Bekenntnisse eines Hörspielsammlers

  • Zitat

    Märchenplatten sind was für Kinder. Oder für Plattensammler wie den 1969 geborenen Jörg Ingenthron. Bevor er mit sieben Jahren seinen ersten Phonokoffer geschenkt bekam, entdeckte der Karlsruher Sozialpädagoge die Welt der Hörspiele mit Musikkassetten. Zum richtigen Sammler von Hörspielen wurde er aber erst vor drei Jahren, als er seine „Kindheitsrückholaktion“ startete.


    Gefunden: ein Interview unter dem Titel "Ein Hörspiel täglich muss sein".


    Damit sollten sich doch einige identifizieren können.

    They call me the Fader. Which is what I'm about to do.

    Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, d.h. man darf sie kostenlos nutzen.
    Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. man darf sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.

  • Damit die Diskussion über das Interview nicht gleich schon auf der Meta- bzw. Titelebene stehenbleibt -- es ist interessant, sich einzelne Aspekte rauszupicken und auch mal den Inhalt des Verlinkten zu diskutieren.


    Zitat

    Mit dem Aufkommen der CD ziehen Sie also eine zeitliche Grenze?
    Anfang der 90er wurden keine Platten mehr hergestellt, das ist die Deadline nach oben. Mit dem neuen Hörspiel- oder Hörbuchkram kann ich nichts anfangen. Bis auf die bereits erwähnte „Mark Brandis“-Serie sind mir die meisten neueren Produktionen entweder zu schrill oder zu weichgespült. Besonders Neuvertonungen von Klassikern wie „Der Räuber Hotzenplotz“ oder eben diese unsäglichen Lesungen von Kinderbüchern laufen mir so gar nicht rein.


    Aber auch über seine Art des Sortierens kann man sich streiten.

    They call me the Fader. Which is what I'm about to do.

    Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, d.h. man darf sie kostenlos nutzen.
    Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. man darf sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.

  • Wenn er meint, er muss das so für sich handhaben. Jeder wie er meint. Anscheinend macht er ja Hörspiele nicht von der Qualität an sich abhängig, sondern vom Datenträger. Auch wenn er versucht, irgendwie den Schlenker zu machen, aber was bitte weichgespült sein soll, hätte ich gerne erklärt bekommen. Schrill...keine Ahnung. Wovon redet der Mensch?

  • Hmm, ich vermute mal, dass er mit dem Wort schrill etwas übertrieben hat. Viele Hörspiele sind trashig, das könnte damit gemeint sein, aber was wohl eher gemeint ist, dass sich das Erzähltempo geändert hat. Früher hatte man fast immer einen Erzähler im Hörspiel, heute geht das ohne, was das Tempo erhöht und mehr Aufmerksamkeit von Hörer erfordert.

  • Heute gibt es auch noch genug Produktionen mit und ohne Erzähler und sein gelobter Brandis hat ja auch keinen Erzähler. Früher ging es teilweise ja noch viel holpriger und schneller, wenn man an manche Adaptionen von Francis und Co. denkt, Moby Dick in 30 Minuten und solche Scherze.

  • Sicher gab es sowas, Europa hat ja einiges stofflich eingedampft. Es war auch mehr ein Versuch, mein Verständnis von dem Wort schrill zu erklären. Heute hast du auch einen etwas anderen Stil wie Hörspiele gemacht werden. Vielleicht hat man sich mit der Zet so an die Machart von bestimmten Produzenten gewöhnt, dass man sich nur sehr schwer an neue Arten gewöhnen kann und das erstmal als schrill empfindet.
    Ich erinnere mich noch sehr gut, als ich in meinem zweiten Hörspielleben, dass erste Hörspiel ohne Erzähler gehört habe. Komplett andere Welt, das war schon ein kleiner Kulturschock für mich.