider auch einen Tick zu ruhig voran, aber inhaltlich wird deutlich mehr und vor allem interessanteres geboten. TKKG ermitteln und kommen so den Hintergründen der Entführungen Stück für Stück auf die Spur und geraten sogar selbst in Gefahr. Dabei erscheint es fast als Wohltat, dass Tim nicht mal eben alle Gangster kurz und klein schlägt, wenn er auch später seine Judokünste kurz unter Beweis stellen darf. Aber das eben in einer Form, die glaubhaft wirkt und ihn nicht als unbesiegbaren Übermenschen darstellt.
    Eine klassische Detektivgeschichte wäre das gewesen, was ich mir eigentlich für einen TKKG-Film gewünscht hatte. Richtig zurück zu den Wurzeln schien es also nicht zu gehen und vor allem die erste Inhaltsangabe ließ einen doch etwas arg ratlos vor dem PC zurück. Mind-Machine - konnte das etwas werden? Überraschenderweise ist der Science-Fiction-Anteil aber wesentlich geringer als zunächst befürchtet. Es werden Erklärungen geboten, die sich als durchweg glaubhaft herausstellen. Dass man im Hörspiel auch kein direktes Bild eben dieser Mind-Machine vor Augen hat, ist sicherlich kein Fehler und bietet so denjenigen, welche den Film nicht gesehen habe oder nicht sehen werden, die Möglichkeit der eigenen Phantasie freien Lauf zu lassen. Die Finalszene in dem unterirdischen Versuchsraum erscheint aber dann doch ein klein wenig übertrieben. Dennoch kann ich mit dem hier dargebotenem Anteil an hauptsächlich Science und ein klein wenig Fiction doch recht gut leben.
    Langweilig wird der Fall keineswegs, zumal es immer wieder einige Actionsequenzen gibt, welche die Spannung dann nochmal ein Stück weit anheizen. Wie schon gesagt, geht es insgesamt aber eher ruhig zur Sache. Sieht man mal von der Sache mit der Mind-Machine ab, so hat man es im Grunde mit einem soliden Kriminalfall zu tun, bei dem auch eine Spur Abenteuer dabei ist.


    Damit kommen wir dann auch schon zu dem Punkt, in dem sich das Hörspiel total von den letzten regulären TKKG-Hörspielen abhebt: den Sprechern. Fast wünscht man sich, dass die vier TKKG-Schauspieler in Zukunft den Part von Draeger, Nowotny, Lubowski und Neugebauer übernehmen. Denn hier wird wieder etwas geschaffen, was man so einfach nicht mehr hat: Authenzität. Es macht eben doch einen nicht unbeträchtlichen Unterschied ob vier Jugendliche gefährliche Abenteuer erleben oder vier Erwachsene, die aber angeblich noch 14 Jahre sein sollen.
    Schauen wir uns die vier Hauptdarsteller des zweiten TKKG-Films etwas genauer an:
    Jannis Niewöhner ist Tim Carsten. Dabei klingt er dem jungen Sascha Draeger der TKKG-Anfangszeit gar nicht so unähnlich. Tim erweist sich in diesem Hörspiel zum Kinofilm als Rädelsführer, so beschließt er einmal kurzerhand in Kevins Wohnung einzusteigen, wird dafür allerdings später von Kommissar Glockner auch gerügt.
    Jonathan Dümcke ist Karl Vierstein. Er verfügt über einen außergewöhnlich hohen Intelligenzquotienten und bastelt in seiner Freizeit sehr gerne die verücktesten Dinge zusammen. Karl erweist sich aber ebenso als Computergenie. So gelingt es ihm in kurzer Zeit in den Computer ihres Biologie-Lehrers Manek einzubrechen. Die Stimme von Dümcke wirkt als einzige der vier Freunde nicht ganz passend. Er klingt eher wie Gaby und hat somit auch nicht allzuviel mit dem Ur-Niki Nowotny gemein.
    Lukas Eichhammer ist Klößchen. Hier wirkt er eher ein wenig tollpatschig und fresssüchtig. Aspekte, die man eigentlich auch mit dem Klößchen der Buch-/Hörspielserie verbindet. Im Gegensatz zu den neuen Folgen ist er aber nicht nur der reine Volltrottel vom Dienst, der einzig dazu da ist, mal die Geldbörse zu öffnen. Daher darf man ebenso bei ihm davon sprechen, dass man mit der Charakterisierung der Figur eher wieder Back to the roots geht, obwohl ihm dazu fast ein wenig die Komik fehlt.
    Svea Bein ist Gaby Glockner. Interessanterweise ist Gaby hier nicht das Mädchen, das bei gefährlichen Aktionen zuhause bleiben muss, aber genausowenig das Mädchen, welches nur ihren Freund anhimmelt. Sie erweist sich stattdessen als sehr eigenständig und erfüllt teilweise sogar die Rolle, die sonst eher Tim zukommt, nämlich die Bande anzutreiben. Man tut sich zwar etwas schwer in ihr die Gaby aus der regulären Serie wiederzuerkennen, jedoch empfinde ich diese Erneuerung der Figur keineswegs als schlecht.
    Letztendlich ist es wirklich überraschend, wie schnell man sich doch an die neuen Stimmen gewöhnt hat. Zwar mögen die vier vielleicht noch nicht in jeder Szene perfekt sein, aber dennoch spielen sie ihren Part (rein akustisch betrachtet) sehr bemüht. Da das Hörspiel ja dem Originalton des Kinofilms mit nachträglich eingefügtem Erzähler entspricht, gibt es über die weiteren Sprecher, die ja zum Großteil bekannte Schauspieler sind nichts negatives zu berichten. Hauke Diekamp, Jürgen Vogel, Ulrich Noethen oder Jeanette Hain sind eben doch keine Unbekannten. Wolfgang Kaven kennt man aus der normalen Hörspielserie und hier erledigt er seinen Job mit der gleichen Routine.


    Das Geschehen wird durch insgesamt eher ruhige, aber dennoch abwechslungsreiche Klänge untermalt, was natürlich zusätzlich nochmal den etwas trägeren Charakter der Story unterstreicht. In den Actionszenen passt sich aber dann selbstredend die Musik an und so sind diese Passagen sehr gelungen. Die Titelmusik ist sicherlich gewöhnungsbedürftig - HipHop ist in Zusammenhang mit TKKG eben ein echtes Novum -, aber keineswegs schlecht. Nicht wirklich überzeugend fällt aber der Schlusstrack aus, bei dem man versucht hat die Titelmelodie der normalen Serie zu erneuern, was man aber besser gelassen hätte. Dass man ein O-Ton-Hörspiel vorliegen hat, merkt man recht deutlich, denn in einigen Szenen ist außer Geräuschen nicht viel zu hören. Dennoch reichen die eingefügten Erzählerparts zum Verständnis grundsätzlich aus.


    Das Hörspiel kommt in einem schicken Zwei-CD-Schuber daher, bietet aber leider recht wenig Zusatzmaterial zum Film. Das Inlay verfügt zwar über alle notwendigen Informationen zu Produktion und zum Cast, aber leider wird nicht mehr geboten. Desweiteren hat man sich noch einen kleinen Fehler geleistet. Denn obwohl nur acht Tracks gelistet werden, sind pro CD in Wahrheit neun vorhanden.


    Fazit: Trotz kleinerer Schwächen meiner Ansicht nach das TKKG-Highlight 2006. Die jüngeren TKKG-Sprecher machen viel Spaß und auch die Geschichte erweist sich als interessant. Der Science-Fiction-Anteil ist zum Glück nicht ganz so abgedreht wie zunächst befürchtet, so dass am Ende ein Hörspiel der Kategorie "gut" herausgekommen ist.


    Note 2-


    (c) 2006 - Daniel Merk
    http://www.hoerspieleportal.de/folgen.php?id=103

  • Ausführliche Rezension folgt, nur soviel vorweg:



    "Das Geheimnis um die rätselhafte Mind-Machine" ist nicht nur ein astrein gemachtes (kaum bemerkbares) O-Ton-Hörspiel, sondern für mich zudem auch noch eines, wenn nicht gar DAS beste TKKG-Hörspiel seit Jahren.


    Sprecher: Top.
    So gern ich Sascha Draeger, Manou Lubowski, Niki Nowotny und Veronika Neugebauer höre und sie für mich auch immer als TKKG-Bande "im Ohr" sein werden: In den neueren und neuen Folgen ist für mich die "Alters-Schere" einfach zu groß; so leid es mir tut: Als TKKG "funktioniren" sie nicht mehr.
    Daher war ich wirklich froh, daß hier O-Ton und keine -wie beim Vorgänger "Drachenauge" geschehen- "Nachprodukt" verwendet wurde, denn Jannis Niewöhner, Jonathan Dümmke, Lukas Eichhammer und Svea Bein passen einfach.


    Musik/Effekte/Schnitt:
    Schöne orchestrale Untermalung, die Effekte natürlich sehr gut - und vor allem der Schnitt sollte erwähnt werden, da dieser so ausgerichtet ist, daß eben nicht das "typische" O-Ton-Gefühl (sprich: lange Musikpassagen, Geräuschkulissen ohne oder mit aufgesetzt wirkendem Erzähler etc.) aufkommt.


    Insgesamt also ein klasse Hörspiel - und das Thema "Mind-Machine" ist nun wirklich nicht derart "abgehoben", wie ich befürchtet hatte, auch wenn dies vllt. die einzige Anleihe an den "neueren" Folgen ist - die allerdings durchaus in einem für mich akzeptablen Rahmen bleibt und das Hörspiel nicht beinträchtigt.


    Extrabonus dafür, daß Tim mal nicht "Bam Lee II" oder der asoziale "Aggro-Tim" der neueren und neuen Hörspiel- und Buchepisoden ist, sondern dem "Ur-Tarzan" entspricht und zudem auch -was im Hörspielbereich seit Folge 79 nicht mehr der Fall war- Emotionen im Bezug auf seinen toten Vater zeigen darf.

  • Zum Hörspiel selbst kann ich nix sagen. Doch war ich am Wochenende im Kino... und das mit nervenden, popcornschmeißenden Blagen im Nacken... dennoch wirklich ein gelungener Kinofilm... ein tolles Abenteuer für Jugendliche (wie mich ;)). Einziges Manko die wirklich idiotischen Comiceinspielungen zum Thema "krasse-Action-im-Brain" und "Alda-grasser-Hack-in-Pauker-PC"... trotzdem wirklich ein gelungener Film und wenn das Hörspiel diese Abenteuer-Stimmung des Filmes mitsamt der wirklich nicht allzu blöden Story (die man eigentlich erwartet hatte) einfängt... dann muss es ja gelungen sein!

  • ok, hörspiel habe ich leider noch nicht gehört, obwohl ich es seit tagen hier liegen habe. nur habe ich im moment noch etwas die schnauze voll, nachdem ich am montag mit meinen neffen (7 und 9) versucht habe mir den film anzusehen. nach ca. 55 minuten nämlich meinte mein 7 jähriger neffe es wäre ihm zu spannend und wollte sofort raus. X( mein älterer neffe inkl. mir hätte ihn zwar steinigen können, aber in anbetracht der tatsache, dass der kurze ein riesen theater im kino veranstaltet hätte, wenn wir nicht gegangen wären, haben wir uns dann doch dem terror gebeugt. möge er brennen in der hölle auf ewig. :pissed:
    naja, beim nächsten mal, gehe ich nur noch mit dem grossen ins kino und meine frau mit dem kleinen in räuber hotzenplotz und co. :rolleyes:


    mal sehen, wann ich wieder bock habe das hörspiel zu hören.

  • Zitat

    Original von johnny_cyberpunk
    ok, hörspiel habe ich leider noch nicht gehört, obwohl ich es seit tagen hier liegen habe. nur habe ich im moment noch etwas die schnauze voll, nachdem ich am montag mit meinen neffen (7 und 9) versucht habe mir den film anzusehen. nach ca. 55 minuten nämlich meinte mein 7 jähriger neffe es wäre ihm zu spannend und wollte sofort raus. X( mein älterer neffe inkl. mir hätte ihn zwar steinigen können, aber in anbetracht der tatsache, dass der kurze ein riesen theater im kino veranstaltet hätte, wenn wir nicht gegangen wären, haben wir uns dann doch dem terror gebeugt. möge er brennen in der hölle auf ewig. :pissed:
    naja, beim nächsten mal, gehe ich nur noch mit dem grossen ins kino und meine frau mit dem kleinen in räuber hotzenplotz und co. :rolleyes:


    mal sehen, wann ich wieder bock habe das hörspiel zu hören.


    Mit spannend assoziiere ich auch immer gleich gut. Sag mal, ist der durch? :D

  • Zitat

    Original von Captain Blitz
    Sag mal, ist der durch? :D


    naja, die kurzen wurden quasi immer in watte gepackt und wenn z.b. dann klößchen auf der mindmachine ein wenig anfängt zu zappeln und rauch steigt aus der birne, ist sofort schicht beim kurzen. der konnte letztens selbst nach wickie nicht pennen. :wand:


    @thomas: ich habe auch beschlossen nur noch mit dem grossen ins kino zu gehen. der kurze kann sich meinetwegen die tele-tubbies zuhause reinziehen. "tinky winky und dipsy ficken laa-laa in den po" oder wie heisst die spannendste folge noch gleich? :lolz:

  • Jaa, jaa die lieben Kleinen! :D Das kommt davon, wenn man den nicht alleine sieht! :lol2:


    Ich war mal in so einem Disney Streifen an einem Sonntag nachmittag! Nie wieder, ich habe vor lauter lautem Lachen und Kreischen kein Wort verstanden. Ich mag Kinder, aber nur mit Salz und Ketchup... :D